Leben aus dem Sein. Radhe Shyam

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Leben aus dem Sein - Radhe Shyam

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wertvollen Höhepunkterlebnis zu kommen. Es gibt Dutzende oder Hunderte von entwickelten Fähigkeiten, die wir während unseres Ruhestandes anwenden können, um unseren Mitmenschen eine wahre Hilfe zu sein. Wir brauchen uns nur ein wenig umzuschauen, um jemanden zu finden, der gerade unsere Fähigkeiten benötigt. Welche Höhepunkte können jeden Tag auf diese Art und Weise erfahren werden!

      Babaji riet allen, anderen Menschen beizustehen, unsere Menschlichkeit durch selbstlose Dienstleistungen zu entwickeln und zu üben. "Zu arbeiten, gut zu denken und euer Leben der Menschlichkeit zu weihen, ist der höchste Weg." Dies ist Karma Yoga. Durch selbstlosen Dienst, während wir die Freuden und Höhepunkte des Helfens genießen, helfen wir uns selbst am meisten - spirituell und praktisch. Karma Yoga ist der wirkungsvollste Weg zur Erleuchtung und Einheit mit dem Göttlichen in diesem Zeitalter.

      Babaji wies oft darauf hin, dass die Stärke in der Einheit liegt. Keiner von uns, wie reich oder talentiert er auch sein mag, ist fähig, mit all den Problemen unserer Nachbarschaft oder in der Welt fertig zu wer­den. Es gibt viele Gruppen - in den Ortschaften, Städten, auf nationaler und internationaler Ebene -, die wirkungsvoll andere Menschen auf praktischem Gebiet unterstützen. Diese Organisationen sind überwältigt von den Auswirkungen, die Armut, Drogen, Kriegsverwüstungen, Dürre oder Orkane haben. Sie benötigen Helfer und Geld. Es gibt viele Menschen aller Altersstufen, die den öffentlichen Gruppen behilflich sind, Drogen, Armut und Unwissenheit zu bekämpfen. Menschen im Ruhestand besitzen viele der dazu benötigten Mittel wie Weisheit, Geduld und Zeit, um denen zu helfen, die es schwer haben.

      Hilft man anderen, hilft man sich selbst. Babaji wies darauf hin, dass jemand, der selbstlose Arbeit - Karma Yoga - ausführt, gut isst, gut verdaut und gut schläft; mit anderen Worten, wir fühlen uns voller Energie, nützlich und glücklich. Diese Auswirkungen tragen alle zu einem gesunden Leben bei, einem aufnahmebereiten Gedächtnis und Interesse am Leben. Und hat jemand durch Lebenserfahrungen und bewusste Anstrengung eine gewisse Ebene der Losgelöstheit erreicht, kann er Karma Yoga beständig, mit Hingabe, ohne Stress, ohne Zorn und ohne Magengeschwüre ausführen.

      Die Arbeit ist da, um getan zu werden. Und es wird immer mehr Arbeit geben, als ein einzelner oder eine Gruppe bewältigen kann. Verrichte sie so liebevoll, gewissenhaft und wirkungsvoll wie du kannst! Setze ein Beispiel! Andere werden kommen, um mitzuhelfen, und eines Tages werden die, denen geholfen wurde, selbst zu Helfen­den....Selbst die, die versehrt oder krank sind, können an ihrer Heilung und an der Welt arbeiten. Viele spirituelle Lehrer und sogar Wissenschaftler sagen uns, dass unsere Gedanken wie auch unsere Handlungen weitreichende Auswirkungen haben, die über unsere kleine persönliche Lebenssphäre hinausgehen. Der tibetisch-buddhistische Heilige Milarepa meditierte, betete und lebte für "alle fühlenden Wesen". Er und viele andere Heilige und Lehrer haben ganze Landstriche um sich herum durch die Kraft ihrer spirituellen Vibrationen verändert und durch das Beispiel eines geheiligten Lebens. 1977 schrieb und dokumentierte Itzhak Bentov einiges über die Kraft der Gruppenmeditation in seinem wunderbaren Buch "Stalking the Wild Pendulum". Maharishi Mahesh Yogi, der Lehrer der Transzendentalen Meditation, und Swami Rama des Himalaja Instituts haben mit Meditationsgruppen gearbeitet und die Kraft des positiven Denkens untersucht, wenn nur ein Prozent der Bevölkerung zum Gemeinwohl meditiert. Die, welche nicht die physische Kraft haben, anderen praktisch zu helfen, können sich zusammentun (oder getrennt, aber in Verbindung miteinander sitzen), um zu meditieren, beten oder nur, um Gutes zu denken, zu heilen oder harmonische Gedanken in das ganze Universum auszustrahlen. Menschen, jung und alt, gewillt zu helfen und zu arbeiten, können Nachbarschaftshilfe-Gruppen organisieren, sich treffen und Schwingungen der Heilung durch das ganze Universum schicken und die Arbeit in der Nachbarschaft für einen Tag oder die Woche organisieren.

      Es gibt viele Wege der Heilung in dieser wirren, herausgeforderten und durcheinander gebrachten Welt. Nichts hingegen wird erreicht durch endlose Diskussionen, durch Vernachlässigung oder durch das Zurückziehen vor dem Unerfreulichen. Babajis Anweisung war: "Sprich weniger, arbeite mehr." Nur sorgende Tätigkeiten, Dienst am anderen, kann die Welt reinigen und verbessern. Erfahren wir die Einheit des geschaffenen Universums, dann werden die Probleme unserer Schwester, unseres Bruders, unseres Nachbarn oder die der Menschen auf der anderen Seite der Erde zu unseren eigenen, die mit unserer Hilfe beseitigt werden müssen. Dann können wir zusammen mit Babaji sagen: "Bist du in Frieden, bin ich in Frieden. Bist du in Sorge, sorge ich mich. Hast du Probleme, so habe ich Probleme."

      Das Ziel, in Harmonie und Einheit mit dem Göttlichen und der ganzen Schöpfung zu leben, wird nicht über Nacht erreicht. Es braucht Jahre neuer Erfahrungen und frischer, verbesserter Reaktionen, die alten Muster zu durchbrechen und neue Lebenswege zu finden. Man mag

      das Ziel nicht ganz in diesem Leben erreichen. Aber eine bloße Zielsetzung und ein ernsthafter Versuch es zu erreichen, werden Veränderungen in den eigenen Wertvorstellungen, politischen Anschauungen, der Wunscherfüllung hervorrufen, ebenso wie ein Umdenken auf dem Gebiet der Nahrungsaufnahme, des Gedanken- und Energieeinsatzes. Wenn mehr und mehr Menschen die Wahl haben und Entscheidungen und Handlungen auf dieser Basis treffen, werden unsere Städte, unsere Länder, unsere Welt - die ganze Schöpfung - von diesen Veränderungen beeinflusst werden.

      Es ist spät, aber nicht zu spät, um tatkräftige Veränderungen an der Basis unseres individuellen und sozialen Verhaltens und in den Beziehungen mit anderen, mit unserer Erde und dem Göttlichen herbeizuführen. Babaji lehrte vernünftige, menschliche Werte und Ziele, die auf das Göttliche gerichtet sind, aber nicht in religiöse Streitigkeiten oder "Religiosität" ausarten, welche die Krankheiten und Kümmernisse unserer Zeit heilen und die Menschheit zu einer höheren Ebene führen können.

      Wir alle haben physisches und seelisches Leid, Kümmernisse oder Krankheiten erfahren. Der menschliche Körper funktioniert, obwohl einige Körperteile in Unordnung sind oder gar fehlen. Wir wissen, dass der ganze Körper sich schlecht fühlen kann, weil ein bestimmter Teil schmerzt, sei es durch einen Schnitt, eine Quetschung, eine Verletzung, eine Völlerei, Überanstrengung, eine diagnostizierte Krankheit. Der Körper kann sogar durch die Unterfunktionen eines Körperteiles sterben. Ein menschlicher Körper kann keine Spitzenleistungen er­bringen, wenn ein oder mehrere seiner Teile nicht in perfekter Harmonie mit dem Rest des Körpers arbeiten.

      Das gleiche gilt für die Schöpfung, für das ganze geschaffene Universum. Als Einheit ist die Schöpfung so riesig, dass sie eine ganze Menge Schmerz und Disharmonie verkraften kann. Aber so lange ein Element des Ganzen nicht - oder es ihm nicht erlaubt wird - in Harmonie mit seinem Zweck und dem Rest der Schöpfung zu arbeiten, besitzt die Ganzheit der Schöpfung eine geringere Vollkommenheit als die, aus der sie hervorging und wie sie sein könnte.

      Die Menschen, als schwingende, schöpferische, intelligente Elemente der Schöpfung, als bewusste Erweiterung der Schöpfung - haben sehr viel zu tun mit dem Gleichgewicht, dem Frieden, der Freude, der Harmonie und Einheit der Schöpfung. Jeder unserer Gedanken und jede Handlung schickt ihre Impulse durch das Universum und trägt zum Geschehen darin bei. Wenn wir unser Umfeld verändern, verbessern und vervollkommnen wollen, so müssen wir uns selbst heilen und perfektionieren, gute Gedanken und gute Arbeit in die uns umgebende Welt hinausschicken. Wie Babaji sagte: "Ihr alle müsst fleißig eure Arbeit (Dharma) tun und indem ihr sie tut, tragt ihr zu der universellen Arbeit bei. Ihr müsst alle bereit sein, zum Allgemeinwohl beizutragen."

      In den nächsten Jahrzehnten muss die Heilung unserer geschundenen Erde und ihrer aus den Fugen geratenen Gesellschaft an erster Stelle stehen. Versäumen wir, positive, gedankenvolle, korrektive Maßnahmen zu ergreifen, werden wir unsere Kinder auf einer höllischen Erde zurücklassen, in der zehn Milliarden Menschen um den Sinn und für einen angemessenen Lebensstandard auf einer verkarsteten und vergifteten Erde kämpfen. Sehen wir diese Anforderung unserer Zeit aus einer ausgewogenen, friedvollen, besorgten und liebe­vollen Sicht, so kann das Leben in diesem Zeitalter ein großes Abenteuer sein, in dem die Menschen als Mitgestalter mit dem Göttlichen unsere Zukunft formen und verbessern.

      Babaji kehrte 1970 in seinen kleinen Ashram in Haidakhan, zu Füßen des indischen Himalaja

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