Schroeders Turm. Rex Schulz
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Schroeders Turm - Rex Schulz страница 7
Vielleicht kennt ja jemand irgendein dunkles Geheimnis über sie.
Bis jetzt waren seine Erkenntnisse recht dürftig, damit konnte doch keiner was anfangen. Er warf die Akten zusammen und verließ den Raum.
Er brauchte erst mal „frische Luft“ und was zu essen.
Schroeder kroch auf allen vieren vorwärts. Im Rohrschacht war es eng und stickig – wie konnte man das nur länger hier aushalten? Vor ihm kroch Frank Müller, der Vorgesetzte von Allysia Lehmann, um ihm die Stelle zu zeigen, an der man den Scanner gefunden hatte. Auch er keuchte in dieser dunstigen Luft – gut, wenn man so seine Leute für solche Arbeiten hatte.
„Hier ist es“, sagte Müller und zeigte auf den Boden.
„Kommen Sie mal hinter mich, ich muss mir das genauer anschauen“, sagte Schroeder.
Müller zwängte sich an Orion vorbei und setzte sich an die Wand des Schachtes. Orion holte seine Kamera raus. Zum Glück hatte der Kollege von Allysia Lehmann gleich wieder den Rückweg angetreten, nachdem er ihren Scanner gefunden hatte. Außer einer Markierung mit Kreide am Boden hatte er nichts hinterlassen. Der Kerl hatte sich wohl ausgekannt oder er las gern Krimis. Jedenfalls gab es vielleicht noch eine Spur.
Nachdem Schroeder mehrere Fotos aus der Distanz gemacht hatte, kroch er bis zur Markierung und schaute sich die Stelle gründlich an. Es war nichts zu sehen. Der Boden sah genauso aus wie im gesamten Schacht: Betonplastik wie im ganzen Turm. Schroeder zog eine Lupe mit Pinzette aus der Innentasche seiner Jacke und sah sich den Boden genauer an. Er spürte einige blaue Fasern auf. Mit der Pinzette zupfte er sie vorsichtig vom Boden, steckte sie in ein kleines Plastiktütchen, verschloss es und ließ es in seiner Jacke verschwinden. Dann suchte er die Schachtwand mit der Lupe ab, konnte aber nichts Auffälliges entdecken.
„So, Müller, das war’s fürs Erste. Ich bin hier fertig!“
„Okay, dann können wir ja zurück“, sagte Müller, stützte sich auf und kroch um die Biegung den Gang zurück.
Aufatmend folgte ihm Orion.
Endlich raus aus diesem stickigen Mief!
Später trafen sich Orion und Fritsche in Schroeders Büro.
„Na, hast du was?“, fragte Orion.
„Nicht den Hauch von einer Spur, Chef“, sagte Fritsche und schaute ihn deprimiert an, dann hellte sich sein Gesicht auf. „Ich hätte aber eine Idee.“
„Na, schieß los“
„Wir könnten doch einen Aufruf über TT machen, vielleicht hat jemand was gesehen oder kennt ein Geheimnis unserer vier Verschwundenen. Was meinst du?“
„Das müsste ich mit Wolf absprechen, es wäre aber eine gute Möglichkeit, um an Informationen zu kommen. Das mache ich gleich morgen. Jetzt gehen wir erstmal in die Turmwäscherei und schauen uns die Stelle an, an der die Blumenzweig verschwunden ist. Hab schon mal veranlasst, dass die Mangel steht und keiner den Bereich betritt.“
„Ja, prima, vielleicht finden wir da was.“
„Na, dann lass uns losgehen, Fritsche!“
Orion und Fritsche verließen das Büro und machten sich auf den Weg zum nächsten Transportband, um nach unten in die Wäscherei zu fahren. Wie immer war ganz schön was los und sie mussten am Fahrstuhl eine ganze Weile warten, bis eine leere Kabine kam. Nach einer viertel Stunde hatten sie endlich die Wäscherei erreicht und begaben sich zu Luna Friedensburg, der Chefin dieser Abteilung.
„Morgen, Luna“, grüßte Orion die korpulente Frau.
„Morgen, Orion.“
„Du weißt ja, warum wir hier sind. Zeig uns bitte die Maschine, an der Martha Blumenzweig gearbeitet hat.“
„Ja, kommt hier lang.“ Luna führte sie durch die dampfende Halle bis in den hinteren Bereich zur Mangel.
„Hier an diesem Automaten war es!“
„Danke, Luna. Wir kommen jetzt alleine zurecht“, bedankte Orion sich bei der Chefin. Luna drehte sich um und stapfte zurück in ihr Büro.
„Fritsche, mach mal paar Fotos von der Maschine und dem Bereich drum rum“, wies Orion seinen Assistenten an.
Fritsche packte die Kamera aus und schoss Foto um Foto, während Schroeder dastand und sich den Ort genauestens anschaute.
„Fertig, Chef!“
Hyroniemus Fritsche packte die Kamera wieder weg. Orion kletterte über das Absperrband und sah sich um. Eine Mangel, an der nichts Auffälliges war, neben der ein großer Korb mit gewaschener Wäsche stand, hinter der Mangel die Wand der Wäscherei. Die Zwei schauten sich um, untersuchten Boden, Wand und Maschine. Sie fanden keine Spur, keine Flecken, Haare, Blut oder sonst irgendwas.
„Nichts zu finden, oder Chef?“, Fritsche schaute seinen Vorgesetzten mit großen Augen an.
„Nichts, womit wir was anfangen könnten! Komm, wir hauen ab!“
Orion machte kehrt, schüttelte den Kopf und ging in Richtung Ausgang davon. Fritsche folgte ihm mit hängenden Schultern.
„Ein paar Fasern im Rohrschacht, wo die Lehmann verschwand. Hier gar nichts! Fritsche, ich glaube, wir übersehen was!“
Sie begaben sich zum Fahrstuhl, um ins Büro zurückzufahren.
„Die Fasern sind wahrscheinlich von der Arbeitskleidung der Lehmann, das würde uns auch nicht weiterbringen“, stellte Orion mürrisch fest. „Morgen schauen wir uns die Generatorhalle an, in der Melany Mandel verschwunden ist. Und den Duschraum, wo man die Kotze von Maibach gefunden hat – wenn es seine gewesen ist. Die Genanalyse ist immer noch nicht fertig. Also machen wir Feierabend für heute.“
Orion nickte Fritsche kurz zu und verließ den Fahrstuhl in Richtung seines Quartiers. Fritsche machte sich ebenfalls auf den Weg in sein Zuhause.
Kapitel 3
Am nächsten Morgen saß Schroeder schon an seinem Schreibtisch, als Fritsche in das Büro geschossen kam.
„Morgen, Chef!“
„Morgen, Fritsche!“, sagte Orion und nippte an seinem Kaffee. „Auch einen?“, fragte er und zeigte Richtung Espressomaschine.
„Nein danke, Chef.“
„Na gut.“ Orion trank seine Tasse aus, stellte sie zur Espressomaschine zurück und schaute Fritsche fragend an.
„Generatorhalle oder Trainingscenter?“
„Entscheide du, Chef.“
„Dann fahren wir erst mal nach ganz weit oben und gehen später in die Trainingshalle. Übrigens war die Kotze von Maibach – die Auswertung der Laboranalyse ist heute Morgen gekommen.“