Herzensöffnung (4). Neue Familien. Hero Leander
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Читать онлайн книгу Herzensöffnung (4). Neue Familien - Hero Leander страница 5
„Du trotzdem in Ordnung. Freund von Laura auch Freund von uns.“ Er machte eine Pause und sagte dann weiter: „Und Eva Freund auch Freund von uns. Das selbstverständlich!“ Dabei sah er Harald freundlich an.
„Wo ist eigentlich deine Freundin?“ fragte nun Laura Knut. „Sie heute früh mit Bus nach Bergen gefahren. Schade, aber Eltern sehr streng. Nicht so wie bei euch.“
Laura lächelte. „Ich weiß. Bei euch könnte man auch nicht einfach FKK baden gehen.“ Knut und Arne nickten.
Da stutzte Harald und fragte erstaunt: „Ihr ward alle schon zusammen am FKK-Strand in Sonnenberg?“
„Ja. Ist das etwas Schlimmes?“, fragte Laura und Eva hielt die Luft an.
„Nein. Ich denke nicht. Nur ungewöhnlich.“
„Mir ging es anfangs genau so, Harald. Aber das gibt sich ganz schnell. Das wirst du im Sommer sehen“, erklärte Martin.
„Ich glaube nicht, dass wir da am Strand sein werden“, wehrte Harald ab.
„Und warum nicht?“, fragte Laura unverständlich.
„Nun, wir sind dann doch zu dritt“, warf Harald vorsichtig ein. Eva hielt sich raus.
Dafür sagte Laura. „Bis Juli ist Eva längst wieder fit.“
Da fragte Knut ernst: „Wie ist gemeint, zu dritt?“
„Ich bin schwanger“, erklärte Eva ohne Umschweife.
„Oh, dann ich gratuliere“, erwiderte Knut.
„Ich auch!“, fügte Arne hinzu.
Eva sah Harald an und dieser nickte mit einem Lächeln. Jetzt wusste sie, das gestern an der Brücke war ernst gemeint. Er nahm ihr Kind wirklich als das Seine an. Überglücklich umarmte sie ihn spontan.
„Das ist Liebe!“, sagte Michael und zuckte mit den Schultern. Knut und Arne schmunzelten.
„Jetzt habt ihr aber Glück gehabt, dass ihr nichts gegen Eva gesagt habt. Sonst hättet ihr mich aber kennen gelernt“, schimpfte Julia.
Die beiden Brüder sahen Julia an und Arne sagte lachend: „Oh ja, wir vor Angst zittern.“
Etwas ernst fügte Knut hinzu: „Eva ist wie Schwester von uns. Wehe dem, der böse ist zu ihr. Ich sie beschützen.“
„Ich auch!“, ergänzte Arne.
„Danke!“, hauchte Eva. Laura sah Martin und Harald an. „Das ist Norwegen. Willkommen im Norden von Europa.“ Knut und Arne reichten sich die Hände mit Harald und Martin. Außer der Sprache trennte sie nichts mehr.
Einen Tag später gingen Harald und Eva mit Martin und Laura am Nachmittag tief in den Wald. Knut hatte ihnen eine Stelle beschrieben, an der man in der Dämmerung bestimmt Elche treffen könne, wenn man leise wäre.
So wanderten sie durch den Wald, um auf dem Rückweg an dieser Stelle zu warten. Es dauerte auch gar nicht lange, da kam eine einzelne Elchkuh. Sie kam langsam auf die Vier zu, blieb in gewissem Abstand stehen und beobachtete die vier. Die Freunde wagten kaum zu atmen. So nah waren selbst Eva und Laura noch keinem Elch gekommen. Nach einer Weile trabte die Elchkuh wieder weiter. Die vier Freunde sahen sich an und waren begeistert. Aber sie waren auch zugleich froh, dass sie dieses Abenteuer so problemlos überstanden hatten. Nun konnte Martin seinen Eltern berichten, dass er tatsächlich einen Elch gesehen hatte.
Auf dem Rückweg gestand Laura: „So ganz geheuer war mir das nicht. Zum Glück war die Elchkuh friedlich.“
„Oma sagt immer, wenn man sich ruhig verhält, dann tun uns die Elche nichts“, sagte Eva.
Da meinte Martin: „Hoffentlich wissen das die Elche auch. Mein Bedarf an Elchbesichtigung ist erst einmal gedeckt.“ Zufrieden gingen sie jetzt wieder zurück ins Dorf. Zum Glück kannten sich Eva und Laura im Wald bestens aus, denn die Dunkelheit nahm ständig zu. Als sie im Dorf ankamen, war es schon völlig dunkel.
„Darf ich euch zu mir einladen?“, fragte Harald.
„Klar“, antwortete Martin für alle. So gingen sie zuerst auf Haralds Zimmer im Schlafenden Elch. Selbst Eva und Laura kannten diese Zimmer noch nicht. Alles war sehr klein gehalten, aber hochmodern. Da es zu eng für alle vier war, gingen sie runter in die alte Gaststube und setzten sich dort an einen Tisch. Harald gab einen aus. Er wollte so wenigstens in dieser kleinen Runde seinen Einstand geben. „Meinst du nicht, dass es auffällt, wenn du keinen Alkohol trinkst?“, fragte Harald Eva flüsternd.
Sie schüttelte den Kopf und meint: „Hier wissen alle, dass mein Vati nie Alkohol trinkt. Deshalb werden sie das sicher auch bei mir als normal empfinden. Spätestens im Sommer werden sie dann wissen, dass es einen anderen Grund hatte“, fügte sie lächelnd hinzu.
„Du willst wirklich schon im Sommer die Reise bis hierher mit dem Kind machen?“, fragte er erstaunt.
Eva nickte. „Wir sind jedes Jahr im Sommer für zwei Wochen hier. Du kommst doch sicher mit, oder willst du nicht? Im Sommer ist es hier noch viel schöner.“
„Ich habe nicht viel Urlaub“, gestand Harald.
„Na zwei Wochen wirst du doch wohl haben.“
„Zwei sind jetzt schon für diesen Urlaub drauf gegangen und ich bekomme nur drei Wochen und drei Tage. Da ist dann mein ganzer Urlaub weg. Aber ich komme gern mit, wenn ich kann. - Fährst du auch im Sommer mit, Martin?“
„Ich denke schon. Dann sind ja Semesterferien. Bei mir hängt es eher am Geld.“
„Bis dahin werden wir schon noch eine Lösung finden“, meinte Laura lachend. Sie wusste, dass ihr Vati immer eine Lösung hat; auch für diesen Fall.
Die nächsten beiden Tage verbrachten Harald, Martin und die beiden Schwestern zusammen, wenn die Jugendgruppe im Dorf anderes vorhatte. Ab und zu kamen auch Michael und Julia mit zu den täglichen Ausflügen in den endlosen norwegischen Wald.
Abends trafen sie sich dann im Freizeitbad am Hotel. Seit Harald mit Baden ging, fand auch Eva wieder Gefallen an dem Rumtollen im Wasser und auf der Riesenrutsche.
Einmal nahm Eva ihren Harald mit in den botanischen Teil des Bades. Hier genossen sie die Ruhe im Kreis der Blumen und Gemüsepflanzen. Als sie so eine Weile auf der Bank saßen sagte Eva: „Harald. Ich bin so froh, dass es dich gibt. Wieso bist du mir nie auf dem Saal aufgefallen? Wahrscheinlich, weil du doch nur für Ordnung gesorgt hast.“
„Dafür bist du mir umso mehr aufgefallen. Ich wusste nur nicht, wie ich dich ansprechen sollte. Und als ich mich mal durchgerungen hatte, war Laura allein zur Disko gekommen.“ Harald holte tief Luft und sah Eva unentschlossen an. Da umarmte und küsste sie ihn.
„Ach Harald, ich könnte tagelang mit dir so hier sitzen.“
„Auch, wenn sie das Licht abschalten und es dunkel ist?“
Eva strahlte ihn mit großen Augen an und nickte