Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag. Eberhard Fohrer
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In minoischer Zeit war Amnissós der Hafen von Knossós. Hier erreichten die Athener Jünglinge und Mädchen Kreta, die dem Minotauros alle neun Jahren geopfert wurden (→ Geschichte), und auch sein Bezwinger Theseus soll hier an Land gegangen sein. Erst in späteren Zeiten lief Iráklion Amnissós den Rang ab, die alten Anlagen verfielen und verschlammten. Reste der Hafenstadt hat man auf dem Felsenkap Paleochóra in der Mitte zwischen den beiden Stränden Karterós und Amnissós ausgegraben (Schild „Amnissos Antiquities“). Außer überwucherten Grundmauern verschiedener Epochen ist aber nichts zu sehen, jedoch hat man einen schönen Blick auf beide Strandhälften. Westlich vor dem Kap liegt das eingezäunte Heiligtum des Zeus Thenátas, erhalten sind außerdem die ebenfalls eingezäunten Ruinen der minoischen Villa Épauli tou krínou (Villa der Lilien) östlich unterhalb des Kaps. Hier fand man zwei Lilienfresken, die zu den bedeutendsten Beispielen minoischer Malkunst gezählt werden.
Von Amnissós zur Bucht von Mália
Zersiedelte Küstenlandschaft ohne Höhepunkte. Ein Hotel nach dem anderen, bis einschließlich Mália fest in der Hand des internationalen Pauschaltourismus. Zwar wurden kilometerlange Uferstraßen mit Fußgängerpromenaden neu angelegt, doch besonders reizvoll ist das Spazierengehen nicht. Interessanter ist das Hinterland mit der Höhle von Skotinó und der Schlucht Aposelémis.
Anfahrt/Verbindungen Die Old Road zieht sich z. T. nah am Meer entlang, z. T. einige Kilometer landeinwärts, dort führen Stichstraßen zum Meer. Busse von Iráklion nach Mália fahren ab Busbahnhof alle 15 Min. von 6-22.45 Uhr, danach noch um 23, 24 und 1 Uhr (→ Mália).
Von Amnissós nach Goúrnes
Zunächst auf etwa 2 km Länge schroffe, schwarze Klippenküste ohne Bebauung. Anschließend der etwa 600 m lange und recht breite Strand von Vathianós Kámpos. Im ersten Teil beliebte Badezone, danach die große All-inclusive-Anlage „Arina Beach Resort“ (Tel. 2815-308800, www.arinabeach.gr).
Etwas weiter östlich folgt das Straßendorf Vathianós Kámpos, fast zusammengewachsen mit Kokkíni Cháni. Hier schrumpft der Strand zu kleineren Sand- und Kiespassagen, unterbrochen von längeren Klippenpartien. An der Durchgangsstraße ballen sich Autovermieter, Bars, Tavernen, Apartments und Hotels.
Mitten in dieser touristischen Zone liegen unter einem Kunststoffdach direkt an der Straße die Ausgrabungen des Mégaron Nírou, einer weitläufigen minoischen Villa aus der Jüngeren Palastzeit (1700-1450 v. Chr.), die im Aufbau den großen minoischen Palästen ähnelt. In der Villa wurden viele Kultgegenstände gefunden, darunter drei riesige Doppeläxte, die im Archäologischen Museum von Iráklion ausgestellt sind. Gegenüber liegt unterhalb der Straße ein ruhiger Strand.
Das große Spaßbad „Water City“ mit zahlreichen Rutschen, mehreren Pools, Wellenbad, Jacuzzi und zahlreichen weiteren Attraktionen liegt einige Kilometer landeinwärts bei Anópolis.
Öffnungszeiten Mégaron Nírou, nur nach telefonischer Vereinbarung Mi-Mo 8.30-15 Uhr, Di geschl., Eintritt frei. Tel. 2810-762761.
Water City, Juni bis Aug. tägl. 10-18.30, Mai u. Sept. bis 18 Uhr, Okt. bis 17.30 Uhr, Erw. 27 €, Kind 18,50 € (Online-Ermäßigung). Tel. 2810781317, www.watercity.gr).
Essen & Trinken O Manousos, Manousos und seine deutsche Ehefrau bieten in Kokkíni Cháni angenehme Atmosphäre und beste Qualität, sowohl bei den mezédes als auch bei den Menüs. Tel. 2810-762350.
To Kyma & Tzo, zwei Tavernen mit Meerblick, genau gegenüber vom Mégaron Nírou.
Goúrnes
Von der Durchgangsstraße führen Stichstraßen zur ausgedehnten Hotelzone am Meer, wo auch der einzige Campingplatz bei Iráklion liegt. Vor dem zentralen Bereich der Promenade wurde Sand aufgeschüttet, Verleih von Sonnenschirmen und Liegestühlen. Der einzige natürliche, allerdings ungepflegte Strand erstreckt sich einige hundert Meter weiter westlich vor einer ehemaligen Militärbasis der US-Air-Force. Ein großer Anziehungspunkt ist dort das große Meeresaquarium (→ Kasten).
Übernachten *** Erato, an der Old Road, 900 m vom Meer. Familiär und freundlich geführt, 32 modern eingerichtete Zimmer. gutes griechisches Essen, sauberer Pool, Busstopp vor der Tür. DZ/F ca. 40-70 €. Tel. 2810-761277, www.hotelerato.gr.
Camping Creta, der einzige Zeltplatz in der Nähe von Iráklion liegt neben dem einstigen US-Militärgelände (heute Meeresaquarium) und gehört offiziell schon zum Nachbarort Káto Goúves. Ausgedehnter, ebener Platz mit dünner Grasnarbe, Tamarisken und Mattendächern. Sanitäranlagen okay, Market, Bar und Self-Service-Restaurant. Auch kleine Bungalows werden vermietet. An der Uferstraße vor dem Gelände eine Strandbar (in der Saison Musik bis nach Mitternacht). Der Platz liegt in der Einflugschneise des Flughafens, es kann laut werden. Mai bis Sept. Tel. 28970-41400, www.cretacamping.com.
Von Goúrnes nach Liménas Chersonísou
Östlich der verlassenen US-Base kann man der neu angelegten Uferstraße folgen. Obwohl es hier nur vereinzelt schöne Strandbereiche gibt, ist ein einziger Wildwuchs von Hotels, Apartmentanlagen und „Rooms to Rent“ entstanden, der sich über Káto Goúves bis Análipsi zieht.
Análipsi: Der Touristenort zeigt sich als Miniaturausgabe von Mália (→ Link).
Cretaquarium Thalassokosmos
2005 wurde auf dem ehemaligen amerikanischen Militärgelände nah am Meer dieses moderne Meeresaquarium eröffnet, angeblich das größte im östlichen Mittelmeer. Insgesamt sind in den 60 kleinen und großen Wasserbecken mit original Meeresambiente über 2500 Fische und andere Tiere aus dem östlichen Mittelmeer zu bewundern. Die Namen der verschiedenen Spezies sind zu großen Teilen in vier Sprachen angegeben, so sieht man viele Brassen- und Barscharten, Seezungen, Seepferdchen, Seepapagei und Meerespfau, den schwarzen Schlangenstern, prachtvolle Muränen, Nashorn-, Adler- und Kaiserfisch, das giftige Petermännchen sowie verschiedene Krebsarten und sogar zwei ausgewachsene Sandtigerhaie. Ein eigenes Aquarium widmet sich der Welt der Quallen und für Seesterne gibt es sogar einen „Streichelzoo“. Besonders hervorgehoben wird die Wanderbewegung tropischer Fische vom Roten Meer durch den Suezkanal (sog. Lessepssche Migration). Fürs leibliche Wohl gibt es ein Snack-Café und ein Restaurant. Hinweis: Das Aquarium ist stark klimatisiert, warme Kleidung mitbringen!
Anfahrt Auf der Schnellstraße von Iráklion nach Ágios Nikólaos ist das Aquarium gut ausgeschildert. Linienbusse von der Busstation im Hafen von Iráklion fahren tagsüber alle 15 Min. nach Liménas Chersonísou und Mália, von der Haltestelle Nr. 9 sind es noch 500 m Fußweg in Richtung Meer.
Öffnungszeiten April bis Okt. tägl. 9.30-16.30 Uhr, übrige Zeit 9.30-16 Uhr.