Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag. Eberhard Fohrer
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer страница 61
Etwas abseits der Hauptroute, doch der 2 km lange Umweg lohnt. Die mächtige Platane am schattigen Dorfplatz soll die größte Kretas und eine der größten Europas sein, ihr Umfang beträgt fast 18 m. Laut Untersuchungen der Jahresringe wird ihr Alter mit etwa 2000 Jahren angegeben! In der Felswand oberhalb vom Platz liegt ein schlichter venezianischer Brunnen mit zwei großen Becken. Eine lange, weiße Mauer mit Rundbögen fasst die unermüdlich sprudelnde Quelle ein.
Berühmt auf Kreta ist der örtliche Rakí, denn die süßen, kernlosen Trauben von Krási eignen sich besonders gut für seine Herstellung. Man kann ihn flaschenweise kaufen (ca. 5 €) oder lässt ihn sich in der Taverne unter der großen Platane mit einem Glas Wasser und einem kleinen Teller mit Gurkenscheiben, Oliven, Bohnen und Brot servieren.
Mein Tipp Essen & Trinken Kares, die von Familie Psarakis-Meier ausnehmend freundlich geführte Taverne liegt kurz vor dem Dorfplatz linker Hand. Unter Nussbäumen kann man hier hausgemachte Spezialitäten kosten, die z. T. nach alten kretischen Rezepten gekocht sind. Frau Psarakis-Meier stammt aus der Schweiz und spricht Deutsch. Es gibt einen gemütlichen Innenraum mit Kamin, dazu einen verglasten Wintergarten und eine Außenterrasse. Gute Qualität, faire Preise und sehr aufmerksame Bedienung. Wochentags bis 19.30 Uhr, Sa bis 24 Uhr. Tel. 28970-51862.
Kloster Kerá Kardiótissa(Moní Kerá Kardiótissa)
Kurz vor dem gleichnamigen Ort liegt das Kloster der „Kerá Kardiótissa“ (Herrin/Gottesmutter des Herzens) rechts unterhalb der Straße an einem Zypressenhang. Es gehört zu den wichtigsten religiösen Zentren der Insel und wird heute von Nonnen bewohnt, denen ein Abt vorsteht.
Die Gottesmutter-Ikone des Klosters ist auf Kreta hochberühmt, es wird behauptet, dass sie der legendäre Lazarus gemalt habe, den Jesus einst von den Toten erweckte. Die Legende erzählt weiter, dass sie von den Türken wiederholt nach Konstantinopel verschleppt wurde, doch kehrte sie, von Engeln geleitet, immer wieder in ihr Heimatkloster zurück. Deshalb ketteten sie die Türken schließlich an eine Marmorsäule an - doch die Ikone flog mitsamt Kette und Marmorsäule zurück nach Kerá! Die Kette gilt als wundertätig, Gläubige legen sie sich auf Körperteile, um Heilung zu erbitten. Auch im 20. Jh. wurde die Ikone zweimal gestohlen, die Täter konnten aber beide Male gefasst werden, bevor sie die Insel verließen.
Am 8. September wird das große Fest der Panagía gefeiert. Tausende von Gläubigen kommen dann herauf und die Straße ist kilometerweit mit Autos verstopft.
Besichtigung: Das Kloster stammt aus dem frühen Mittelalter, wurde aber von den Türken wiederholt zerstört und ist deshalb baulich stark verändert, Teile wurden erst im 20. Jh. errichtet. Im stimmungsvollen Innenhof steht die besagte Säule aus Konstantinopel. Die harmonisch-schlichte Bruchsteinkirche besitzt drei Längsschiffe und ein Querschiff. Im Templon hängt die Ikone der Panagía i Kerá, daneben ist die legendäre Kette zu sehen. Die Wände sind von umfangreichen Wandmalereien aus dem 14. Jh. bedeckt. Aus Angst vor den Türken waren sie übermalt worden und wurden erst in den 1970er Jahren entdeckt. Sie sind heute stark gedunkelt, können aber mit Strahlern beleuchtet werden.
Auch eine Geheimschule aus dem 19. Jh. gibt es im Kloster. Während der türkischen Besetzung brachten hier die Mönche den griechischen Kindern Lesen und Schreiben bei und unterrichteten sie im orthodoxen Glauben. Heute ist darin das kleine Klostermuseum mit Ikonen, kirchlichen Gewändern und sakralen Gegenständen untergebracht. Die Nonnen verkaufen Bücher, Reproduktionen von Ikonen und Kräuter.
♦ Mo-Sa 10-15 Uhr, So 10-14 Uhr. Eintritt ca. 2 €.
Verfallene Windmühlen am Pass von Ambélos
Kerá
Das Örtchen liegt neben der Straße. Eine Taverne an der Straße lädt zur Rast ein, in der Taverne Niki ein paar Meter weiter genießt man gleichermaßen Küche und Aussicht. Dahinter kann man ein paar Schritte durch den Ortskern schlendern.
„Homo Sapiens Village“
Kurz hinter der Ortschaft Kerá trifft man auf eine groß aufgemachte Cafeteria mit geräumigem Parkplatz, mehreren Nachbauten von Windmühlen und einem Souvenirshop. Angegliedert ist ein sog. „Freilichtmuseum“, in dem mit dürftigen Exponaten die Entwicklung des Menschen vom prähistorischen Höhlenbewohner bis zur Erfindung des Rads und der Schrift dargestellt wird. Wir empfehlen den Besuch nicht.
Eine ausgeschilderte Piste führt zur spätminoischen Fluchtsiedlung am Berg Karfí (→ Link).
♦ Tägl. 9-19 Uhr, Eintritt ca. 3 €.
Pass von Ambélos(Selí Ambélou)
Die Eingangspforte zur Lassíthi-Ebene liegt in 900 m Höhe. Bei klarer Sicht ist der Ausblick nach beiden Seiten fantastisch: tief unten die Ebene, aus der Sie gerade gekommen sind, dahinter in der Ferne das Meer, vor Ihnen die fast unwirklich erscheinende Lassíthi-Ebene mit ihren Feldern und Obstbaumplantagen.
Aus Norden fegen im Sommer die Meltémi-Winde über den Pass, rechts und links vom Einschnitt stehen deshalb die mächtigen Ruinen ehemaliger Getreidemühlen. Ihre riesigen Windräder maßen fast 10 m im Durchmesser, auch die alten Mahlwerke im Inneren kann man noch gut erkennen.
Essen/Shopping Seli Ambelou, groß ausgebaute Taverne mit schattiger Terrasse direkt am Pass, obligatorischer Stopp für Ausflugsbusse. Das Fleisch wird am Eingang im malerischen Grillkamin gebraten. Toiletten sauber und kostenlos. Davor zwei Geschäfte mit Ansichtskarten, Büchern, Keramik, Webstoffen usw. Tel. 0844-22595.
Von Stalída auf die Lassíthi-Ebene
Von Stalída geht es in drei großen Serpentinenschleifen mit herrlicher Aussicht auf die Küste über einen Pass nach Mochós, das hinter einer Bergkette liegt. 3 km weiter erreicht man die im vorhergehenden Abschnitt besprochene Zufahrt zum Pass von Ambélos.
Von Mália auf die Lassíthi-Ebene
Diese Straße ist mit ihrer Länge von etwa 10 km bis Krási die mit Abstand kürzeste Verbindung von der Nordküste zur Lassíthi-Ebene. In steilen Haarnadelkurven geht es in die Berge hinauf, auf halber Strecke passiert man das Aufforstungsgebiet Hamoprína, einen großen Steineichenwald. Orte werden bis Krási keine berührt, dann folgt man der im vorhergehenden Abschnitt besprochenen Zufahrt zum Pass von Ambélos.
Von Ágios Nikólaos auf die Lassíthi-Ebene
Schöne Fahrt durch kilometerweite Olivenhaine und teils dicht bewaldete Hänge hinauf, herrliche Panoramen, jedoch keine historischen Sehenswürdigkeiten. Die Straße ist sehr kurvig, aber durchgehend gut ausgebaut.
Man nimmt zunächst die Ausfallstraße nach Kritsá und zweigt nach der großen Kreuzung mit der New Road auf die kleine Nebenstraße über Schísma und Chamiló ab. Es geht durch Olivenhaine