Oberhausen: Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet Bd. 2. Группа авторов

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Oberhausen: Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet Bd. 2 - Группа авторов

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für Heinrich Flaesch vom 3. Juli 1836

      Contract zwischen der Hüttengewerkschaft Jacobi Haniel & Huyssen u. dem Puddelmeister Heinr. Flaesch aus der Eisenschmidt

      1) Die Hüttengewerkschaft engagiert den Heinr. Flaesch als Puddelmeister um auf dem neu angelegten Puddlingswerk zu Oberhausen zu arbeiten; Flaesch verspricht als Meister treu u. fleißig zu arbeiten u. überall das Interesse seiner Gewerkschaft wahrzunehmen, u. nicht allein während seinen Arbeitsstunden (nämlich 12 Stunden á 24 Stunden) seine Pflicht zu thun, sondern auch zu anderen Zeiten, u. wenn’s nöthig, auch Sonntags bei Reparatur der Öfen etc. thätig zu sein. Ferner auch allen andern Meistern und Gesellen mit seinem Rath zur Seite zu stehen u. besonders zu unterweisen. Ueberhaupt verspricht der Meister Flaesch als erster Meister auf alle vorkommenden Arbeiten im Puddlingswerke ein wachsames Auge zu haben und überall zum Besten zu rathen und zu helfen.

      Derselbe verspricht auch zu Erhaltung guter Meister u. Gesellen behülflich zu sein u. nach Kräften dafür zu sorgen, dass gute Waare fabriziert wird bei möglicher Ersparniß auch nach Möglichkeit Einigkeit unter den Leuten zu erhalten.

      2) Dagegen verspricht die Hüttengewerkschaft dem Meister Flaesch monatlich 40 Thaler Preus. Ct. Lohn zu zahlen, dabei freie Wohnung u. Brandt u. Licht zu geben wie auch ein Stück Land für Garten.

      3) Dieser Vertrag kann von beiden Theilen aufgekündigt werden. Die Aufkündigung muß aber drei Monat vorher erfolgen, bevor der Contract aufgelöst ist. Sollte eine solche Aufkündigung erfolgen, so verspricht Mstr. Flaesch während der drei Monaten gerade so zu arbeiten u. sich zu betragen, als wenn nicht gekündigt wäre.

      4) Sobald das Puddlingswerk zu Oberhausen in regelmäßigende Gange u. Betriebe ist beabsichtigt die Hüttengewerkschaft das Puddeln zu verdingen u. pr. 1000 Th. [?] zu bezahlen. Meister Flaesch verspricht dann mit dem Accord auch zufrieden zu sein u. zu wirken, dass ordentliche nicht zu hohe Awarde [?] geschlossen sein wogegen er immer dann noch einen festen Zusatz von der Gewerkschaft zu erwarten hat, wenn dieselbe bis dahin immer mit seinen Leistungen u. Betragen zufrieden war.

      Gutehoffnunghütte den 3. July 1836

      pp. Jacobi Haniel & Huyssen

      Lueg

      Heinrich Flaesch

       (Quelle: RWWA 130 – 20002/​2)

      Arbeitsvertrag mit Benjamin Bamford und Thomas Lambert (Übersetzung)

      Vertrag zwischen der Gesellschaft mit dem Namen Jacobi, Haniel & Huyssen an der Gutehoffnungshütte in Oberhausen und den beiden Puddelmeistern Bamford & Lambert.

      Die Gesellschaft Jacobi, Haniel & Huyssen stellt mit diesem [Vertrag] die beiden Puddelmeister Bamford & Lambert, welche bereits zur Probe sechs Wochen an den Oberhausener Eisenwerken arbeiteten, für sechs Monate bis Mai 1838 an und jene akzeptieren diese Anstellung zu den folgenden Bedingungen:

      1) Die Puddelmeister Bamfort & Lambert verpflichten sich von nun an als Meister bei den Eisenwerken Oberhausen zu arbeiten. 12 Stunden jeden Tag als gewöhnliche Tagesarbeit; gutes Eisen zu machen, wozu meistens 1064 Pfund Roheisen für 1000 Pfund Puddelluppen und 899 Pfund Steinkohle für 1000 Pfund fertige Luppe (Brammen) verbraucht werden sollte.

      Kleine Reparaturen im Puddelofen sind zu erledigen ohne Vergütung für diese.

      2) Helfende Hände bestellt und bezahlt die Gesellschaft.

      3) Die Löhne sind festgelegt auf 12 francs pro 1000 kg gleich mit 3 Th. 6 Silbergr. Preußisches Geld pro 2140 Pfund preußisches Gewicht für gute Luppen oder Brammen. Minderwertige und rissige Luppen oder Brammen bleiben unbezahlt.

      4) Wenn die Arbeit durch drohende Unfälle unterbrochen werden muss, ist die Gesellschaft nicht verpflichtet irgendwelche Vergütungen für das bleiben zu zahlen.

      5) Die Löhne, wenn Englisches Frischeisen benutzt wird, benötigen dann nur 2140 Pfund preußisches Gewicht wegen ihrer leichteren Arbeit.

      6) Wenn die Puddelmeister gegen diesen Vertrag verstoßen sollten und allgemein ihre Arbeit nicht regelmäßig ausführen, oder sie sogar, gegen den Wunsch der Gesellschaft ihren Vertrag kündigen sollten, bevor dieser beendet ist, setzt sich jeder von ihnen einem Bußgeld von 20 Th. aus. Zur Sicherheit sollen diese 20 Th. nach und nach vom Lohn zurückbehalten werden, aber zurückgezahlt werden wenn dieser Vertrag erfüllt ist.

      Die Pässe müssen beim Büro des Bürgermeisters in Holten hinterlegt werden.

      Oberhausen 13. November 1837

      Benjamin Bamford

      Thomas Lambert

      Arbeitsvertrag für Mathias Flaesch vom 24. März 1846

      Der Puddelmeister Math. Flaesch aus Eisenschmidt erbietet (?) sich hiermit von jetz an zwei Jahre als Puddelmeister in den bisherigen Lohnsätzen und bekannten sonstigen Bedingungen bei Herren Jacobi, Haniel & Huyssen in Arbeitet zu bleiben und endlich die vorkommenden Arbeiten nach der bestehenden Fabrikordnung auf dem Puddlingswerk zu Oberhausen auszuführen. Dagegen verspricht die gedachte Gewerkschaft die bestehenden Lohnsätze nicht zu vermindern und dem p. Flaesch stets Arbeit zu geben. Bei Verhinderungen in der Arbeit erhält Flaesch wenn er Tagelohnarbeit verrichten will 12 a 15 Sgr Tagelohn.

      Die Gewerkschaft zahlte heute dem Ms. Flaesch zwanzig Thaler Vorschuß oder Darlehn, worüber derselbe hiermit quittiert, und verspricht durch monatliches Einlassen von zwei Thaler an dem verdienten Lohn bei gedachter Gewerkschaft die Schuld vor und nach wieder abzutragen.

      Oberhausen den 24ten März 1846

      Mathias Flaesch

      (Quelle: RWWA 130 – 20002/​2)

      Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts produzierten die Werke der späteren JHH auch gusseiserne Öfen. Hiermit war ein Geschäftszweig aufgenommen, der sich ebenfalls viele Jahrzehnte halten und dessen Palette sich immer mehr erweitern sollte. Man goss Säulen- und Pyramidenöfen in unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichen Verzierungen zum Heizen von Wohnungen, aber auch verschiedene Arten von Küchenöfen, auch Kochmaschinen genannt. Am 8. August 1821 fügte das Unternehmen einem Angebot sogar ein Papiermodell einer solchen Kochmaschine zur Ansicht bei.224 Es gab Standardöfen, die nach Katalog bestellt wurden, doch betonte man schon früh, bei der Ofenproduktion auch individuelle Wünsche der Kunden berücksichtigen zu können.

      Auch Munition blieb weiterhin ein Produktionsfeld. Schließlich hatte eine Prüfung der drei Werke der JHH durch die preußischen Behörden ergeben, dass sie für die Munitionsherstellung geeignet waren.225 Doch blieben, nachdem direkt nach Beendigung der Freiheitskriege noch eine größere Lieferung an das preußische Munitionsgouvernement in Münster zu erfüllen gewesen war, neue Aufträge bis 1831 weitgehend aus. Erst danach kamen neue Orders herein, bei denen das Unternehmen alte Munition und Kanonen in Zahlung nahm. Man lieferte Munition wie Kugeln, Granaten und Schrapnells vor allem für die preußische Heeresverwaltung und für Bundesfestungen wie Luxemburg, Landau, Rastatt und Mainz.226

       Abb. 39: Titelblatt eines Musterbuches mit Produktbeispielen der JHH um 1840

      Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs allerdings die Bedeutung

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