Monas braune Augen. Lutz Hatop
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Читать онлайн книгу Monas braune Augen - Lutz Hatop страница 6
„Sofort, was für einen Wein trinkst du am liebsten?“
„Italiener aus der Toskana, keinen Chianti bitte“. „Damit kann ich dienen, wie wär’s mit einem Nobile di Montepulciano?“
„Super, einer meiner Lieblingsweine!“ Ihr schossen viele Gedanken durch den Kopf. Da lerne ich heute einen weißen Mann kennen mit so vielen Gemeinsamkeiten, guten Manieren, der vielleicht auch noch kochen kann? So übel sieht er nun auch nicht aus. Mal sehen, was noch so alles passiert, ich lass mich überraschen.
Nachdem Mike den Wein eingeschenkt hatte, legte er die CD von Mike Batt auf. Wo sollte er sich nun hinsetzen, zu Mona auf das Sofa oder in einen der beiden Herrensessel. Diese Entscheidung wurde ihm sogleich abgenommen. „Setzt du dich zu mir?“
„Ja, gerne!“ Mona lehnte sich zurück und schloss die Augen, gespannt wartend auf die Musik. Mike dagegen konnte nicht mehr die Augen von ihr lassen.
Endlich setzte die Musik ein. Mike merkte ihr an, dass sie die Musik sehr genoss. Ein wunderbares langes Gitarrensolo schloss das Musikstück.
Nachdem die Musik zu Ende war, schaute Mike Mona erwartungsvoll an. „Das war wunderschön!“, hauchte sie dahin. „Soll ich uns was kochen?“
„Nein, spiel den Song bitte noch einmal“, sagte sie ganz leise und etwas energischer: „Und bleib endlich sitzen!“
Nochmals setzte die Musik ein. Sie drehte ihren Kopf langsam zu Mike und kam ihm immer näher. Ihre Blicke begegneten sich wieder wie beim ersten Mal. Da spürte er ihre weichen Lippen auf den seinen. Er löste sich schnell von ihr, aber nur für wenige Sekunden. „Was machst du bloß mit mir?“, flüsterte er und nahm ihr Gesicht zärtlich in beide Hände, zog sie an sich. Es folgte ein langer leidenschaftlicher Kuss. Die Musik war längst verstummt.
„Das … das war traumhaft.“ Sie nickte. „Ja, das war es.“ Er hielt sie im Arm und schaute sie verliebt an. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Mona unschlüssig. „Mona, ich muss dich was fragen?“
„Ja?“, fragend blickte sie zu ihm. „Glaubst du an die Liebe auf den ersten Blick?“ Sie zögerte. „Nein, eigentlich nicht.“
„Ich tat es bis heute auch nicht, aber wenn ich dich so anschaue, ich glaube, ich habe mich …“
Mona legte ihren Zeigefinger auf Mikes Mund und schüttelte den Kopf. „Nicht jetzt, küss mich bitte noch einmal.“ Mike drückte Mona förmlich auf das Sofa. Es wurde nicht nur ein Kuss, sondern viele. Hörte Mike auf, fing Mona wieder an und umgekehrt. Sie konnten beide nicht voneinander lassen.
Aber Mike hatte ein schlechtes Gewissen. Es war nun ja passiert. Er wusste, wenn es jetzt weiter geht, hatte das unabsehbare Folgen. „Mona? Ich will ehrlich zu dir sein, nicht wie vorhin im Auto am Telefon, das war echt besch…eiden. Ich bin seit zwei Jahren verlobt und seit vier Jahren mit einer anderen Frau zusammen.“
„Diese Geli?“
„Ja genau. Und das ist noch nicht alles! Wir wollen in drei Wochen heiraten!“
Mona schaute Mike fassungslos an. Vor ein paar Sekunden noch war sie sich fast sicher, diesen Mann lieben zu können. Innerhalb von Sekunden brach alles zusammen. Sie sprang auf, aber Mike ließ sich nicht beirren. Diese Frau bezauberte ihn dermaßen, dass er eine Entscheidung traf, an die er noch vor wenigen Stunden nie gedacht, geschweige denn sie ausgesprochen hätte.
Mona stand vor ihm, er sah ihren Zorn. Auch er erhob sich, fasste sie sanft an beiden Händen und blickte sie dabei dermaßen liebevoll an, dass ihr Zorn verflog. Was kommt denn jetzt, schau ihn dir an, sieh in seine Augen? Sie lügen nicht, er meint es tatsächlich ernst! Mona, warte ab. Mal sehen, was noch kommt.
„Ich bin mir jetzt sicher, dass ich Angelika nicht mehr heiraten kann und das auch nicht mehr will. Ich kann keine Frau heiraten, und ständig nur an dich denken, oder? Ich wollte dir das vorhin schon sagen, bin mir jetzt hundertprozentig sicher. Ich habe mich in dich verliebt!“ Das war für Mona „Achterbahn pur“. Sie brachte keinen Ton mehr heraus, schüttelte ihren Kopf. Lange Sekunden passierte nichts. Nie gekannte Gefühle überkamen sie und sie ließ sich mitreißen. Ihre Zweifel und ihr Zorn verflogen.
Sie umarmte Mike und flüsterte ihm ins Ohr. „Ich liebe dich auch. Bitte schlaf mit mir, jetzt! Ich will dich!“
„Und unser Essen?“
„Keinen Hunger.“ Mike musste schlucken. Er zögerte einige Sekunden, es gab kein Zurück mehr. „Ich will dich auch!“ Mona lachte Mike an. Er nahm ihre Hand und zog sie sanft in das Schlafzimmer. Im Kamin wurden die Flammen kleiner und kleiner.
Mühsamer Beginn
Am nächsten Morgen, es war ein trüber typischer Berliner Februartag, kalt und ungemütlich. Mike war bereits aufgestanden und hatte beim Bäcker frische Schrippen und Croissants geholt. Dann ging er ins Schlafzimmer. „Guten Morgen Mona, aufstehn, Frühstück ist fertig.“ Mike drückte Mona einen Kuss auf die Stirn und sie schnurrte wie eine Katze.
Der Frühstückstisch war bereits angerichtet, zwei Kerzen brannten, als Mona sich an den Tisch setzte. „Der ist aber schön gedeckt.“
„Das war die schönste Nacht meines Lebens, … bisher!“, betonte Mike. Mona lächelte und biss dabei genüsslich in einen Croissant mit Erdbeermarmelade. „Am kommenden Wochenende fahre ich nach Lorch und löse die Verlobung. Die Hochzeit sage ich auch ab! Es geht nicht anders.“ Mike schaute dabei Mona an, ihr Mienenspiel veränderte sich, während er sprach.
Ihr gingen so einige Gedanken durch den Kopf. Zweifel kamen in ihr hoch. Soll ich mich wirklich darauf einlassen? Es war schön, sehr schön sogar. Wenn er zu seiner Verlobten zurückfährt, werden alle auf ihn einreden und er wird schwach werden, das weiß ich. Das ist mal wieder die „A-Karte“ für mich. Da drüben steht das Bild von ihr, eine hübsche junge Frau mit langen rotblonden Haaren. Mona, spinnst du? Er hat dich fallen gelassen, eh du dich versiehst. Lass es einfach bleiben, lieber ein Ende jetzt, als später. Liebe hin, Liebe her. Später tut es dann wieder richtig weh. Nein, ich will das alles nicht noch einmal. Ich setz dem jetzt ein Ende.
„Äh, was ist, soll ich nicht?“
„Das musst du für dich entscheiden. Stimmt, es war eine schöne Nacht, gebe ich zu. Aber …“
„Was heißt hier aber?“, Mike wurde etwas lauter. „War das für dich nur ein One-Night-Stand?“ Mona stand auf und begann vor dem Tisch auf und ab zu gehen.
„Sieh mal, es war eine, ich betone, eine Nacht. Woher soll ich wissen wie das weitergeht, du bist weiß und ich bin schwarz, eigentlich steh ich nur auf Schwarze, deine Spezies hat mich bis jetzt nur enttäuscht. Ich habe keine Lust auf noch mehr negative Erfahrungen. … Da steht das Bild von deiner Verlobten. Das ist sie doch, oder? Schau sie dir an, die willst du aufgeben und gegen eine wie mich eintauschen? Wir kennen uns jetzt ein paar Stunden und du willst ernsthaft deine Hochzeit absagen? Nach einer Nacht? Denk an den Ärger, auch mit deiner Familie. Überlege dir genau, ob sich das lohnt.“ Sie machte eine kurze Pause. Mike schaute sie entgeistert an.
„Außerdem werden wir es auch in Zukunft nicht leicht haben. Wir werden angefeindet werden von Menschen, denen du das vorher nie zugetraut