Ulzanas Krieg. Karl H. Schlesier

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ulzanas Krieg - Karl H. Schlesier страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
Ulzanas Krieg - Karl H. Schlesier

Скачать книгу

      Dann drehte er sich zu den Männern um und fragte: „Wer kommt mit mir?”

      Einige nannten ihre Namen. „Es ist gut”, sagte Chihuahua. „Wir verlassen diesen Platz bei Tagesanbruch und ziehen zu jenem niedrigen Bergrücken auf der Ostseite. Wir überqueren ihn und warten dort auf euch. Wenn wir dort nicht bleiben können, gehen wir südlich der Bergbaustadt über den Fluss und folgen dem Whitewater Bach.”

      So wurde es beschlossen. Josanie und sieben Männer ritten gegen Mitternacht unter einem glühenden Mond aus dem Lager. Sie legten die elf Meilen langsam zurück und ließen die Pferde den Weg selbst wählen. Sie hatten sich für den bevorstehenden Kampf entkleidet, jeder trug nur seine Mokassinstiefel und einen Lendenschurz aus Kaliko. Ihre Gesichter waren unterhalb der Augen mit einer weißen Linie bemalt. Die meisten hatten blaue Stirnbänder, aber drei von ihnen trugen über ihrem fließenden, schwarzen Haar lederne Kriegshauben. Diese Haube war mit Federn versehen und wurden unter dem Kinn zusammen gebunden. Manche Männer hatten zum Schutz Medizinschnüre diagonal über den Oberkörper gezogen. Sie enthielten godiyo, heilige Kraft. Jeder trug einen an seinem Patronengurt befestigten Medizinbeutel mit Hoddentin, geweihtem Pollen, und kleinen Medizinobjekten. Alle hatten Gewehre, die Hälfte davon waren Springfield Einschüsser Kaliber 45-70 Armeemuster, die anderen Henrys und Winchesters mit Hebelfunktion. Auf Josanies Oberschenkeln ruhte eine Sharps-Borchardt Kaliber 45-70. Nur Tsach trug zusätzlich einen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen.

      Als sie noch meilenweit entfernt waren, konnten sie bereits die Feuer des Soldatenbiwaks riechen. Galeana führte sie zu einer abgeschiedenen Stelle, wo Zeles Pferd hinter Felsblöcken verborgen war.

      Sie stiegen ab und ließen ihre Tiere ohne Wächter zurück. Schweigend schritten sie stromabwärts, an drei alten Cottonwood-Bäumen vorbei und um eine Biegung herum. Dort erwartete sie Zele. Sie gingen weiter und nahmen ihre Positionen für den Hinterhalt ein. Das feindliche Camp befand sich hinter einer weiteren Biegung außer Sichtweite. Der Mond wanderte weiter, und die Nacht neigte sich dem Morgen entgegen.

      Die Luft war kalt, aber die Männer beachteten es nicht. Josanie saß zwanzig Fuß über dem Talboden in einer Felsspalte. Unter ihm war die Schlucht ungefähr fünfzig Fuß breit und mit Kies, Sand und Geröll bedeckt, und ein seichter Bach schlängelte sich hindurch. Über einen Felsvorsprung hinweg konnte er in ein kleines ovales Tal jenseits der engen Windung des Canyons sehen. Unten im Tal erblickte er Tsach, Bish und Nitzin, und er wusste, dass die restlichen Männer am anderen Ufer des Bachs versteckt waren. Von dort würden sie jede Annäherung durch das Tal bemerken.

      Ein Königsfischer ließ sich zehn Fuß entfernt flatternd auf einem Felsvorsprung nieder. Seine dunklen Perlenaugen blinzelten unter seiner schieferfarbenen Haube hervor. Er ließ seinen klagenden Ruf einmal erklingen und flog davon. Langsam wurde der Himmel golden, und die Strahlen der Sonne fielen auf den westlichen Rand der Schlucht.

      Josanie presste sich an den Stein und spähte über den Sims dorthin, wo der Bach in einer Öffnung in der Felswand verschwand. Eine einsame, graue Zinne stand davor wie ein stiller Wachposten. Dahinter erschienen zwei Reiter, etwa einhundert Yards entfernt. Zwei weitere, dann drei und schließlich sechs. Sie kamen langsam heran, ihre Gewehre hatten sie griffbereit. Der achte Reiter war ein weißer Mann, die anderen waren Apachen. Zur Tarnung hatten sie ihre weiße Baumwollkleidung und die roten Stirnbänder mit Schmutz eingerieben. Sie ritten weiter. Die ersten beiden betrachteten die Spuren am Boden, die anderen suchten die Klippen und die herumliegenden Felsbrocken nach versteckten Gefahren ab.

      Josanie hörte die Hufschläge, und als die ersten beiden Scouts die Lücke unter ihm erreichten, bemerkte er die Spitze einer Kavalleriekolonne am Taleingang: blaue Uniformen und gelbe Schals, die Männer in Zweierreihen, Abstand zu den Scouts haltend. Er blickte hinab und sah, dass Tsach seinen Bogen zur Hand genommen und einen Pfeil eingelegt hatte.

      Wieder beobachtete Josanie die herannahende Kavallerie. Als er hinunterschaute, stellte er fest, dass die ersten beiden Reiter die Lücke passiert hatten. Tsach hob den Bogen und schoss, und Josanie sah den zweiten Reiter zusammensacken, als der Pfeil die Rippen unter seinem rechten Arm traf. Der Reiter an der Spitze richtete sich auf und drehte sich um, und Tsachs zweiter Pfeil bohrte sich seitlich in seinen Hals. Er rutschte schreiend aus dem Sattel und wurde von seinem in Panik geratenen Pferd weggeschleift.

      Ohrenbetäubendes Gewehrfeuer explodierte auf dem schmalen Streifen entlang des Blauen Bachs. Josanie hörte Schreie, die dumpfen Einschläge von Kugeln, die auf Fleisch trafen, und das wilde Klappern der Hufe fliehender Pferde. Er sah vier oder fünf Scouts davongaloppieren und hob die Sharps-Borchardt, um auf die dichten Reihen der Kavallerie zu schießen. Er traf, und sie stoben auseinander, machten Kehrt und versuchten verzweifelt, die Sicherheit der Flussbiegung zu erreichen. Sein Gewehr mit großer Reichweite feuerte weiter, und jemand anderer schoss auf dieselben Ziele. Er sah, wie Pferde fielen und Männer bewegungslos liegen blieben oder davonkrochen.

      Es war vorbei. Er kletterte von seinem Hochsitz herunter. Vier Armeescouts waren tot und zwei Verwundete wurden von seinen

      Männern erledigt, als er sie erreichte. Die Männer waren wütend, denn die Apachenscouts hatten die Weißen zu den Lagern ihres eigenen Volkes geführt und es war bekannt, dass sie sich auch an den Gemetzeln beteiligt hatten, wenn sich die Möglichkeit ergab. Josanie und seine Männer nahmen die Gewehre der Scouts, von der Armee ausgegebene Springfields, sowie Munitionsschachteln, Gürtel und Sättel und fingen drei verängstigte, aber gesunde Pferde ein. Sie erschossen zwei verletzte Tiere und gingen davon.

      Josanie blieb zurück und nahm etwas Tule-Pollen aus einem Beutel, der an einer Medizinschnur über seiner Brust befestigten war. Er hielt eine Prise in seiner rechten Hand und drehte sich leise betend nach Osten. Dann wandte er sich den anderen Himmelsrichtungen zu, und schließlich bot er den Blütenstaub den oberen und unteren Welten dar. Er bat die Geister der Gefallenen um Vergebung und malte mit dem Pollen eine schmale Linie zwischen den Lebenden und den Toten auf den Boden. Danach schloss er sich den anderen an, die von Weitem zugesehen hatten. Sie stiegen auf und ritten mit dem Wissen davon, dass sie für eine Weile nicht verfolgt werden würden. Im Moment fühlten sie sich gut, aber ihnen war klar, dass schwere Zeiten kommen würden.

      Sie brauchten etwas mehr als eine Stunde, um den Platz ihres vorherigen Nachtlagers zu erreichen. Nachdem sie ihn passiert hatten, fanden sie zwei Meilen weiter die Stelle, wo die Spuren der Gruppe die Flutebene verließen und nach Osten zu dem niedrigen Bergrücken führten, der sich unterhalb der Alma Mesa erstreckte. Sie erklommen ihn und ließen die Pferde im Schritt durch Kiefernwälder und seichte Furchen gehen, die von den Wasserläufen gebildet wurden, welche die Mesa hinunterflossen. Als die Männer die östliche Flanke des Sattels herunterkamen, erreichten sie ihre Leute, die am Eingang des Keller Canyon warteten. Nach ihrer Ankunft hatten sie kalte Nahrung gegessen, es gab keine Feuer. Die Frauen, Kinder und Alten hielten sich unter den Cottonwoods auf, aber die Pferde und Packtiere waren zum sofortigen Aufbruch bereit. Einige Männer mit Gewehren standen Wache, die anderen waren jedoch nicht zu sehen. Sie erkundeten die Lage in Richtung des Flusses.

      Als Josanies Trupp heranritt, standen alle auf und blickten ihm entgegen. Niemand fehlte. Sie sahen, dass alle zurückgekommen waren. Keiner war verwundet und angesichts der zusätzlichen Pferde, Gewehre und Sättel wussten sie, was passiert war.

      Alle lächelten nur, es gab keine Willkommensgesänge – Lieder der Apachen, den Weißen so fremd – wie in alten Zeiten. Sie hätten von jemandem gehört werden können, der die Truppen der Weißen zu ihnen führen würde.

      Die Krieger stiegen ab. Eifrig wurden die Zügel ihrer Pferde von Jungen genommen, die sich um die Tiere kümmerten. Josanies kleiner Sohn Nachi führte das Pferd seines Vaters stolz davon. Chihuahua und Nana waren die Ersten, die sie begrüßten.

      „Ihr seid alle zurück”, sagte Chihuahua und

Скачать книгу