Das neue Weltbild des Physikers Burkhard Heim. Illobrand von Ludwiger
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Das neue Weltbild des Physikers Burkhard Heim - Illobrand von Ludwiger страница 7
Nach Heim muss das Newtonsche Gravitationsgesetz um einen Faktor (1 – r/ρ)² für sehr große Distanzen abgeändert werden. (Gl. A-17) Damit kann Heim die Existenz von Galaxien-Haufen erklären. Er sagt dazu:
[29]„In diesem Bereich wirkt das Gravitationsfeld attraktiv. Es begrenzt das Maximalvolumen oder die Massendichte durch diesen Radius r0, der praktisch die Realitätsschranke darstellt und dem Schwarzschildradius der ART entspricht. (Gl. A-19) Dann bei r = ρ wird die Fallbeschleunigung des Feldes gleich Null.
Dann gibt es eine zweite Schranke, eine weitere Realitätsschranke R0. Zwischen ρ und diesem R0 ist die Fallbeschleunigung positiv, d.h. hier kehrt sich das Vorzeichen der gravitativen Wirkung um. Es entsteht ein ganz schwaches Abstoßungsfeld, das aber steil gegen Null abfällt.
R0 ist die zweite Realitätsschranke, die sich aus der Realitätsforderung ergibt. Wenn man die errechnet, dann stellt man fest, dass man R0 mit dem Hubble-Radius vergleichen kann (Gl. A-20), der nun allerdings nicht als Durchmesser des Universums oder Radius des Universums zu betrachten ist.“
Unabhängig von den neuen Erkenntnissen über die physikalischen Eigenschaften der Gravitation verfolgte Heim aufmerksam Versuche zur Erweiterung der Einsteinschen Gravitationstheorie durch Jordan,4) Dirac5) und Brans & Dicke,6) die eine variable Gravitationskonstante postulierten, sowie die astronomischen Bestätigungen kosmologischer Modelle.
Gemeinsam mit Pascual Jordan entwickelte er ein Gravimeter, um den Effekt nachzuweisen. Einem Kollegen erzählte er 1981 darüber:
„Ich arbeitete an der Feldphysik und kam dann zur Kosmologie. Mir hat Kosmologie immer viel Freude gemacht.
Ich habe auch damals an die Theorien von Jordan und Dirac geglaubt. Deswegen habe ich auch ein Gravimeter konstruiert, um diese Gedanken einer variablen Gravitationskonstante experimentell zu bestätigen.
[30]Ich hatte bereits damals in Northeim ein Gelände ausgewählt, wo ich das Gerät hinstellen wollte. Der Schäferhund-Verein hat ja bloß Glück gehabt, dass die Amerikaner diese Laser-Reflektoren aufgestellt hatten. Mein Vorschlag war doch schon beim Bundeswissenschafts-Ministerium eingereicht worden. Der Minister Lenz hatte mir bereits geschrieben, dass er geneigt ist, die Sache als besonders förderungswürdig anzusehen, und er möchte die Sache eigentlich – wenn wir, Jordan und ich, grünes Licht geben – in die Förderung aufnehmen.
Aber dann kam ein Amerikaner und erkannte, dass man auch die gesamte Mondbahn quasi als Gravimeter benutzen könnte. Das ist ja auch gemacht worden.
Aber eine Variabilität der Gravitationskonstante konnte nicht nachgewiesen werden.
Aber damals hatte ich daran geglaubt.
1.4Die Rotverschiebung im quasi-statischen Universum
Ich war der Ansicht, dass man die Rotverschiebung noch gründlicher studieren sollte. Das war 1960/61. Da hatte ich über die Integrale, diese Rotverschiebungs-Formel hergeleitet, und es zeigte sich dann:
Ich brauche überhaupt keine Fluchtbewegung, um die Rotverschiebung zu verstehen. Das geht ja auch anders!
Man kann aus diesem Effekt der positiven Gravitationsbeschleunigung eine Studie über die dispersionsfreie Rotverschiebung der Spiralnebelspektren anstellen und die Hubble-Konstante auf diese Weise verstehen.
R0 ist dann praktisch der optische Radius des wahrnehmbaren Universums, und zwar so, dass optische Signale, die aus Entfernungen kleiner als R0 stammen, hier mehr oder weniger stark durch diesen Antigravitationseffekt jenseits ρ eine Rotverschiebung erfahren, d.h. die Energie streut. [31]Wird nun R0 überschritten, dann geht die Rotverschiebung gegen unendlich und die Signale sind nicht mehr wahrnehmbar. Würden wir R0 erreichen, gäbe es da nicht etwa den ‚Bretterzaun, mit dem die Welt zugenagelt ist’, sondern wir würden ein neues Universum sehen. Aber unsere eigene Heimat wäre dann unsichtbar, weil die Rotverschiebung dann unendlich groß ist. So wird nun das Gravitationsfeld begrenzt.
Jenseits ρ wäre ein physikalischer Zusammenhang von Sternsystemen im Sinne eines attraktiven Zusammenhangs nicht mehr gegeben. Das heißt, jenseits ρ würde sich die Materie völlig chaotisch verteilen. Aber innerhalb des Bereichs ρ liefern Galaxien beispielsweise das typische Bild der Ordnung, das wir bei Spiralnebelnestern beobachten.
Nach meiner Auffassung ist die Existenz von ρ – bedingt durch diese Korrektur des Gravitationsgesetzes – verantwortlich dafür, dass es zwar Spiralnebelnester aber keine Systeme höherer Ordnung gibt, weil sich außerhalb dieser Nester die Materie chaotisch verteilt.
Ich habe über diesen Sachverhalt – der mir schon ziemlich lange bekannt ist – damals mit Prof. Walter Baade gesprochen. Und der meinte auch, dass man hier einen qualitativen Nachweis für Galaxien-Haufen sehen könnte. Weil man hier so schön das an sich unverständliche Verhalten im Makrobereich durchaus verstehen kann. Ich finde interessant, dass dies auf das mittlere Atomgewicht der felderregenden Massen zurückgeht.“
Die Astronomen W. Baade (1893-1960) und Fritz Zwicky (1898-1974) hatten insbesondere Strukturen und Entfernungen von Spiralnebeln untersucht.
„Daraufhin habe ich Zwicky geschrieben. Zwicky schickte mir dann einen Jammerbrief, in dem er erklärte, [32]dass er das ja auch wüsste. Er könne das sogar mit Fotos beweisen. Aber er dürfte diese nicht veröffentlichen. Er hat das auch zu Fotos mit den Sternbrücken gesagt. Er kann diese nicht veröffentlichen, und meinte: „Es gibt da so Anomalien der Rotverschiebung, die darauf hinweisen, dass das überhaupt keine Expansion sein kann. Aber das widerspricht den Theorien von prominenten Leuten. Und das gibt Ärger.“ Bei ihm lägen die Fotos im Schreibtisch.
Ich war schockiert. Damals habe ich zum erstenmal gemerkt, was da unter Astronomen für ein rüder Ton herrscht. Ich dachte mir, Zwicky sieht ja selber ein, wie wichtig das ist, was ich gerechnet habe – ich hatte ihm die Formel geschickt – Aber Zwicky konnte noch nicht einmal seine Himmelsfotografien an den Mann bringen. Das bestärkte mich in der Annahme, dass ich überhaupt keine Expansion zur Erklärung der Rotverschiebung brauche. Ich sehe auch, dass es Anomalien gibt, die für die Expansionsvorstellung ein Schlag ins Gesicht sind.“
Dieser Briefwechsel fand zu Beginn der 1960er Jahre statt. Die Situation hat sich 50 Jahre danach nicht wirklich geändert. Die Astronomen Halton Arp7) und Van Flandern erlebten die gleiche Diskriminierung, als sie versuchten, Astrofotos, die einer kosmologischen Rotverschiebung zu widersprechen schienen, zu publizieren.
Inzwischen haben sich die Teilchenphysiker das Urknallmodell zueigen gemacht und verteidigen dies gegen alle möglichen Einwände der Astronomen. Sie behaupten, dass Quarks und Elektronen Punkte sind, die man unendlich dicht zusammenpressen könne, ohne dass ihre Existenz den kleinsten Platz einnimmt. Daher kommen sie sehr gut mit der Urknall-Singularität zurecht. Halton Arp bemerkt dazu:8)
[33]„Die Urknalltheorie hat sich in den Köpfen derart festgesetzt, dass jeder davon abweichende Gedanke entweder lächerlich oder gefährlich erscheint…“ „Die Haltung der konventionellen Kosmologen in den Hochburgen der Forschung, wie Stanford, Princeton und Cambridge, erinnert sehr an religiösen Fundamentalismus.“
Einsteins Feldgleichungen der Gravitation sind noch unfertig in dem Sinne, dass sie nicht vollständig geometrisiert sind. Nur das Gravitationsfeld erscheint in geometrisierter Gestalt.
Nach