Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag. Eberhard Fohrer
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Vassilikós (734 m)
Wiederum wenige Kilometer weiter westlich führt rechter Hand eine gut ausgebaute Asphaltstraße zu einer Radarstation der Nato am Gipfel des Vassilikós, der nur unwesentlich niedriger als der Stroúmboulas ist. Die kurvige Straße (Beschilderung: Namfi Area, Pros Stathmo Radar Nr. 2) lässt sich problemlos befahren und man genießt herrliche Ausblicke. Das letzte Stück und der Gipfel selber sind allerdings gesperrt.
Márathos
Unspektakuläres Örtchen, in dem guter Thymianhonig zu erwerben ist. In einigen Kafenia kann man einkehren, so auch vor dem Ortseingang bei der Tropfsteinhöhle Dóxa, deren Besichtigung nur mit Führung und mit Hilfe von Lampen möglich ist (Auskunft im Honigladen an der Straße). Wie in vielen kretischen Höhlen wurden allerdings auch hier die Tropfsteine durch Touristen schwer beschädigt.
Von Márathos nach Fódele
Etwas westlich von Márathos gibt es schließlich einen abenteuerlichen Abzweig auf schlechter Piste hinunter ins 7 km entfernte Fódele (beschildert) - mit normalem Pkw möglich, aber besser mit Jeep. Über Stock und Stein windet sich der Weg zwischen kräftigen Bäumen, Weinreben und Orangenhainen ins grüne Flusstal hinunter. Noch vor der Hälfte der Strecke kommt man am verlassenen Kloster Ágios Pandeleímonas vorbei, kurz danach stößt man auf Asphalt.
Östlich von Iráklion
Durch unattraktive Außenbezirke und im weiten Bogen vorbei am Flughafen und einem großen Militärgelände kommt man auf der Old Road zu den Badestränden Karterós und Amnissós. Sie gehen fast ineinander über und sind nur durch ein felsiges Kap getrennt, wo man eine bedeutende Ausgrabung gemacht hat (→ Kasten).
Von der Stadt sieht und hört man hier nichts mehr, ein Felsrücken und der Flugplatz liegen dazwischen. Dafür sind die Silhouetten der einschwebenden Urlauberjets samt dazugehöriger Geräuschkulisse „eindrucksvoll“. Landschaftlich bietet die Region wenig - eine teils landwirtschaftlich genutzte Ebene ohne Flair, zwei Durchgangsstraßen, felsige Phrygana- und Distelöde. Einen Ort im eigentlichen Sinn gibt es nicht.
Insel Día: Naturreservat und antike Fundstätte
Die Iráklion vorgelagerte, kahle und unbewohnte Felseninsel ist mit 5 km Länge und 3 km Breite nach Gávdos die zweitgrößte der Inseln um Kreta. Sie ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, aber auch archäologische Schutzzone, seit der französische Ozeanforscher Jacques-Yves Cousteau in der großen Bucht Ágios Geórgios im Südwesten minoische Hafenanlagen und versunkene Schiffe entdeckt hat. Im 10. Jh. n. Chr. nutzten die Byzantiner Ágios Geórgios als Hafen, um von hier aus die Rückeroberung Kretas von den Sarazenen zu beginnen. Ob Schiffsausflüge angeboten werden, ändert sich von Jahr zu Jahr. Mögliche Abfahrtshäfen sind Iráklion, Goúves und Liménas Chersonísou.
Strand von Karterós
Relativ wenig besuchter Strand, der nur punktuell gepflegt wird. Ein kleiner Fluss mündet am westlichen Strandbeginn ins Meer. Ein Stückchen weiter liegt der „Akti Beach Club“, das Strandbad von Iráklion. Bus Nr. 7 hält vor der Tür.
Kirche der Heiligen Ioánnis und Níkonos: Von Iráklion kommend passiert man an der Old Road gleich am Strandbeginn dieses selten schöne Kirchlein. Unter einem überhängenden Felsdach ist sie in den Berg getrieben und mit eleganten Bögen den Formen des Berghangs angepasst. Hohe Eukalyptusbäume überschatten das Ganze, abends ist die Front erleuchtet, im dämmrigen Inneren fungiert das rohe Felsgestein als Decke.
Die beiden Namenspatrone sind Johannes der Täufer und ein christlicher Märtyrer, der während der frühen Christianisierung Kretas von den Römern enthauptet wurde. Doch eigentlich erbaut wurde die Kapelle, um an eine tragische Episode aus dem kretischen Freiheitskampf zu erinnern. Nicht weit von hier hatten sich Ende des 19. Jh. 200 kretische Männer, Frauen und Kinder in einer abgelegenen Höhle vor den Türken versteckt. Sie wurden entdeckt und an Ort und Stelle ermordet. Die Bedeutung des Platzes erkennt man daran, dass sich viele Vorbeifahrende bekreuzigen.
Das Heiligtum des Zeus in Amnissós
Strand von Amnissós
Dieser Sandstrand schließt sich östlich des Kaps von Paleochóra an, wo Ruinen der Hafenstadt Amnissós gefunden wurden (→ Kasten).
Beherrschend ist das große Minoa Palace Hotel, an mehreren Stellen werden Wassersportmöglichkeiten, Liegestühle und Sonnenschirme angeboten, am Ostende gibt es eine bekannte Fischtaverne.
Anfahrt/Verbindungen Eigenes Fahrzeug, die Old Road führt meist nahe an der Küste entlang, Beginn am Venezianischen Hafen von Iráklion. Wer es eilig hat, nimmt die weiter landeinwärts verlaufende New Road Richtung Ágios Nikólaos und kann an mehreren Abfahrten zum Meer abzweigen. Westlich von Goúrnes treffen Old und New Road zusammen.
Bus, Linie 7 fährt ab Eleftherias-Platz zu den Stränden, Haltestelle beim Kiosk gegenüber vom Hotel Astoria Capsis. Im Strandbereich gibt es mehrere Haltestellen, man muss von der Old Road allerdings noch ein Stück hinunterlaufen.
Übernachten **** Minoa Palace, weitläufiger Bau direkt am Strand von Amnissós. Geschmackvoll ausgestattet, kühle Halle mit Marmor, großer Infinity Pool mit Poolbar. Über viele Reiseveranstalter, auch all inclusive. Tel. 2810-380404, www.akshotels.com.
** Prince of Lillies, einfaches, familiengeführtes Hotel am Strand von Kárteros, 10 Autominuten vom Flugplatz, von den Flugzeugen hört man aber nur wenig. 38 Zimmer, gute Taverne, schöner Garten mit Pool, Kinderspielgeräte. Strand in der Nähe, Busstation ebenfalls. Geeignet, wenn man einen frühen Flieger erreichen will. DZ ca. 40-70 €. Tel. 2810-381645, www.princeoflillies.gr.
Essen & Trinken Parasiris, alteingesessene Fischtaverne am östlichen Strandende von Amnissós, große Terrasse mit lichtblauen Stühlen und Vorbau direkt am Strand. Bezüglich Qualität gemischte Leserkommentare. Tägl. 12-24 Uhr. Tel. 2810-380151.
Grotte der Eileithýia (Spílio Eileithýia): Die Höhle liegt links unterhalb der Straße nach Episkopí, etwa 1,5 km landeinwärts der Old Road, kurz hinter einer scharfen Kurve (beschildert). Sie gilt als eins der ältesten bekannten Heiligtümer auf Kreta. Bereits seit der Jungsteinzeit wurde sie über 3000 Jahre lang (!) von den verschiedensten Religionen als Kultstätte genutzt. Der Höhlenschlund ist etwa 10 m lang und besitzt eine tief nach unten gewölbte Decke. Vielleicht wegen ihrer gebärmutterartigen Form verehrten die Minoer hier die große Muttergöttin, in mykenischer Zeit war sie der Eileithyía geweiht, der Göttin der Fruchtbarkeit, Liebe und Geburtshilfe. Zahllose schwangere Frauen kamen hierher, um Beistand für die Geburt zu erflehen. Heute ist die Höhle verschlossen.