Leben aus dem Sein. Radhe Shyam
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Taittiriya Upanishade
Kapitel 3
Frühere Manifestationen von Shri Babaji
Einige Erfahrungen aus der Yogananda-Linie
Es gibt innerhalb gewisser Traditionen einen Glauben an frühere Manifestationen Babajis, über die Berichte veröffentlicht worden sind. Die Überlieferungen weisen bis in vorgeschichtliche Zeiten zurück; die ersten niedergeschriebenen Zeugnisse erscheinen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts oder gehen zurück in die ersten Jahrhunderte nach Christus, je nachdem, wie man die Prophezeiung in den Schriften deutet.
Überall auf der Welt haben Millionen von Menschen in Paramahansa Yoganandas Buch "Autobiographie eines Yogi"15, das zuerst 1946 in den Vereinigten Staaten erschien, von Babaji gelesen. Der Meister des Meisters von Yogananda, Lahiri Mahasaya, begann in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts über Babaji zu sprechen und zu lehren, und sein Schüler, Shri Yukteswar, der Yoganandas Guru war, schrieb 1894 nach Anweisungen Babajis ein Buch, welches einige Informationen über Babaji enthielt.
Yogananda gab das Wissen weiter, das er von Lahiri Mahasaya und von Shri Yukteswar erhalten hatte, und er selbst stellte nach Unterredungen mit Babaji fest, dass dieser Shri Shankara (788-830 n. Chr.) eine Yoga-Initiation gegeben hatte, ebenso wie dem Dichter-Heiligen Kabir (1440 - 1518 n. Chr.) und auch Lahiri Mahasaya16. Bei keiner seiner Manifestationen deutet irgend etwas auf eine Geburt oder das Vorhandensein einer Familie hin17.
Die Erfahrungen der spirituellen Linie Yoganandas mit Babaji begannen im Jahr 1861, als Shyam Charan Lahiri 33 Jahre alt war18. Damals war dieser Buchhalter in der Abteilung für militärischen Maschinenbau der britischen Regierung in Indien, verheiratet, und hatte vier Kinder. Per Telegramm wurde er vom Hauptquartier von seiner damaligen Stelle in Danapur, einer Stadt in der Nähe von Benares, nach Ranikhet versetzt, ein Ort im Almora-Gebiet des heutigen Bundestaates Uttar Pradesh. Nach einer dreißig-tägigen Reise zu Pferd und per Kutsche erreichte Lahiri seinen neuen Arbeitsplatz. Er war durch seine Pflichten nicht völlig ausgelastet, und so blieben ihm viele Stunden, die er auf Wanderungen in den umliegenden Bergen verbrachte. Diese Gegend war schon seit jeher dafür bekannt gewesen, dass sich Heilige dort aufhielten, und Lahiri fühlte den starken Wunsch in sich, ihnen zu begegnen.
Eines Nachmittags auf dem Berg Dronagiri hörte er, wie eine Stimme, die weit entfernt schien, seinen Namen rief. Er folgte dieser Stimme und fand einen lächelnden jungen Mann, der ihn willkommen hieß und ihn zu einer Höhle führte, in der einige Wolldecken und Wasserkrüge lagen. Der junge Mann fragte Lahiri, ob er sich an diese Gegenstände erinnern könnte. Dann sagte er, dass das Telegramm ganz offensichtlich Wirkung gezeitigt hätte. Als der verblüffte Lahiri fragte, was er denn meine, antwortete der junge Mann, er spräche von dem Telegramm, das Lahiri angewiesen hätte, sich nach Ranikhet zu begeben. Er selber hätte diese Idee Lahiris Vorgesetztem eingegeben. Dann sagte der junge Mann, dass jeder, der sich eins fühlt mit der ganzen Menschheit, durch die Gedanken jedes Menschen hindurch wirken kann.
Da Lahiri von alledem sehr verblüfft war, gab ihm der junge Mann einen leichten Schlag auf die Stirn, und plötzlich erinnerte sich Lahiri an sein vorausgegangenes Leben. Er erkannte Babaji wieder, die Höhle, die Decken und die Wasserkrüge und er erinnerte sich an all die Jahre, die er während seiner letzten Inkarnation in dieser Höhle verbracht hatte.
In dieser Nacht weihte Shri Babaji Lahiri Mahasaya in Kriya Yoga ein, und zwar in einem wundervollen Palast, den Babaji erstehen ließ, um einen Wunsch von Lahiri zu erfüllen, denn alle Wünsche müssen erfüllt sein, bevor jemand sich anschickt, diese letzte Ebene der spirituellen Entwicklung zu verwirklichen. Als die Einweihungsriten beendet waren, verschwand der Palast, aber Babaji und die Schüler, die ihn begleiteten, blieben mit Lahiri auf dem Berg Dronagiri. In den folgenden Tagen erreichte Lahiri in einem fortdauernden Zustand der Seligkeit das absolute Bewusstsein, die Kenntnis seines Selbst.
Am achten Tag warf sich Lahiri zu Babajis Füßen nieder und bat ihn flehentlich, er möge ihn für immer in dieser Wildnis lassen. Doch Babaji antwortete ihm, dass es seine Pflicht sei, in der Stadt als Vorbild des idealen Yogi-Familienvorstandes zu dienen, so dass die Menschen, die an Arbeit und Familie gebunden sind, von ihm inspiriert würden. Babaji sagte, dass auch der Familienvater nicht von der Erlangung höchster spiritueller Reife ausgeschlossen wäre, dass jeder, der vertrauensvoll einen spirituellen Weg gehe, die Erleuchtung erlangen könne.
Am nächsten Morgen, als Lahiri vor Babaji niederkniete, um seinen Segen zu erhalten, sagte Babaji, dass es zwischen ihnen keine Trennung geben würde. Wann immer Lahiri ihn riefe, egal wo er sich befände, würde er, Babaji, zu ihm kommen.
Kurz nachdem Lahiri in sein Büro nach Ranikhet zurückgekehrt war, kam ein Brief seines Vorgesetzten, der ihm mitteilte, dass seine Versetzung nach Ranikhet irrtümlicherweise erfolgt wäre und dass er nach Danapur zurückkehren sollte. Auf dem Rückweg unterbrach Lahiri die Reise in Moradabad, um Freunde zu besuchen. Seine gehobene Stimmung trieb ihn dazu, den Freunden seine wunderbaren Erfahrungen mitzuteilen, doch sie waren ungläubig. In seiner Begeisterung erzählte Lahiri ihnen, dass er nur zu rufen brauche, und sein Meister würde erscheinen. Sofort wurde er auf die Probe gestellt. Lahiri begab sich in einen ruhigen, fensterlosen Raum und wies seine Freunde an, draußen zu warten, bis er sie rufen würde. Lahiri versank in Meditation und bat Babaji, er möge erscheinen. Im Raum breitete sich ein Licht aus, aus dem heraus die Lichtgestalt Babajis trat.
Babaji schalt Lahiri im strengen Ton aus, weil er ihn wegen einer Lappalie gerufen hatte. Die Wahrheit, so sagte er, ist nicht für die Neugierigen da. Die spirituellen Wahrheiten werden von denjenigen entdeckt, die ihre Skepsis überwinden. Babaji erklärte sich einverstanden, dazubleiben, doch er teilte Lahiri mit, dass er von jetzt an nur noch erscheinen würde, wenn Lahiri ihn wirklich bräuchte.
Die Türe wurde geöffnet, und die Freunde starrten ungläubig auf Babaji. Einer lachte und sagte, das müsse ein Fall von Massenhypnose sein, da ja ganz offensichtlich niemand in den Raum hätte gelangen können, ohne dass er von ihnen bemerkt worden wäre. Babaji lächelte und ließ sich von jedem seinen warmen und festen Körper berühren, und alle verbeugten sich vor ihm. Dann verlangte er, dass eine einfache Süßspeise - Halva - zubereitet würde, und unterhielt sich fröhlich mit den Anwesenden, bis sie fertig war. Nachdem sie gegessen hatten, segnete Babaji jeden einzelnen und verschwand dann plötzlich in einem Lichtblitz.
Lahiri Mahasaya wurde nach seiner Initiation durch Babaji zu einem großen Heiligen. Es gibt Aufzeichnungen über wunderbare Heilungen, die ihm zugeschrieben werden; ebenso wie die Auferstehung eines Toten am Tag nach dessen Tod; die Heilung eines Blinden; die Fähigkeit, vor den Augen anderer Menschen plötzlich zu verschwinden; das gleichzeitige Erscheinen an verschiedenen Orten, so die Erscheinung vor drei seiner Schüler an drei verschiedenen Orten zur selben Zeit am Tag nach seinem Tod.
Nach seiner Initiation begegnete Lahiri Mahasaya Babaji verschiedene Male unter unvorhergesehenen Umständen. Eine dieser Begebenheiten illustriert etwas, was bei allen seinen Erscheinungen zu geschehen scheint: Während eines Kumbha Mela19 in Allahabad fand ein erstaunter Lahiri Babaji vor einem Asketen mit verfilzten Haaren knien. Lahiri fragte Babaji, was er da tue, und Babaji antwortete, dass er die Füße des Asketen wasche und gleich anschließend dessen Essgeschirr putzen würde; er fügte noch hinzu, dass er die Tugend der Demut übe.
Shri Yukteswar, der Meister von Yogananda, war wahrscheinlich der Wichtigste von Lahiri Mahasayas Schülern. Auch er vollbrachte Wunder. Er traf Babaji dreimal in seinem Leben.
Beim ersten Mal lenkte Babaji die Aufmerksamkeit von Shri Yukteswar auf eines der Themen, die ihm in neuerer Zeit sehr wichtig geworden waren. Babaji sagte, dass der Osten und der Westen gemeinsam einen