Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Aileen P. Roberts
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Читать онлайн книгу Dionarah - Das Geheimnis der Kelten - Aileen P. Roberts страница 6
»Natürlich«, sagte sie und blickte ihn verwirrt an. »Was ist denn mit dir?«
»Nichts, aber falls wir einmal getrennt werden, dann sollten wir diese Nacht in uns bewahren.«
»Aber wir lassen uns nicht mehr trennen!«
»Das weiß man nie.« Daron seufzte.
Ceara pikste ihn in die Seite und sagte betont fröhlich: »Du sollst nicht immer alles so negativ sehen.«
Mit bedrücktem Gesichtsausdruck nickte er und gab ihr einen langen Kuss.
Am nächsten Tag kamen sie noch recht gut mit ihren Pferden voran. Doch dann wurde es derart felsig, dass sie absteigen mussten. Alle nahmen ihren Pferden Zaumzeug und Sattel ab und ließen sie frei. Dann kletterten sie über die glatten Felsen und durch tiefe Schluchten. Das ganze Felsenreich wirkte wie ein gigantisches Labyrinth.
»Haben hier früher wirklich Zwerge gelebt?«, fragte Bran schnaufend, als sie mal wieder eine hohe Felswand überwunden hatten.
»Das erzählt man sich zumindest«, bestätigte Fio´rah. »Die vielen Höhlen und Stollen, die den gesamten Norden durchziehen, können fast nur Zwerge gebaut haben. Die Gänge sind sehr niedrig und um an das Silber und Eisen zu kommen, haben Adamaths Leute sie sehr viel höher machen müssen.«
»Und wo sind die Zwerge jetzt hin?« Alan wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es wurde jeden Tag wärmer, doch zum Glück wehte hin und wieder eine erfrischende Brise.
»Ich denke, sie sind durch das Weltentor verschwunden, ebenso wie die Elfen«, vermutete Fio´rah und Alan nickte halbwegs befriedigt.
Es war ein mühseliger Weg durch das felsige Land und es schien ihnen, als kämen sie ihrem Ziel kaum näher. Das Schloss, von dem die Felsengänge abzweigen sollten, ragte zwar hoch über dem Land empor, doch irgendwie schien sich die Distanz einfach nicht merklich zu verringern.
An einem warmen Sommerabend saßen alle gemeinsam am Feuer, als plötzlich eine unnatürliche Stille eintrat. Ihnen stellte sich die Gänsehaut auf.
Fio´rah, die sich als Erstes gefangen hatte, löschte rasch das Feuer und schrie: »Versteckt euch!«
Alle hasteten in den Schutz einiger Felsen und schon erschien ein unheilverkündender Schatten am Himmel, kreiste über ihnen, und stieß einen entsetzlichen, lautlosen Schrei aus, der allen das Blut in den Adern gefrieren ließ. Kurz darauf waren jedoch zum Glück wieder die normalen Geräusche der Abenddämmerung zu hören.
Ceara kauerte kalkweiß unter einem Felsen und zuckte zusammen, als Daron sie in den Arm nahm.
»Der Krăădan ist weg, keine Angst.«
Ceara stand zittrig auf. Die schrecklichen Gefühle, die diese Kreatur schon einmal bei ihr hervorgerufen hatte, waren plötzlich wieder da. Der geflügelte Dämon hatte sie damals in den Schwarzen Bergen verletzt und Ceara war nur knapp mit dem Leben davongekommen. Sie hatte schon lang keine Albträume mehr gehabt, doch in dieser Nacht schoss sie schweißgebadet und mit einem leisen Schrei auf. Sie bemerkte gar nicht, wie Tränen ihre Wangen herunter liefen.
Bran, der neben ihr geschlafen hatte, nahm sie in den Arm.
»Das war nur ein Traum, Ceara.«
Sie nickte, konnte aber nicht aufhören, zu zittern. Auch Daron hatte ihren Schrei gehört und kam von seinem Wachposten heruntergerannt.
»Was hat sie denn?« Erschrocken zog sie zu sich herüber.
»Sie hat nur schlecht geträumt«, meinte Bran und legte sich wieder hin.
Daron streichelte sie und Ceara drückte ihr Gesicht schluchzend an seine Schulter.
»Ist doch nicht so schlimm, alle ist gut.« Immer wieder streichelte er beruhigend über den Kopf. »Was hast du denn geträumt?«
Verzweifelt umarmte sie ihn und sagte unter Tränen: »Ich habe geträumt, dass Adamath dich umbringt. Ich will nicht, dass dir etwas passiert!«
Er runzelte die Stirn. »Es war nur ein Traum. Das kam wahrscheinlich von dem Krăădan. Du weißt doch, dass er Albträume verursacht.«
Endlich beruhigte sich Ceara ein wenig, schauderte aber noch immer beim Gedanken an ihren Traum.
»Ich bin sowieso gleich mit der Wache dran«, sagte sie seufzend. »Einschlafen kann ich ohnehin nicht mehr.« Ceara erhob sich zittrig.
»Warte, ich komme mit!«
Dankbar nahm sie sein Angebot an sie, denn allein wollte sie jetzt nicht sein. Daron blieb den Rest der Nacht bei ihr und nach und nach verblassten die Schrecken des Krăădan.
»Geht´s wieder?«, fragte Daron und streichelte ihr über die Wange.
Ceara nickte und lehnte sich an seine Schulter. »Daron, ich habe damals, als ich das erste Mal bei euch war, Fio´rah etwas von meinem Freund erzählt, der mich betrogen hat.«
»Ja?!« Daron nickte mit gerunzelter Stirn und Ceara fuhr fort.
»Sie fragte mich, ob er mein Seelengefährte gewesen wäre.«
»Ja, bei den Fiiljas heißt es«, erinnerte sich Daron, »dass jeder Menschen eines Tages seinen Seelengefährten treffen kann, den er auch dann nicht verliert, wenn er stirbt und in die nächste Welt geht. Ich finde diesen Gedanken sehr schön.« Nun betrachtete er sie eindringlich und seine unergründlichen dunklen Augen wirkten ein wenig sorgenvoll. »Und, war dieser Mann dein Seelengefährte?«
Ceara schüttelte den Kopf, dann lächelte sie ihn verliebt an. »Nein, ich denke nicht.«
»Das ist gut, denn ich glaube, dass du meine Seelengefährtin bist.« Erleichtert drückte Daron sie an sich.
Mit vor Glück strahlenden Augen, die im Abendlicht weich funkelten, nickte Ceara und war einfach nur froh, dass er wieder bei ihr war.
Nacheinander gingen die Monde unter und der blutrote Aufgang der Sonne versprach einen heißen und schwülen Tag. Nach einem Frühstück aus Beeren und frischem Quellwasser ging es weiter. Der Tag wurde immer drückender und dunkle Gewitterwolken hingen am Himmel. Daron und Fio´rah liefen nebeneinander her und unterhielten sich leise.
»Wenn wir nur wüssten, wo genau die Rune versteckt ist«, meinte Fio´rah seufzend.
Daron wischte sich den Schweiß von der Stirn. » ›Das alte Reich der Zwerge‹, von dem in dem Gedicht die Rede ist, das können doch nur die Zwergenminen sein, oder?«, fragte er hoffnungsvoll.
»Sicher, aber soweit ich weiß, kann man sie nur vom Schloss aus betreten. Die anderen Eingänge wurden wohlweißlich verschlossen«, warf Fio´rah ein.
»Ich weiß, König Assan ist Adamath treu ergeben, aber sein Sohn soll angeblich gegen ihn sein. Ich habe ihn flüchtig kennen gelernt, als ich mich im Felsenreich versteckt habe. Er wäre beinahe von einem Ork getötet worden, doch den habe ich mit dem Bogen erschossen. Also schuldet Prinz Trian mir noch etwas.«
Fio´rah runzelte die Stirn. »Können wir uns wirklich