Schwarzmarkt Magie. Jek Hyde

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Schwarzmarkt Magie - Jek Hyde

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ich habe alles gecheckt. Also, ich denke mir, dass ich irgendwo dazwischengeraten bin, also krieche ich auf dem Boden rum und gucke, ob links oder rechts von mir einer in der Kabine hockt. Niemand zu Hause. Ich schaue unter der Tür durch, auch niemand auf der Toilette. Also schiebe ich die Tasche in die Nebenkabine und verlasse meine eigene möglichst unauffällig. Immer noch niemand da. Ich gehe in die Nebenkabine und hole die Tasche, ziehe meine Jacke aus und wickle die Tasche ein. Dann bin ich so schnell wie möglich aus Berlin raus. Von irgendeinem Kaff aus, irgendwas mit -mühlen, bin ich dann getrampt. Wo willst du hin?“, fragte sie ganz unvermittelt und sprunghaft.

      „Berchtesgaden. Ich nehme an, da wolltest du auch hin?“

      „Jup. Zu meiner Familie, untertauchen“, meinte sie grinsend und kaute weiter auf ihrem Zungenpiercing herum.

      Alex musste den Kopf schütteln und lächelte. „Typisch Lilli. Was hast du mit dem Zeug vor?“

      „Hab mir was gekauft und das will ich dir nachher zeigen, also iss auf, dann können wir losgehen.“

      Alex stopfte sich den Rest des Burgers rein, kaute ihn einmal durch, stopfte die restlichen Fritten hinterher und trank den restlichen Schluck in Rekordzeit.

      „Bist du fertig?“, fragte Lilli und rutschte unruhig auf ihrem Hintern herum.

      „Ja, ja. Drängle mich nicht.“ Alex nahm sich das Tablett und stand auf. „Bring meine Jacke mit!“, wies sie Lilli an. Diese griff einfach über den Tisch und hängte sich die Fliegerjacke um die Schultern. Alex schob das Tablett zu seinen leer gegessenen Freunden. „Ich muss nur noch schnell meine Hände waschen“, meinte sie und hob ihre fettigen Finger.

      Lilli schien das nicht schnell genug zu gehen, sie schnappte sich Alex’ rechte Hand und lutschte alarmierend schnell einen Finger nach dem anderen ab. Alex’ Finger streiften für einen Moment ihr warmes Zungenpiercing. Sie grinste: „Jetzt die andere“, und ließ ihre Unterlippe mit dem Ring unter ihrer oberen Zahnreihe hervorschnippen. Alex verdrehte amüsiert die Augen und hielt ihr die linke Hand hin, von der Lilli sich wieder einen Finger nach dem andern in den Mund schob, um ihn schnell abzulecken und vollgesabbert wieder freizugeben. Lilli hielt die Hände mit der Tasche hinter dem Rücken, lächelte und flötete: „Fertig.“

      Langsam erregten die beiden Aufmerksamkeit. Das war jedoch nicht das Einzige, das Lilli erregt hatte. Alex wischte sich die Hände an der Hose ab, zog die Jacke von Lillis Schultern und packte sie am Arm. „Okay, gehen wir!“, wies sie Lilli an und zog sie aus dem Burger King, an der titanischen Topfpflanze vorbei und durch die Tür hinaus. Sie rannten über die Straße, als gerade ein einlenkender Lkw die Kurve blockierte, und weiter über den Parkplatz zu dem Hotel.

      Es war ein zweistöckiger, merkwürdig aussehender und nicht in diese Umgebung passender Quader. Alex zerrte Lilli mit sich zu der Rezeption, wo sich eine Raststättentante mit einem Trucker unterhielt. „Hey!“, rief Alex: „Ein Zimmer! Zumindest bis morgen und das schnell!“

      Alex hing anderen Gedanken nach, daher bekam sie kaum mit, wie viel das Zimmer kostete. Lilli hatte schon das Geld aus ihrer Tasche gekramt und reichte es der Raststättentante. Alex schnappte sich den Schlüssel und sie gingen über den grünen Läufer zu den Treppen, die sich gegenüber dem Eingang an der hinteren Seite drängelten.

      Das Hotel war folgendermaßen aufgebaut: An der Rückseite klebten die Gänge für beide Etagen mit jeweils einer Treppe nach oben und ebenfalls grünem Teppich. Ganz rechts gab es einen Fahrstuhl. Jeder Gang hatte zur Front hin vier Türen. Alex und Lilli hatten das Zimmer 6 in der ersten Etage. Sie schlossen es auf und hastig hinter sich zu.

      Die Welt um sie verflüchtigte sich. Alex gefiel der Gedanke, dass sie vielleicht eine Weile mit Lilli in Berchtesgaden verbringen würde. Lillis Tascheninhalt, den sie sich für einen Teil des mysteriösen Geldes gekauft hatte, rückte erst einmal in den Hintergrund. Es gab gerade Wichtigeres zu tun, nämlich sich die Fliegerjacke auszuziehen und an den Rest der Kleidung zu machen.

      Ihr Zimmer bestand aus zwei Räumen. In dem ersten stand an der linken Wand ein Doppelbett, darüber hingen ein kleiner Spiegel und zwei Lampen. Gegenüber der Tür war ein großes Fenster mit Vorhängen und Rollläden, das zur Raststätte gerichtet war. Links gab es ein kleines, gedrängtes Bad mit Lokus neben der Tür, einem Waschbecken gegenüber und einer schmalen Dusche daneben, alles gefliest.

      Im Vordergrund standen jedoch Lillis Räumlichkeiten, die es zu erkunden galt. Auch sie war eifrig damit beschäftigt, sich aus ihrer Kleidung zu schälen. Beide schauten sich in die Augen und damit in die Seelen. Stück für Stück entledigten sie sich ihrer öffentlichen Erscheinung, die Kleidung wie verwelktes Laub von sich werfend. Der kleine, silberne Kettenanhänger in Form einer Rasierklinge, der Lilli um den Hals hing, schaukelte hin und her.

      Lilli, nunmehr nackt, dünn und weiß, ließ sich auf das Bett nieder und kaute unablässig auf dem Ring in ihrer Unterlippe. Alex hielt sie in ihrem Blick gefangen wie die Großkatze ihre Beute, als sie auf sie zuschoss und den kleinen, silbernen Ring an Lillis Lippe mit den ihren umschloss. Leidenschaftlich schob sie ihre Zunge in Lillis Mund, drängte ihre Hüften an deren Schoß und bohrte sich hastig in sie. Ineinander verkeilt rollten sie sich über das Bett. Schließlich thronte Lilli auf Alex, die mit ihren Fingern durch Lillis Haar fuhr, sich an ihren Kopf klammerte und ihn näher zu sich zog, während sich beide in tantrischem, gebetsmühlenartigem Gestöhne verloren. See und Schiff schaukelten ineinander. Glühend und schwitzend brachen sie nach den vulkanischen Eruptionen auseinander und blieben nebeneinander liegen. Noch ineinander gehakt atmeten sie schwer nach diesem energieaufwendigen Spiel.

      „Okay, was hast du nun so Tolles für das Geld gekauft?“, fragte Alex, die auf dem Bett saß.

      Lilli hechtete hinüber zu der Laptoptasche, holte ein paar Bögen Papier heraus und hielt sie hoch. Darauf gedruckt war das Bild der Grinsekatze aus Alice im Wunderland. „LSD“, meinte Lilli und setzte sich wieder neben Alex auf das Bett. „Aber es ist noch einiges an Geld übrig.“

      „Du willst in einem Hotelzimmer LSD nehmen?“, fragte Alex in einer Mischung aus Überraschung und Unglauben.

      „Warum nicht?“, fragte Lilli.

      „Na, weil wir vielleicht völlig durchdrehen und das ganze Hotelzimmer zerlegen.“

      Lilli zuckte die Schultern. „Warum nicht? Höchstwahrscheinlich fliegen wir nur ein bisschen durchs Zimmer.“ Kurz darauf musste sie kichern, ebenso wie Alex.

      „Okay, meinetwegen. Schlimmstenfalls lande ich im Nirgendwo und da will ich sowieso hin.“

      Lilli riss einen kleinen Fetzen vom obersten Blatt ab und legte den Bogen zur Seite. Diesen Schnipsel riss sie noch einmal entzwei und reichte einen an Alex weiter, die neben ihr auf dem Bett saß. Beide sahen sich mit den Papierschnipseln in den Händen an.

      „Los geht’s?“, fragte Lilli.

      „Los geht’s“, sagte Alex.

      Sie hakten ihre Arme ineinander und fütterten sich gegenseitig mit dem LSD, zerkauten das fade Papier und schluckten das von Speichel durchtränkte Klümpchen hinunter. Beide ließen sich nebeneinander aufs Bett fallen, starrten zur rauen, weißen Decke hinauf und warteten darauf, dass irgendetwas passierte.

      Nach einiger Zeit konnte Alex spüren, wie sich ihre Sicht verzerrte. Das Weiß an der Decke begann zu blenden, sie konnte die Farbe riechen, schmeckte jedoch Grün. Als sie die Augen schloss, flimmerte es bunt hinter ihren Augenlidern, sodass sie beschloss, sie wieder zu öffnen.

      Alex schaute zu

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