Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag. Eberhard Fohrer

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Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer MM-Reiseführer

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style="font-size:15px;">      Tipp: Am ruhigsten ist es in der Regel ab dem späten Nachmittag, da dann keine Aus­flugs­busse mehr kom­men. Vormittags gibt es in der HS oft Wartezeiten.

      Trotz der schönen Pi­nien und Zypressen um den Palast ist die Anlage selbst völlig baum- und schattenlos, ein Sonnenschutz ist anzu­raten.

      Führungen Gruppenführungen kosten ca. 10 €/Pers. (für Stud. 5 €), Einzelführung ca. 25 €. Am Eingang wird man ange­spro­chen, ob man sich in eine Gruppe ein­reihen will. Ob sich das lohnt, hängt ganz vom Führer ab.

      Essen & Trinken Einige Tavernen liegen an der Straße ge­genüber vom Palast, die Taverne Pasiphae passiert man kurz vorher. Abends sind alle Tavernen geschlossen.

      Pasiphae, mit kostenlosem Parkplatz, 100 m vor dem Eingang zu Knossós. Interessante „minoische“ Küche, viel mit Hülsenfrüchten, kretisches Bier Charma, netter Service, nicht überteuert. Stühle mit minoischen Schrift­zeichen, im Hintergrund läuft ein Video mit einer virtuellen Rekonstruktion des Palastes. Tel. 2810-323166.

      Kritiki gi, Alternative schräg gegenüber. Tel. 2810-731658.

      Bis heute orientiert sich die Interpreta­tion der erhaltenen Bauten (Megaron des Königs und der Königin, Thronsaal, Zollstation etc.) an Evans’ Ideen - es sei darauf hin­gewiesen, dass es sich dabei aber nur um Hypothesen handelt.

      Wegen Covid-19 waren 2020 interes­san­te Teile des Palastes gesperrt. Erkun­di­gen Sie sich ggf. vor Lö­sen des Tickets, man wird nicht darauf hingewiesen.

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      Westhof 1: Der gepflasterte Hof, den man als erstes betritt, diente vielleicht oft als Schauplatz feierlicher Kult­hand­lungen, denn ihn durch­ziehen et­was erhöhte Prozessionswege und in den drei ummauerten Gruben 2 lin­ker Hand, „Kouloúres“ genannt, hat man Gefäße gefunden, die bei den Zeremo­nien ver­wendet wurden (andere Theo­rien sprechen von Getreidekam­mern oder Ab­fall­re­servoirs). In zwei der Gru­ben sind Ruinen frühminoischer Häu­ser aus der Vor­pa­last­zeit zu erken­nen. Außer­dem stehen im Hof noch die Reste von zwei Altären 3, von denen Evans an­nahm, dass hier Tiere geopfert wor­den waren.

      Westflügel: Von der Westfassade des Palastes sind nur die Grund­mau­ern erhalten, der obere Teil und die Pfeiler­stümpfe wurden von Evans rekon­stru­iert. Ins Innere des Pa­lastes gelangte man an der rechten Sei­te der Fas­sade 4 auf einem heute für Besucher gesperr­ten Weg - eine Rund­säule stützte den Türstock, ihre Ba­sis ist erhalten. Rechts liegen zwei klei­ne Räume, in denen wahr­schein­lich die Torwachen saßen. Die Touris­ten­strö­me werden außen herum ge­lei­tet, bis sie auf den langen Gang treffen, der we­gen seiner Wand­male­reien Pro­zes­sionskor­ridor 5 ge­nannt wird. Mehr als 500 Fi­guren reih­ten sich hier an­einander (Reste der Fres­ken im Arch. Mu­seum in Iráklion). Sein Bo­den ist anfangs mit weißen Ala­bas­ter­platten, grauen Schie­fer­steinen und rotem Mör­tel nach dem mutmaß­lichen Ori­gi­nal­zustand re­kon­struiert. An der dem Palast zuge­wandten Weg­seite sind einige Origi­nal­teile er­hal­ten. Im Weiteren geht man auf einem Holz­weg zum Süd­pro­py­lon. Am Süd­en­de füh­ren Treppen hinunter zum South House 6, einem drei­stö­cki­gen Bau aus der Spätpalastzeit. Auf der süd­lichen Mauer­krone sieht man mächtige Kult­hör­ner. Sie wa­ren ein be­deu­ten­des Sym­bol des mi­noi­schen Stier­kults und wurden oft als Ver­zie­run­gen oben auf die Palast­fas­sa­den ge­setzt.

      Vor dem Ende des Korridors wendet man sich nach links und kommt zum Süd­pro­pylon 7, dem monumentalen Süd­eingang des Palastes mit seinen me­ter­dicken Mau­ern. Es besteht aus zwei Hal­len mit je zwei Säulen (nur noch Fun­da­mente vor­han­den) und wur­de von Evans teil­weise re­kons­tru­iert. Blick­punkt sind die großen Fres­ken­ko­pien von Kult­gefäßträgern, wahr­schein­lich das En­de des Pro­zes­sions­fres­kos, das bis hier­her gereicht hat. Die be­to­nier­ten Senk­recht- und Quer­bal­ken in den Mau­ern sol­len frü­here Holz­bal­ken imi­tie­ren, die in der Art von Fach­werk den Mau­ern Elas­tizität ga­ben.

      Über eine breite Treppe 8 gelangt man ins Obergeschoss, das sog. Pi­ano No­bile, das völlig ein­ge­stürzt war und von Evans wieder­auf­gebaut wur­de (Re­kon­s­truktion sehr um­strit­ten). Oben kommt man nach einigen Me­tern in ei­nen Raum mit je drei Pfei­ler- und Säu­len­basen, wahr­scheinlich ein Heilig­tum 9. Rechts davon liegt die Schatz­kam­mer 10 des Heil­ig­tums. West­lich un­ter­halb im Erd­ge­schoss erkennt man einen lan­gen Kor­ri­dor 11, flan­kiert von 18 Ma­ga­zi­nen 12, in denen mächtige Ton­pi­thoi mit Wein, Öl und Ge­trei­de ihren Platz hat­ten. Einige sind noch im Ori­gi­nal­zu­stand erhalten und stehen auch noch an ih­rem ur­sprünglichen Platz. In die Bö­den sind ge­mauerte Käs­ten ein­ge­lassen - sie fun­gierten wahr­schein­lich als „Safe“ für die wert­volls­ten Stücke des Pa­las­tes. Ge­fun­den hat man aller­dings nichts mehr, denn nach der großen Kata­stro­phe wurden sie gründ­lich geplündert.

 Rekonstruktion des Zentralhofs

      Rekonstruktion des Zentralhofs

 Großes Treppenhaus

      Großes Treppenhaus

      Ein Stück wei­ter nördlich im Piano Nobile be­fin­det sich rech­ter Hand ein kleiner, über­dach­ter Raum 13 direkt über dem Thronsaal (s. u.). Hier sind Ko­pien ver­schie­dener Fresken un­ter­ge­bracht, sodass man ei­nen Ein­druck von der reich­haltigen Aus­stattung der ur­sprüngli­chen Räu­me bekommt. In der rechten Hälfte des Rau­mes liegt ein mit Säulen ab­ge­grenzter Licht­schacht - wenn man hinunter­blickt, sieht man das Kult­becken des Thron­saals.

      Über eine Treppe 14 gelangt man von der erhöhten Piano-Nobile-Ter­ras­se hin­un­ter in den Zentralhof. Gleich links neben der Treppe lagen in meh­reren Stock­wer­ken über­einander die ehemaligen Amtsräume des Palas­tes. Nur noch das Erdge­schoss mit dem berühmten Thronsaal ist erhalten. Heute darf man nur noch den Vor­raum 15 zum Thronsaal betreten, muss dafür aber meist im Hof Schlan­ge ste­hen. Durch die Fü­ße der zahllosen Besucher ist der gut erhaltene Ala­ba­sterboden blank ge­scheu­ert, mittlerweile ist er durch einen darüber gelegten Laufgang geschützt. An der Sei­tenwand steht die höl­zer­ne Nach­bil­dung des ältesten Throns Euro­pas. Her­vor­ste­chend ist der mar­kan­te, wel­lenför­mige Rand der Lehne, vor allem aber ist der Sitz der Kör­per­form ei­nes Men­schen her­vor­ragend an­ge­passt.

      Durch die Türöffnungen kann man in den Thronsaal 16 hineinsehen. Von Ala­ba­ster­bänken eingerahmt steht hier der echte „Thron des Mínos“ aus der Älteren Palast­zeit noch an der ur­sprüng­lichen Stelle. In der Mitte des Raumes ist ein gro­ßes Porphyrbe­cken erhal­ten, an den Wän­den sind präch­tige Fabel­we­sen aus spätminoi­scher/mykeni­scher Zeit auf­ge­malt - sog. Greifen mit Adler­kopf, Löwen­körper und Schlan­gen­schwanz (sie ver­sinn­bildlichen die allum­fassende Macht des Mínos im himm­li­schen, irdischen und unterir­di­schen Bereich). Auf den Bän­ken saßen die Pries­ter bzw. Berater des Herrschers (ver­mu­tete Evans). Auf der anderen Seite des Saals, abge­trennt durch re­kon­struierte

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