Schroeders Turm. Rex Schulz

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Schroeders Turm - Rex Schulz

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… Tier gewesen? In der Klimaanlage! Dann war die Dunkelheit hereingebrochen. Sie hatte keine Ahnung, was hier eigentlich lief und was überhaupt los war. Schon allein dass sie nichts sehen konnte, beunruhigte sie extrem. Schlimmer war aber, dass sie sich nicht bewegen konnte, da sie wohl festgebunden war. Am allerschlimmsten war der Schmerz in ihr.

      Sie versuchte sich aufzurichten, aber es gelang ihr nicht. Sie wollte ihren Kopf drehen, aber auch der schien fixiert.

      Mein Gott, was passiert mit mir?, dachte sie, als ein Flüstern an ihre Ohren drang. Ein Flüstern ohne Worte und ohne Sinn.

       Wer ist das? Ist der verantwortlich für meine Qual?

      Kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gebracht, als glühender Schmerz in ihren Bauch fuhr, dass sie glaubte, aufzuplatzen zu müssen wie eine überreife Melone. Das Flüstern steigerte sich und klang verstörender als zuvor. Glühendheiß floss etwas in ihre Hand und schwappte über in ihren gesamten Körper. Dichter Nebel verbarg ihre Wahrnehmungen und ihre Gedanken wurden langsamer, flossen wie in Zeitlupe dahin. Langsamer und langsamer. Bis ihr Geist zurückfloss in den Strom der Dunkelheit, in dem sie seit Monaten schwamm.

      Schroeder und Hyroniemus trafen sich morgens im Büro, um gemeinsam auf Entdeckungstour in der turmeigenen Klimaanlage zu gehen. Sie zogen sich wieder ihre Spu-Si-Overalls über, packten die Scanner ein und nahmen Werkzeug mit. Als erstes Ziel hatten sie sich den Schacht ausgesucht, in dem Allysia Lehmann verschwunden war. Er lag ihrem Büro am nächsten und ehrlich gesagt war die Hoffnung, etwas zu finden, bei beiden nicht sehr groß. Mit gemischten Gefühlen stiegen sie in den Schacht und krochen durch die endlos scheinenden Gänge bis zu der Markierung, an der die DNS-Spur so abrupt endete. Sie schalteten die Scanner ein und vereinbarten, dass jeder in einer anderen Richtung forschen sollte.

      „Fritsche, du suchst den Bereich links ab und ich nehme den rechten Teil hinter der Markierung. Wir untersuchen maximal zwei bis drei Abzweigungen jenseits der Markierung, sonst entfernen wir uns zu weit von der Vertikalen, die wir entdeckt haben.“

      „Okay, Chef, verstanden.“

      Die beiden krabbelten kreuz und quer durch das Blechgedärm, klopften die Wände und den Boden ab, suchten nach verdächtigen Spalten oder Ritzen, leuchteten Ecken und Winkel aus und scannten immer wieder nach DNS-Spuren. Aber so viel Energie sie auch in die Suche steckten, ein Erfolg stellte sich nicht ein. Die DNS-Spur blieb verschwunden und auch der Schacht war, wie er sein sollte – nicht das kleinste Krümelchen von etwas Verdächtigem. Nach über zwei Stunden brachen sie ihre Suche ab.

      „Warum wundert mich das überhaupt nicht, Fritsche?“

      „Keine Ahnung, Chef. Aber es müsste doch nach unserer Theorie irgendwo einen Weg in die Senkrechte geben. Ich verstehe es auch nicht.“

      „Komm, lass uns in die Trainingshalle gehen und da noch mal den Klimaschacht untersuchen, vielleicht übermannt uns ja da die Erleuchtung!“

      Wieder machten die Beiden sich auf den Weg nach den Verschwundenen, die sich doch immer noch irgendwo im Turm aufhalten mussten. Niemand ging freiwillig nach draußen, und selbst wenn er es gewollt hätte, er wäre auch nicht nach draußen gekommen. Die wenigen Zugänge zur Außenwelt waren gut gesichert und wurden außerdem streng bewacht.

      In der Trainingshalle angekommen, steuerten sie zielstrebig die Dusche an, öffneten die Abdeckung des Schachts und begaben sich hinein. Ebenso zielstrebig krochen sie bis zur Markierung, an der die Spur von Maibach sich verlor, starteten die Scanner und trennten sich für ihre Suche.

      „Fritsche, du nimmst den Gang zum Ventilator und ich die Blindschächte auf der anderen Seite. Ich will verdammt sein, wenn wir nichts finden!“

      „Geht klar. Ich gebe mein Bestes!“

      „Gib mehr, Fritsche. Unser Bestes scheint in diesem Fall nicht zu reichen.“

      Erneut suchten sie Zentimeter für Zentimeter des Schachtes ab, um dem Geheimnis dieses Falles auf die Schliche zu kommen. Auch diesmal schien ihre Suche vergeblich. So penibel sie auch suchten – absolut nichts! Kein einziger Hinweis auf eine Auffälligkeit, der Schacht war genauso, wie ein Klimaschacht sein sollte. Irgendwas war an dieser Geschichte ganz faul, da rackerten sie sich ab wie verrückt und fanden trotzdem nichts. Die Beiden gaben auf und trafen schließlich wieder an der Markierung ein. Frustriert setzte sich Orion und lehnte sich mit dem Rücken an die Schachtwand, Hyroniemus hockte sich deprimiert neben ihn.

      „Verdammt, was machen wir falsch?“, Orion sah Fritsche enttäuscht an.

      „Ich habe nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung, Chef. Wir haben die Spuren aller vier Verschwunden gefunden, obwohl die so gut verschleiert waren, wie ich es noch nicht erlebt habe. Und wir haben Gemeinsamkeiten des Falles entdeckt, wo es gar keine zu geben schien. Die Idee mit den Scannern war doch genial, das ist doch nicht nach Lehrbuch, oder? Ich verstehe es einfach nicht.“

      „Ich auch nicht, Fritsche. Ich auch nicht!“

      Schroeder verschränkte seine Hände über dem Kopf und streckte sich, sodass seine Handflächen fast die Decke des Schachtes berührten.

      „Wir haben irgendwas vergessen zu untersuchen, Fritsche. Irgendwas Offensichtliches, und ich habe keine Ahnung, was das sein könnte.“

      „Klick!“

      Mit einem sanften Schmatzen fuhr auf einmal neben Schroeder ein Stück der Wand zur Seite und gab den Blick in einen Tunnel frei.

      „Leck mich doch am A …! Fritsche, was war das denn? Wie haben wir das gemacht? Ich fasse es ja nicht, noch ein Gang!“

      „Ich glaube, du warst das, Chef! Mit deinen Händen, da ist vielleicht über dir ein Wärmesensor, der angesprochen ist, als du dich eben so gestreckt hast.“

      „Das ist ja verdammt clever. Aber wer baut denn geheime Gänge in die Klimaanlage ein und wozu überhaupt?“

      „Das ist hier, glaube ich, die große Frage!“

      „Komm, hol deinen Scanner raus, wir gehen hier rein und ich fresse einen Besen, wenn wir nicht die verlorene Spur wiederfinden.“

      Hochmotiviert machten sie sich erneut auf die Suche nach der DNS-Spur und fanden sie tatsächlich in dem Geheimgang wieder. Weit hinein ging es jedoch nicht, nach ein paar Metern endete der Gang an einem senkrechten Schacht. Sie suchten den Boden um diesen Schacht ab und fanden über und unter dem Einstieg ebenfalls Spuren menschlicher DNS.

      „Nach oben oder nach unten, Fritsche?“

      „Wir sollten uns den Schacht anschauen, der im Turm an der höchsten Stelle liegt und den an der tiefsten Stelle. Ich denke, dann finden wir die Richtung, in der wir die Vier suchen müssen. Also gehen wir vorher noch mal in die Wäscherei und zur Generatorhalle.“

      „Genau, Fritsche, du hast recht. Komm, lass uns los, diesmal kriegen wir sie. Das ist die Fährte, der wir nun folgen werden!“

      „Vielleicht sollten wir uns was zum Klettern mitnehmen, Chef? Da sind zwar Sprossen im Schacht, aber wäre es nicht besser, was zum Sichern einzustecken, Geschirr, Haken und so, oder?“

      „Jo, dann lass uns mal das Zeug holen und dann geht’s

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