Hoof wie es früher einmal war. Dieter Kremp
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Der letzte Träger des Namens Koch aus dieser Ur-Heemer Bauerndynastie war Rudolf Koch I., geb. am 21. 11. 1900 in eben diesem Haus, verheiratet am 22. 12. 1921 mit Martha Koch, geb. am 10. 4. 1900, die im März 1980 auf dem Erlenhof verstarb. Das Ehepaar Rudolf und Martha Koch hatte drei Kinder: Erna verheiratete Kuntschke, Hilde verheiratete Hinkelmann und Kurt. Der einzige Sohn Kurt, am 3. 10. 1923 geboren, verstarb als Schüler am 2. September 1937 in Saarbrücken, wo er bei seinem Onkel Karl, der dort als Obereichmeister am Landeseichamt tätig war, die Sommerferien verbrachte. (Badeunfall im Schwimmbad).
Karl Koch, der Bruder von Rudolf, 1899 geboren, kam bei einem Verkehrsunfall 1968 in Kusel ums Leben. Da Karl Koch kinderlos blieb und mit Kurt Koch der einzige männliche Erbe in jungen Jahren verstarb, starb mit dem Tode des in Hoof noch unvergesslichen Rudolf Koch der Familienname Koch aus der direkten Linie von „Alt – Perersch“ aus.
Ein Wort noch zu Rudolf Koch, dem bekanntesten Koch’schen Namensträger im 20. Jahrhundert. „Perersch“ Rudolf war neben seinem Beruf als Landwirt in vielfältiger Weise im Gemeinde – und im Vereinsleben engagiert. So war er insgesamt 12 Jahre lang Mitglied des Gemeinderates von Hoof, war viele Jahre Vorstandsmitglied der Molkereigenossenschaft Saar, Mitglied im Aufsichtsrat der St. Wendeler Volksbank, Gründungsmitglied des „Spar- und Darlehenskassenvereins Hoof bei Kusel“ 1922, dem Vorläufer der Raiffeisengenossenschaft Hoof, die Rudolf Koch I. als erster Rendant jahrzehntelang in diesem Hause betreute. Rudolf Koch betrieb in seinem Hause sowohl das Waren- wie auch das Geldgeschäft.
Woher kommt nun der Hausname „Perersch“? Natürlich von Peter. Weitere zwei Generationen zurückgehend, stoßen wir auf einen Peter Koch. Die Eltern von Rudolf waren der Landwirt Jakob Koch, geb. am 31.10.1855, verstorben am 15.2.1926 und Karoline Ulrich aus Niederkirchen, geb. am 15.9.1876. Und als Großvater von Rudolf taucht in der Sippschaftstafel 1820 ein Peter Koch auf, der beim Bau der evangelischen Kirche gegenüber seinem Hause Gespanndienste verrichtete.
Aus der Geschichte von „Alt-Perersch-Haus“
Am 14. Juni 1980 wurde die neue Zweigstelle der Kreissparkasse in Hoof in der Dorfmitte eingeweiht. Heute aber ziert dort das Protestantische Gemeindehaus den Ortskern. Es war die Zeit, in der Hoof als „Perle des Ostertales“ bezeichnet wurde, war doch das Dorf in den Wettbewerben „Unser Dorf soll schöner werden“ ganz vorne. Große Anerkennung fanden in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Bemühungen der Gemeinde Hoof auf dem Gebiet der Dorfverschönerung. Siebenmal wurde Hoof in dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ Kreissieger, auf Landesebene errang das Dorf eine Gold- und eine Silbermedaille, auf Bundesebene eine Silber – und eine Bronzemedaille.
Und so hieß es in einem wunderschönen Artikel in der Saarbrücker Zeitung vom 16. Juni 1980, der vom SZ-Mitarbeiter Dieter Kremp geschrieben wurde. Darin heißt es:
„Die neue Zweigstelle der Kreissparkasse in Hoof gilt als ein Lehrbeispiel dafür, wie gut ein landwirtschaftliches Anwesen renoviert werden kann, wenn Hausbesitzer und Konservatoramt eng zusammenarbeiten. Vor Jahren hat man in Hoof über die „Hausruine“ als Dorfverschändler geschimpft, heute sieht jeder, dass durch diese Arbeit ein wichtiger Beitrag zur Ortskernsanierung geleistet wurde.
Aus uralten Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass dieses ehemalige alte Bauernhaus gegenüber der Kirche wohl nach der völligen Zerstörung des Ortes im 30jährigen Krieg mit einigen wenigen anderen Gebäuden im Bereich der heutigen Dorfmitte als erstes Haus wieder aufgebaut wurde. Die Grundmauern und Kellergewölbe von „Alt-Perersch-Haus“ – das haben die Renovierungsarbeiten in den letzten beiden Jahren und die Aussagen des staatlichen Konservatoramtes ergeben – haben ein Alter von etwa 350 Jahren.
Der Platz um die heutige evangelische Kirche, die 1852/53 erbaut wurde, ist „geschichtsträchtiges“ Hoofer Land. Denn immerhin stand hier schon vor der Reformation eine Kapelle, die im 30jährigen Krieg zerstört und nach 1717 wieder aufgebaut wurde. Damals hat „Alt-Perersch-Haus“ schon gestanden und die Chronik weiß weiter zu berichten, dass auch die Bauernfamilie Koch „durch freiwillige Gespannstellung und durch Übernahme der Beifuhren nach besten Kräften beim Bau der Kirche mitarbeitete“.
Nach David Königs Beschreibung des Herzogtums Zweibrücken aus dem Jahre 1677 befanden sich in Hoof wieder fünf Familien. Unter ihnen ist auch von einem „Ackerer Koch“ die Rede. Ob jener „Ackerer Koch“ der Erbauer von „Alt-Perersch-Haus“ ist, dessen Grundmauern und Kellergewölbe heute noch stehen, und im Zuge der großzügigen Restaurierung mitsaniert wurden, ist im Dunkel der Geschichte verborgen.
Irgendwann um die Jahrhundertwende 1898/1900 oder auch etwas früher muss das Haus abgebrannt sein: Der etwa 140jährige Anbau, Scheune und Stallungen, bewiesen das: Diese baufälligen Teile wurden nach dem Kauf des Hauses durch die Kreissparkasse abgerissen. Reste der Außenwände, die nach dem Brand neu aufgebaut wurden, zeigten noch Brandspuren. Das Bauernhaus selbst, ein schutzwürdiges historisches Bauernensemble, wurde von der Kreissparkasse nach den Plänen des Landeskonservators restauriert und ist in seinem ursprünglichen altbäuerlichen Charakter erhalten geblieben.
Mit der Einweihung der KSK-Filiale in „Alt-Perersch-Haus“ am 14. Juni 1980 begann für dieses Gebäude ein neuer Abschnitt in seiner Jahrhunderte langen Geschichte.“
Wenige Tage nach der Einweihung der KSK-Filiale pflanzten Karl Heinrich und Dieter Kremp vom Obst- und Gartenbauverein Hoof vor dem Bauernhaus eine Dorflinde.
Ausgrabungen im Jahre 1986 bestätigen, dass in der Hoofer Dorfmitte und in der vorderen Vorstadt schon vor über 350 Jahren ein Hausbrunnen im Garten von „Alt-Weyrichs-Haus“ vorhanden war. Diese Ausgrabung weist auch auf die ältesten Häuer in Hoof hin.
Zur Ergänzung: Hoof hat sich aus einer Hofstätte entwickelt und hat diesen schlichten Namen durch die Jahrhunderte beibehalten: 1344: vom Hofe – 1349: zu dem Hove – 1387: zum Hoff – 1413: vom Hobe – 1480: das Gut vom Hof – 1485: von Hofe – 1538: von dem Hobe – 1575: vom Houv – 1585: zum Hoff – 1609: Hoff – 1621: zum Hoff im Osterthal – 1747: Hof – 1828: Hoof – Dialekt: Hoob – Einwohner: die Heemer.
Dorfbrunnen vor „Alt-Perersch-Haus“, ein Ort der Historie
„Nicht nur das Wasser, auch die Zeit fließt“
Der Hoofer Dorfbrunnen im Bereich der Kirche vor „Alt-Perersch-Haus“, heute das protestantische Gemeindehaus, wurde erstmals 1951 erwähnt. Bildhauermeister Gerd Kraushaar gestaltete diesen symbolträchtigen Brunnen, eine Art Ortsbestimmung des Dorfes in seiner Geschichte. Der Dorfbrunnen wurde im Juli 1997 eingeweiht, als der Schöpfer des Brunnens 40 Jahre alt war.
Der Brunnen hat eine historische Stätte, fließt er doch vor „Alt-Pererschs-Bauernhaus“, dem wohl ältesten Haus in Hoof, was alte Urkunden beweisen.
Bei der Einweihung des „Brunnens der Historie“ im Juli 1997 sprach der damalige Ortsvorsteher Rudi Gerhart „von einer einzigartigen Bereicherung des Ortskerns“, als der Bildhauer erstmals das Wasser in Gang setzte. Der Schatten der Sonnenuhr auf dem Brunnen zeigte genau die zwölfte Stunde an. „Die Sonnenuhr verdeutlicht den Unterschied zwischen der wahren Ortszeit und der mitteleuropäischen Sommerzeit, der auf unserem Längengrad (sieben Grad und 14 Minuten Ost) eine Stunde und 32 Minuten beträgt“, erklärte Gerd Kraushaar bei der Einweihung des Brunnens.
Anhand von Karten und seiner genauen Kenntnis von Topographie, Geschichte und Landschaft,