Beverly Malibu. Katherine V. Forrest

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Beverly Malibu - Katherine V. Forrest

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einen Abstand von ungefähr sechzig Zentimetern.

      »Ja, das stimmt«, sagte Paula. »Dann rief ich nach ihm.«

      »Was haben Sie gerufen?«

      Paula sah sie ärgerlich an. »Was jeder rufen würde: ›Owen, sind Sie da?‹ Dann ging ich hinein.«

      »Ich wollte nicht, dass sie reingeht«, sagte Aimee.

      »Ich musste es einfach tun«, meinte Paula. »Ich wusste, dass irgendetwas nicht in Ordnung war.« Sie pflückte einen unsichtbaren Fussel von ihrer makellosen beigefarbenen Hose.

      »Wenn Sie der Ansicht waren, dass etwas nicht in Ordnung war«, fragte Taylor, »ist Ihnen gar nicht in den Sinn gekommen, dass sich ein Verbrecher in der Wohnung befinden könnte?«

      »Ich habe das gedacht«, warf Aimee ein, »und gesagt.«

      Der Rauch von Paulas Zigarette geriet erneut in heftige Bewegung, als sie diesen Gedanken mit einer energischen Handbewegung verscheuchte. »Seine Tür war nicht beschädigt, und das ist die einzige Möglichkeit, wie man in diesem Stock in eine Wohnung einbrechen kann. Ich lebe seit fünfundzwanzig Jahren hier, und es hat noch nie ein Verbrechen gegeben. Ich habe einfach gedacht, dass er Probleme hat.«

      »Was für Probleme?«, erkundigte sich Taylor.

      Mit kaum verhohlener Ungeduld entgegnete Paula: »Gesundheitliche, natürlich. Es ging ihm in letzter Zeit nicht besonders gut. Also ging ich hinein.«

      »Und ich folgte ihr«, sagte Aimee. Sie saß vollkommen reglos da. Ihr Blick ging wieder ins Leere.

      »Ich ging den Flur hinunter zu seinem Schlafzimmer …« Die heisere, dunkle Stimme war noch einen Ton tiefer geworden.

      »Ich weiß, dass es sehr schwer für Sie ist«, ermutigte Kate sie.

      »Als ich sah, was im Schlafzimmer war, wollte ich Aimee den Blick versperren …«

      »Seine Augen«, flüsterte Aimee. »Er war tot, ich wollte nur noch weg, raus da –«

      Kate beobachtete, wie die ältere Frau sich zu der jüngeren hinüberbeugte und tröstend ihre Hand drückte. Paulas Hand war ebenso schlank und feingliedrig wie Aimees. Aber die viel größere Vielfalt der Gefühle, die sich im Gesicht der älteren Frau spiegelten, machte den Altersunterschied plötzlich deutlich sichtbar – es war ein schönes, ausdrucksvolles Gesicht, ein Gesicht, in das die Erfahrung ihre Spuren gezeichnet hatte wie die vielen Sommersonnen und Winterregen in eine Felsküste.

      »Ich glaube, ich habe geschrien«, sagte Aimee. »Die Hausbesitzerin und einige andere Mieter kamen angerannt, und ich wollte, dass jemand zu Tante Paula ging, aber dann kam sie heraus –«

      »Wissen Sie, ob sonst noch jemand die Wohnung betreten hat, bevor die Polizei eingetroffen ist?«, fragte Kate.

      »Nein«, entgegnete Paula. »Ich habe es nicht zugelassen. Nicht aus irgendeiner Art Pflichtgefühl gegenüber der Polizei. Ich wollte den anderen diesen Anblick ersparen. Ich schloss die Tür und veranlasste die anderen, mir ins Erdgeschoss zu folgen und auf das Eintreffen der Polizei zu warten.«

      An beide Frauen gerichtet fragte Kate ruhig: »Sie waren zu jenem Zeitpunkt überzeugt, dass das Opfer tot war?«

      Aimee sah bestürzt aus: »Ich habe keinen Augenblick –«

      Wieder drückte Paula beruhigend ihre Hand. »Er war zweifellos tot. Ich habe es überprüft. Ich –« Sie legte ihre Zigarette in den Aschenbecher, griff nach ihrem Drink und nippte daran. »Ich ging zu ihm, fühlte nach dem Puls an der Halsschlagader.« Ihre schmalen Schultern waren energisch gestrafft, die Hand, mit der sie das Glas hielt, zitterte fast unmerklich.

      Kate dachte an die blutäugige Horrorgestalt in der angrenzenden Wohnung und betrachtete Paula mit wachsendem Respekt. Die Kraft dieser Frau war mindestens so sehr das Resultat ungeheurer Selbstbeherrschung wie eine Charaktereigenschaft.

      Mit ruhiger Stimme sagte Paula: »Ich sah die Handschellen. Ich ging dann gleich zum Telefon, um die Polizei zu rufen, und bemerkte die durchgeschnittene Schnur. Ich habe nichts angerührt, nichts weiter gemacht – ich bin einfach hinausgegangen. Inzwischen hatte ich große Angst.«

      »Das wäre wohl jedem so gegangen«, murmelte Kate. Sie fragte: »Was Sie gesehen haben – haben Sie einem der anderen Mieter gegenüber irgendwelche Einzelheiten erwähnt?«

      »Nur dass er tot war, dass jemand ihm etwas Furchtbares angetan hat. Mehr nicht.«

      »Paula«, meldete Taylor sich zu Wort, »haben Sie einen Blick in die anderen Räume geworfen, während Sie in der Wohnung waren?«

      »Nein«, antwortete sie. Ihre Augen weiteten sich, ein fast unmerkliches Zittern durchlief ihren zierlichen Körper. »Meinen Sie damit, dass vielleicht noch jemand … dass jemand …«

      »Nicht sehr wahrscheinlich«, beruhigte Kate. »Die Tür stand offen. Ein Verbrecher, der sich noch in der Wohnung aufgehalten hätte, hätte normalerweise die Tür geschlossen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.« Sie fragte: »Sind Sie früher schon mal in Mr. Sinclairs Wohnung gewesen?«

      »Selten. Am Vierten Juli hat er für alle eine Party gegeben – ich fühlte mich verpflichtet, kurz vorbeizuschauen. Ich glaube, das war das letzte Mal.«

      Kate machte sich eine Notiz über die Feindseligkeit, die in der Antwort angeklungen war, und probierte ihr Glück mit einer Frage, die alle Möglichkeiten offen ließ: »Was können Sie uns über Mr. Sinclair erzählen?«

      »Was wollen Sie wissen?«

      Kate unterdrückte ein Lächeln. So viel zu Paula Grants Bereitschaft, freiwillig mit Informationen herauszurücken. »Wie lange haben Sie ihn gekannt?«

      Paula nippte an ihrem Drink und sah nachdenklich zu Aimee, die offenbar gerade entschieden hatte, dass sie genug zu dieser Befragung beigetragen hatte. Sie erhob sich vom Sofa und begann im Zimmer herumzuwandern, die Hände in den Taschen ihrer schwarzen Hose vergraben. Paula sagte: »Ich lebe hier seit Anfang 1963. Owen ist später eingezogen – ich weiß nicht mehr genau wann, vielleicht ein oder zwei Jahre später. Nach so vielen Jahren ist es schwer, sich genau zu erinnern.«

      »Haben Sie immer Tür an Tür mit ihm gewohnt?«, fragte Taylor.

      »Ich hatte für kurze Zeit eine Wohnung im ersten Stock. Dann habe ich die nächsten neunzehn Jahre gemeinsam mit Alice Goldstein in dieser größeren Wohnung gelebt. Bis zu Alices Tod vor fünf Jahren.« Sie hatte sich bei ihrer Antwort an Kate gewandt und mit flacher, ausdrucksloser Stimme gesprochen, die weitere Fragen verbot.

      Kate war sicher, dass Taylor Paulas verschlossene Miene, ihren distanzierten Ton und die Vermeidung beschönigender Bezeichnungen wie Freundin oder Mitbewohnerin für Alice Goldstein bemerkt hatte. Sie lenkte das Gespräch in andere Bahnen. »Sie haben von dem Walla gesprochen, das Mr. Sinclair mit seiner Musik geschaffen hat. Hat der Lärm Sie nicht gestört? Haben Sie sich nie darüber beschwert?«

      Paula richtete sich auf, deutlich provoziert durch die Frage. »Natürlich hat es mich gestört, und natürlich habe ich mich darüber beschwert. Glauben Sie, ich verbringe mein Leben im Koma? Beschwerden waren nutzlos – egal ob bei ihm oder bei Hazel. Hazel Turner«, erklärte sie mit eisiger Stimme, »die Hausbesitzerin.«

      »Sie

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