Monas braune Augen. Lutz Hatop
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Читать онлайн книгу Monas braune Augen - Lutz Hatop страница 4
„Nein, natürlich nicht, das ist aber eine andere Geschichte.“
„Eine andere Geschichte? Würdest du sie mir erzählen?“
Ihre noch vorhandenen Bedenken waren plötzlich weg, die Neugier hatte die Oberhand bekommen. „Schließlich heiße ich Mona. Und du bläst bei dem Namen die Backen auf. Ich glaube, ich darf erfahren, was es mit dem Namen auf sich hat. Meinst du nicht?“
Mike wurde verlegen. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das tun soll, vielleicht lachst Du dann über mich.“ Er schaute sie dabei an, ihre Blicke begegneten sich zum vierten Mal. Aus ihren Augen blitzte der Schalk.
Mike wich ihren Blicken nicht aus, er konnte sich nicht genug satt sehen an diesen rehbraunen Augen. „Jetzt machst du mich aber richtig neugierig, warum sollte ich denn über dich lachen, hmm?“ Mike wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte sich selbst in diese Lage gebracht, entschied sich dann für die Wahrheit ohne Schönfärberei. „Vielleicht, weil ich dann ein Weichei für dich bin und kein richtiger Kerl!“
Mona verdrehte ihre Augen und stöhnte. Mike dachte für sich: Mist. Ist ja auch nicht wichtig, was soll’s, ich bin ja in einer festen Beziehung. In diesem Moment legte Mona ihre Hand auf die seine und sagte leise: „Unsinn! Glaubst du, dass ich keine Gefühle habe?“
„Nein, natürlich nicht“, beeilte sich Mike zu sagen, seine Hand aber zog er nicht weg. „Aber du machst mich ganz nervös!“
„Oh, das ist nicht meine Absicht und nein, ich werde dich nicht auslachen. Versprochen! Sag bitte endlich, was es mit meinem Namen auf sich hat.“ Mona schaute Mike lächelnd und unwiderstehlich an.
In diesem Augenblick kam die Kellnerin an den Tisch. „Darf ich Ihnen noch etwas bringen.“ Keine Reaktion, im Gegenteil die beiden ignorierten sie.
„Bitte, du hast mir doch schon so viel über dich erzählt, so schlimm kann es doch wohl nicht sein. Sag, wieso hast du mich denn vorhin so angeschaut, was für gute Gründe gab es denn?“
Diesmal blickte er ihr direkt in die Augen. „Ich konnte nicht anders, es war wie Magie. So was ist mir noch nie passiert.“ Er machte ein kurze Pause und blickte sie dabei direkt an: „Du hast hinreißend schöne Augen. Da leuchten zwei Sterne am Firmament.“
Mona senkte ihre Blicke. „Danke für das schöne Kompliment.“ Anstatt eine weitere Reaktion von Mona abzuwarten, redete Mike sofort weiter. „Stimmt, wir haben uns so gut unterhalten, also …“ Die Bedienung stand immer noch daneben, sah von einem zu anderen und trommelte mit den Fingern auf ihrem Tablett. Leicht genervt unterbrach sie Mike.
„Hallo, ihr beiden Hübschen, möchtet Ihr noch was haben?“ Aufgeschreckt schauten Mike und Mona auf. Mike war völlig aus dem Konzept. „Bitte wie?“
„Möchten … Sie … noch … etwas … bestellen?“ Sie betonte dabei Wort für Wort. Mona schaute verdutzt zuerst die Bedienung an und dann Mike, lachte kurz auf. „Danke für die freundliche Berliner Art, aber wir möchten nichts mehr.“
Sie wandte sich an Mike. „Wolltest du mir nicht noch etwas erzählen? Deinen Namen weiß ich auch noch nicht.“ Sie setzte einen Schmollmund auf. „Ähm ja, Mike.“
„Und weiter, ich warte, spann mich nicht so auf die Folter.“
Mike nahm Anlauf und sprach mit betont bedächtiger Stimme. „Sagt dir der Name Mike Batt etwas?“ Mona dachte kurz nach. „Nein, nie gehört.“
„Mike Batt ist Musiker und Songwriter von Pop Balladen insbesondere der achtziger Jahre. Und er hat ein sehr stimmungsvolles Musikstück namens Mona geschrieben.“
Erwartungsvoll schaute sie ihn an: „Ja und weiter, war das schon alles?“ Mike legte eine kurze Pause ein und antwortete leise. „Nein, das war ja auch der sachliche Teil.“
„Aha“, sagte sie mit der Betonung auf dem zweiten a. Sie stützte dabei ihr Kinn auf die Handfläche und schaute lächelnd dem unsicheren Mike dabei wiederum direkt in die Augen. Mit diesem Wissen spielend, setzte sie ihn ein bisschen unter Zugzwang. Er konnte sich diesen Augen beim besten Willen nicht entziehen.
Und das brachte ihn nur noch mehr durcheinander, so dass der nächste Satz des sonst so redseligen Mike „verhackstückt“ und mit vielen Räuspern daher kam. „Das ist so, … immer dann, wenn ich das Musikstück gehört habe, … ähm, habe ich mir diese Mona, oh je … wie soll ich sagen … vorgestellt.“ Mike wurde noch leiser, als ob es ihm unheimlich schwer fallen würde, den Satz zu vollenden … und mir insgeheim eine solche Mona gewünscht!“
Mike brachte keinen Ton mehr heraus. Er schaute auf sein fast leeres Glas. Ganz langsam hob er seinen Kopf, Mona lächelte ihn an, „und inwieweit kommen deine Vorstellungen nun der vor dir sitzenden Mona nahe?“, fragte sie ebenfalls leise Mike.
„Meine Vorstellungen haben aber auch gar nichts mit dir zu tun.“ Diesmal schlich sich in Monas Gesicht Enttäuschung. Typisch, wieder so ein blöder weißer Heini. Ich hätte es wissen müssen. Mike war aber noch nicht fertig und beendete seinen Satz kaum hörbar mit: „… soweit reichte meine Phantasie einfach nicht, um mir so was, … so etwas Schönes wie du es bist, vorstellen zu können.“ Überraschung stand in ihrem Gesicht, ihre Augen wurden noch größer. Mike blickte auf den Tisch, wagte es nicht, Mona direkt anzusehen.
Sie fasste seine Hand. „Kannst du mir diese Ballade vorspielen?“ Erst jetzt hob er seinen Kopf und blickte sie wieder an, lachte dabei. „Gerne, das würde ich sehr gerne. Hier kann ich es aber nicht. Ich hab sie im Handy nicht gespeichert, hab sie aber zuhause.“ Sie hielt seine Hand immer noch fest und blickte ihn an. „Spielst Du sie mir?“
„Wann?“ Sie lächelte und ließ seine Hand los. „Na, jetzt?“ Mike hatte sich wieder gefangen. Seine Augen leuchteten. „Sehr gerne, nichts lieber als das!“ Jetzt ging alles sehr schnell. Sie riefen nach der Bedienung, zahlten die Rechnung und machten sich auf den Weg.
Mona
Mike fuhr einen knallroten Citroen DS 3 mit Schachbrettdach in schwarz-gelb. Als sie auf das Auto zugingen, sagte sie überrascht: „Hey, ist das deiner und auch noch in Rot. Wow!“ Mona umrundete das Auto. Als Mike die Autotür öffnete, flippte sie fast aus. „Und innen schwarz-weiß, wie geil ist das denn?“ Am liebsten würde sie sich an das Steuer setzen, traute sich aber nicht, Mike zu fragen. Der ging zur Beifahrerseite, öffnete die Tür und schaute sie lachend an. „Möchtest du?“ Er hielt dabei den Autoschlüssel in die Höhe.
„Ehrlich, du lässt mich fahren? Sofort, gib her! … Ehe du dir’s anders überlegst.“ Mike schloss wieder die Tür, kam zu ihr auf die Fahrerseite und übergab den Schlüssel.
Mit dem Wagen fuhren sie zur Wohnung in Friedrichshain. Während der Fahrt dämmerte es Mike, dass er Karten für seine Verlobte Angelika und Freunde gekauft hatte. Nun saß Mona neben ihm auf dem Fahrersitz und bereitete ihm ein schlechtes Gewissen. Die unterschiedlichsten Gedanken kamen ihm in den Kopf. Was mach ich bloß, lasse eine wildfremde Frau mit meinem Auto fahren. Frauen und Autos tauscht man nicht. Ich muss dem ein Ende setzen.
Mona wiederum dachte an ihren Freund und daran, dass sie sich geschworen hatte, mit weißen Männern nie wieder etwas anzufangen. Was sollte sie also hier im Auto, aber ihr gefiel der junge Mann. Sie musste an die Begegnung in den Potsdamer