Juana - Vom Pech verfolgt. Lee Kojek

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Juana - Vom Pech verfolgt - Lee Kojek

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waren alle Einsprüche vergessen und Felicia nickte leicht.

      »Na gut, aber nur, weil du es bist.«

      Sarah legte Felicia den Schal um und lächelte glücklich.

      »Danke. Dann hole ich mir noch eine Jacke.«

      »Ich war noch nie in England,« begann sie, herumzudrucksen, »wäre… naja.. wäre es für dich in Ordnung, wenn ich mitkomme?«

      Darum ging es also.

      »Natürlich darfst du mitkommen.«

      Hope strahlte und hastete dann, ein glückliches ›danke‹ sagend, unter Deck. Belustigt schaute Felicia zu Sarah, die amüsiert kicherte.

      »Sie geht durch die Speisekammer von Bord.«

      »Achso…«

      Felicia hatte ganz vergessen, dass Hope Höhenangst hatte. Kaum war Hope unter Deck, kam Clair auf Felicia und Sarah zu.

      »Die Crew wird nur dringendste Besorgungen machen und ansonsten hier auf euch warten. Ich weiß, du hast deinen Vater lange nicht gesehen, aber es ist wichtig, dass ihr spätestens heute Abend wieder hier seid. Wir können es uns nicht leisten, länger in England zu sein, als wir müssen.«

      »In Ordnung.«

      Jemand hielt ihr Handgelenk fest, was Felicia aus den Gedanken riss. Sie drehte sich zu der Person, bereit, zuzuschlagen, doch da war kein Angreifer. Es war Sarah, die sie festhielt und dabei besorgt schaute.

      »Sarah, was ist?«, fragte sie, ehe sie sich umsah.

      »Wir sind da. Felicia, ist alles…«, doch die Zahlmeisterin redete nicht weiter, sondern sah kurz zu Hope und versuchte dann, ihre Sorge hinter einem Lächeln zu verbergen.

      »Die Häuser sehen sich alle so ähnlich. Aber wir sind schon bei Nummer 69.«

      Felicia brauchte einen Moment, um sich wieder zu sammeln. Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie beinahe an dem Haus, in dem ihr Vater eine Wohnung hatte, vorbeigegangen wäre.

      »Oh… ja…. Stimmt«, stammelte Felicia. Sie klingelte bei ›O’Conner‹ und kurz darauf surrte es an der Tür und Felicia drückte sie auf. Sie hatte das Gefühl, dass das Treppenhaus jedes Mal, wenn sie hier war, enger wurde. Sie ging voran und hörte hinter sich Hopes enttäuschte Stimme.

      »Das ist also England?«, fragte sie betrübt.

      »Es ist nicht überall so. Wir können uns ja später mal etwas in der Stadt umsehen«, antwortete Sarah in dem Versuch, Hope etwas aufzuheitern.

      »Gerne!«

      Die Wohnungstür stand schon offen und als Felicia hineinging, sah sie direkt ihren Vater, der im Flur auf sie wartete und glücklich lächelte. Mit einem Mal waren alle ihre Sorgen vergessen und sie ging hastig zu ihrem Vater, um ihn zu umarmen. Ihr Vater drückte sie an sich.

      »Ihr werdet beide ja immer hübscher! Habt ihr auch gut aufeinander aufgepasst?«

      »Wir haben es zumindest versucht«, begann Sarah, »aber manchmal macht Felicia es einem echt schwer.«

      »Ich bin Owen, Felicias und Sarahs Vater.«

      Felicias Vater ignorierte das wie so oft und schloss die Tür hinter Hope.

      »Kommt doch ins Wohnzimmer! Ich will euch ein paar Leute vorstellen.«

      »Hallo, mein Name ist Kanika! Seid ihr hier, um mich abzuholen?«

      Sie redete so schnell, dass es Felicia schwerfiel, sie zu verstehen.

      »Genau«, antwortete Sarah ruhig, »ich weiß nicht, ob du dich noch an uns erinnerst. Mein Name ist Sarah, das ist Felicia und das«, dabei deutete sie auf die Navigatorin, »ist Hope. Sie war damals noch nicht in der Crew.«

      Kanika nickte eifrig und strahlte so sehr, dass sie der Sonne Konkurrenz hätte machen können.

      »Es freut mich so, dass ich endlich mitkommen kann!«

      Felicias Vater räusperte sich und bekam so die Aufmerksamkeit der vier Frauen. Neben ihm stand der Mann, der nervös das Gewicht von einem auf das andere Bein verlagerte.

      »Das ist Jeff, mein Freund.«

      Ihr Vater wendete den Blick ab und brauchte einen Moment, bis er antwortete.

      »Ich wollte nicht, dass du es über einen Brief erfährst. Du solltest ihn persönlich kennenlernen.«

      Felicia nickte und musterte Jeff. Es trat eine lange Stille ein, die von Sarahs sanfter Stimme unterbrochen wurde.

      »Ich würde mich mit Hope gerne etwas in der Stadt umsehen. Kanika, möchtest du uns begleiten?«

      »Erzählt mir alles.«

      Plymouth

      »Kanika?«

      »Ja?«

      »Deine Klamotten…«, begann Hope, wurde dann jedoch von Kanika unterbrochen.

      »Gefallen sie dir? Ich habe mir extra einen meiner schönsten Sari herausgesucht!«

      »Sari?«

      »Ja, so nennt man das.«

      »Verstehe…«, murmelte die Navigatorin leise, »es steht dir. Aber das sieht so teuer aus.«

      »War er auch«, meinte Kanika schulterzuckend, »als ich weggerannt bin, konnte ich nicht viel mitnehmen. Zum Glück hat mir Kiran etwas Geld mitgegeben. Sonst hätte ich wohl so gut wie keine Kleider gehabt.«

      Bei diesen Worten lachte sie herzlich. Hope beschleunigte ihr Tempo, um neben Kanika zu laufen.

      »Du bist weggerannt? Wer ist denn dieser Kiran?«

      »Kiran ist mein Verlobter – oder war mein Verlobter. Er hat mir geholfen, wegzurennen, weil ich ihn eigentlich nicht heiraten wollte. Ich wollte ja bei euch anheuern.«

      Überrascht weitete Hope die Augen.

      »Du wolltest ihn nicht heiraten? Warum wart ihr dann verlobt?«

      »Na, weil meine Eltern wollten, dass ich ihn heirate. Und er ist ja auch ein netter Mensch, aber ich wollte ihn eben nicht heiraten.«

      So wie Kanika das sagte, klang es wie eine Selbstverständlichkeit, dass man jemanden heiratet, den man nicht heiraten möchte.

      »Warum hast du nicht mit deinen Eltern darüber geredet?«

      »Naja…«, begann Kanika, schien dann jedoch noch einen Moment zu überlegen, ehe

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