Das Lebende Universum. Duane Elgin
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Das Lebende Universum - Duane Elgin страница 10
Aus der Ausdehnung des Universums können wir die Gegenwart zusätzlicher Dimensionen ableiten. Die populäre Vorstellung vom Urknall suggeriert eine Explosion, bei der Materie in alle Richtungen geschleudert wurde. Das ist irreführend, da es das Bild eines davor existenten leeren Weltalls zeichnet, in das sich die Materie ausdehnt. Ein korrekteres Bild ist, dass unser Universum von innen heraus überall gleichzeitig wächst, während galaktische Inseln mithilfe ihrer Schwerkraft gegen den öffnenden Fluss ankämpfen und zusammenbleiben. Es ist dieser wachsende »Umfang« des Universums, während sich der Stoff aus Raum-Zeit ausdehnt, der die wachsende Abtrennung von Galaxien bewirkt. Die Tatsache, dass der Stoff aus Raum-Zeit sich offensichtlich unendlich ausdehnen kann, weist auf die Präsenz noch großräumigerer Dimensionen hin, die dieser Elastizität Platz bieten.
Angenommen, die Forscher des Kosmos haben Recht und es gibt tatsächlich eine enorme Anzahl weiterer Dimensionen: Dann ist es wichtig – und ernüchternd – zu erkennen, dass wir nicht in der 3.000sten oder 300sten Dimension und noch nicht einmal in der 30sten Dimension leben. Wir leben in der dritten und in der vierten Dimension, ganz am Anfang der Existenz und nur wenige Stufen über einem schwarzen Loch oder dem Kollaps der Realität in eine einzige Dimension. Wir leben in einer äußerst beschränkten Realität, während uns aus großzügigeren Dimensionen ein enormes Maß an Freiheit und evolutionären Chancen winkt. Wir dachten, wir würden an der Spitze der Evolution stehen, und jetzt stellen wir fest, dass wir erst am Anfang stehen. Wir bewegen uns gerade aus der Zone des Zusammenbruchs von Materie in ein schwarzes Loch heraus und in die Zone hinein, in der Leben sich selbst begegnet, sich seiner selbst bewusst wird und sich von allein weiterentwickeln kann. Mit hoher Wahrscheinlichkeit existieren weitaus größere Lebens- und Lernsysteme in der Geräumigkeit, die über unsere wenigen kompakten Dimensionen hinausgehen. Statt am Ende unserer Reise scheinen wir ganz am Anfang einer Reise in die Ewigkeit zu stehen. Dies ist ein Thema, das wir in diesem Buch untersuchen werden.
Unsere intuitive Verbundenheit
mit dem Kosmos
Eine weitere bemerkenswerte Entdeckung der Wissenschaft ist die, dass wir vom Rest des Universums nicht abgetrennt sind. Ein Kernthema dieses Buchs ist die Vorstellung, dass jeder von uns eine intuitive Verbundenheit zum Kosmos hat, auch wenn sie zu einem großen Teil unbewusst und unterentwickelt sein mag. Der anerkannte Autor und Forscher Dean Radin nahm eine vollständige Analyse übersinnlicher Recherchen auf, die über achthundert Untersuchungen, sechzig Forscher und fast drei Jahrzehnte umfasste.9 Nachdem er die kollektiven Befunde all dieser Untersuchungen abgewogen hatte, kam er zu dem Ergebnis, dass wir aktive Teilnehmer in einem subtilen Feld – oder Ökosystem – des Bewusstseins sind, in dem wir »senden« und auch »empfangen« können. Diese Ergebnisse ergeben sich aus den Alltagserlebnissen der Menschen. Umfragen unter erwachsenen Amerikanern zeigten zum Beispiel, dass zwei Drittel angaben, ein Erlebnis der übersinnlichen Wahrnehmung gehabt zu haben, wie zum Beispiel eine korrekte Eingabe über das Wohlbefinden eines anderen, der weit weg war.10 Außerdem gaben ungefähr 40 Prozent an, schon mal eine »mystische« Erfahrung gemacht zu haben, in der sie zum Beispiel das Universum als lebendig gesehen haben und dabei ein Gefühl des starken Friedens und der Sicherheit in dieser Lebendigkeit hatten.11 Übereinstimmend mit diesem Ergebnis ist die Tatsache, dass das Bewusstsein sich nicht auf den Verstand beschränkt, sondern eine Präsenz ist, die das ganze Universum durchdringt und die es uns ermöglicht, uns unter Mithilfe des Gehirns sinnvoll mit der Welt zu verbinden, die über unseren physischen Körper hinausgeht. Auch das ist ein immer wiederkehrendes Thema dieses Buchs.
Wenn man diese vier Gebiete der Erkenntnisse zusammenbringt, nimmt die Möglichkeit einer neuen Wahrnehmung unserer selbst, des Universums und der menschlichen Reise schon erste Umrisse an. Wir hielten uns für kleine Wesen, die in einem riesengroßen materiellen Universum leben. Wir glaubten, unsere Denkfähigkeit würde uns an die Spitze der Evolutionswelle spülen, doch nun wird uns plötzlich eine völlig andere Sicht unterbreitet: Wir sind Riesen, die in einem fast gänzlich unsichtbaren Universum leben, die erst am Anfang ihrer evolutionären Reise stehen, und wir können mit unserem Bewusstsein ins größere Universum hineinreichen. Diese entfesselnden Erkenntnisse befreien uns aus der Denkweise, wir wären klein und unbedeutend. Und was kein Zufall ist: Sie befreien uns auch aus der Arroganz, zu glauben, wir wären der entscheidende Faktor der Evolutionswelle.
Stellt euch vor,
ein Universum wird aufgebaut
Stellen Sie sich mal vor, was es brauchte, um ein kosmisches System wie das unsere zu erschaffen. Eines der erstaunlichsten Dinge an unserem Universum ist die Präzision, mit der es zusammengesetzt ist. Die Feineinstellung Dutzender Schlüsselfaktoren ist notwendig, weil die winzigste Abweichung gar kein Universum zur Folge hätte. Wäre zum Beispiel die Ausdehnungsrate nach dem Urknall auch nur ein bisschen schneller gewesen, dann wäre das Universum verdunstet – und es hätten sich weder Sterne noch Planeten gebildet. Wäre andererseits die Ausdehnungsrate ein klein wenig langsamer erfolgt, dann wäre das Universum schon längst wieder in sich zusammengebrochen – und der Urknall wäre ganz schnell zu einer Urzersplitterung geworden! Es gibt mindestens ein paar Dutzend Beziehungen im Universum, die genau so sein müssen, wie sie sind, damit Leben existieren kann. Von der Stärke der Anziehungskraft bis zur Spannung eines Elektrons – wenn bloß einer dieser Faktoren nur ein bisschen anders wäre, wäre das Leben, wie wir es kennen, unmöglich. Der außerordentliche Grad, in dem alles im Universum bis ins kleinste Detail angepasst ist, deutet darauf hin, dass eine hohe Entwurfsintelligenz am Werk ist (nicht zu verwechseln mit der Theologie des »intelligenten Designs«, die die Evolution negiert).12
Was wäre also erforderlich, um ein einwandfrei funktionierendes Universum wie das unsrige aufzubauen und zu erhalten? Erwägen Sie Folgendes: Was wäre, wenn Sie für Ihre Kreativität und Fähigkeiten bekannt wären und Mutter Universum zu Ihnen sagen würde: »Mir gefällt deine Arbeit. Möchtest du einen Kosmos aufbauen? Überlege es dir.« Daraufhin würde das Mutteruniversum Ihnen neun Bedingungen für Entwurf und Konstruktion nennen.13 Denken Sie spielerisch darüber nach, um Ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und sich auf die folgenden Anforderungen vorzubereiten:
Als Erstes musst du ein transparentes Feld mit einer unsichtbaren Struktur, die Geometrie genannt wird und alles an seinem richtigen Platz und in seiner korrekten Zeit behält, erschaffen. Bringe den Kosmos innerhalb dieses Felds unter und stelle sicher, dass diese dimensionale Geometrie über Milliarden von Jahren hinweg und Billiarden von Meilen hinweg einwandfrei funktioniert.
Zweitens darfst du dein Universum aus nichts konstruieren, das sichtbar ist. Du musst alles aus durchsichtiger Lebensenergie erschaffen.
Statt das Universum vollständig entwickelt zu erschaffen, musst du es drittens so gestalten, dass es sich aus einem Gebiet ausweitet, das kleiner als ein Stecknadelkopf ist, und so wächst, dass es hundert Milliarden Galaxien beheimatet, von denen jede hundert Milliarden Sterne oder noch mehr enthält.
Entwirf viertens Materie. Nimm Wolken aus Energie, die fast ausschließlich aus leerem Raum bestehen, und lasse sie pro Sekunde Billiarden Mal um sich selbst schweben, um sich als feste Formen darzustellen. Trotz ihrer völlig dynamischen Eigenschaft musst du diesen Wirbelwinden aus Energie die Erscheinung und das Gefühl von fester Materie verleihen.
Entwirf fünftens Raum. Einfache Leere oder die Abwesenheit von Materie reicht nicht aus; stattdessen musst du ständig im gesamten Universum die Transparenz von Raum regenerieren.