Hoof wie es früher einmal war. Dieter Kremp
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Hier auf der „Hirtenwiese“ vor der „Schermeshöhe“ stand einst ein römisches Landhaus (villa rustica), das wohl Ende des 3. Jahrhunderts während der Germaneneinfälle zerstört und abgebrannt wurde. Noch heute sind an den Ziegelscherben Brandspuren zu finden. Die früheren Hoofer Lehrer Peter Böll, Albin Damian, Johann Theiß, Karl Jausel und Friedrich Herrig waren der Meinung, dass diese römische Hofstätte später wieder aufgebaut wurde. Danach kamen ein alemannischer und später ein fränkischer Herr. Von hier aus sollen die „Leute vom Hofe“ durch das Bruchwiestal in das Tal des Grügelbaches gezogen sein.
Die heutigen Heimatforscher Klaus Zimmer und Hans Kirsch hingegen schließen diese „Legende“ aus. Wann der Ort Hoof genau gegründet wurde, ist nicht bekannt. Jedenfalls entwickelte sich das Dorf Hoof aus einer bäuerlichen Hofstätte, die entweder im Auftrag des Königs oder durch einen vom König beschenkten Adligen errichtet wurde. Hoof erscheint urkundlich zusammen mit Leitersweiler am 13. Januar 1344. In der Urkunde wird eine Frau, Adelheid vom Hofe, genannt. Sie ist die erste namentlich genannte Einwohnerin des Ostertalortes. Ritter Ulrich vom Steine und seine Gemahlin Irmgard von Heinzenberg waren die Grundherren von Leitersweiler und Hoof. Durch ihre Tochter Ida vom Steine kam eine Hälfte des noch ungeteilten Besitzes und der Rechte von Leitersweiler und Hoof an die Vögte von Hunolstein. Die andere Hälfte befand ich im Besitz der Herren Dietrich von Manderscheid und des Johann von Schwartzenberg. Alle zusammen hatten zur Wahrung ihres Besitzes und ihrer Rechte einen gemeinsamen Schultheißen bestellt, der in Leitersweiler wohnte. Hoof und Leitersweiler bildeten eine Schultheißerei und einen Gerichtsbezirk. Sieben für diesen Bezirk bestellte Schöffen, vier aus Leitersweiler und drei aus Hoof, sprachen auf dem Gerichtstag das Recht, das in den Weistümern festgehalten wurde. im Ort Hoof wartete ein Halseisen, auf dem Krähenberg („Galgenberg“) ein Galgen auf die Verurteilten. Der Platz, wo das Hoof-Leitersweiler Gericht tagte, lag am Fuße des Eltzenberges in der Flur „Im Ding“ (germanisch „Thing“). Noch heute gibt es hier zwei Flurnamen „Auf dem Ding“ und „Vor dem Ding“. (Anmerkung: „Auf dem Ding“ steht das Haus von Dieter Kremp, „Vor dem Ding“ das Haus von Otfried Gerhart.)
Für Hoof wird 1720 erstmals eine Schule erwähnt, die nur im Winter existierte, um in der kalten Jahreszeit den Kindern den beschwerlichen Weg nach Niederkirchen und Leitersweiler zu ersparen.
Um 1550 gab es schon einer Hoofer Mühle. Steinkohle wurde 1766 durch den Breitenbacher Steiger Konrad Diehl auf der Gemarkung Hoof entdeckt und bis ins Ende des 19. Jahrhunderts im und um den Ort abgebaut. Gegenüber der Mühle am „Hommersrech“ wurde 1770 durch den Staat eine Glashütte, später Ziegelei, errichtet, die schon nach wenigen Jahren einging.
(Anmerkung: Auf der 650-Jahrfeier von Hoof im August 1994 war der Grubenforscher und weithin bekannte Rutengänger Wilhelm Mörsdorf aus Stennweiler zu Gast und pendelte vor über 400 Zuschauern den genauen Standort der „villa rustica“ in der „Hirtenwiese“ aus.)
Orthofoto – Karte der UHG Hoof – Gemarkung Hoof mit Wanderwegen
Im Jahre 1999 gab die Unterhaltungsgruppe Hoof (UHG) eine Orthofoto – Karte mit der Hoofer Gemarkung heraus. Die UHG ist der kulturelle Mittelpunkt des Hoofer Dorfgeschehens. Die Karte ist mit 24 Bildern der Gemarkung ausgestattet. Dazu kommt ein Foto des Dorfes und der Gemarkung.
Die Karte wurde von Dieter Kremp, Reiner Becker, Hans Hoffmann, Bernd Kunz, Udo Ritter und Karl-Martin Wagner erstellt.
Steindenkmal:
Ein „Bildhauersymposium“, bestehend aus drei behauenen Steinen, gibt es im nördlichen Teil der Gemarkung Hoof. Die drei Steindenkmäler, errichtet vom einheimischen Bildhauermeister Herbert Kraushaar, stehen am Rundweg, der an der „Hirtenwiese“ vorbeiführt.
Der kleinere Stein erinnert die Wanderer an die Reaktorkatastrophe 1986 in Tschernobyl. Das zweite Denkmal beinhaltet die Worte von Rainer Maria Rilke: „Der Tod ist groß, wir sind die Seinen, wenn wir uns meinen mitten im Leben, wagt er zu weinen mitten in uns.“
Das dritte Denkmal ähnelt einem Grenzstein. Es führt u. a. die Inschrift: „Gemarkung Hoof, Flur 1, Nr. 18. 49 Grad nördlicher Breite. Höhe: 399,5 m über NN.“
Fischweiher des ASV Hoof:
Die idyllisch gelegene Weiheranlage des Angelsportvereins Hoof in der oberen Bruchwiese lädt den Wanderer zum Verweilen ein. Der ASV Hoof wurde 1959 von Ludwig Schillinger gegründet. Der obere Weiher wurde 1962 erbaut, der untere Weiher 1967 errichtet. Beim Stammtisch im Fischerheim, 1969 erbaut, ist es mittwochs abends urgemütlich, wenn beim Petri Heil „Anglerlatein“ geredet wird. Im Weiherwettbewerb auf Kreisebene erhielt der ASV Hoof 1978 einen zweiten Platz. Das traditionelle Weiherfest im August zieht alljährlich viele „Heemer“ an.
Luitpoldlinde:
Die Luitpoldlinde in der vorderen Vorstadt ist das historische Naturdenkmal in Hoof, das Wahrzeichen des alten Ortskerns. Die Luitpoldlinde wurde anlässlich des Geburtstages des bayerischen Prinzregenten Luitpold im Jahre 1891 vom damaligen Lehrer Peter Böll gepflanzt, der auch für die Pflanzung der ehemaligen Lindenallee in der Vorstadt verantwortlich war. Er pflanzte auch oberhalb des neuen Friedhofs das „Böllsche Wäldchen“. Luitpold war von 1886 bis 1912 Prinzregent des Königreichs Bayern, zu dem damals das Ostertal gehörte.
Naturdenkmal Hainbuche:
Die uralte Hainbuche, im Volksmund auch „Hornbuche“ genannt, im oberen Buchengraben ist mehr als 420 Jahre alt, genauso alt wie die Leitersweiler Buchen. Das einzige Naturdenkmal auf der Gemarkung Hoof macht demnach den alten Baumpatriarchen auf den Leitersweiler Buchen Konkurrenz. Im Jahre 1962 wurde der ausgehöhlte Stamm der Hainbuche restauriert, um den Baum für die Nachwelt zu erhalten.
Bienenstände:
Zwischen dem „Böllschen Wäldchen“ oberhalb des neuen Friedhofs und dem Panoramaweg am Rosenberg entlang stehen die Bienenstände des Hoofer Imkers Heinz Strauch. Die Gemarkung Hoof ist mit Bienenständen reichlich bestückt. Es waren die Imker Walter Cullmann, Heinz Strauch, Erhard Geis, Herbert Kraushaar und August Schneider („de Bienevadder vom Oschderdaal“), die auf dem „Heemer Bann“ 1999 insgesamt 84 Bienenvölker hatten, die für die Befruchtung der Obstbäume sorgten.
Auf der Fröhn:
Seitlich vom Hochbehälter auf der „Fröhn“ wütete im Februar 1980 der Wirbelsturm Wiebke und entwurzelte den gesamten 80jährigen Fichtenwald. Nur 800 m weit weg von hier ist die „Schanz“, das Wahrzeichen des mittleren Ostertales. Die „Heemer“ oder „Marthemer Schanz“ befindet sich auf der Gemarkung Niederkirchen und ist die höchste Erhebung des Kehrberges (438, 8 m). Die einst stark bewaldete Schanz ist heute nur noch schütter bewachsen. Der Name „Schanz“ erscheint in keiner Flurkarte, geht wohl auf die mundartliche Namensgebung der Bewohner von Hoof, Marth und Niederkirchen zurück, wonach früher eine „Schanz“ eine befestigte, erhöhte Stelle über dem Tal war, die in Kriegszeiten als Zufluchtsort für die Dorfbewohner diente; das war wohl im 30jährigen Krieg der Fall.
Katholische Kirche:
Ein lang gehegter Wunsch der Katholiken in Hoof, die bisher nach Breitenbach