Mala Sombra - Böser Schatten. José R. Brunó

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Mala Sombra - Böser Schatten - José R. Brunó

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Laura mit ihren Kollegen dort ankam, mussten sie sich erst einmal einen Weg durch die Neugierigen bahnen, die sich im Treppenhaus versammelt hatten. Es schienen die Bewohner des Hauses zu sein. In der ersten Etage angekommen, bemerkte Laura einige Beamte der Policia Municipal, der Stadtpolizei. Sie waren offensichtlich die Ersten, die informiert worden waren. Auf dem oberen Treppenabsatz stand Juan Medina.

      Laura schaute den Ermittler vom Kommissariat II verwundert an.

      »Was willst du denn hier?«, fragte Laura erstaunt.

      »Ich dachte, wir sollten hier ermitteln.«

      »Ihr solltet euch mal einig sein. Ich dachte, für den Stadtbezirk ist das K1 zuständig. Wäre sonst Raul Alonso hier?«

      Medina war der spezielle »Freund« von Laura. Sie mochte ihn nicht. Nach der Geschichte mit dem Politiker Casillas, bei der Medina für etwas Schmiergeld einen Mord vertuschen wollte, hatte sie nichts mehr mit ihm zu tun gehabt.

      Raúl knöpfte sich als erstes einmal den Dienstältesten der Stadtpolizei vor.

      »Kannst du mal dafür sorgen, dass die Leute, die hier nichts zu suchen haben, vom Tatort verschwinden?«

      Der Polizist tat wie ihm geheißen. Laura und ihre Kollegen hatte sich inzwischen ihre Schutzkleidung angelegt. In dem spärlich eingerichteten Salon war es passiert.

      Das Opfer hing, am Hals aufgeknüpft, am Fensterkreuz und seine Hose war heruntergelassen. Zunächst hätte man glauben können, das Opfer hätte sich selbst erhängt, Laura hatte aber sofort erkannt, dass es kein Suizid war. Auf dem Boden war eine Blutlache zu sehen, in der etwas Seltsames zu sehen war.

      »Was ist das Laura?«, fragte Raúl neugierig.

      »Der Täter hat ihm die Hoden abgeschnitten.«, antwortete Laura.

      »Ja Raúl«, mischte sich Doktor Montes ein, »wenn dich deine Frau mal beim Fremdgehen erwischt, dann weißt du wenigstens schon einmal, wie so was aussieht.« Montes lachte lauthals und steckte sich erst einmal eine Zigarette an.

      Der Doc war Kettenraucher und schaffte spielend sechzig Zigaretten am Tag.

      »Kann denn hier mal jemand helfen, den Mann abzuhängen?«, fragte Laura. »Und öffnet doch bitte mal die Persianas (Fensterklappen).«

      Ihr war aufgefallen, dass etwas auf einer Fensterscheibe geschrieben stand. Es war eine mit Blut geschriebene große Drei.

      Zwei Beamte der Stadtpolizei waren herbeigeeilt, den Körper des Opfers anzuheben, während einer der Polizisten auf einen Stuhl stieg, um das Seil zu lösen. Raúl Alonso entfernte sich zunächst einmal, um seine Arbeit zu machen.

      »Weiß hier jemand, wer ihn gefunden hat?«, fragte er.

      »Die Nachbarin gegenüber auf dem Flur«, meldete sich ein junger Polizist.

      Raúl klopfte an die große verschlissene Wohnungstür gegenüber der Wohnung des Opfers. Nach einigen Minuten öffnete sich der Wohnungseingang und vor ihm stand eine ältere Dame, die am ganzen Körper zitterte.

      »Mein Name ist Raúl Alonso von der Policia National. Haben sie den Toten gefunden?«

      Die alte Dame nickte mit dem Kopf.

      »Sind sie in der Lage, mir ein paar Fragen zu beantworten?«

      »Fragen Sie! Mein Name ist übrigens Mercedes, sie können Merce zu mir sagen.«

      »Okay, Merce, zunächst einmal, wer ist der Tote und was hatten Sie für ein Verhältnis zu ihm?«

      »Ich kenne ihn nur als meinen Nachbarn. Er ist vor drei Jahren hierhergezogen, nachdem seine Frau gestorben war.«

      »Und wie heißt er?«

      »Sein Name ist Emilio Gonzalez und er war pensionierter Guardia-Civil-Mann. Ich verstehe nicht, warum er sich umgebracht hat. Der hatte doch so eine gute Pension«, jammerte Mercedes und zog ein Taschentuch aus ihrer Kitteltasche, um sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen.

      »Hatte er des Öfteren oder gestern Besuch?«

      »Die letzten Tage kam ab und zu ein Mann zu ihm, ich glaube, es war ein Kamerad aus seiner Militärzeit.«

      »Könnten Sie den Mann beschreiben, Merce?«

      »Nicht wirklich, ich habe ihn nur einmal hier im Hausflur gesehen. Aber warum fragen Sie das alles?«

      »Weil das möglicherweise ein Verwandter war, den wir benachrichtigen müssen«, log Raúl.

      »Wie alt war der Mann, Señora?«

      »Schlecht zu sagen, ich schätze, nicht viel älter als fünfzig.«

      Raúl nickt nachdenklich mit dem Kopf. »Okay, Señora, wenn ich noch Fragen habe, melde ich mich wieder bei Ihnen.«

      Inzwischen hatten die Leute der Spurensicherung ihre Arbeit in der gegenüberliegenden Wohnung getan und der Leichenwagen war eingetroffen.

      Laura hatte unzählige Fotos gemacht und es waren überall eingeschwärzte Stellen zu sehen, an denen die Spurensicherung Fingerspuren zu finden versucht hatte. Auf dem Tisch hatten ein voller Aschenbecher und eine halbvolle Weinflasche mit zwei Gläsern gestanden. Laura hatte all diese Dinge akribisch untersucht und eingepackt.

      Der Gerichtsmediziner Doktor Montes hatte schon vor geraumer Zeit den Tatort verlassen. Er war immer der Erste, der den Ort des Geschehens verließ.

      Die Leute der Spurensicherung waren in der Regel immer die Letzten, die den Ort des Verbrechens verließen. Inzwischen war auch ihre Arbeit getan und Laura drängte zum Aufbruch.

      Am nächsten Tag sollten bereits in der frühen Morgenstunde die Leichenschau und die anschließende Obduktion sein.

      Als Raúl Alonso die Gerichtsmedizin betrat, war Doktor Montes gerade dabei, seine medizinischen Instrumente zu reinigen.

      »Nun Doc, wie sieht es aus?«, fragte Raúl.

      »Wenn du den da meinst«, Montes zeigte mit der rechten Hand auf den Seziertisch, »kann ich dir nur sagen, der arme Kerl hat sich nicht selbst an das Fensterkreuz gehängt.«

      »Habt ihr Abwehrspuren entdecken können?«

      »Nichts, gar nichts. Ich glaube, dass der Täter das Opfer vorher betäubt hat.«

      »Und mit was?«

      »Das kann ich dir leider nicht sagen, Raúl, ich bin kein Toxikologe. Möglicherweise K. O.–Tropfen oder so was, die lassen sich spätestens nach fünf Stunden sowieso nicht mehr nachweisen.«

      »Okay, Ramon, ich geh dann mal ins Labor. Schauen wir mal, was die KTU so sagt.«

      Als Raúl das Labor betrat, war Laura gerade dabei, die mitgebrachten Weingläser abzukleben, um die darauf befindlichen Fingerabdrücke zu sichern.

      »Dieses«, sagte sie, »hat der Täter benutzt und das andere das Opfer. So was ist mir ja noch nie untergekommen. Erst saufen sie zusammen und dann bringt der

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