Traditionelle Chinesische Medizin für Dummies. Jean Pélissier

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Traditionelle Chinesische Medizin für Dummies - Jean Pélissier

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Ji zu verstehen, die Einheit. Am Ursprung der Dualität befindet sich das Vakuum. Zwischen Himmel und Erde gab es nichts, dann sind die beiden Gegensätze aufgetaucht. Der erste heißt Yang, das Licht, das die Sonne aussendet und das die Erde beleuchtet. Die Nacht erscheint im Yin. Diese kontrastierenden Phänomene, dieses Gegeneinander, heißt Yin-Yang. Daher auch der erste Satz: »Aus der Einheit entstehen Zwei«.

       Das Tai Ji, die Einheit, schließt alle anderen Möglichkeiten in sich ein

      Einfach gesagt, schließt das Tai Ji, die Einheit, alle anderen Möglichkeiten in sich ein.

       Links das »Komma« Yang, die Vitalität unter dem Zeichen des Feuers: der Anstieg, die Beschleunigung, die Funktionen, die Hitze erzeugen, die Extravertiertheit, das maskuline Prinzip, die Zentrifugalkraft. Symbolisch wird es durch eine durchgezogene Linie dargestellt: ________________

       Rechts das Yin, das die Vitalität unter dem Zeichen des Wassers darstellt: der Abstieg, die Introvertiertheit, die Verlangsamung, das feminine Prinzip, die Zentripetalkraft. Symbolisch wird es durch eine unterbrochene Linie dargestellt: ____ ____ ____ ____

      Und weil nichts nur weiß oder nur schwarz ist, haben wir im Yang-Teil einen kleinen Kreis Yin, und umgekehrt auf der Yin-Seite einen kleinen Kreis Yang. Wäre dies nicht der Fall, würde auf dieser Erde alles erstarren.

      Eine Meditationsaufgabe: Was ist Zeit?

      Vor der Geburt gibt es keine Zeit für uns, und auch nicht nach dem Tod. Wir können sagen, für den Menschen beginnt die Zeit erst ab der ersten Zellteilung, der ersten Dualität innerhalb der Gebärmutter. Die Zeit existiert nur dann, wenn es ein Vorher und ein Nachher gibt. Der Konvention entsprechend bezeichnen wir das, was vorher ist, als Yin, das, was nachher ist, als Yang. Und weil es ein wenig Yang im Yin und Yin im Yang gibt, wird die Zeit »flexibel«: Eine Minute kann uns unendlich erscheinen – und umgekehrt.

      Gibt es eine Nichtzeit während unseres Lebens auf der Erde? Die Neurobiologen definieren die Zeit als eine permanente Abfolge von Gedanken. Diese können sich nicht überlappen. Zwischen zwei Gedanken gibt es eine Lücke von ein paar Millisekunden. Meditierende versuchen, diese Zeit zwischen zwei Gedanken zu verlängern. Dies ist die Nichtzeit. Und wenn sie es schaffen, in diesen Spalt einzudringen, ist das das Erwachen.

       Sich nicht im Labyrinth des Yin-Yang verirren

      Aufgrund der Überlastung unserer linken Gehirnhälfte können wir nicht verstehen, dass dasselbe Konzept manchmal Yin und manchmal Yang sein kann. Es ist alles eine Frage des Betrachters und des Standpunkts. Wir sagen beispielsweise, dass alle chinesischen Tees Yin sind, da sie aus der Erde kommen. Wenn wir jedoch die verschiedenen Kategorien – Grüntee, Oolong oder Schwarztee – genauer betrachten, werden wir feststellen, dass Schwarztee Yang ist, im Vergleich zu grünem Tee, der eher Yin ist. In den Lehrbüchern wird gesagt, »das reine Yin und das reine Yang sind nicht realisierbar«. Das bedeutet, wenn das Yin extrem wird, wird es zum Yang. Wenn Sie Eis (Yin) berühren, verbrennen Sie sich schließlich damit die Finger (Yang).

      Warum sagen wir Yin-Yang und nicht Yang-Yin?

      Man sagt, alles beginnt mit einer Yin-Zeit. Die erste Manifestation, wenn wir den Mutterlaib verlassen, ist das Einatmen, eine konzentrierte Aufnahme von Luft. Ein Yin-Akt. Das Gegenteil geschieht im Moment des Sterbens. Das letzte Ausatmen, der Austritt des Yang.

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       Woher kommt es?

      Im menschlichen Körper heißt das Qi, das die Lebenskraft erhält, Zhen Qi, das ursprüngliche Qi, die Ursprungsenergie. Sie stammt aus der angeborenen Energie (wobei wir drei Generationen zurückblicken), aber auch aus der Energie des Himmels und der Erde, dem sogenannten Ling Qi. Nach der Geburt bilden diese beiden Energien ein angeborenes Kapital, das zunächst in der Niere sitzt. Dieses energetische Kapital heißt Yuan Qi, das grundlegende Qi, das Qi des Lebensbeginns (das wir zuvor als die »Öllampe« bezeichnet haben).

      Nach der Geburt beginnt die Lunge zu atmen. Wir nehmen die Energie der Luft auf, die Luft des Himmels, Yang Qi. Wir brauchen außerdem die Energie von Nahrungsmitteln. Im Chinesischen sprechen wir vom Shui Gu. Der Begriff bedeutet »Wasser und Getreide«. Dies ist die Energie der Milz, die die Essenz der Nahrungsmittel aufnehmen muss, Ku Qi, um zu funktionieren. Das Yang Qi der Luft und das Ku Qi vermischen sich zum Zhong Qi, dem Qi der Mitte, auch als Qi des mittleren Erwärmers bezeichnet.

       Wie wandeln sich Nahrungsmittel in Energie um?

Die Umwandlung des Qi aus dem Getreide erfolgt unter der wärmenden Wirkung des Yuan Qi, das in der Niere sitzt. Dieses wärmende Feuer heißt das Feuer des Ming Men (die kleine Flamme der Öllampe). Das Vorhandensein dieses Feuers startet die Arbeit der Milz (der Verdauungsprozess beginnt bei 28 Grad!). Dies könnte man mit dem Regler am Heizkörper vergleichen. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Milz, das Nahrungsmittel in Ku Qi umzuwandeln, um dieses an die Lunge zu schicken. Dort vermischen sich das Ku Qi, die Energie der Nahrungsmittel, und das Qi aus der Luft zum Zhong Qi (siehe Abbildung 3.2).

       Was ist die rechte Energie?

      Wenn sich das Zhong Qi mit dem Yuan Qi zum grundlegenden Qi vereinigt, bilden sie das Zhen Qi, die rechte, die normale Energie, die Energie der Verteidigung. Diese Energie erreicht selbst die entlegensten Zonen des Organismus. Sie durchläuft alle Organe und alle ihre Meridiane und deren Verzweigungen. Sie hat die bemerkenswerte Eigenschaft, dass sie dauernd erneuert wird, weil sie sich stetig im Organismus verteilt. Aus diesem Grund haben wir regelmäßig Hunger und Durst und müssen immer atmen. Eine materiellere Vorstellung als die Verteilung der Energie sind etwa die berühmten weißen Blutkörperchen, die den Körper schützen und in alle Regionen des Organismus vordringen. Der Körper braucht zu jedem Zeitpunkt eine ausreichende Menge an rechter Energie, Zhen Qi. Diejenige, die nicht sofort genutzt wird, wird in der Niere gespeichert (Batterie des Organismus). Man spricht auch vom Jing Qi, das ist das überschüssige

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