Traditionelle Chinesische Medizin für Dummies. Jean Pélissier
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Die drei Erwärmer und die Verdauung
Stellen wir uns eine Flamme vor. Es gibt eine Flamme des unteren Erwärmers, das Feuer des Ming Men, die kleine Flamme von »Aladins Wunderlampe«. Diese Flamme erleuchtet den mittleren Erwärmer: Verdauung erfolgt nur bei 38 Grad. Das Problem ist, dass diese Wärme eine Verdampfung verursacht, weil alle Nahrungsmittel feucht sind. Der obere Erwärmer muss entzündet werden, sonst überfluten uns unsere Flüssigkeiten: wenn wir ausatmen, selbst im Sommer, dann feuchte Wärme.
Die Ba Gang oder die »acht Regeln«
Es ist die Klassifizierung der Krankheiten nach ganz bestimmten Kriterien, die dafür sorgt, dass in der chinesischen Medizin keine Störung unverstanden bleibt. Diese Klassifizierung geht sogar noch weiter. Man könnte das Ganze ein wenig mit Mendelejews berühmtem Periodensystem vergleichen, in dem es leere Felder gab und wir wussten, dass früher oder später die Namen neuer Elemente dort erscheinen würden. Analog dazu wissen wir, dass kein Symptom, keine Krankheit für lange Zeit unbekannt bleibt. Sie werden ihren Standort zwangsläufig in einem solcher »Kästchen« finden.
Als Aids auftauchte, so wie viele andere Krankheiten später auch, ermöglichte es die Untersuchung dieser Ba Gang, seinen Ursprung, aber auch und vor allem seine Entwicklung zu erkennen, damit auch Methoden für die Prävention und womöglich auch für die Heilung.
Das Prinzip dieser acht Klassifizierungen ist eine direkte Anwendung der Theorie des Yin-Yang. Dieses Werkzeug gestattet, die Symptome zu unterscheiden, den Puls zu erkennen und Behandlungsmethoden anzuwenden.
Durch die Klassifizierung der Anzeichen und der Symptome kann die Art einer Krankheit bestimmt werden. Wenn wir ein Symptom oder eine Krankheit haben, kann Folgendes der Fall sein:
ein übermäßiges Yin oder ein übermäßiges Yang, das heißt ein Ungleichgewicht von Yin und Yang. Ein Symptom könnte also sowohl Yin als auch Yang sein.
interner oder externer Ursprung (Li oder Biao)
kalter oder warmer Art (Han und Re)
Und schließlich können sie die Konsequenz eines Mangels oder eines Überschusses sein (Xu oder Shi).
Beispielsweise gehen wir bei einem Patienten, der ein Ungleichgewicht der Milzenergie hat, davon aus, dass er schwach und fiebrig ist. Sie werden lernen, dass die Energie der Milz keine Feuchtigkeit mag und dass die Dinge anfangen zu verderben, wenn sich diese Feuchtigkeit in Wärme umwandelt. Dies ist eine der häufigsten Ursachen (Ernährungsungleichgewicht), die sich langsam in eine innere Ursache verwandelt.
Tabelle 3.1: Die Ba Gang oder die acht Regeln
Yin | Yang |
intern, Li | extern, Biao |
kalt, Han | warm, Re |
Schwäche, Xu | Überschuss, Shi |
Kapitel 4
Verbindungen zwischen Mensch und Universum
IN DIESEM KAPITEL
Der Mensch, untrennbar mit der Natur verbunden
Die fünf Elemente, Wu Xing
Die chinesische Medizin, eine ganzheitliche Medizin, setzt seit Langem auf die Theorie der sogenannten »Signaturen«, um zu verstehen, was im Inneren unseres Organismus passiert. Alles, was sich außen von uns befindet, funktioniert wie unser Inneres, und umgekehrt. Wir müssen nur »intuitiv« genug sein, um diese Beziehungen einzurichten. Ein paar Hinweise:
Im Nei Jing steht: »Der Mensch, der Himmel und die Erde sind sich ähnlich.« Der Mensch ist tagsüber aktiv und schläft in der Nacht, so wie die Sonne morgens aufgeht und abends untergeht.
Das Leben des Menschen wird durch die vier Jahreszeiten gesteuert. Er unterliegt dem Einfluss des Frühlings, des Sommers, des Herbstes und des Winters, die sich zyklisch wiederholen.
Im Nei Jing steht: »Der Mensch kann sich den Naturgesetzen nicht entziehen.« Dies ist der Vorgänger unserer modernen Ökologie.
Die fünf Energien des Himmels und der Erde
Die fünf Geschmacksrichtungen, ein generischer Begriff, der für »alle Nahrungsmittel« steht, kommen von der Erde: Der Mensch nimmt sie auf. Die fünf Klimas des Himmels sind die Grundlagen für unsere Lebenskraft. Nach dem Nei Jing gibt es noch ein sechstes Klima, das Feuer, wobei es sich in Wirklichkeit um eine interne Umwandlung der externen Wärme handelt (siehe Kapitel 11).
Abbildung 4.1: Was den Himmel und die Erde mit dem Menschen verbindet
Wenn der Mensch in Harmonie mit den fünf Energien des Himmels und der Erde lebt, bewahrt er damit sein Leben.
Der Himmel erzeugt Sonne und Feuer (ursprüngliches Yang). Die Erde erzeugt Berge, Ebenen, das Meer, die Flüsse und das Wasser (ursprüngliches Yin). Das Yang steigt zur Erde hinab (Wärme der Sonne), das Yin steigt in den Himmel auf (Verdampfung des Wassers). Diese Bewegung des Auf- und Absteigens erzeugt Luft: Diese Bewegung der Luft ist der Ursprung der vier Jahreszeiten. Letztlich ist diese Bewegung nie identisch: Sie kann weich, warm, frisch oder kalt sein. Im Nei Jing heißt es: »Diese Bewegung der Luft ist der Ursprung der sechs Phänomene, nämlich Wind, Donner, Wolken, Regen, Tau und Schnee.«
Die fünf Elemente der Natur
Die Kombination der vier Jahreszeiten und der sechs Naturerscheinungen erzeugt die verschiedenen Elemente der Natur, nämlich:
Holz
Feuer
Erde
Metall
Wasser
Die fünf Elemente stellen alle Elemente dar, die das Universum bilden. Sie dienen dazu, die Zeugung,