Leben aus dem Sein. Radhe Shyam

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Leben aus dem Sein - Radhe Shyam

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Feuern zu sitzen, manchmal über Stunden hinweg. Alte Leute erzählen noch heute ihren Enkeln, wie sie damals Babaji inmitten des Feuers haben sitzen sehen - oder wie sie damals das Holz für die Feuer gesammelt haben. Giridhari Lal Misra schreibt über diese spirituelle Praxis:33

      "Niemand hat je einen Avatar gesehen, der einen so klaren und vollständigen Sieg über die fünf Elemente errungen hat wie Munindra Bhagwan. Seine Tapasaya mit den fünf Feuern war wunderbar und offenbarte seine Erscheinungsform als Gott Sadashiv.

      Shri Moti Singh, der jetzt ungefähr hundert Jahre alt ist und in der Nähe des Devguru lebt, beschrieb in bewegenden Worten die Tapasaya von Prabhu (der Herr) in seinem Bergdialekt. Als Kind begleitete Moti Singh seine Mutter, um bei dieser Feuertapasya zuzuschauen.

      Im Sommer hat Babaji Haufen von Holz und Kuhmist auf­geschichtet, einen Haufen jeweils dicht neben dem anderen. Er setzte sich in die Mitte dieses Holzhaufens, und das Feuer entzündete sich durch die Kraft seines Yoga von selbst. Damals trug Babaji gewöhnlich nur ein leichtes Stück Tuch. Überall um ihn herum loderte das starke Feuer. Er sagoss für viele Tage in der Mitte des Feuers. Wenn es herunterbrannte, wurde neues Holz nachgelegt.

      Die Leute, die zusahen, fürchteten, sein Körper werde zu Asche verbrennen. Damals sagte Moti Singh unter Tränen zu seiner Mutter: "Mama, schau! Der Yogi muss jetzt verbrannt sein."

      Als die Intensität des Feuers nachließ, da strahlte der Körper des Yogis wie die aufgehende Sonne; es war unmöglich, ihn direkt anzusehen. Als er aufstand und sich aus dem Tuch heraus wickelte, tropfte Wasser aus dem Stoff heraus. Einmal saß er 45 Tagen ununterbrochen zwischen den Feuern. Er kam nur wegen der inständigen Gebete seiner Schüler wieder heraus. Wunderbar ist der Herr und seine Yogi-Kraft."34

      ***

      Shri Jwaladatt Joshi, ein großer Verehrer von Babaji, war ein hochrangiger Offizier im Dienst des Raja (Fürsten) von Gwalior. Der Raja von Gwalior war ein sehr gottesfürchtiger Mann und diente den Heiligen.

      Einmal beschrieb Shri Jwaladatt die göttlichen Lilas von Babaji bei Hof, und von diesem Tag an hatte der Raja ein großes Verlangen danach, Babajis Darshan zu erhalten. Da Shri Bhagwan jedoch keinen bestimmten Aufenthaltsort hatte, war Jwaladattji nicht in der Lage, dem König zur Begegnung mit Babaji zu verhelfen.

      Nach einiger Zeit kam Shri Babaji unerwarteterweise in Jwaladattjis Haus, und dieser schickte dem Raja unverzüglich eine Nachricht. Der Fürst eilte sofort herbei und bat Babaji, in den Palast zu kommen, um dort Darshan zu geben. Gerührt von den Gefühlen des Fürsten erklärte sich Babaji einverstanden und ging abends zum Palast. Dort er­wartete ihn die Gemahlin des Fürsten und der Rest des Gefolges, um ihre Leben durch diesen Darshan von Shri Babaji gesegnet zu haben.

      Nachdem Babaji den Palast verlassen hatte, fragte der Fürst seine Gemahlin: "Was glaubst du, wie alt Shri Munindra Maharaji ist?" Die Fürstin antwortete: "Er ist sicher mindestens achtzig Jahre alt". Der König war erstaunt über diese Antwort, denn er hatte Babaji als elfjährigen Jungen gesehen.35

      ***

      "Eines Sommers war Shri Munindra Bhagwan (Babaji) im Khurpatal Ashram in Nainital. Dort erfuhr ein gebildeter junger Mann von Leuten, die Babaji gesehen hatten, von seinen Lilas. Er wusste auch, dass Babaji eine Kappe trug, die seine Ohren bedeckte. Deshalb vermutete der junge Mann, dass Babaji möglicherweise Ashvatthama sein könnte (einer der unsterblichen Krieger, die in der Schlacht von Kurukshetra kämpften, von der das Mahabharata-Epos berichtet), denn die Leute erzählten, dass Babaji einige Wunden hätte, die noch vom Mahabharata-Krieg her stammten. Er glaubte, dass Babaji durch die Kappe die Kopfwunde verberge, die sich Ashvatthama nach der Schlacht von Kurukshetra zugezogen hatte. Der junge Mann suchte den Khurpatal-Ashram auf, um etwas darüber in Erfahrung zu bringen. Wie er den Ashram betrat, sagte ihm Babaji gleich, er wolle ein Bad nehmen, da es so heiß sei. Als der junge Mann das hörte, versuchte er, die Erlaubnis zu erhalten, Wasser vom See für Babajis Bad zu holen. Vielleicht würde Babaji seine Kappe abnehmen, was ihm dann Gelegenheit gäbe, die Wunde zu sehen. Babaji bat den jungen Mann, sein Langoti und sein Badetuch hinunter zum Bad im See zu tragen. Der junge Mann war überglücklich und meinte, am See genügend Zeit zu haben, die Wunde zu betrachten.

      Als sie den See erreichten, wies Babaji seinen Begleiter an, ihm Kurta und Kappe auszuziehen und ihn zu baden. Seltsamerweise vergaß der junge Mann aber völlig seinen Wunsch, sich die Wunde anzusehen. Nachdem er Babajis Hemd und Kappe ausgezogen hatte, badete er ihn mit viel Hingabe und trocknete ihn dann ab. Er bekleidete ihn wie­der mit Langoti, Kurta und Mütze. Der ganze Vorgang dauerte etwa eine halbe Stunde, doch Babajis Wunde war vergessen, bis er wieder vollständig angezogen dastand. Erst dann erinnerte sich der junge Mann daran und bedauerte nicht, danach geschaut zu haben.

      Da sprach Babaji liebevoll: "Geht jemand zu einer großen Seele, dann sollte er Glauben, Mitgefühl und Liebe mitbringen; und wenn einer Zweifel hat, so sollte er Gott bitten, sie ihm zu nehmen. Nur durch Gottes Gnade kann ein großer Heiliger erkannt werden. Nur ein Heiliger kann einen Heiligen prüfen, oder einer, auf den die Gnade des Heiligen gefallen und dessen Herz einfach und ohne Ego ist. Wenn ein Mensch nicht einmal sich selber erkennt, wie kann er da einen großen Heiligen prüfen? Ein Heiliger ist eine Erscheinungsform Gottes, und einen Heiligen zu beurteilen ist so schwierig, wie Gott "persönlich" zu beurteilen."36

      ***

      Yogi Jalendar Nath, ein Babaji-Schüler der dritten Generation, er­zählt folgende Erfahrungen, die sein Großvater, Birshan Singh Gosain, mit Shri Babaji gemacht hat. Yogiji hörte diese Geschichten als Kind von seiner Großmutter und von seinem damals neunzigjährigen Onkel, der, als diese Begebenheiten sich zutrugen, noch ein Kind war. Die meisten dieser Ereignisse sind in der Gegend, in der Birshan Singh lebte, wohlbekannt.

      In der Nähe des Dorfes Barrechina im District Almora des Bundesstaates Uttar Pradesh, gibt es einen in der Umgebung allgemein bekannten Tempel, der Shakteswar Mahadev-Tempel genannt wird. Es wird vermutet, dass dieser Tempel und seine "Vorgänger" schon über dreitausend Jahre lang und mehr an diesem Ort stehen. Shri Babaji besuchte diesen uralten Ashram des öfteren und benutzte dort ein sehr altes Dhuni (heilige Feuerstätte). Er hielt sich in einer Hütte auf, die an einer Seite offen war, und von der aus er zu den zu ihm gekommenen Menschen sprechen konnte.

      Birshan Singh Gosain traf Babaji in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Damals war Birshan Singh ein Mittsechziger, Witwer mit zum größten Teil erwachsenen Kindern. Babaji meinte, dass er sich nochmals verehelichen sollte, und so wurde er mit einer dreißigjährigen Frau verheiratet. Nach der Heirat erklärte die Frau, dass sie mit einem so alten Manne nichts zu tun haben wollte, und weigerte sich, das Haus ihres Vaters zu verlassen. Mehrere Male ging Birshan Singh zum Haus seines Schwiegervaters, um sie zu bitten, mit ihm nach Hause zu kommen, aber jedes­mal wurde er rüde zurückgewiesen.

      Der alte Mann war ein großer Schüler von Babaji, und so entschloss er sich, bei Babaji zu leben, mit ihm zu reisen und ihm auf jede nur erdenkliche Art zu dienen. Er legte die Familienangelegenheiten in die Hände seines ältesten Sohnes, lebte sieben Jahre mit Babaji und durchstreifte den Himalaja mit ihm, Nepal, Tibet und China sowie ganz Nordindien.

      Nach diesen sieben Jahren, als Birshan etwa vierundsiebzig Jahre alt war, kamen er und Babaji nach Haldwani. Babaji sagte zu Birshan, es sei an der Zeit, wieder ein Heim zu gründen und noch mehr Kinder aufzuziehen. Der alte Mann wandte ein, dass er verschiedene Male versucht hätte, ein Eheleben einzurichten, dass er aber immer behindert und abgelehnt worden sei. Babaji meinte, er solle es noch einmal versuchen. Daraufhin wanderte Birshan fünf Tage lang zu seinem Dorf Chani bei Almora. Als er im Ort an­kam, begrüßten ihn seine Freunde mit der Nachricht, dass seine Frau ihre Habseligkeiten während der letzten drei Tage gewaschen und geputzt hätte, um sich auf den Umzug in sein Haus vorzubereiten. Birshan wurde von seiner Frau und deren Familie

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