Schroeders Turm. Rex Schulz

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Schroeders Turm - Rex Schulz

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      Er flog durch ein Universum aus Farben und Formen.

      Eine Sonne explodierte neben ihm und überschüttete ihn mit einem Regen von Photonen.

      Es tat so gut, wieder zu fliegen. Endlich wieder.

      Sie hatten sich neue Spender besorgt.

      Die Farben verwoben sich zu abstrakten Mustern.

      Natürlich im Geheimen, die Alten durften nichts davon wissen.

      Formen flossen ineinander.

      Es war verwerflich und falsch, denen zu schaden, die sie beherbergten.

      Farben wurden zu Formen.

      Die alten Spender waren abgemolken und leer.

      Formen wurden zu Farben.

      Sie hatten ihre verdorrten Körper heimlich dem Biomasse-Recycling zugeführt.

      Goldene Funken regneten auf ihn herab.

      Viele von ihnen hielten es hier nicht aus. Die Enge im Schiff und im Habitat.

      Blutiges Rot umspülte seine Sinne.

      Und dann noch dieser trostlose Planet.

      Ein gigantisches, fantastisch anmutendes Geschöpf kam auf ihn zu, nahm ihn in sich auf, verdaute ihn und schied ihn wieder aus – und er ward neu erschaffen.

      Grauer Himmel voller Aschewolken, Regen, der die Haut verbrennt, und die Luft zerfrisst einem das Innere des Körpers.

      Wärmendes Orange strömte über ihn hinweg und durchdrang ihn bis in die letzte Zelle seines Körpers.

      Aber endlich hatten sie wieder Stoff zum Fliegen und konnten überall hin. Der Enge entfliehen, auch wenn es nur für Stunden war.

      Ein Rad aus Regenbogenmessern zerschnitt ihn und setzte ihn wieder zusammen.

      Alles besser als die Wirklichkeit.

      Ein grünes Oktaeder vor ihm faltete sich auf und ward zur Blüte, die ihn mit farbenprächtigen Stempeln lockte. Gern gab er sich der Versuchung hin und sein Geist trank den Nektar.

      Der Tunnel eines Kaleidoskops nahm ihn auf in seinen Schoß und er labte sich am Mutterkuchen des Universums.

      So gestärkt schwebte er weiter in der Geometrie seines Rausches.

      Vorbei an Kugeln, die durchsichtig und voller bunter Flüssigkeit waren.

      Vorbei an Quadern, die sich ineinander schoben und zu bunten Funken zerstoben.

      Vorbei an Nebeln aus schillerndem Glas, die Planeten gebaren.

      Und weiter flog er, immer weiter.

      Bis zur Heimat, die er so sehr vermisste.

      Orion und Fritsche hatten sich ausgerüstet. Sie trugen Headlights, Bergsteigergeschirr und hatten Seile mit. Es war gar nicht einfach gewesen, sich das ganze Zeug zu besorgen. Im Turm brauchte man so was ja eigentlich nicht. In einem Freizeitcenter mit Kletterwand waren sie endlich fündig geworden.

      „Wohin wollen wir zuerst, Fritsche?“, fragte Schroeder.

      „Ich würde die Generatorhalle nehmen, Chef. Das ist der höchste Punkt auf unserer Suche und so weit nach oben geht es dann auch nicht mehr. Ich sehe auf dem Bauplan, dass der Turm dann noch zirka 350 Meter weitergeht.“

      „Na, dann lass uns mal los!“

      Orion und Fritsche machten sich auf den langen Weg in die Generatorhalle und stiegen dort in die Klimaanlage. Wieder krochen sie durch die Gänge, bis sie zur Markierung kamen, die das Ende der Spur von Melany Mandel bezeichnete.

      „So, Fritsche. Jetzt wird sich zeigen, ob wir auf der richtigen Spur sind. Hände in die Höhe und die Decke absuchen.“

      Sie setzten sich neben die Markierung, streckten ihre Handflächen nach oben und betasteten die Tunneldecke rings herum. Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie das Klicken vernahmen. Ein Teil der Wand verschob sich schmatzend und öffnete ein geheimes Stück Tunnel. Schroeder kroch voran, Hyroniemus folgte ihm auf dem Fuße. Nach einigen Metern endete auch dieser Tunnel an einem senkrechten Schacht. Orion setzte seinen Scanner in Gang und suchte die Wände des Kamins ab.

      „Oben ist nichts, Fritsche. Die Spur führt nach unten, da sind Spuren an den Wänden. Wahrscheinlich ist die Mandel da dran gekommen und hat sich etwas abgeschürft oder ein paar Haare sind hängengeblieben. Wir sollten jetzt nach unten in die Wäscherei, um zu schauen, ob wir dort auch was finden und ob die Spur nach unten geht.“

      „Das will ich doch hoffen, Chef! Wenn die Spur in der Wäscherei nur nach oben geht, haben wir ein Problem. Wir müssten dann den senkrechten Schacht nach noch verborgenen Abzweigungen absuchen, um die Spur weiter verfolgen zu können. Das könnte ewig dauern. Wenn ich mich recht erinnere, liegen zwischen Trainings- und Generatorhalle knapp anderthalb Kilometer. Das würde echt hart werden.“

      „Na, dann wollen wir mal das Beste hoffen!“

      So begaben sich Schroeder und Fritsche in die Wäscherei, krabbelten in den Klimaschacht, krochen bis zur Markierung und veranstalteten ihr Spiel mit den Handflächen, bis das erlösende Klicken ertönte. Mit aktivierten Scannern suchten sie das Stück Tunnel und dann den senkrechten Schacht ab.

      „Wir haben wohl Glück, Fritsche. Die Spuren gehen nach unten weiter und wir können wohl davon ausgehen, dass unsere vier Vermissten sich nach unten begeben haben. Oder verfrachtet wurden, je nachdem.“

      „Dann führt uns unser Weg wohl tief in den Turm. Die Wäscherei liegt unten im Servicebereich und darunter kommen nur noch die Fabriken, die Wasseraufbereitung, das Biorecycling und die gesperrte Etage der Sator’ri.“

      „Tja, wo sind dann wohl unsere Vermissten abgeblieben? Wir werden diesen Kamin mal genauer unter die Lupe nehmen. Lass uns im Bauplan nachschauen, welche unmittelbaren Bereiche dieser Schacht berührt. Vielleicht können wir unsere Suche etwas eingrenzen und müssen nicht die ganzen Etagen absuchen, das würde uns Wochen kosten.“

      Also begaben sich Schroeder und Fritsche ins Büro, setzten sich vor den Computer und beschäftigten sich intensiv mit dem Plan von Turm 17.

      „Wenn wir von der Wäscherei aus tiefer gehen, müssen wir nach horizontalen Schächten suchen, die in der Nähe des senkrechten Kamins liegen. Dort müsste es dann wieder versteckte Zugänge geben.“

      Etage für Etage arbeiteten sie sich durch den Bauplan und überprüften die Klimaschächte sehr genau. Eine Berührung fanden sie in der Biorecyclinganlage. Sie markierten sich den Schacht, um dort nach einem versteckten Zugang zu suchen.

      Weiter ging es bei ihrer Suche. Sie kamen tiefer und tiefer. Ein Stockwerk folgte dem anderen. Aber sie fanden keine Übereinstimmung mehr. Die Etage der Sator’ri war allerdings nicht im Bauplan verzeichnet, jedenfalls gab es keine

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