Ulzanas Krieg. Karl H. Schlesier

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Ulzanas Krieg - Karl H. Schlesier

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ließen, ohne einen Schuss abzufeuern.

      An der Stelle, wo der Ash Spring vom hohen Gipfel im Osten herunter in den Strom fließt, verlangsamten die Gruppen ihren Ritt, und als sie den Blue erreichten, schwenkten sie in die Schlucht ein und ritten durch die Cottonwood-Wälder entlang des gewundenen Flusses nach Norden, in die Mündung des Horse Canyon, wo sich ein versteckter Platz befand. Zweimal hatten sie Grizzlyfährten gesehen, und die Spuren von Deer, Wapiti und Wölfen waren im feinen Sand und auf den Kiesstreifen zu erkennen.

      Außerdem befanden sich dort einige müde Rinder mit einem Triple-X-Brandzeichen. Nitzin, ein Meister im Umgang mit der Lanze und einer von den drei Männern innerhalb der Gruppen, die eine solch lautlose Waffe alten Stils trugen, tötete zwei fette junge Ochsen. Nun gab es genug Fleisch für ein paar Tage.

      An jenem Abend brannten die Feuer hell. Sie errichteten einen kleinen Steinaltar in einem Kreis, und Chaddi, einer der Medizinmänner, betete zu Bikego I’ndan, zu Ihm, dem Herrn des Lebens, sang ein Lied für die Berggeister und dankte ihnen für die Befreiung. Die Erwachsenen standen mit gesenkten Köpfen da, und die Kinder schauten schüchtern zu. Aber dann lächelten sie alle, und der Geruch von geröstetem Fleisch verbreitete sich im Lager. Sie waren zuhause und frei, und an allen Seiten der Schlucht streckten sich die Berge in den Himmel. Die Luft war kühl und erfüllt mit dem Duft von Blumen, Piñons und Kiefern. Am Morgen badeten sie im kalten, klaren Wasser, das aus dem Hochland und von den letzten unter der Frühlingssonne schmelzenden Schneefeldern herunterfloss.

      Sie blieben eine Weile und ließen die Kinder spielen, dann zogen sie drei Meilen stromaufwärts, glitten in den Canyon des Little Blue Bachs, der dort von Nordost einmündete, und schlugen sieben Meilen weiter oben an einer Quelle ihr Lager auf. Drei der älteren Jungen gingen mit Bogen fort, um stromaufwärts, wo die Wände der Schlucht von der Alma Mesa abfielen, nach Wild zu suchen. Dort gab es eine niedrige Passage nach Osten, die eine leichte Überquerung in Richtung des San Francisco Flusses und der Bergbaustädte Alma und Cooney in Neu-Mexiko ermöglichte.

       DREI

      Am Sonntag fand ein Baseballspiel zwischen zwei Postenmannschaften statt. Ich wurde gebeten, Schiedsrichter zu sein, während ich bei der Post auf eine Antwort auf mein Telegramm wartete. Mitten im Spiel, etwa vier Uhr nachmittags, kamen Mickey und Chato zu mir und berichteten, dass eine Anzahl Indianer ihre Lager verlassen hatten und auf dem Weg nach Mexiko waren. Wie viele es waren, wussten sie nicht.

      Ich wollte sofort ein Telegramm an Captain Pierce schicken, um ihm dies mitzuteilen, aber der Beamte im Vermittlungsbüro stellte fest, dass die Drähte gekappt worden waren. Erst am Mittag des nächsten Tages wurde der Bruch gefunden. Die Indianer hatten die Leitung in der Astgabel eines Baumes zerschnitten und mit einem Wildlederriemen festgebunden. Wir reparierten es, dann erst kam mein Telegramm durch und wurde an den General weitergeleitet.

      Colonel Wade, der Truppenkommandeur in Fort Apache, befahl ihnen sofort, sich marschbereit zu machen, aber sie waren erst nach Einbruch der Dunkelheit bereit zum Aufbruch.

      Mit den Truppen von Fort Apache marschierten wir die ganze Nacht. Meine Scouts und ein Dutzend von Gatewoods White Mountain Apachen verfolgten die Spur. Bei Nacht kamen wir nur langsam voran.

      Am nächsten Morgen erreichten wir kurz nach Sonnenaufgang den Kamm eines Höhenzuges, der an ein fünfzehn oder zwanzig Meilen breites Tal angrenzte. In der Ferne konnten wir an der gegenüberliegenden Seite des Tals die Staubwolke sehen, die von den Indianerponys aufgewirbelt wurde, als sie bereits einen anderen Bergrücken erklommen.

      Ich begriff, dass eine weitere Verfolgung durch die Truppen sinnlos war und uns ein langer Feldzug in Mexiko bevorstand, und meldete dem kommandierenden Offizier Captain Smith, dass ich mit meinen Scouts nach Fort Apache zurückkehren und dem General mit der Bitte um weitere Instruktionen erneut telegrafieren würde.

      Sofort nach der Ankunft in Fort Apache ließ ich alle Chiricahua und Warm Springs Apachen in mein Lager bringen und zählte sie. Fünfunddreißig Männer, acht gekennzeichnete Jungen (alt genug, um Waffen zu tragen) und 101 Frauen und Kinder fehlten. Im Auftrag des Generals zog ich weitere einhundert Scouts ein. Die eine Hälfte davon waren Chricahuas, Warm Springs und White Mountains, die andere bestand aus den von Captain Pierce geschickten San Carlos, Tontos, Yumas und Mohaves. Mit einem Packtiertross mit Vorräten setzten wir uns wieder in Marsch. Die an dem Ausbruch beteiligten Häuptlinge waren Geronimo, Chihuahua, Nachite (Naiche), Mangus und der alte Nana.

      Aussage von Lieutenant Britten Davis, Dritte Kavallerie, der vom Frühling 1884 bis zum Sommer 1885 für die Chiricahua- und Warm Springs-Apachen am Turkey Bach verantwortlich war.

       VIER

      Am frühen Nachmittag saßen drei Männer abseits des Lagers auf einem Grasflecken, der von Wolfsbeerensträuchern umgeben war.

      „Ich frage mich, wo sie sind”, sagte Nana. „Ob sie umgekehrt sind oder noch weiter marschieren. Wenn sie frische Pferde bekommen haben, könnten sie immer noch kommen.”

      Chihuahua sah den alten Mann nachdenklich an. „Sie könnten dem anderen Weg nach Süden folgen”, entgegnete er schließlich. „Er ist mit den Pferden leichter zu bewältigen als dieser.” Und nach einer Pause meinte er: „Sie werden die Truppen nicht aufteilen, um Naiche mit seinen Leute und uns zu jagen. Wenn sie weiterreiten, werden sie entweder hinter uns oder hinter den anderen her sein.”

      Nana nickte und spielte mit einem Grashalm zwischen seinen Zähnen.

      „Wir werden es heute Nacht oder morgen erfahren”, sagte Josanie. „Galeana ist dort hinten.” Er deutete mit seinem Kinn die Schlucht hinunter.

      Galeana kam nach Einbruch der Dunkelheit angeritten, bevor der Mond über den östlichen Rand der Schlucht geklettert war. Ein Dutzend Feuer brannten. Schnell war er von Männern umringt. Sein Pferd, ein Rotbrauner, den sie einen Tag zuvor auf einer der Ranches südwestlich von Clifton erbeutet hatten, war scheu und noch nicht an Apachen und den aus einem einzelnen Lasso bestehenden Zaumzeug gewöhnt, der um seinen Unterkiefer gebunden war. Galeana hielt ihn fest, nachdem er abgestiegen war.

      „Sie sind uns gefolgt”, sagte er. „Dieselbe Gruppe. Ihr Nachtlager ist an einer Quelle eine Strecke stromabwärts von der Stelle, wo wir letzte Nacht waren. Ich habe die Scouts gezählt. Zwölf, White Mountain Apachen. Der weiße Mann Gatewood ist bei ihnen. Sie lagern getrennt. Zwei Trupps aus dem Fort sind dort. Wir kennen den Offizier. Smith.”

      Schweigen. Dann meinte Nana mit leisem Lachen: „Sie halten uns für gefährlicher als Geronimo und Naiche.”

      „Gibt es eine Möglichkeit, ihre Pferde wegzutreiben?”, fragte Josanie.

      „Nein. Sie lagern an einer schmalen Stelle, und sie haben Wachen aufgestellt. Ich kam nicht an ihnen vorbei. Ich habe es versucht. Ihre Pferde und Maultiere sind südlich des Camps.”

      Die Männer standen schweigend da und dachten nach. Endlich sprach Nana: „Es gibt gute Plätze für einen Hinterhalt auf dem Blue. Einer befindet sich nur eine Meile unterhalb der Stelle, an der wir letzte Nacht unser Lager hatten.“

      Einige Männer brummten zustimmend. „Ich kenne den Ort”, erwiderte Josanie, „Die Armeescouts nicht.”

      „Ich möchte, dass du gehst”, sagte Chihuahua. „Halt sie auf. Treib sie zurück, wenn du kannst.”

      „Hm, ja”, sagte Josanie. Und nach einer Pause: „Ich nehme sechs Männer. Mit

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