Lust und Liebe dann kam das Leben. Peter Nimsch

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Lust und Liebe dann kam das Leben - Peter Nimsch

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durch, da kann mir so etwas hoffentlich nicht noch einmal passieren.«

      Ich konnte meine Augen einfach nicht von ihr lösen. Claudis Brustwarzen ragten zu verführerisch aus dem duftenden Wasser. Auch Klein-Paul war dieser Anblick offensichtlich nicht entgangen und ganz unbemerkt von mir hatte er seine desinteressierte Haltung aufgegeben. Ich entschied mich, ihm ohne Widerspruch zu folgen, es war einfach zu verlockend, was ich da sah und was mich förmlich einlud.

      »Na so schlimm können die Erinnerung an deine alte Firma nicht sein«, lachte Claudi und schnipste sanft an die Spitze meines Gliedes.

      »Bring mich bitte nicht vom Thema ab« und ich schaute verschmitzt in Claudis große blaue Augen. »Der da«, auf meinen Schwanz zeigend »hat schon gestern Abend nur noch lachen können über meine romantischen Vorstellungen von einer festen Beziehung, vom Wort Ehe ganz zu schweigen und er hat die Wette gewonnen!«

      »Wette gewonnen …? Verstehe Bahnhof …«

      Ich zeigte wieder auf meinen immer größer werdenden Schwanz, der sich immer mehr aus dem Wasser streckte, als wollte er mit erzählen. »Wir hatten gewettet, dass es sehr viel richtige Liebe gibt, von der ich und bestimmt auch du Claudi, bisher immer nur träumen. Das Ergebnis war enttäuschend. Habe verloren, hatten beide aber trotzdem viel Spaß bei unserer Wette.«

      Zuerst etwas stockend, dann immer flüssiger, erzählte ich von meinen Chaterfahrungen und wie der gestrige Abend so gelaufen war.

      Claudi kriegte sich fast nicht mehr ein vor Lachen. »Mein Paul … hihi, … hihihi … mein Prinz mit weißem Pferd … hihihi …, erzähl weiter, das glaube ich einfach nicht!«

      Durch das mittlerweile dritte Glas Champagner etwas mutiger geworden, ging ich langsam zu den Details vom Schluss des Chats mir der Streetlady66 über.

      »Mensch, das ist ja echt heiß, scharf, abgefahren, ich finde einfach keine Worte. Werde ich gleich mal bei meinen mir bevorstehenden oft einsamen Hotelabenden probieren.«

      Als ich fast am Ende meiner gestrigen Chaterlebnisse angelangt war, waren Claudis Hände und ihr Mund nicht mehr zu bremsen. Auch mich hatte allein das Erzählen darüber so erregt, dass ich einfach auf das für mich noch immer sehr ungewohnte Spiel einging. Gemeinsam und als wäre es auf einmal die normalste Sache der Welt, verschafften wir uns zärtlich streichelnd, küssend und saugend einen wunderschönen Orgasmus.

      Nach einigen Minuten nur noch sanften Streichelns waren wir endlich wieder im Pool angekommen.

      »Sorry Paul«, flüsterte Claudi immer noch erregt in mein Ohr. »Das war nicht geplant, aber wieso kannst du nur so gut erzählen. Hatte nur noch die schärfsten Bilder im Kopf. Du solltest wirklich mal versuchen, ein Buch zu schreiben.«

      »Bin dir nicht böse, Claudi. War ja auch auf einmal so geil. Freunde helfen sich doch immer« und ein zärtliches, zweideutiges Lächeln erhellte mein Gesicht.

      »Ja!« lachte Claudi und das Wasser umfloss unsere Körper noch sanfter.

      »Aber im ernst Paul, habe auch schon oft den Glauben an eine harmonische und langfristige Beziehung verloren. Wenn ich nach meinen Shows an der Bar sitze und abschalten will, heulen sich oft ganz viele wildfremde Menschen bei mir aus. Erzählen mir einfach alles, weil ich ja für sie so etwas wie ein Neutrum bin, irgendwie keine Gefahr, glauben sie zumindest«, verbesserte sich Claudi lachend. »Manchmal sind es sogar Pärchen, die sich bei mir die Seele auskotzen. Die verschiedensten und verrücktesten Beziehungsmodelle wurden mir schon serviert. Eines der am meisten zitierten Modelle ist, wir bleiben wegen der Kinder zusammen. Könnte manchmal fast losschreien, wenn ich mir vorstelle, wie viele Verletzungen und Kompromisse der jeweilige Partner oder auch beide Partner gleichzeitig aushalten müssen. Nur damit dieses Modell einer Beziehung funktioniert. Von den Kindern ganz zu schweigen.«

      Nur für mich ergänzte ich schnell die Wunschliste für meine ideale Partnerin um den Punkt, sich auf keinen Fall zu verbiegen und so zu bleiben, wie man ist. Sex, Aussehen und Intellekt waren ja schon vorhanden in meiner Übersicht. ›Wird ja immer schwieriger…‹, schoss es mir durch den Kopf.

      »An zweiter Stelle ist eigentlich immer das Modell, ich bin zufrieden mit dem, was ich habe, die Wünsche für die ideale Beziehung werden einfach etwas zurückgeschraubt. Bei dieser Form reden die Partner meistens noch miteinander. Am schlimmsten ist es bei Paaren, die einfach so nebeneinander her leben und sich das, was sie in der jeweiligen Beziehung vermissen, in Affären oder sonst wo holen. Ich könnte dann immer den jeweiligen Mann oder die Frau oder auch das Paar gemeinsam nehmen und sie kräftig schütteln, bis sie wach werden. Meine klaren Worte nach ihren Beichten sind oft ein Schock für meine jeweiligen Patienten. Ihr lebt nur einmal, rate ich ihnen dann immer. Lebt so zusammen, dass jeder glücklich ist, oder trennt euch.«

      Insgeheim bewunderte ich Claudi, selbst vom Leben nicht oft verwöhnt, spielte sie nach ihren Shows noch Therapeutin.

      »Meistens ist in solchen Beziehungen einer der totale Verlierer, sehr oft merkt der Betreffende es gar nicht. Wenn ich dann in die vielen verstörten Augen sehe, gebe ich meist noch eins drauf. Keine Kompromisse in einer Beziehung. Und wenn mich dann fast nur noch starre Blicke treffen und die Mäuler gefühlte Minuten schweigen, füge ich entschuldigend hinzu, zumindest keine Kompromisse, welche die Seele krankmachen.«

      »… und hat es schon mal geholfen?«

      Claudi entschwebte dem Pool, tänzelte zu ihrem Schreibtisch und kam mit vier Postkarten zurück. Wieder neben mir liegend, las sie mir den Text auf den Karten ein wenig stolz vor. Auf allen stand fast das Gleiche.»Danke Claudi!!!«, immer mit vielen Ausrufezeichen dahinter. »Ich bin nach Deinen Ratschlägen verfahren und habe endlich einen Partner gefunden, der mich so liebt, wie ich wirklich bin«, oder mit ähnlicher Wortwahl. Auf einer Karte stand als P.S. »Ich bin seit Jahren wahnsinnig verliebt und es ist immer noch wie am ersten Tag, ich werde einfach so geliebt, wie ich bin!«

      »Ist doch schön Paul, aber warum schaust du so skeptisch?«

      »Ich freu mich für dich, Claudi, aber so richtig Mut macht es mir nicht, diese vier Postkarten bedeuten ja nur acht glückliche Menschen von Tausenden, die immer noch auf der Suche sind.«

      »Lass es einfach langsam angehen, irgendwann erfüllt sich auch dein Traum von der großen Liebe, oft merkt man es am Anfang gar nicht. Die Liebe kommt ganz unverhofft, meistens, wenn man gar nicht danach sucht.«

      ›Haste mir gestern auch versprochen, es langsam angehen zu lassen‹, grinste Klein-Paul voller Vorfreude auf oft wechselnde Mahlzeiten, die ihn bis dahin eventuell noch erwarten würden.

      Claudi schaute plötzlich erschrocken auf die große Uhr an der Wand gegenüber. »Jetzt erzähl endlich, wie ich dir helfen kann, muss bald los. Hast mir ja heute auch schon so schön geholfen …«, lächelte sie mich verträumt an und streichelte zärtlich ganz kurz über den geschrumpften Paul.

      »Lass uns erst mal aus dem Pool gehen, bekomme langsam Schwimmflossen« und dabei streckte ich ihr meine inzwischen schrumpeligen und aufgequollenen Finger entgegen. »Oder möchtest du noch ein bissel den Rubbeleffekt genießen?«, kam es spöttisch von mir.

      »Stimmt, habe langsam Appetit, zur Abwechslung mal auf richtiges Fleisch und nicht auf dein schrumpeliges Anhängsel«, kam es leicht ironisch aber mit lustigem Grinsen aus ihren Augen zurück. »Ich brate uns ein saftiges Steak und dabei erzählst du mir alles …, bis gleich in der Küche, muss mich langsam reisefertig machen« und Claudi verschwand in ihrem Ankleidezimmer.

      Aus dem bis gleich wurde zwar eine halbe Stunde, aber

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