Talking to Heaven. Nina Herzberg

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Talking to Heaven - Nina Herzberg

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Ändere dein Denken komplett. Beschließe HEUTE, dass es leicht ist. Beschließe HEUTE, dass du mich nicht mehr vermisst, sondern dass du mich spürst, mich kennst, mich immer bei dir hast.

      Ich: Aber ich vermisse dich manchmal so, wie du damals warst. Hier. Als mein Dad aus Fleisch und Blut.

      Papa: Das ist dein Fehler. Du akzeptierst nicht, was nicht zu ändern ist. Es ist so, als wenn du vor einem Baum stehen und immer wieder nach Pflaumen verlangen würdest, der Baum dir aber nur Äpfel geben kann. Würdest du das nicht auch annehmen und sagen: »Gut, dann nehme ich Äpfel, auch wenn ich lieber Pflaumen hätte. Vielleicht werde ich irgendwann einmal wieder Pflaumen bekommen, jetzt kann ich mich aber über die Äpfel freuen.«

      Ich: Ich finde, der Vergleich hinkt. Genau dieser Baum, der mir jetzt nur Äpfel gibt, gab mir ja mal Pflaumen.

      Papa: Kann ja sein, dass es dort mal Pflaumen gab. Das ist gut möglich. Jetzt gibt es aber eben nur noch Äpfel, ob du willst oder nicht. Du musst das nicht immer gut finden. Aber höre auf, von dem Baum Pflaumen haben zu wollen! Die Pflaumen gibt es dort nicht mehr.

      Ich kann nicht mehr körperlich bei dir sein, wie ich es früher war. Das ist eine Tatsache. Ob du das nun schrecklich findest oder in Ordnung, das kannst du wählen. Da bist du frei. An der Tatsache wird es nichts ändern, aber daran, wie es dir damit geht. Du kannst die Situation annehmen, dann nimmst du auch mich an – so, wie ich gerade bin. Oder du kannst weiter um die Pflaumen kämpfen, dann kämpfst du gegen Windmühlen und ehrlich gesagt auch gegen mich. Denn du verleugnest damit die Realität und im Grunde auch mich. Und weißt du was, du spürst es bei Klienten ganz genau, dass ich recht habe. Wenn sie die Realität nicht annehmen können und es sich anders wünschen und ständig in der Vergangenheit leben, fühlst du sehr klar, dass es nicht zielführend ist. Du hast den Verstorbenen bei dir, spürst, dass eigentlich alles richtig, gut und heil ist, und wünschst dir, der Klient würde es genauso spüren.

      Warum machst du es bei dir nicht?

      Falls dich alle meine materiellen Sachen zu stark an das Leben vor meinem Tod erinnern, wirf sie weg. Das bin ich nicht mehr. Ich bin das hier. Ich bin der, der hier schreibt. Ich bin klar und ich bin heil. Ich bin nicht mehr in den materiellen Dingen. Ich bin Liebe.

      Ich: Wow, Papa, das hört sich sehr kraftvoll und gut an, was du sagst. Ich danke dir für deine Worte.

      Papa: Ich wünschte, du könntest sie noch mehr fühlen und leben.

      Ich: Ich gebe mir Mühe.

      Papa: Nein, das sollst du nicht. Du sollst loslassen und fühlen.

      Ich: Okay, ich mache es.

      Geistführer und Trauer

      Paul hatte mich, als ich in der Trauer war, einen Text schreiben lassen:

      Das Befreiende an der Trauer ist, dass vieles nicht mehr zählt.

      Plötzlich ist es nicht mehr wichtig, was die Nachbarn über den Garten sagen, ob ich geschminkt oder ungeschminkt bin, ob ich die letzten Wochen zu- oder abgenommen habe, ob die Spülmaschine kaputtgeht oder eine Delle im Auto ist. Vieles, was man sehr ernst genommen hat, wird plötzlich nebensächlich – verblasst im Anblick der Endlichkeit.

      Wenn man seine Trauer annehmen kann, befreit es. Annehmen heißt, dass man sie da sein lässt, sie als Freund und nicht als Feind betrachtet, sie als das wahrhaftigste und ehrlichste Gefühl in diesem Moment ansieht, ohne sie festhalten oder ändern zu wollen. Dann plötzlich hört das Leiden auf und man merkt, welch große Freiheit die Trauer einem gibt.

      Man kann sein ganzes Leben aus einem anderen Blickwinkel betrachten und sich selbst fragen: Ist es eigentlich wirklich das, was ich hier lebe, was wirklich zählt? Was mir wirklich Spaß macht? Was ich wirklich in die Welt bringen will?

      Paul meint zum Thema Verlust:

      Direkt nach einem Verlust sollte man nicht allein sein – am besten keine Minute. Es ist nicht leicht, Hilfe anzunehmen oder darum zu bitten, aber tue es trotzdem.

      Es ist völlig normal, dass nichts mehr funktioniert oder Sinn zu machen scheint. Selbst einfachste Dinge wie Kochen oder das Rausbringen des Mülls fühlen sich für viele Menschen am Anfang nach einem Verlust an, als seien sie nicht zu bewältigen.

      Wenn der erste Schock nachlässt, holt einen der Schmerz immer wieder ein. Es ist wichtig, diesen Schmerz auszudrücken. Viele Menschen müssen raus, laufen, schreien, weinen, malen, schreiben oder sich auf andere Art ausdrücken. Der Schmerz hat einen Sinn und einen Wert und möchte erkannt und ausgedrückt werden. Es gibt verschiedene Bereiche des Trauerschmerzes.

      Häufig ist es am Anfang der Schmerz über den Verlust der Anwesenheit des geliebten Menschen. Später kommt der Schmerz meistens in Wellen, ausgelöst durch Situationen oder Erinnerungen, Bilder oder Träume, die in engem Zusammenhang stehen mit der Person.

      Auch gibt es den Schmerz über ›verlorene‹ Bereiche. Es ist eigentlich ein abstrakter Schmerz und dennoch hat er genauso viel Wert und Berechtigung und möchte auch in seiner ganzen Tiefe erkannt und angesehen werden. Es ist zum Beispiel der Schmerz darüber, dass der Vater einen nie zum Altar führen wird. Oder dass man sein Kind nie erwachsen sehen wird, dass man nie Großeltern sein wird oder dass man nie wieder gemeinsame Feiertage feiern wird. Es ist wichtig, diesen Schmerz zu sehen.

      Mache dir bewusst, welchen Schmerz über verlorene Bereiche du hast. Weine und trauere um die dir versagten Möglichkeiten.

      Die Trauer und der Schmerz sind sehr vielschichtig und bei jedem Menschen völlig verschieden, weil jede Lebensgeschichte so anders ist. Manche Menschen vermissen mehr den gemeinsamen Alltag, andere eher das, was man nicht mehr gemeinsam verwirklich kann.

      Aber genau in dieser Vielschichtigkeit liegt auch der Wert. Deine Trauer kann dir ganz viele Informationen geben darüber , wer du wirklich bist, was deine Werte sind und was dir wirklich wichtig ist.

      Auch wichtig ist der Schmerz der Wut, der ausgedrückt werden will. Wut wird leider oft unterdrückt, dabei ist sie im Trauerprozess äußerst wichtig. Es ist völlig normal, wütend zu sein, dass der Verstorbene einen alleine lässt, dass er ›einfach abhaut‹, oft ohne Abschied nehmen zu können. Es ist normal, wütend zu sein, dass man nun so viele Dinge, die man noch gemeinsam erleben wollte, alleine machen muss oder nie wieder tun wird. Und es ist auch normal, wütend zu sein, dass man weiterleben soll, obwohl der Verstorbene schon zurück in die geistige Welt durfte. Auch diese Art der Wut ist in Ordnung.

      Ein anderer Teil der Trauer heißt ›Leere‹. Diese Phase kann sehr unangenehm sein, da sie so wenig greifbar ist. Häufig folgt sie der Phase des Schmerzes oder kommt auch immer mal wieder nach einiger Zeit, wenn man das Gefühl hatte, besser mit dem Verlust umgehen zu können.

      Die Phase schleicht sich langsam an. Es ist das Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit. Man hat das Gefühl, dass es nie wieder so werden wird, wie es einmal war, dass alles sinnlos ist. Man will morgens nicht einmal mehr aufstehen, am liebsten nur schlafen, keine sozialen Kontakte mehr pflegen. Man fühlt sich gelähmt und hat zumeist überall im Körper Schmerzen. Diese Phase kann, wenn man nicht aktiv etwas daran ändert, sehr lange anhalten und in eine tiefe Depression übergehen.

      Die einzige Lösung in dieser Zeit heißt Annahme. Wenn du wirklich annehmen kannst, dass du dich gerade so fühlst, dass gerade nichts klappt, dann verlieren die Gefühle

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