Echnaton im Feuersturm. Mario Monteiro

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Echnaton im Feuersturm - Mario Monteiro

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abgelaufen sein. Das hatte wohl mit dem Miniwecker zu tun. Und zwar morgens um halb fünf!«

      »Also an diesem Morgen, an dem die beiden starben«, folgerte Hellwig, »Aber Besserer, was gab’s denn da Besonderes zu hören?«

      »Nicht viel. Eigentlich gar nichts. Knarrende Geräusche eben. So wie wenn jemand die Treppe runter kommt.«

      Das soll einer verstehen. Hellwig kratzte sich am Kinn. Dann schnappte er sich sein Telefon und sprach mit Professor Burgstedt von der Kunstakademie.

      »Drei Maler kämen hauptsächlich in Frage«, meinte Burgstedt. »Hellwig schickte seinen Assistenten mit den Adressen los, Sehen Sie mal zu, was Sie rauskriegen!«

      Erich Zupping war der zweite Maler, den Besserer im Atelier erwischte.

      »Ja«, bestätigte Zupping sofort. »Ich habe das gemalt. Nach einem Foto, das man mir brachte. Ich will da in nichts hineinkommen«, verteidigte sich der Künstler. »Ich musste das malen.«

      »Warum mussten Sie?«, wollte Besserer hören.

      Zupping sah den Polizisten nicht an. Er reinigte an einem Ausguss ein Paar Pinsel und blickte über die Schulter nach hinten. »Ist das ein Verhör?«

      »Nein, nicht gerade. Aber warum mussten Sie es malen?«

      »Mein Gott!« Der Maler sah Besserer seltsam an. »Ich bin nun mal Künstler und schließlich müssen wir auch von etwas leben. Und Backhaus hat sehr gut bezahlt.«

      *

      Herbert Hellwig schien aus allen Wolken zu fallen, nachdem ihm der Bezirksnotar das von Birnbaum gemachte Testament erklärte.

      »Heinz Birnbaum hat also sein Testament geändert?«, erkundigte sich der Kommissar.

      »Sagen wir einmal so. Er hat Bestimmungen für seinen vermutlichen Erben getroffen. Und dieser Erbe… ein Alleinerbe, um ganz korrekt zu sein -, wäre Friedrich Backhaus geworden. Backhaus starb jedoch noch am gleichen Tag. Und für diesen Fall gibt es laut Testament nur einen Ersatzerben und das ist eben Frau Suzanne Breitenbach. Wenn ich richtig orientiert bin, die Privatsekretärin von Heinz Birnbaum.«

      Hellwig nickte. Dann schüttelte er den Kopf. »Wer soll den nun Erbe des Riesenvermögens werden? Doch nicht etwa die Sekretärin?«

      »Genau Frau Breitenbach wird Erbin sein«, erklärte der Notar.

      Hellwig hatte schon vieles erlebt. Doch das war doch etwas zu viel. Auch Assistent Besserer brachte den Mund nicht mehr richtig zu.

      »Die Geschichte ist nur folgende:«, dozierte Hellwig, »Birnbaum hatte nämlich in seinem Büro eine Kopie des Testaments verwahrt.«

      »… und seine Sekretärin hatte Zugang zu allen Dokumenten, also auch …«

      »Genau so ist es. Wenn Suzanne Breitenbach Birnbaums Vertraute war, dann hatte sie sicher die Möglichkeit, das Testament zu lesen.«

      »Ein einwandfreies Tatmotiv«, unterbrach ihn sein Assistent und Hellwig gab ihm recht.

      »Genau so ist es und ich habe diese Dame auf 15 Uhr bestellt.«

      Sie sei an die See gefahren, behauptete Suzanne als erstes, als sie dem Kommissar gegenüber saß.

      »Ach ja, das ist ja so schrecklich, das mit Herrn Birnbaum.«

      Seltsam, dachte Hellwig. Über den Vetter Backhaus verlor sie kein Wort.

      »Wann fuhren Sie denn zur See?«

      »Am Freitag in aller Frühe«, sagte sie. »Gegen sechs, viertel nach sechs höchstens.«

      Aha, prompte Erinnerung, fiel Hellwig auf. Die muss nicht lange überlegen.

      »So früh schon unterwegs?« Es klang sanft. »Das war ja fast zur gleichen Zeit, als Herr Birnbaum sterben musste. Ihr Chef, Frau Breitenbach wenn ich richtig informiert bin.«

      Nach alter Gewohnheit blickte Hellwig unauffällig auf ihre Hände. Ziemlich nassgeschwitzt sahen sie aus. Trotz laufender Klimaanlage.

      »Sie fuhren also von zuhause weg und dann ging’s direkt an den Strand?« Hellwig sah ihr in die Augen. »Ich meine, ohne Umwege? Sie haben vor ihrer Abfahrt nicht jemand getroffen, der sich an Sie erinnern könnte? Sie fuhren also ohne weiteren Umweg direkt ans Meer. Und Sie haben auf dem Weg ans Meer niemand getroffen? Nirgends vorbeigeschaut? Immerhin. Es hätte doch sein können …?«

      »So früh doch nicht«, antwortete sie keck. »Wen soll ich denn getroffen haben. Sagte doch schon, dass ich direkt an die See gefahren bin.«

      Ob sie vielleicht nicht doch so ganz kurz in der Villa Birnbaum vorbeigesehen hätte. »Nur einen Moment vielleicht?«, erkundigte sich Hellwig. »Um etwas abzuholen oder dort zu lassen. Schließlich war doch Herr Birnbaum Ihr Chef?«

      Hellwig schien es, als ob Farbe aus Ihrem Gesicht gewichen wäre. Trotz der Schminke »Ich sagte doch schon, dass ich freitags meinen freien Tag habe.« Es klang ziemlich patzig. Dann betupfte sie die schweißnasse Stirn mit ihrem Seidentüchlein.

      »So, sagten Sie das?«, täuschte der Kommissar. »Waren Sie nun am Freitag Morgen in der Villa Birnbaum oder nicht?«

      »Nein.«

      »Und dennoch stellten Sie Ihren Wagen in einem Seitenweg der Lessing Straße ab?«

      Herrgott noch mal. Der Eichenweg, fiel ihr jetzt ein. Sie musste Zeit gewinnen. Plötzlich war sie mitten im Verhör.

      Kommissar Hellwig lächelte nicht mehr, als er einen gelben Zettel aus dem Aktendeckel holte. »Das hier ist ein Strafmandat, Frau Breitenbach. Links auf dem Eichenweg ist nämlich Parkverbot.«

      Mit eisigen Augen blickte er über den Tisch. »Sie glaubten wohl, so früh käme niemand vorbei, um Parksünder aufzuschreiben. Das war Ihr Irrtum. Und mitten im Eichenweg hatten Sie Ihren Wagen abgestellt, weil Sie in der Lessingstrasse nicht gesehen werden wollten. Sehen wir uns mal die Uhrzeit auf dem Strafzettel an. Um fünf Uhr vierzehn stand ihr Wagen im Eichenweg. Um diese Zeit waren Sie bereits im Hause von Herrn Birnbaum. Sie gingen durch den Hintereingang in den Garten. In der Küche säuberten Sie die Thermoskanne, hämmerte er auf das Mädchen ein. Die Spuren des schweren Giftes wollten Sie beseitigen. Denn Sie selbst schütteten die lebensgefährliche Substanz in die Kanne. Nichtsahnend bereitete Elfriede Biegner das Kaffeepulver für den nächsten Morgen vor. Die leere Giftampulle warfen sie noch am Abend zuvor in den Müll. Und wieder hatten Sie Pech. Denn am anderen Morgen stieß der Müllwagen mit einem Bus zusammen Die Leute vom Müll verspäteten ihr Tour um eine Stunde. Zeit genug für uns, um das leere Gläschen in der Abfalltonne zu finden. Sie, Frau Breitenbach, sind die Mörderin von Friedrich Backhaus!«

      Suzanne brach zusammen und schluchzte, als sie Hellwig abführen ließ.

      Nach dem Mittagessen fragte Herbert Hellwig seinen Assistenten: »Wie war das eigentlich mit dem Unfall von Backhaus. Schon was rausgekriegt?«

      »Stimmt genau«, berichtete der Assistent. Backhaus hatte vor Jahren tatsächlich einen schweren Motorrad-Unfall. Damals verletzte er sich die linke Hand, während die rechte ihre volle Kraft behielt.

      Hellwig grinste »Wie war

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