Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Aileen P. Roberts
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»Das ist traurig«, sagte Ceara. »Aber hast du denn nie versucht, mit einem menschlichen Mann zusammenzusein?«
»Nein, das würde nicht funktionieren. Aber es ist auch nicht so schlimm. Wir glauben, dass die Männer in der nächsten Welt auf uns warten.«
»Ja aber«, plötzlich kam Ceara ein erschreckender Gedanke, »dann wird es ja irgendwann keine Fiiljas mehr geben!«
»Da hast du leider Recht.« Sie legte Ceara eine Hand auf den Arm. »Aber wir können sehr alt werden, falls wir nicht ermordet werden.« Ceara war sehr betrübt, aber Fio´rah meinte aufmunternd: »Sei nicht traurig. Wir haben uns vor langer Zeit damit abgefunden.«
Etwas später wachte Daron auf, blinzelte verschlafen, und streckte sich, wobei er das Gesicht verzog. Ihm tat immer noch alles weh.
»Es ist schon spät, ihr hättet mich wecken sollen«, sagte er anklagend, stand etwas steif auf und setzte sich ans Feuer.
»Wir wollten dir noch etwas Schlaf gönnen.« Fio´rah gab ihm eine Schale mit Tee.
»Aber wir müssen weiter.« Er blickte sorgenvoll auf die Sonne, die durch die Bäume schien.
»Und du müsstest dich eigentlich noch ein paar Tage ausruhen«. Fio´rah betrachtete ihn kritisch.
Dem konnte Ceara nur zustimmen, doch Daron schüttelte entschieden den Kopf. »Wir müssen weiterreiten. So lange wir in Huellyn sind, ist es zu gefährlich.«
Das konnten seine Freunde leider nicht bestreiten. So packten sie ihre Sachen zusammen, verwischten die Spuren, und ritten im Schutz des Waldes in Richtung Norden. Immer wieder hörten sie das Geheul von Schattenwölfen und einmal konnten sie sich gerade noch rechtzeitig vor einer Gruppe Soldaten verstecken. Daron erholte sich relativ schnell wieder, er war heilfroh, dem Kerker entkommen zu sein. Am Rande des Nyrmensees umgingen sie die Dörfer, die im Norden Huellyns lagen, ritten das kurze Stück ins Grasland, und erreichten bald das Felsenreich.
»Wir werden die Pferde bald zurücklassen müssen. Je weiter man nördlich kommt, umso felsiger wird es«, sagte Daron eines Tages bedauernd. »Wir können es nicht wagen, über die Straße zu reisen.«
»Wir wissen ja nicht einmal, wo wir hin müssen«, knurrte Alan missmutig.
Nachdem er sich damit abgefunden hatte, dass Ceara und Daron nun ein Paar waren, wollte er unbedingt zurück nach Drago´llaman, um das Höhlenmädchen Nara zu besuchen. Aber das würde, wie es aussah, noch dauern.
»Ich denke, es handelt sich bei der Rune, die in dem Gedicht genannt wird, um einen Platz in den unterirdischen Höhlen, die den gesamten Norden durchziehen. Dort wird Eisen und Silber abgebaut. Wir können es wohl nur versuchen.« Daron blickte nach Norden. »Das Gedicht war ja leider nicht ganz eindeutig.«
Auch Fio´rah hatte sich bereits ihre Gedanken gemacht, wo sie die nächste Rune finden sollten. Wieder einmal wurde ihnen der Verlust von Myrthan schmerzlich bewusst. Vielleicht hätte er ihnen helfen können.
Am Abend lagerten sie im südlichen Teil des Felsenreichs und entzündeten ein rauchloses Feuer. Es war ziemlich warm und blieb lange hell. Ceara und Daron saßen auf einem der hohen Felsen, die das Land bedeckten und hielten gemeinsam Wache. Unter ihnen zupften die Pferde friedlich das spärliche Gras.
»Weißt du noch, das erste Mal, als du hier warst, haben wir nicht weit von hier gelagert.« Daron schlang von hinten seine Arme um sie.
Ceara lehnte den Kopf an ihn. Im Westen ging die Sonne gerade blutrot unter und die Monde begannen langsam aufzugehen. »Es ist ziemlich viel passiert seitdem.«
Daron lachte leise auf. »Ich habe dich wirklich für einen Mann gehalten. Ich weiß gar nicht mehr, wie mir das passieren konnte.« Liebevoll fuhr er ihr durch die langen Haare, welche die Farbe von dunklem Bernstein hatten.
Verträumt drehte Ceara den Kopf zu ihm. »Tja, ich hätte mir damals auch nicht vorstellen können, so mit dir hier zu sitzen.«
Sie schauten beide dem Sonnenuntergang zu und Ceara seufzte irgendwann: »Ich könnte für immer hier sitzen bleiben.«
Stumm drückte Daron ihr einen Kuss auf die Stirn und war einfach nur glücklich, mit ihr hier zu sein.
»Was machen wir eigentlich, wenn wir alle Runen haben und Adamath besiegt ist?«, fragte Ceara plötzlich.
Daron zuckte leicht zusammen. »Darüber sollten wir uns erst Gedanken machen, wenn es soweit ist.«
»Hmm.« Ceara wirkte nicht sehr zufrieden. »Wo würdest du denn gerne leben, wenn es keinen Adamath mehr geben würde?«
»Ich weiß nicht«, murmelte er und blickte zu Boden. Daron wusste nicht, wie viel Zeit ihm noch mit Ceara blieb, bis Norn sein Leben einforderte.
»Also in Drago´llaman hat es mir schon ganz gut gefallen, obwohl es dort wohl auf Dauer ziemlich kalt ist. Myth´allan ist auch wunderschön. Oder die Westküste in Monalyth …«, fuhr sie unbekümmert fort.
»Dann werden dir die nördlichen Hügel von Fearánn gefallen.« Darons Stimme klang ein wenig belegt. »Dort ist es nicht so düster wie im südlichen Teil und es gibt viele Wasserfälle und Seen. Im Nordwesten liegen sehr schöne Buchten mit weißem Sand.«
»Na, dann könnten wir vielleicht dorthin gehen«, erwiderte Ceara gut gelaunt und blickte sich dann mit einer hochgezogenen Augenbraue zu ihm um. »Oder willst du nirgends mit mir zusammen leben?«
Mit einem traurigen Lächeln schüttelte er den Kopf. »Es gibt niemanden, mit dem ich lieber irgendwo leben würde, wo auch immer. Ich weiß nur nicht …«, begann er, brach dann aber ab.
»Was ist denn?«
»Nichts.« Daron nahm sie fest in den Arm. »Lass uns einfach abwarten was kommt und die Zeit genießen, die wir zusammen haben.«
Ein wenig verwundert war Ceara schon. Sie wusste nicht, was er mit seinen Worten ausdrücken wollte, doch sie fragte nicht weiter nach. Daron machte sich oft zu viele Sorgen. Die Nacht war mild und sternenklar. Es herrschte eine so friedliche und magische Stimmung, dass man gar nicht glauben mochte, dass es überhaupt etwas Böses in dieser Welt geben konnte.
Irgendwann kam Bran zu ihnen hinauf. »Ich wollte euch ablösen. Aber so wie ich das sehe, möchtet ihr gar nicht abgelöst werden«, sagte er lächelnd.
Ceara lächelte glücklich zurück. »Eigentlich bin ich schon ein wenig müde, aber diese Nacht ist so wunderschön, dass man sie eigentlich gar nicht mit Schlafen vergeuden möchte.«
Bran setzte sich auf den Felsen. »Auf jeden Fall werde ich jetzt aufpassen. Ihr könnt ja tun, was immer ihr wollt.«
Ceara und Daron nickten, dann standen sie auf. Hand in Hand schlenderten sie über die Felsen und blickten hinauf in den Sternenhimmel. Der Mond im Osten leuchtete silbern auf sie herab, während der im Westen ein eher rötliches Licht