Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag. Eberhard Fohrer

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Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer MM-Reiseführer

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in stock­dunkle Tiefen, ohne Taschen­lampe sollte man hier kei­nes­falls weiterge­hen.

      Im Februar 1823 hatten sich in der Höhle 3600 kretische Frauen und Kinder un­ter dem Schutz von nur 150 Män­nern vor den mordenden ägyp­tisch-türki­schen Hor­den ver­steckt. Sie wurden ausfindig gemacht, vom gegen­über liegen­den Hü­gel mit schwe­ren Kanonen beschossen und belagert. Der schmale Eingang konn­te leicht ver­teidigt wer­den, die Belagerung zog sich über Wochen hin. Doch Ent­satz von au­ßen durch kre­tische Partisanen schei­terte wie­derholt, die Einge­schlos­senen wurden aus­ge­hun­gert. Schließ­lich mussten sie aufgeben. Die wehr­fä­higen Männer wurden teils sofort er­schla­gen, teils nach einem „Triumph­zug“ durch die Dörfer der Region auf der Festungsinsel Spina­lónga erschos­sen (→ Ágios Nikó­laos). Unter den Frau­en und Kindern such­ten sich die tür­kischen Of­fi­ziere Sklavinnen und Skla­ven he­raus, der Rest wurde von Pfer­den zer­trampelt oder in die Schlucht geworfen.

      ♦ Ständig offen, Eintritt frei.

      Kurvige Fahrt hinauf ins Dörfchen Kou­ná­li, dort lohnt ein Stopp in der gleichnamigen Taverne mit schön de­ko­rierter Terrasse, ein netter Platz zum Rasten. Nach Latsída geht es an­schlie­ßend tief hin­un­ter, dort trifft man auf die Old Road und kann nach Mália oder Ágios Nikó­laos weiterfahren.

      Der kleine Hafenort mit einer Handvoll Fischerboote und Tavernen ist schon lange aus seinem Dorn­röschenschlaf erwacht, vermittelt aber noch immer erholsame Ruhe.

      2001 wurde 1 km westlich vom Ort die große 5-Sterne-Anlage „Mi­nos Imperial“ eröff­net, einige Jahre später das „Radisson Blue Beach Resort“, damit hatte auch Paralía Mílatos den „Anschluss“ an den Pau­schal­tou­ris­mus ge­fun­den. Trotzdem kann man nach wie vor in den Ta­ver­nen am klei­nen Haupt­platz aufs plät­schernde Meer blicken und seinen Ge­dan­ken nach­hängen. Die Bademöglichkei­ten sind eher be­schei­den: Östlich vom Ort liegt ein etwa 100 m langer Strand aus grobem Kies und im Fi­scher­hafen gibt es einen kleinen Sand­strand, der vor allem für Klein­kinder ge­eig­net ist.

      Anfahrt/Verbindungen → Sísi.

      Übernachten Es gibt fast ausschließlich Apart­ments mit Küche zur Selbstverpfle­gung, das Richtige für Familien.

      Mein Tipp *** Angelika Apartotel, etwa 200 m landeinwärts vom Hafen, sehr gepflegt, freundlich und sauber, schöner Pool und prima Früh­stück. Studio/F ca. 60-75 €. Tel. 28410-90904, www.angelikahotel.com.

      * Porto Bello Villas, moderne Anlage beim Fi­scherhafen, bestehend aus zehn Villen mit Pool und schönem Garten. Studio/F (2 Pers.) ca. 50-65 €, Apt. (4 Pers.) ca. 60-80 €. Tel. 28410-81001, www.portobello-villas.gr.

      Essen & Trinken In den einfachen Taver­nen am Hauptplatz gibt es immer frischen Fisch und Meeresfrüchte.

      Meraklis, am Hauptplatz, älteste Taverne am Ort, auch viele Einheimische kommen hier­her. Tel. 28410-81223.

      Socrates, gut geführtes Restaurant mit prima Küche, gehört zur gleichnami­gen Pen­sion (→ Übernachten).

      Panorama, in der Terrassentaverne von Nek­tarios am Fi­scher­ha­fen treffen sich gerne die Fi­scher. Nektarios' Bru­der fährt nachts zum Fischen hinaus, Ge­müse aus dem eigenen Gar­ten, Kanin­chen­zucht. Gu­tes Preis-Leistungs-Ver­hält­nis. Tel. 28410-81213.

      Bars/Cafés No Name Bar, am Strand beim Fi­scher­ha­fen (für Kunden Liegen/Schirme kostenlos), Abendtreff im Karibik­stil, ge­leg­ent­lich Livemusik.

      Das kreisrund abgezirkelte Plateau der Oropédio Lassithíou im Díkti-Massiv liegt 800 m über dem Meer. Rings­um ragen steile Fels­grate in die Höhe, nur wenige kur­vige Passstraßen durch­brechen die aufgetürmten Stein­barrieren.

Sommer auf der Lassíthi-Hochebene

      Sommer auf der Lassíthi-Hochebene

      Landwirtschaft wird in dieser Berg­einsamkeit seit Tausenden von Jahren betrie­ben. Weit über 10.000 Windräder mit charakteristischen weißen Segeln pump­ten früher das nötige Wasser aus versteckten Hohlräumen im unterirdi­schen Kalk­gestein. Und min­destens ebenso viele Fotos verdanken den pit­to­res­ken Be­span­nungen den letz­ten Pfiff. Jedoch konnten es sich in den letz­ten Jahrzehnten im­mer weniger Bauern leis­ten, die Bewässerung ihrer Fel­der vom Wind abhän­gig zu machen. Viele Wind­rä­der wurden von diesel­betrie­benen Motorpumpen ab­gelöst und die wenigen in­tak­ten Anlagen wer­den hauptsächlich für die Tou­ris­ten instand gehalten.

      Aber auch ohne Wind­radkultur ist die Lassíthi-Hoch­ebene ein lohnendes Ziel, um eine der cha­rakteristischsten und gleichzeitig frucht­barsten Land­schaftsformen der In­sel zu erleben. Hier oben herrscht eine völ­lig andere Atmosphäre als an der Kü­ste: Vom Rummel abgeschirmt, ist sie trotz stetigem Touristenstrom und zahlloser Sou­ve­nir­lä­den an der Durchgangs­straße typisch kretisches Bauern­land geblie­ben. Dicht an dicht lie­gen die zahl­lo­sen Felder und Obstplantagen, im Früh­som­mer leuch­tend grün, im Herbst braun, abge­erntet und verdorrt. Ledig­lich die kli­matisierten Rei­sebusse von der Küste sig­na­li­sie­ren die touri­stische Bedeutung der Lassíthi-Hochebe­ne. Sie haben in der Re­gel nur ein Ziel: Diktéon Ándron, die sagenhafte Ge­burts­höhle des Zeus bei Psich­ró (→ Link).

      8-10 km lang und 5-6 km breit ist die Lassíthi-Ebene. Angebaut werden vor al­lem Kartoffeln, Weizen Äpfel, Bir­nen und verschiedene Gemüse. Ins­ge­samt 21 Dörfer lie­gen hier, verbunden durch eine Straße, die im wei­ten Bogen um die Ebene herum­führt. Alle Orte sind an die unteren Berg­hän­ge gebaut - zum ei­nen, um mög­lichst we­nig kost­bares Ackerland zu ver­schwe­n­den, vor allem aber we­gen der all­jährlichen Über­schwemmungen zur Zeit der Schnee­schmelze im Früh­jahr. Von den um­ge­ben­den Zweitausendern wer­den dann solche Wasser­mas­sen hinunter ge­spült, dass die ge­samte Ebene oft me­ter­hoch überschwemmt ist und ein riesiger See ent­steht. Nur die Obst­bäu­me und Ge­rüste der Windräder ragen noch heraus. Wenn das Wasser ab­sickert, sam­melt es sich im Kalk­gestein unter der Ebene in rie­sigen Hohl­räu­men, die durch Spal­ten mit der Ober­fläche verbun­den sind. Mit den oben er­wähn­ten Mo­tor­pum­pen wird es dann wie­der heraufgepumpt und zur Be­wäs­se­rung verwendet, bei Ágios Konstan­tínos gibt es aber auch zwei seeförmige Was­ser­spei­cher. Auch die umgeben­den Berg­ketten bestehen aus hellem Mar­mor­kalk­stein, höch­ster Berg ist mit 2148 m der Díkti (auch Kakó Kefalí ge­nannt, wört­lich übersetzt: „Schlech­ter Kopf“) ge­nau im Süden. Der benach­barte Afén­dis Chris­tós

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