Das Lebende Universum. Duane Elgin

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Das Lebende Universum - Duane Elgin

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die sich ihrer Existenz bewusst sind. Als Menschen, die sich ihrer bewusst sind, sind wir das dritte Wunder.2

      Wenn wir uns bewundern, dürfen wir das erste Wunder nicht übersehen: die natürliche Welt, in der wir zuhause sind. Wenn wir das erste Wunder übersehen und uns im größeren Universum nicht beheimatet fühlen, ist es uns unmöglich, eine Heimat in uns selbst oder bei anderen zu finden. Die Heimreise, auf der wir wieder Verbindung zum ersten Wunder des Universums um uns herum und in uns selbst aufnehmen, ist ein Thema, das sich durch das ganze Buch zieht.

      In unserem langen evolutionären Aufstieg zum dritten Wunder des Selbst-Bewusstseins haben wir uns von unserer Verbundenheit zur Natur und dem ersten Wunder entfernt. Ich halte das für einen natürlichen und zweckmäßigen Prozess. Die Familie der Menschen befindet sich auf einer kollektiven Reise des Erwachens, und in der ersten Phase war es unsere evolutionäre Aufgabe, uns von der Natur zu lösen und unser Gefühl von Identität und Stärke zu entwickeln. Nun haben wir dies so erfolgreich gemeistert und sind so mächtig geworden, dass wir das Klima aus seinem Gleichgewicht gebracht haben, kostbare Ressourcen verschwenden, Waffen zur Massenzerstörung verbreiten und die Erde übervölkern. Wir sind an einer evolutionären Mauer angelangt und werden durch Notwendigkeit gezwungen – und durch Gelegenheit verführt –, auf unserer evolutionären Reiseroute eine große Kehrtwende zu machen. Aber wie finden wir zum lebendigen Universum zurück? Wie können wir uns im Universum zuhause fühlen?

      Um unsere Wertschätzung des Universums zu verbessern, sollten wir uns vier wissenschaftliche Erkenntnisse ansehen, die den Rahmen für unsere systematischeren Untersuchungen in den nächsten Kapiteln bilden. Diese vier Erkenntnisse erfüllen mich jedes Mal mit Staunen.

      Wenn wir uns das unfassbar große Universum mit seinen Milliarden von kreisenden Galaxien ansehen, scheint sich daraus die natürliche Schlussfolgerung zu ergeben, dass wir sehr klein sind. Wenn wir ein Universum betrachten, das Billiarden über Billiarden Kilometer umfasst, wäre es nur logisch, uns im Vergleich zu diesen kosmischen Ausmaßen für unbedeutend zu halten. Doch diese Schlussfolgerung über unsere eigene Größe, die unser gesunder Menschenverstand uns suggeriert, ist ein großer Irrtum. Wir sind keine Winzlinge. Im Vergleich zu den generellen Maßen des Universums sind wir Riesen!

      Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein Lineal, das vom größten Maß des uns bekannten Universums bis zum kleinsten Maß reicht. Auf der Seite der größten Maße erkennen wir Milliarden von Galaxien. Jede von ihnen besteht aus Milliarden von Sternen wie unsere Sonne. Auf der Seite der kleinsten Maße reisen wir im Kern eines Atoms tief in die Welt der Quarks und noch weiter – bis an die Fundamente der Existenz und das, was die »Plancksche Länge«3 genannt wird. Wenn wir uns Menschen auf der Skala wiederfinden wollen, dann sind wir ungefähr in der Mitte angesiedelt4 wie die folgende Grafik zeigt. Die erstaunliche Erkenntnis der Wissenschaft lautet, dass es in unserem Inneren mehr kleine Maße gibt, als es außerhalb von uns große Maße gibt.

      Die Größe der Menschheit auf der kosmischen Skala

      Im kosmischen Schema sind wir eigentlich Riesengeschöpfe, die in der Mitte des Spektrums der kosmischen Existenz leben. Uns für klein zu halten ist eine völlig falsche Sicht. Wir sollten über unsere eigene Größe genauso staunen wie über die enorme Größe des Universums. Das Universum erreicht unvorstellbar kleine Ebenen in uns. Wir halten schon die Ebene der Atome für klein, doch die Kleinheit der Atome ist von den wahrhaftig winzigen Ebenen in den Grundlagen der Existenz noch weit entfernt. Die Tatsache, dass eine riesige Menge an harmonierenden Aktivitäten in den enormen Zwischenstufen zwischen der Ebene der Atome und der Ebene der winzigsten Teilchen stattfindet, ist wahrscheinlich.

      Wissenschaftler halten unsere Körpergröße für die ideale Größe der Menschen. Wären wir deutlich kleiner, hätten wir nicht genügend Atome, um uns zu den komplexen und intelligenten Wesen zu entwickeln, die wir sind. Wären wir hingegen wesentlich größer, könnte unser Nervensystem nicht schnell genug operieren, um die rapide Kommunikation, die ständig in unserem Körper stattfindet, zu unterstützen. Auf der kosmischen Skala scheinen wir genau die richtige Größe zu haben.5

      Weil wir Riesen sind, die im mittleren Bereich der Skala der Existenz leben, sollte es uns nicht überraschen, dass wir vieles übersehen, was sich auf der kleineren, feineren Skala des Universums abspielt. Als Riesen kann es uns leicht passieren, die intensiven Aktivitäten auf der ultra-mikroskopisch kleinen Skala des Universums glatt zu übersehen.

      Lange ging die Wissenschaft davon aus, dass nur sichtbare Formen von Materie und Energie das Universum ausmachen. Doch vor kurzem fielen Wissenschaftler aus allen Wolken, als sie entdeckten, dass der überwältigende Großteil des Universums unsichtbar ist. Eine wissenschaftliche Tatsache ist, dass wir nicht wissen, aus was 96 Prozent des Universums eigentlich bestehen. Die Wissenschaftler beschreiben derzeit zwei Hauptarten unsichtbarer Energien im Universum. Die eine ist eine sich zusammenziehende Kraft, dunkle Materie genannt; die andere ist eine sich dehnende Kraft – die dunkle Energie. Als »dunkel« werden sie deshalb bezeichnet, weil sie weder gesehen noch direkt gemessen werden können. Man geht davon aus, dass dunkle Materie ungefähr 23 Prozent des Universums ausmacht.6 Die unsichtbare Masse aus dunkler Materie liefert das Gravitationsfeld, das notwendig ist, um kreisende Galaxien davon abzuhalten, beim Kreisen auseinanderzufliegen. Nach Schätzungen macht dunkle Energie circa 73 Prozent des Universums aus. Diese unsichtbare Energie durchzieht das Universum und bringt es dazu, sich immer schneller von innen auszudehnen.7 Das gesamte sichtbare Universum aus Planeten und Sternen besteht aus den restlichen 4 Prozent.

      Wenn fast das ganze Universum unsichtbar, unmerklich und derzeit noch unbekannt ist, müssen wir unser alltägliches Verständnis des Begriffs »Universum« entsprechend erweitern. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass sich das Wort »Universum« in diesem Buch auf viel mehr als nur die bisher bekannten Bestandteile Materie und Energie bezieht, da diese nur einen kleinen Bruchteil einer viel größeren Realität ausmachen.

      Die Zusammensetzung des Universums

      Wenn 96 Prozent des uns bekannten Universums unsichtbar sind – wie viel von uns ist dann unsichtbar und für materielle Technologien nicht aufspürbar? Wie weit reichen wir in die tiefe Ökologie des unsichtbaren Universums hinein? Da wir ein integrierter Teil des Universums sind, ist gut denkbar, dass auch ein wesentlicher Teil von uns mit diesen unsichtbaren Ebenen verbunden ist und auf ihnen operiert.

      Jahrhundertelang blickten die Menschen auf die Welt um uns herum und gingen davon aus, dass sie nur drei Dimensionen hat. Vor ungefähr hundert Jahren identifizierte Einstein die vierte Dimension – Zeit – und der Stoff, aus dem das Universum ist, wurde als dynamisches Feld lebendig. So etwas wie Raum gibt es nicht mehr, es gibt nur noch Raum-Zeit. Ein Jahrhundert später erweitern Kosmos-Erforscher den Stoff der Realität durch eine Reihe von Theorien über elf Dimensionen oder mehr noch weiter.8 Tatsächlich gehen viele Kosmologen mittlerweile davon aus, dass das Universum aus unzählbaren weiteren Dimensionen bestehen könnte. Das ist eine atemberaubende Erkenntnis, weil jede stufenweise größere Dimension dramatische neue Ebenen von Ausdrucksfreiheit für das Leben zu bieten scheint.

      Auch wenn wir nur selten über Dimensionen nachdenken, bilden sie die Grundlage für die Art und Weise, wie die Realität funktioniert. Dimensionen sind viel mehr als nur trockene mathematische Konzepte – sie sind die unsichtbaren organisierenden

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