Traditionelle Chinesische Medizin für Dummies. Jean Pélissier

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Traditionelle Chinesische Medizin für Dummies - Jean Pélissier

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Neuromuskulärketten Yang

      Die zwölf Hauptmeridiane sowie das Lenkergefäß und das Konzeptionsgefäß haben eigene Punkte. Man fasst sie unter der Bezeichnung »die vierzehn Meridiane« zusammen. Die sechs anderen Meridiane haben keine eigenen Punkte. Sie benutzen Punkte auf den vierzehn Meridianen.

       Der zirkadiane Rhythmus

      Die Zirkulation des Energieflusses durch die Meridiane unterliegt einem Ebbe-und-Flut-Phänomen über die 24 Stunden des Tags. Diese Eigenschaft wird bei der Behandlung hartnäckiger Krankheiten genutzt.

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Wenn Ihnen Ihr Arzt einen Termin um 3 Uhr morgens zur Untersuchung Ihrer Leber gibt, seien Sie vorsichtig. Es könnte verdächtig sein!

       Die Akupunkturpunkte

      Und was liegt auf den Bahnen der Meridiane? Die berühmten Akupunkturpunkte. In der Antike hatten sie alle höchst symbolische Bezeichnungen, die ihre Besonderheiten und ihre Eigenschaften erklärten. Heute ordnet man den Punkten Nummern zu, wobei die Richtung des Energieflusses in jedem Meridian berücksichtigt wird. In den klassischen Texten sprach man von insgesamt 365 Punkten. Heute hat man viele Punkte hinzugefügt, sogenannte Punkte außerhalb der Meridiane, wodurch die Anzahl stark zugenommen hat. Aber jetzt ist eine Rückkehr zur Einheit angesagt. Schließlich heißt es, dass gut gewählt und vor allem gut gestochen oder massiert, ein einziger Punkt ausreicht, um einen Patienten zu behandeln!

      

In Wirklichkeit sind etwa 60 Punkte für die Behandlung größtenteils ausreichend, ebenso wie zur Vorbeugung gegenüber allen Krankheiten. In Kapitel 13 über die Akupunktur kommen wir noch einmal darauf zurück.

      Was ist ein Punkt?

      Ein Punkt, Xue Wie, ist die Stelle, an der der Behandelnde seine Nadel setzt, massiert oder mit einem Moxastick aus Beifuß wärmt. Es ist gut nachvollziehbar, dass es sich um eine Stelle innerhalb einer stetigen Energiezirkulation handelt. An diesem Ort fließt Energie zusammen und verteilt sich. Und weil wir Mikrokosmen in dem uns umgebenden Makrokosmos sind, sind dies dieselben Eigenschaften des Punkts, wie wir sie im Feng Shui finden.

      Diese Punkte gestatten also, Energie zu harmonisieren. Eine schöne Definition von Cyrille Javary in Le Discours de la tortue (Albin Michel, 2003): »Es ist ein subtiler Ort des Austauschs, der eigentlich selbst nicht existiert. Es ist nur eine Austauschstation, vergleichbar mit Schächten in einem Rohrnetz, im Zusammenhang mit einem durch den Atem-Energie-Weg im menschlichen Körper vektorisierten Netz.«

       Die drei Energieschichten

       Der Meridian, also die große Energieleitung, befindet sich sehr tief zwischen Knochen und Muskel. Dies ist einer der Gründe, warum der Akupunkteur sehr feine Nadeln verwendet, um auf die Punkte einzuwirken, die sich auf dieser »Leitung« befinden.

       Auf mittlerer Ebene zwischen dem Gewebe und dem Muskel. Dies sind Verzweigungen des Hauptmeridians, sehr viel kleinere Leitungen, die durch die Akupressur (siehe Kapitel 14) oder eine tiefere punktuelle Massage erreichbar sind.

       Auf oberflächlicher Ebene sind dies beispielsweise Blutgefäße, Energiekapillaren, die sich an der Hautoberfläche befinden. Man spricht hier nicht mehr von Meridianen, sondern von Yin- oder Yang-Zonen. Auf der Hautoberfläche sehen wir ein Gewirr von Yin- und Yang-Meridianen. Wir erreichen diesen Bereich mit allen oberflächlichen Körpermassagetechniken.

      Einfache Methode zum Erkennen von Yin- und Yang-Zonen des Körpers

      Es reicht aus, auf alle viere zu gehen, die Hände nach außen. Alle verdeckten Zonen, die sich innerhalb dieses »Käfigs« befinden (Unterleib, Thorax, Innenseite der unteren und oberen Extremitäten), sind Yin-Zonen. Sie zeigen nach innen oder zur Erde, das ist Yin. Im Gegensatz dazu sind der Rücken, die Außenseite der oberen Extremitäten, dort wo sich die Haare befinden, die hintere äußere Seite der Beine »Yang-Zonen«. Diese Zonen sind nach außen gerichtet oder zum Himmel, das ist Yang.

      Ein Grundsatz der TCM: »Das Yang schützt das Yin.« In der Praxis der Kampfkünste lernt man als Erstes, wie man sich zu einem Ball zusammenrollt und eine Art Energiepanzer schafft, der alle Muskeln umspannt. Die Yang-Zonen werden von den Schlägen getroffen, unter anderem der Rücken, aber die Yin-Seite, auf der sich die lebenswichtigen Organe befinden, bleibt geschützt. Ein Schlag gegen die Brust oder den Bauch kann jedoch tödlich sein.

      Die Zerbrechlichkeit des menschlichen Wesens

      Die meisten Tiere im Himmel und auf der Erde wenden ihre Yang-Seite des Körpers zum Himmel, ihre Yin-Seite zur Erde. Wir sind anders, wir legen unsere Yin-Seite offen, Unterleib und Thorax, wo sich unsere zwölf lebenswichtigen Organe befinden, unsere »denkenden« Organe, zeigen nach vorn, offen gegenüber anderen. Eine zweischneidige Angelegenheit. Als emotionale Wesen empfangen wir die negativen Emotionen anderer »im Bauch«. Wir können aber auch leichter dieselbe emotionale Energie von dort aussenden, um den anderen zu heilen. Das ist unsere Schwäche, aber auch unsere Stärke.

      Eine innere Krankheit kann nicht unvermittelt auftreten, »ganz von selbst«. Wenn wir fallen, einen Stoß bekommen, wissen wir, warum wir uns verletzen. Doch bevor wir Rheuma, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Krebs haben, werden wir mehrere Monate lang »große Schmerzen« gehabt haben, vielleicht sogar mehrere Jahre, bevor zahlreiche Alarmsignale auftreten, die nicht zu übersehen sind.

      

Die TCM gestattet uns, anhand der Symptome die Entwicklung einer Krankheit vorherzusehen.

      Normalerweise beginnt eine Krankheit mit den folgenden Signalen:

       auf den Yin- oder Yang-Meridianen

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