Lust und Liebe dann kam das Leben. Peter Nimsch

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Lust und Liebe dann kam das Leben - Peter Nimsch

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und geschickt bin ich noch nie verführt und verwöhnt worden. Und das nur mit Worten im Chat …, mein ganzer Körper kribbelt vor Wonne. Habe noch keine Ahnung, wie ich meinem Fußballfan unten im Wohnzimmer meine Gesichtsröte erklären soll. Bleibe am besten noch für eine Weile hier oben … Habe am Anfang nicht gedacht, das es so schön werden würde, war ja meine erste virtuelle Verführung. Bis bald einmal hier, lieben Kuss, deine Prinzessin

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      Nach diesem so einfachen Sieg von Klein-Paul bei lauter als ›verheiratet‹ gelisteten Userinnen geriet mein Weltbild für mein künftiges Leben etwas ins Wanken. ›Na gut‹, versprach ich ihm, ›wir lassen die Suche nach der Liebe etwas langsamer angehen. Den Glauben an eine ideale und glückliche Beziehung gebe ich aber trotzdem nicht auf, kannste glauben mein Lieber!‹

      Müde, aber irgendwie glücklich und entspannt verabschiedete ich mich von dem heutigen Tag.

      5. NOVEMBER

      Nach einer Nacht mit wunderschönen Träumen, in der ich noch oft Prinz sein durfte, ohne mir dabei so viel Gedanken um die Wortwahl machen zu müssen, kam ich so gegen elf Uhr gerade vom Brötchen holen zurück. Vollkommen in meinen Gedanken versunken sah ich auf einmal Stefan im Treppenhaus vor mir stehen.

      »Moin, hast wohl auch noch nicht gefrühstückt?« und seine Hand zeigte fragend zu meiner Brötchentüte.

      »Nein, will gerade damit beginnen. Muss mich heute besonders gut stärken, denn ich will mich endlich mal um meine Zukunft kümmern.« Hatte ich mir doch heute beim Aufstehen fest vorgenommen, endlich mit Claudi über ihr Angebot für ein Büro und alles Weitere zu sprechen.

      »Komm mit zu mir, wir frühstücken zusammen. Habe dir so viele Neuigkeiten zu berichten. Hatte dir doch erzählt, meine Urlaubsbekanntschaft, die mit dem spanischen Einschlag, würde mich besuchen kommen.«

      »Sag bloß, die ist wirklich gekommen?«

      »Ja!!! Sie kam zwar viel später als angekündigt, hatte fast schon wieder den Glauben daran verloren, aber dann kam sie doch noch. Es war einfach abgefahren! Muss mich nach dieser Nacht auch erst einmal richtig stärken«, grinste Stefan, öffnete seine Wohnungstür und ging zielgerichtet in seine Küche.

      Wie schon beim Blumengießen während Stefans Abwesenheit bestaunte ich auch heute wieder diese einzigartigen Bilder, mit denen die Wände seines Flurs bedeckt waren. Der Malstil erinnerte mich an einen bekannten Leipziger Künstler, aber die Bilder bei Stefan wirkten noch viel lebendiger und futuristischer als bei ihm. Sie waren einfach umwerfend schön für mich.

      Durch die ganze Wohnung zog wie immer der von mir so geliebte Geruch von Ölfarbe und Malmittel.

      »Du malst großartig, kannst du davon leben?«, kam es bewundernd und gleichzeitig ungläubig aus meinem Mund, da ich viele Maler kannte, die gerade so ihre Miete mit ihrer Kunst bezahlen konnten.

      Stefan deckte schnell den mit unzähligen Farbtuben übersäten Küchentisch, mit bunt durcheinander gewürfeltem Geschirr. Fast wie bei mir, freute ich mich, auch ich liebte so einen Mischmasch von verschiedenen Tassen und Tellern.

      »Ja, habe hier in Leipzig Malerei studiert, und als die Leipziger Malerei in den letzten Jahren immer gefragter wurde, habe ich zum Glück auch ein großes Stück vom Kuchen abbekommen.«

      Das konnte ich mir gut vorstellen, als ich zum wiederholten Mal die vielen Bilder in seiner Küche bestaunte.

      »Jetzt lebe ich wie im Traum, genauso, wie ich es mir immer wünschte und es eigentlich nicht mal zu träumen wagte. Immer mehr Auftragsmalerei ist dabei. Das Verrückte daran ist, das Geld ist schon auf dem Konto, während ich noch nicht einmal die Farbdosen geöffnet habe für den ersten Pinselstrich!«

      »Glückwunsch, willst du deinen Malstil ändern?!«

      »Wieso?«

      Ich zeigte auf die zwei großen Leinwände, die an einer Leine quer durch die Küche aufgehängt waren.

      Auf beiden Leinwänden war jeweils ein Körperabdruck mit roter Farbe zu erkennen. Auf der einen ein weiblicher und auf dem anderen ein männlicher, was unschwer an dem großen, steil aufgerichteten Teil in der Mitte zu erahnen war. Die beiden Abdrücke hatten für mich eine sehr erotische Ausstrahlung.

      »Ne, setz dich, das will ich dir ja unbedingt erzählen«, lachte Stefan und goss mir den frisch aufgebrühten Kaffee in meine Tasse.

      »Es war gestern Abend einfach verrückt. Als meine Urlaubsbekanntschaft schon längere Zeit bei mir war und ich einfach nicht so richtig wusste, wie ich zu ein wenig Spaß mit ihr kommen sollte, kam mir die rettende Idee. Urlaubsflirts und dann das normale Treffen im Alltag ohne rosa Brille sind nicht immer einfach, wenn man da weitermachen will, wo man in der Nacht am Strand aufgehört hat«, berichtete Stefan und seine Augen blitzten schelmisch dabei. »Haste bestimmt auch schon mal erlebt, vermute ich.«

      »Stimmt Stefan, aber nun erzähle endlich, wenn ich die Abdrücke auf diesen Leinwandfetzen sehe, kann ich mein Kopfkino fast nicht mehr bremsen!«

      »Eigentlich war es auf einmal ganz einfach, sie zu mehr zu überreden. Der alte Trick von vielen Malern seit Jahrhunderten«, begann Stefan endlich den Bericht des gestrigen Abends. »Nach der zweiten Flasche Wein hatte ich sie endlich so weit, sich von mir nackt malen zu lassen. Als ich sie nach längerer Zeit des Modell sitzens wieder einmal in die von mir gewünschte Position korrigieren wollte, tropfte mir die rote Acrylfarbe von der Pinselspitze, zum Glück genau auf ihre rechte Brustwarze. Ein leichtes ›aahhh‹ kam aus ihrem Mund, und als ich im selben Moment sah, wie sich ihre Brustwarzen leicht aufrichteten, tropfte ich diesmal absichtlich noch mehr Farbe auch auf ihre linke Brustwarze. Sie dabei verführerisch anschauend, verstrich ich zärtlich die Farbkleckse auf ihren Brüsten. Dabei konzentrierte ich mich immer mehr auf ihre mittlerweile harten Nippel und ließ ganz behutsam die Spitzen von meinem Pinsel darüber wandern.«

      »… echt cool …« raunte ich, »… und weiter?«

      »Eine leichte Gänsehaut überflog ihren Körper, ich konnte ihre Erregung fast körperlich spüren. Mach schnell weiter, lachte sie mich an und das anfängliche Zögern bei unserem Wiedersehen im Alltag war schlagartig verschwunden«.

      »Muss eine tolle Figur haben, dein Mitbringsel« und ich zeigte dabei auf die Leinwand mit dem Abdruck einer Frau.

      »… das kannst du glauben Paul, einfach wunderschön!«

      »… kannst mir ja mal ein bissel Farbe abgeben, ist bestimmt auch für mich gut, so etwas im Haus zu haben«, lachte ich.

      »Als ich merkte, wie gut das mit der Farbe bei ihr ankam, war ich nicht mehr zu bremsen. Mit verschiedenen Pinseln, harten oder ganz weichen, und mit meinen Fingern habe ich sie bestimmt mehrmals in den Himmel geschossen. Zum Schluss drückte ich sie auf ein großes Stück Leinwand, wollte unbedingt eine Erinnerung an diese schönen Stunden« und Stefan zeigte mit leicht verklärtem Blick auf die in der Küche hängenden Leinwände.

      »… und der große Prachtpimmel auf der anderen ist bestimmt deiner?«

      »Ja, als sie sich ein wenig von ihren unzähligen Explosionen beruhigt hatte, wollte sie mich auch unbedingt verwöhnen. So konnte ich dieses einmalige Gefühl,

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