Herzensöffnung (4). Neue Familien. Hero Leander
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Eva unterbrach ihn und schüttelte den Kopf. „Sie weiß es. Ich habe es ihr kurz vor Silvester erzählt.“
Martin, der das Gespräch teilweise mitbekommen hatte, erklärte Harald: „Daran wirst du dich gewöhnen müssen. In dieser Familie ist manches anders, als man es normal gewöhnt ist. Ich hatte da am Anfang auch ein paar Probleme. Aber jetzt finde ich es großartig. Geheimnisse gibt es kaum und alle halten zusammen, wenn es mal ein Problem gibt. Ich hatte mal mit Laura ein Problem. Da standen gleich Eva und Michael vor meiner Tür. Auch Lauras Eltern wurden sofort aktiv. Aber nicht, dass sie mir den Kopf gewaschen hätten. Nein! Sie halfen uns, dass wir wieder zusammenfanden. Kein Vorwurf, kein böses Wort; … einfach eine tolle Familie.“
Nach dem Essen gingen sie alle in Andreas Haus, in dem ja seit Kjelds Tod auch Annefried wohnte. Dort verteilten sie sich im Wohnzimmer.
Auf einmal setzte sich Andrea neben Harald und legte ihren Arm um seine Schulter. „Na, Harald. Wie gefällt es dir bei uns in Norwegen? Meine Schwester hat mir gesagt, du bist das erste Mal in unserem Land.“
Harald war zuerst erschrocken über Andreas Geste, aber da Eva dazu lächelte, beruhigte er sich schnell wieder und nickte etwas schüchtern. „Ja. Ich bin zum ersten Mal in Norwegen und ich finde es hier wunderschön.“
„Und hier hast du auch dein Glück gefunden, wenn ich das so sagen darf“, sprach Andrea weiter. „Weißt du, dass es Evas Vati vor fast zwölf Jahren genau so ging?“ Eva riss die Augen auf und schüttelte vorsichtig mit dem Kopf, aber ihre Tante reagierte nicht. „Als sich Evas Eltern kennen lernten, war Eva sechs Jahre alt. Evas Vati kam damals auch das erste Mal nach Norwegen und traf unten am Fjord an der Brücke das erste Mal auf Evas Mutti. Er verliebte sich spontan in sie, obwohl sie schon drei Kinder hatte. Das haben damals viele hier im Dorf nicht verstanden. Du bist Evas Vati sehr ähnlich. Auch du hast dich für eine Frau mit Kind entschieden. Ihr beide seid wunderbare Männer.“
Harald war von dieser Offenheit beeindruckt. Da fiel ihm Martins Hinweis ein, dass in dieser Familie manches anderes ist. Und so ergänzte Harald: „Ich habe Eva im Grunde genommen auch auf einer Brücke richtig kennen gelernt. Es war auf der kleinen Brücke unterhalb vom Hotel.“
Jetzt erstarrte Andrea, sah Harald mit großen Augen an und stammelte: „Die gleiche Brücke! So viel Zufall gibt es doch nicht.“
„Ist das wirklich die gleiche Brücke, Eva?“
Die Angesprochene nickte und dann plötzlich fiel ihr der kreisrunde Regenbogen ein, den sie vom Flugzeug aus gesehen hatte. Da lief es ihr eiskalt den Rücken runter. Was passiert hier?, fragte sie sich erstaunt und schüttelte mit dem Kopf. „Harald.“
„Ja, Eva.“
„Harald. Wir müssen unbedingt mit meinen Eltern darüber reden, aber nicht heute. Dafür brauchen wir sicher viel Zeit. - Tante Andrea. Du glaubst, dass Harald und Vati viel gemeinsam haben.“ Die Schwester von Evas Mutti nickte. Da liefen Tränen aus Evas Augen.
Andrea bemerkte das sofort und fragte besorgt: „Eva. Was ist mit dir?“
Überglücklich antwortete sie: „Ich habe mir immer so sehr einen Mann wie Vati gewünscht und nun ist er da.“ Eva umarmte ihn und Harald wusste noch nicht so richtig, worum es ging. Also ließ er es einfach geschehen.
Da forderte Sven zum Aufbruch in die Dorfschenke auf. Kaffeetrinken und Abendbrot gab es wieder im Sovende Elg. Der Wirt hatte inzwischen den Tisch schon wieder neu gedeckt, so dass alles reibungslos vonstatten gehen konnte.
Nach dem abendlichen Essen fragte Harald seine Eva, ob sie mit auf sein Zimmer kommen würde. Eva nickte und sie gingen nach oben. Dort fragte sie: „Warum hat mich deine Tante … sie ist doch deine Tante?“
„Tante Andrea? Ja.“
„Warum hat sie mich mit deinem Vati verglichen?“
„Weil mein Vati der beste Mann ist, den es gibt“, schwärmte Eva. „Und du bist fast genau so. Tante Andrea hat ja so recht. Du bist ein Traummann.“ Sie umarmte und küsste ihn.
Harald war noch immer von dieser Aussage etwas verwirrt. „Nur leider hat mir das in der Vergangenheit bei Frauen nicht viel genützt“, meinte er etwas enttäuscht und hob die Schultern.
„Das braucht es jetzt nicht mehr. Für mich bist du ein wundervoller Mensch. Ich liebe dich so sehr. Bitte verlass mich nie!“
Da streichelte Harald seine Eva und sagte liebevoll: „Ganz bestimmt nicht. Ich bin so froh, dass wir endlich zusammen sind. Ich will keine andere Frau mehr außer dir.“
Wieder umarmte sie ihn und Freudentränen verließen Evas Augen. Sie war so unsagbar glücklich. „Willst du, dass ich heute bei dir bleibe?“, fragte Eva vorsichtig.
Harald nahm Eva wieder in den Arm, sah sie eine Weile stumm an und antwortete dann: „Bitte verstehe mich nicht falsch, wenn ich das jetzt nicht möchte. Glaube mir, ich habe dich wirklich sehr gern. Deshalb denke ich, es ist vielleicht besser so. Ich befürchte, dass etwas kaputt gehen könnte. Eine Beziehung ist wie eine Pflanze. Ist sie noch sehr jung, dann ist sie auch sehr empfindlich. Wir kennen uns zwar schon mindestens ein Jahr, aber stimmt denn das auch wirklich? Im Grunde genommen kennen wir uns doch erst seit einer Woche. Wollen wir das junge Pflänzchen nicht noch etwas gedeihen lassen?“
Eva sah ihn jetzt mit großen Augen an. Sie war überrascht von dieser Meinung. Alles, was sie über Männer wusste, schien bei ihm anders zu sein. Harald fühlte, dass sie ihn nicht verstand. Deshalb fügte er hinzu: „Ich habe dich wirklich sehr, sehr lieb und dich jetzt in meinem Arm zu haben, finde ich im Moment schöner.“
Als sie wieder runter zu der Geburtstagsgesellschaft kamen, war diese so langsam in Aufbruchsstimmung. Es dauerte gar nicht lange und sie beendeten die Geburtstagsfeier. Harald verabschiedete sich von allen und stieg wieder nach oben in sein Zimmer. Die anderen gingen zurück zum Haus und beendeten ebenfalls den Tag.
Am nächsten Vormittag passte Maria eine Gelegenheit ab, in der sie mit Eva allein war. Ohne Vorrede fragte sie ihre Tochter: „Du warst gestern mit bei Harald auf seinem Zimmer?“
Eva nickt und sagte: „Aber es war ganz anders, als du denkst.“
Maria lächelte leicht und sagte verständnisvoll: „Du bist achtzehn Jahre alt. Da ist es völlig unwichtig, was ich denke. Aber ich finde es für eine Beziehung nicht gut, wenn man so schnell alles ausschöpft, was eine Partnerschaft bietet.“
„Genau das ist es ja“, entgegnete Eva. „Da war gar nichts.“
Maria zog die Augenbrauen zusammen. „Das verstehe ich nicht? Ihr ward doch zusammen.“
„Ich habe ihn sogar gefragt, ob er möchte, dass ich bis heute bei ihm bleibe“, antwortete Eva schuldbewusst und sah nach unten.
„Und warum bist du nicht geblieben? Dir hätte doch daraus niemand einen Vorwurf gemacht.“
„Harald meinte, dass unsere Liebe wie ein empfindliches Pflänzchen wäre und er befürchtete, dass es Schaden nehmen könne. Er meinte, es solle erst einmal wachsen.“
„Das hat er so wirklich gesagt?“, fragte Maria überrascht. Ihre Tochter nickte. Da nahm Maria ihre Eva fest in den Arm, schüttelte den Kopf und Tränen standen ihr in den Augen.
„Was