Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag. Eberhard Fohrer

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Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer MM-Reiseführer

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des großen Malers liegt etwa 1 km außer­halb und ist im Rahmen eines Spa­zier­gangs zu er­rei­chen (auch Fahren ist möglich). Man über­quert im Orts­zentrum von der Haupt­stra­ße aus den Fluss, hält sich danach rechts und kommt durch Oran­gen­hai­ne bis zu der klei­nen by­zantinischen Kreuz­kuppel­kirche Panagía, einem Schmuck­stück aus fla­chen Schie­fer­bruch­platten.

      Erhalten sind Fres­ken­reste aus dem frühen 14. Jh., Marmorsäulen von einem Vor­gän­ger­bau aus dem 8. Jh. und ein im Boden hinter der Kirche ver­stecktes Tauf­be­cken. Dann geht es noch ein kur­zes Stück zum Ge­burts­haus El Gre­cos, das mit Kopien (Leucht­dias) seiner Wer­ke zu einer Art Mu­seum gestal­tet wurde, auch sein Arbeitsraum ist dort nachempfunden.

      Anfahrt/Verbindungen Keine Busse nach Fódele, nur bis zum Órmos Fódele, dann sind es aber noch 3 km.

      Öffnungszeiten Kirche und Geburts­haus, April bis Okt. tägl. 9-19 Uhr, sonst 10-17.30 Uhr, Eintritt ca. 2,50 €, gele­gentlich Füh­run­gen. Tel. 2810-521500, www.psfodele.gr.

      Essen & Trinken To Giasemi, Ter­ras­sen­ta­verne gegenüber der Fluss­brü­cke, lecker und alles frisch, Fleisch vom Holz­koh­len­grill. Tel. 2810-521207.

      El Greco Café, Open-Air-Café beim Ge­burts­haus/Museum von El Greco, Tipp ist der frisch gepresste Orangensaft aus den Früchten der Umgebung. Tel. 694-4084616.

      Doménicos Theotokópou­los: kretischer Maler mit Welt­ruhm

      In der Kunstgeschichte besser be­kannt unter seinem Pseudonym El Greco (so nannte er sich sel­ber), wurde Doménicos Theotokó­poulos 1541 vielleicht in Fódele geboren. Spanische Forscher ha­ben das angeblich herausgefunden (des­halb kam die Abord­nung aus Valladolid nach Fódele) - El Greco sel­bst hat vor der spa­ni­schen Inquisition angegeben, dass er in Iráklion gebo­ren sei, wo­bei unklar ist, ob er die Stadt oder die Provinz meinte. Schon früh wur­de er jedenfalls in Iráklion tätig, um dort an der Berg-Sinai-Schule eine Aus­bildung als Ikonenmaler zu beginnen. Der große Michaíl Da­mas­kinós soll sein Leh­rer gewesen sein (→ Irák­lion/Ikonen­museum).

      Mit 25 Jahren verließ er Kreta für immer und ging nach Ve­nedig - an­schei­nend mit besten Zeug­nissen aus­gestattet, denn der be­rühm­te Ti­zian nahm ihn in seine Werk­statt auf. Hier wech­selte er von Holz als Mal­grund auf Lein­wand, verzichtete auf Gold­hin­ter­grund und in­te­grier­te ar­chi­tektoni­sche Räume in seine Wer­ke. 1577 siedelte er ins spa­ni­sche Toledo um, wo er bis zu sei­nem To­de 1614 blieb und sich gro­ße An­erkennung als Por­trät­ma­ler und Dar­steller christ­licher The­men ver­schaffte. Da sei­nen kom­pli­zier­ten Na­men nie­mand aus­spre­chen konnte, be­kam er hier den Ruf­namen „Der Grie­che“ (El Greco), nannte sich schließ­lich so­gar sel­bst so. Ob­wohl das spa­ni­sche Kö­nigs­haus ihn ab­lehn­te, er­hielt er zahl­rei­che Auf­trä­ge für Ge­mälde von Kir­chen, Klös­tern und be­gü­ter­ten Pri­vatleuten aus ganz Spa­nien.

      Heu­te wird El Gre­co als der be­deu­tendste Ver­tre­ter des spa­ni­schen Ba­rock an­ge­se­hen. Seine Bil­der leben vom Visionären, er brach­te eine Di­men­sion des See­li­schen in sei­ne Bilder, was im tief­gläu­bigen Spa­nien auf frucht­ba­ren Boden fiel. Er hob einzelne Figuren stark hervor und machte sie so zu bildhaften Ansprechpartnern für die Gläubigen, ver­wen­dete außer­dem manieristische, ex­pres­sio­nisti­sche, abstrakte und surreale Ele­mente, wo­mit er seiner Zeit weit voraus war. Oft ging er so­gar so weit, dass er die Rea­lität ver­fälschte - Augenärzte haben die Ver­mu­tung geäußert, dass seine Vorliebe für lang ge­streck­te Gestalten und ex­zent­ri­sche Gesten von einer Augen­krank­heit, dem As­tig­matismus, her­rühr­te. Sein be­rühm­te­stes Bild ist das 5 m hohe Be­gräb­nis des Grafen von Or­gaz in Toledo. In Kreta gibt es nur zwei kleine Gemälde von ihm, zu betrachten im Historischen Museum von Iráklion.

      Die Old Road nach Réthimnon schraubt sich am Westende des Strands von Irák­lion in die Berge und umkurvt den steil aufragenden Kegel des Stroúm­bou­las, die Spitze eines sich nach Wes­ten ausdehnenden Berg­rückens, auf dem eine kleine weiße Kirche steht.

Historische Herberge vor Iráklion

      Historische Herberge vor Iráklion

      Der lebhafte Vorort von Iráklion liegt nahe der New Road. Im ersten Stock des Rat­hauses am zentralen Platz an der Durchgangsstraße ist die archäo­logi­sche Samm­lung Malevizi zu be­sich­tigen, die der Ingenieur und Grün­der der Maris-Hotel­kette Ni­cholas Metaxas (gest. 2009) seit 1959 zusam­men­getra­gen und 1997 dem griechi­schen Staat vermacht hat. Sie umfasst etwa 500 Funde aus der ganzen Region Male­vizi - Gefäße verschie­de­ner Perio­den, Figuren, Goldschmuck, Bronze­werk­zeuge und Waffen. Gegen­über liegt eine moderne Bäckerei mit vie­len pikanten Leckerbissen.

      Öffnungszeiten Archäologische Samm­lung Malevizi, April bis Okt. Mi-Mo 8.30-15 Uhr, Di geschl., Eintritt frei. Tel. 2813-400669.

      Dieses liebevoll restaurierte Mu­seums­dorf mit Über­nach­tungs­mög­lich­kei­ten wird von Familie Saloustros geführt und liegt kurz vor dem Ab­zweig nach Anógia (→ Link) rechter Hand der Stra­ße. Die Häuser sind mit Ori­ginal­mö­beln und -inven­tar ausgestattet, in ei­ni­gen sind alte Werkstätten ein­gerich­tet, u. a. gibt es ei­nen Ikonen­maler, eine Schmie­de­werkstatt, ein typisches Ka­fe­nion und eine Taverne. Abends kom­men Aus­flugs­busse, die hier ihre Tou­risten für „Cretan Nights“ abliefern.

      Ein Museum prä­sen­tiert kretische Volks­kunst sowie Stü­cke hand­werk­licher und land­wirt­schaft­li­cher Tra­di­tion: Handgewebtes und Web­stuhl, Waf­fen, Schmuck, Kupfer, Glas und kirch­liche Stücke, im Unterge­schoss Uten­si­lien der ver­schie­dens­ten Be­rufe (Schuh­macher, Tischler, Töpfer, Schmied etc.), außer­dem ein his­to­ris­ches Wohn- und Schlafzimmer mit Kamin.

      Öffnungszeiten Museum, Mo-Fr 9-20, Sa/So 10-18 Uhr, Eintritt ca. 3 €.

      Übernachten ** Arolithos Village, man kann in traditionell ein­ge­rich­te­ten Zimmern über­nachten, täglicher Room­ser­vice, teil­wei­se weiter Blick ins Hin­ter­land, schöne Pool­anlage. Auch über Reise­veran­stal­ter zu bu­chen, z. B. Attika. DZ/F ca. 50-70 €. Tel. 2810-821050, www.arolithos.com.

      Wenn man in Richtung Márathos wei­ter­fährt, passiert man nach ca. 3 km rechter Hand der Straße die „Ver­sun­kene Dreschtenne“ (beschil­dert). Hier ist eine Höh­len­decke mit einem Durch­messer von etwa 100 m ein­ge­bro­chen und bildet so ein bi­zarres Land­schafts­monument.

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