Mögest Du glücklich sein. Laura Malina Seiler

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Mögest Du glücklich sein - Laura Malina Seiler

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      Heile deine

      Vergangenheit

      Wunder geschehen auf natürliche Weise, als Äußerungen der Liebe. Das wirkliche Wunder ist die Liebe, die sie inspiriert. In diesem Sinne ist alles, was aus der Liebe kommt, ein Wunder. — Ein Kurs in Wundern

       Wenn du dich selbstheilst, heilst du die Welt

      Stelle dir vor, du würdest auf deine Vergangenheit zurückschauen und voller Dankbarkeit allen Erfahrungen gegenüber sein, die du bis heute gemacht hast, unabhängig davon, ob dir diese Erfahrungen gefallen haben oder nicht. Was wäre heute in deinem Leben anders, wenn du keine Scham, keine Wut oder sogar Hass aus der Vergangenheit mehr mit dir herumtragen würdest? Keine Vorwürfe mehr, weder an dich selbst noch an andere. Keine Scham mehr für ein Versagen, das schon Jahre zurückliegt. Keine Schuldzuweisungen mehr für enttäuschte Hoffnungen. Stelle dir vor, du könntest diesen Koffer voller Steine aus der Vergangenheit endlich abstellen und mit leichtem Gepäck weiterreisen.

       »Den Vorwurfskoffer endlich und für immer abzustellen, ist die Bedingung für eine erfüllte und glückliche Gegenwart.«

      Das größte Geschenk, das du dir selbst in deinem Leben machen kannst, ist, dir selbst das Wunder zu schenken, deine eigene Vergangenheit anzunehmen und all das loszulassen, was dich bis heute beschwert, um beschwingt deinen eigenen authentischen Lebensweg voller Vertrauen zu gehen. Es ist Zeit, deine Waffen fallen zu lassen und aufzuhören, immer wieder in den alltäglichen Krieg aus Rechthaberei und Selbstschutz des Egos zu ziehen. Du musst dich nicht mehr schützen, denn dieser Krieg, den so viele Menschen tagtäglich in ihrem Leben kämpfen, kennt keine Gewinner.

      Es verlieren alle. Das eigene Ego pocht auf das Recht auf Vergeltung, wenn wir meinen, falsch behandelt worden zu sein, vielleicht von unseren Eltern, unseren Geschwistern oder anderen Menschen, die uns nahestehen. Das Ego glaubt, immer zu kurz gekommen zu sein, nicht genug Liebe oder Aufmerksamkeit bekommen zu haben oder zu sehr verletzt worden zu sein. Es denkt, dass es den Schutz vor weiteren Verletzungen nur in der Trennung finden kann und darin, zurückzuschlagen. Die Waffen, die das Ego dabei anwendet, sind zwar nicht aus Metall und Eisen, dafür aber nicht weniger gefährlich und verletzend. Wir ziehen in den Krieg, indem wir zum Beispiel die eigenen Eltern damit strafen, dass wir den Kontakt zu ihnen abbrechen oder ihnen tagtäglich vorleben, wie unglücklich wir sind, weil sie uns damals als Kinder nicht genug geliebt haben – oder weil sie sich haben scheiden oder auch nicht haben scheiden lassen.

       Hurt people hurt people

      Unsere Waffen sind so vielfältig, wie es Menschen auf der Erde gibt. Manchmal bestrafen Menschen sogar ihr gesamtes Dasein, indem sie ab einem gewissen Punkt in ihrem Leben aufhören zu leben. Sie wollen nicht mehr im Spiel des Lebens mitspielen, verweigern sich und machen der gesamten Welt einen Vorwurf für ihr eigenes Unglück. Vielleicht kennst du sogar solche Menschen, die als einziger Vorwurf an die gesamte Welt durch ihr Leben schlurfen. Sie tragen einen Sack voller Steine und machen jeden für das Gewicht verantwortlich, anstatt diesen Sack Steine endlich einfach mal abzusetzen. Wenn wir die Verletzungen nicht heilen, beginnt eine endlose Kette an weiteren Verletzungen, die wir anderen Menschen und auch uns selbst zufügen, da wir nicht mehr in Liebe durch die Welt gehen, sondern ständig im Selbstverteidigungsmodus und im Misstrauen sind.

      Die Wahrheit ist, niemand kann uns verletzen außer wir uns selbst. Wir verletzen uns selbst, indem wir glauben, wir seien voneinander getrennt und dass das Leben gegen uns ist. Wir sehen uns als getrennt von der kraftvollen göttlichen Energie an, die uns alle in Wirklichkeit in jedem Moment durchströmt. Wir haben Angst davor, verlassen zu werden, während wir noch nicht mal zu uns selbst stehen. Wir haben Angst davor, verletzt zu werden, während wir durch diese Angst immer wieder Menschen um uns herum verletzen, weil wir keine wirklichen Beziehungen zulassen können. Diese Ängste führen dazu, dass wir eine Maske tragen und so tun, als wären wir jemand, der wir in Wirklichkeit gar nicht sind, aus Sorge, wir könnten abgelehnt oder nicht geliebt werden. Wir hören auf, aus vollem Herzen zu lieben, und sehen die Welt nicht mehr als einen friedlichen Ort an, an dem wir uns mit Freude und Begeisterung in unserer Einzigartigkeit zum Ausdruck bringen können, sondern als einen Ort, an dem wir nicht mehr vertrauen können und uns schützen müssen.

      Nur wenn wir lernen, unsere Herzen wieder zu öffnen und die Vergangenheit als das zu sehen, was sie ist – nämlich vergangen und nur noch eine Geschichte in unserem Kopf –, durchbrechen wir den Teufelskreis und erlauben uns selbst, in der Gegenwart wahre Erfüllung zu finden.

      Im Higher Self zu sein, bedeutet, sich selbst auf den inneren Standpunkt zu stellen, dass wir uns unser Leben mitsamt aller Erfahrungen selbst ausgesucht haben und wir in diesem Leben etwas Bestimmtes über uns lernen und erfahren möchten. Das Leben schenkt uns somit eine Vielzahl von Erfahrungen, die es uns immer wieder ermöglichen zu wählen, wer wir wirklich sein möchten, und uns mit der inneren Wahrheit zu verbinden.

      Auf den nächsten Seiten zeige ich dir, wie du deine alten Verletzungen heilen kannst. Wir werden uns im ersten Teil des Higher-Self-Dreiecks auf die Vergangenheit konzentrieren und die Vorwürfe, Schuldgefühle und Ängste auflösen, die dich bis heute davon abgehalten haben, in deine ganze Kraft zu kommen. Am Ende des ersten Teils wirst du deine tiefsten Ängste aufgelöst, Vorwürfe losgelassen und einen ganz neuen, Kraft gebenden Blick auf deine eigene Geschichte gefunden haben.

      The wound is the place where the light enters you. — Rumi

       Wie ich dank Buddhameine größte Angstloslassen konnte

      Kurz bevor ich Anfang des Jahres nach Südafrika geflogen bin, meldete ich mich für Vipassana an, einen zehntägigen Meditationskurs in der Nähe von Kapstadt. Ein Freund hatte mir vor einiger Zeit davon erzählt, und während er von dem Kurs sprach, war meine Intuition so stark, dass ich dort unbedingt auch hingehen sollte. Ich dachte mir, dass es vielleicht die perfekte Vorbereitung für das Buch sein könnte, um meine Gedanken zu sammeln und um Klarheit zu finden. Ich informierte mich nicht wirklich, worum es genau bei dem Kurs gehen würde, alles, was ich wusste, war, dass wir zehn Tage meditieren und schweigen würden und dass es höchstwahrscheinlich nur Reis zu essen geben würde.

      Nach der ersten Woche in Kapstadt war es dann so weit. Mein Freund fuhr mich zum Meditationscenter, das ungefähr anderthalb Stunden entfernt von Kapstadt liegt. Ich stieg voller Elan und Vorfreude ins Auto und dachte, es würden mich zehn Tage voller innerer Ruhe, Frieden und Harmonie erwarten. Ich malte mir aus, wie ich glücklich auf meinem kleinen Meditationskissen sitzen und nach zehn Tagen erfrischt wieder nach Hause fahren würde.

      Das Meditationszentrum liegt wunderschön von Bergen umgeben und ist völlig abgeschnitten von der Außenwelt. Als wir dort ankamen, verabschiedete ich mich von meinem Freund und spazierte in die Registrationshalle, um mich anzumelden.

      Nach der Registrierung wurde ich in den Teil des Meditationszentrums geführt, den wir während der nächsten zehn Tage nicht mehr verlassen durften. Ich bekam ein kleines Zimmerchen mit der Nummer 16D zugewiesen und setzte mich aufs Bett. Mir gegenüber hing an der Wand ein Zettel, auf dem der Zeitplan stand sowie der »Code of Honor«.

      Der »Code of Honor« von Vipassana besagt, dass jeder Teilnehmer während der zehn Tage die folgenden Regeln befolgen sollte:

      1. »Noble Silence« bedeutet, man schweigt und hat auch keinen Körper- oder Blickkontakt mit den anderen Teilnehmern – während der gesamten Zeit.

      2. Man gibt alles ab außer der Kleidung (alle Bücher, das Handy, den Laptop etc.).

      3. Man bricht die zehn Tage nicht ab und meditiert

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