Meine Geparden sind auf dem Weg. Vahid Monjezi
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Älterer Mann: „Wer ist denn der kleine Prinz, mein Junge?“
Es war für mich sehr erstaunlich, dass diese Leute ihn nicht kannten.
Soheil schaute überrascht und lächelte.
Soheil: „Kennen sie ihn nicht? Schauen sie kein Fernsehen? … „Er ist ein kleiner Junge …er kommt von einem anderen Planeten und hilft den Menschen auf der Erde … er ist lieb … richtig lieb, aber ich glaube nicht, dass er Schiit ist.
Dort, wo er herkommt, da gibt es nur eine Rose … es gibt dort keinen Imam Ali.“
Von den Leuten, die dort saßen, mussten einige lachen, das machte Khozeyme noch wütender.
Khozeyme: „Diese Cartoons im Fernsehen, in diesem Teufelskasten, sind alle Lüge, Schwindel und Flunkerei.“
Ich wusste, was Lüge ist, aber Schwindel und Flunkerei waren mir noch nicht bekannt.
Soheil war traurig, so, als ob man ihn persönlich beleidigt hätte.
Mit zitternder Stimme sagte er: „Ich schwöre es, es ist keine Lüge!“
Der ältere Mann sagte: „Lernt lieber ein Kapitel aus dem Koran auswendig, anstatt eure Zeit mit Cartoons zu verschwenden. … Sag mal, kannst du Kapitel Falaq auswendig?“
Soheil schüttelte seinen Kopf.
Der Mann sagte: „Siehst du! … Nerve Herrn Khozeyme nicht mit deiner Fragerei, lerne lieber das Falaq-Kapitel, das bringt viel Belohnung von Allah.“
Soheil schaute mich skeptisch an, als ob er wie ich nicht an diese Worte glauben konnte.
Wie konnte der kleine Prinz, der immer allen Menschen hilft und dessen Herz voller Liebe und Freude ist, im Feuer der Hölle verbrennen. Dagegen geht der lange Mahmoud, unser Nachbarsohn, der alle Kinder, die kleiner sind als er, ständig schlägt, ins Paradies, nur weil er ein Schiit ist?!
Ich denke, in diesem Moment ist etwas passiert, das meine Mutter immer vermeiden wollte.
Der Teufel hatte von uns Besitz ergriffen. Wir begannen zu zweifeln.
Drittes Kapitel
Auf den Fucklandinseln,
dort, wo die Wellen das Blut der Seeelefanten an die Felsen streichen,
dort, wo das Erdöl aus den Adern der Menschen quillt,
dort, wo der Magen des Hungrigen mit Kampfer und Schwefel mumifiziert wird,
da gibt es ein kleines Mädchen, das jede Nacht von Brot für die ganze Welt träumt.
Auf den Fucklandinseln,
dort, wo die Kriegsschiffe die Längen- und Breitengrade der Ozeane besetzen,
dort, wo die Lachse auf der Suche nach einem neuen Weg in heißem Öl gebraten werden,
da gibt es einen kleinen Jungen, der mit einer Muschelschale Flügelameisen aus dem Wasser rettet.
Auf den Fucklandinseln,
dort, wo die Angst und die Liebe sich vermischen,
dort, wo das Meer mit seiner vorzeitigen Flut die Sonne ertränkt.
Ach! Auf den Fucklandinseln,
da gibt es noch die Wesen, die Kindheit heißen.
Mariwan: „Wow! Was für ein Wind.“
Yalda „Geh‘ höher Mariwan … geh’ höher!“
Ich sah unter meine Füße. Sah Adel, Yalda und Soheil wie Zwerge, deren Köpfe auf ihren Schultern kleben, sie schauten zu mir nach oben.
Wir waren alle 10 Jahre alt.
Yalda winkte mir zu. Sie wollte mich zu meinem Weg ermutigen. Ich setzte meinen Fuß zwischen einem Ast und zog mich mühsam zum nächsten Ast nach oben. Ich krabbelte nach vorne.
Die Äste über meinem Kopf waren voller Edelpflaumen. Mir lief das Wasser im Mund zusammen.
Ich zog den Ast zu mir herüber und schüttelte ihn.
Die reifen Edelpflaumen fielen wie große Regentropfen zu Boden und meine kleinen Freunde sammelten sie aus dem Gras in eine große Plastiktüte auf.
Ich schüttelte ein paar Äste. Nur die harten unreifen Edelpflaumen blieben an den Ästen hängen, genau die, die Yalda wegen ihres sauren Geschmacks mehr als die anderen liebte.
Ich pflückte eine Handvoll, steckte sie vorn in mein T-Shirt und stieg vom Baum hinab.
Als mich Soheil sah, lachte er und sagte: „Schau mal an, hier gibt es so viele und du hast dein T-Shirt noch vollgestopft.
Yalda zog schelmisch ihre Augenbrauen nach oben und fragte mich:
Yalda: „Hattest du Angst, dass wir alles aufessen und nichts für dich übrigbleibt?“
Aus meinem T-Shirt nahm ich eine Pflaume und gab sie Yalda in ihre Hand.
Mit einem verschmitzten Lächeln nahm sie die Pflaume und biss hinein.
Yalda: „Uuff, wie sauer … gerade die, die ich so liebe.“
Adel: „Öäh … Iss die nicht so. Die schmecken bestimmt nach dem Schweiß von Mariwan.
Yalda verzog ihr Gesicht und warf die angebissene Pflaume zu Adel.
Yalda: „ÄÄhh … Bist du dumm! Jetzt ekel ich mich.“
Während Adel vor Yalda flüchtete, lachte er und sagte:
Adel: „Ist das nicht so?! … Aber der Vorteil ist, du brauchst kein Salz mehr.
Yalda schoss wieder eine Pflaume in seine Richtung: „Komm her, wenn du ein Mann bist!“
Wir