Equinox. Dana Schwarz-Haderek

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Equinox - Dana Schwarz-Haderek

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nickte zustimmend und sagte: »Das kannst Du laut sagen!«

      »Darf ich die Damen zur Entspannung in Richtung Mensa entführen?«, fragte Jason schon wieder wie gewohnt gut gelaunt.

      »Oh ja, bitte!«, antworteten Theresa und ich gemeinsam und liefen Jason schnell hinterher.

      »Meine Cousine Kristin schließt sich uns heute beim Mittagessen vielleicht an«, gab ich auf dem Weg durch das herbstliche Nieselgrau bekannt.

      »Ist das die Kristin, mit der du zusammenwohnst?«, erkundigte sich Theresa.

      »Genau diese. Sie ist schon ganz gespannt auf euch«, erwiderte ich.

      »Wer weiß, was du über uns erzählt hast!«, neckte mich Jason und grinste frech.

      »Nur Gutes!«, lachte ich zurück. »Die schlechten Eigenschaften fallen ihr nachher schnell genug selbst auf.« Wir kicherten alle drei. Es war so einfach, mit den beiden unbeschwert herumzualbern und die eigenen Sorgen zu vergessen.

      Wir schauten uns die verschiedenen Menüangebote an. Ich entschied mich für gebratenen Fisch mit Kräuterrisotto, was wahrscheinlich besser klang, als es sein würde und ein Glas Wasser. Mit meinem Tablett bewaffnet, steuerte ich auf Jason und Theresa zu. Jason begann gerade, sich in unbeschreiblicher Geschwindigkeit eine Portion Spaghetti Carbonara einzuverleiben. Ungläubig fasziniert schaute ich ihm eine Weile zu, ehe ich Theresa spöttisch fragte: »Sag mal, hat er am Wochenende nichts zum Essen bekommen?«

      »Doch. Hat er. Ich habe sogar für ihn gekocht. Aber Eli, er ist Kanadier. Die futtern genauso wie die Amerikaner größte Mengen in kürzester Zeit«, erklärte sie gespielt genervt.

      »Mmmh, da bekommt der Begriff Fast Food doch gleich eine ganz neue Bedeutung …!«, fügte ich ironisch hinzu. Jason bemerkte unser Gespräch über sein Essverhalten, wie es aussah, nur am Rande und konzentrierte sich lieber auf das zügige Leeren seines überladenen Tellers.

      »So, nun erzähl endlich mal von deinem Abend mit deinem Freund. Was habt ihr denn nun noch am Freitag gemacht? Das war ja echt krass, wie ihr da plötzlich im Institut standet und Euch angestarrt habt. Ich hatte totale Gänsehaut«, drängelte Theresa und wurde dann aber jäh unterbrochen.

      »Hallo Eli. Theresa? Jason? Darf ich?« Kristin hatte sich unbemerkt von hinten genähert und setzte sich nun neben mich. Oh, vielen Dank, dass du gerade jetzt gekommen bist, dachte ich froh und schaute Kristin dankbar an.

      »Ich bin Kristin. Lasst es euch gut schmecken!«, ergänzte sie ihren Gruß und strahlte sympathisch in die Runde.

      »Hi Kristin!«, nuschelte Jason grinsend zwischen zwei vollen Gabeln.

      »Hallo, schön, dass du vorbeigekommen bist«, sagte ich und lächelte zurück.

      »Grüß dich! Schön, dich kennenzulernen!«, antwortete Theresa freundlich.

      »Danke gleichfalls! Was gibt’s heute Schönes?«, fragte Kristin mit einem Blick auf unsere Teller.

      »Risotto mit Fisch, Linseneintopf, irgendwas mit Fleisch, Kartoffeln und Bohnen und die Nudeln sind aus. Die hat Jason gerade inhaliert«, erläuterte Theresa neckend mit einem Stups in Jasons linke Seite.

      »Aua! Meine Rippen«, beschwerte sich dieser und kratzte unbeeindruckt die letzten Überbleibsel seines Mittagessens zusammen, nur um gleich im Anschluss zu fragen: »Und was essen wir jetzt?«, während sich Kristin in die Reihe der Wartenden einreihte.

      Theresa und ich rollten mit den Augen und schüttelten noch mit dem Kopf, als Kristin wieder kam und fragte: »Was ist denn?«

      »Jason denkt über den nächsten Gang nach«, erklärte ich ihr. »Guten Appetit!«

      »Danke!«, sagte Kristin und begann ihre Linsensuppe zu löffeln, während wir uns über die ersten, schon absolvierten Tage im Semester unterhielten. Kristin passte in unsere kleine Runde, als wäre sie schon von Anfang an Bestandteil dieser gewesen.

      »Leute, ich muss weiter«, gab ich bekannt, als ich meinen Teller geleert hatte, und schlüpfte aufstehend wieder in meine Jacke.

      »Okay. Mach’s gut. Wir sehen uns«, verabschiedete sich Theresa.

      Jason nickte mir zu und biss danach betont herzhaft in einen riesigen Schokoladenmuffin, den er sich gerade geholt hatte.

      »Bis heute Abend! Arme Ritter! Denk dran!«, mahnte mich Kristin.

      »Ich weiß! Bis dann. Tschüss.« Ich eilte zur Bibliothek, denn ich musste mir dringend noch weitere Literatur für das Referat holen, dass ich am kommenden Freitag in einem Germanistikseminar über mittelhochdeutsche Dichtung halten sollte. Ich wurde schnell fündig. Aber alle Kopierer waren belegt. Ich schrieb mir also die Signaturen und Seitenzahlen der benötigten Bücher auf und beschloss, nach meinem nächsten Seminar noch einmal zurückzukehren.

      Ich wollte gerade aus der Bibliothek wieder ins Freie treten, als mein Handy in meiner Jackentasche kurz brummte. Robert! Mit jäh einsetzendem Herzrasen schaute ich nach und sah, dass ich wirklich eine SMS von ihm hatte.

       ›Liebe Eli, bin gut in Plymouth angekommen. Fahre gerade zu meinem Vater nach Forecastle. Du fehlst mir immens. Ich denke an Dich. <3 Rob.‹

      Es war kurz nach dreizehn Uhr. Er hatte sich tatsächlich, wie versprochen, gleich nach seiner Landung in Plymouth gemeldet. Mein Herz schlug einen Freudensalto und meine Stimmung hob sich beträchtlich.

      Ich setzte mich auf eine Bank im Foyer der Bibliothek und überlegte, was ich ihm am besten antworten sollte. Ein glückliches Lächeln umspielte meine Lippen, als ich zu tippen begann:

       ›Lieber Robert, bin froh, dass es dir gut geht. Ich vermisse dich auch unendlich! Melde Dich schnell wieder! Ich warte sehnsüchtig! (xxx Eli)‹

      Seine Nachricht war mein kleines Stückchen Glück für heute und deutlich besseren Mutes ging ich zu meinem letzten Seminar am heutigen Tag. Das feine Lächeln blieb auf meinen Lippen sitzen.

      Am Abend kam ich nach Hause, als Kristin schon da war. Sie war bereits in der Küche und traf Vorbereitungen für die armen Ritter.

      »Hallo Krissi, ich bin da und sterbe vor Hunger! Können wir loslegen?«, rief ich ihr aus dem Flur zu.

      »Hallooo? Eli?«, sie steckte ihren Kopf zur Küchentür heraus und betrachtete mich zweifelnd mit gerunzelter Stirn. »Wer hat das denn geschafft, aus dir wieder meine Eli zu zaubern? Ich hatte eigentlich mit dem elenden Häufchen Trübsinn gerechnet, der heute Morgen hier rausgeschlichen ist und nicht mit einer Gute-Laune-Eli …«

      »Robert!«, antwortete ich und grinste sie an.

      »Wie, Robert? Ich denke du bist total traurig, weil er weg ist?«, fragte sie verblüfft zurück und zog ihre Stirn noch mehr in Falten.

      »Bin ich ja auch«, erwiderte ich, als ich mir meine Schuhe und Jacke auszog.

      »Ähm, also, sorry, Eli. Du hast mich verloren. Ich verstehe gerade nur Bahnhof!«, Kristin schaute mich an, als zweifelte sie an meinem Geisteszustand. Irgendwie lustig. Ich schaffte es schon wieder, sie zu erstaunen. Dies war definitiv eine neue Ebene in unserer ewig alten Beziehung. Ich zeigte

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