Mörderisches vom Niederrhein. Regina Schleheck

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Mörderisches vom Niederrhein - Regina Schleheck

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So sagen sie jedenfalls hier im Norden. Im Süden heißt es ›Schäl Sick‹. Düsseldorf, Duisburg, Wesel, Emmerich. Die andere Rheinseite halt.«

      »Du bist zuerst dran, Manni«, neckte Käthe. »Wenn du auf unsere Seite ziehen willst, »musst du erst zeigen, dass du dich auskennst.«

      »Schöne Idee«, pflichtete Ricky bei. »Und wenn jemand verliert, ist er noch mal dran. So lange, bis er eine richtige Antwort schafft.«

      »Gut. Dann spielt mal ruhig die Runde zu Ende. Ich lass mir noch was einfallen. Aber es wird nicht nur um Bier gehen. Alles mit Schluckfaktor.«

      Sie zückte ihr Smartphone, googelte, notierte etwas, googelte wieder.

      Wir spielten die Runde zu Ende. Nachdem wir das Solo gegen Ricky verloren hatten, gewann der erst ein Spiel mit mir, danach zweimal mit Jan, das letzte entschieden Jan und ich für uns. Obwohl ich es Ricky nicht gönnte, fühlte es sich am Ende okay an. Nur Manni guckte ein bisschen blöd aus der Wäsche.

      Käthe orderte eine Runde Alt. Schob ein Glas vor Manni. »Alles klar?«

      Der nickte. Wir lehnten uns zurück.

      »Wann erhielt Heinrich der Brauer das Recht, auf dem damaligen Kraushof Bier zu brauen, woraus die Privatbrauerei Bolten entstand?«

      Manni stöhnte. »Was für eine Frage! Woher soll ich das denn wissen?«

      »Ich geb’ dir drei Zahlen zur Auswahl: 1266, 1566 oder 1766?«

      »1566?«

      Wir lachten und hoben die Gläser. »Prost, Manni!«

      »Das ist nicht fair! Ihr wisst das doch alle!«

      »Klar«, sagte ich. »Und du musst es lernen, sonst kriegst du hier keine Schnitte: 1266. Die älteste Brauerei am Niederrhein!«

      Der Blick, mit dem er das Alt ansah! Er hob das Glas an, trank es in einem Zug leer und wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab.

      »Okay. Nächste Frage: Ein Destillateur aus Antwerpen begann 1876 in Heinsberg mit der industriellen Herstellung welches heute noch beliebten Getränks für seinen Kolonialwarenladen: Genever, Eierlikör oder Vugelbeertroppn?«

      »Wo ist denn da ein Bier?«, protestierte Manni.

      »Ich sollte mir ja noch mehr ausdenken. Also los!«

      »Sind Vogelbeeren nicht giftig? Ich sage: Genever.«

      »Nix da. Eierlikör. Verpoorten.«

      »Die sind doch in Bonn!«

      »Dahin umgezogen. Willst du lieber einen Eierlikör?«

      »Wenn das geht.« Manni winkte der Kellnerin. Bestellte und exte tatsächlich einen Eierlikör. Lieber als ein Alt!

      »Das schaffst du jetzt aber«, sagte Käthe. »Was unterscheidet Altbier von Kölsch? Es ist obergärig? Sein Ausstoß ist doppelt so hoch? Der Röstvorgang?«

      »Viel zu einfach!«, rief Jan.

      »Es ist obergärig«, sagte Manni.

      Wir klopften uns auf die Schenkel vor Lachen.

      Manni schien verwirrt. »Hä? Was soll denn daran falsch sein? Kölsch und Alt sind beide obergärig!«

      Käthe frohlockte: »Das war nicht meine Frage. Ich wollte wissen, was sie unterscheidet.«

      »Ach so! Ja klar, der Röstvorgang! Der Ausstoß stimmt nicht. Das Kölsch ist beliebter. Aber das ist unfair! Ich hab die Frage falsch verstanden. Ich wusste die Antwort!«

      Den Kommentar zum Kölsch hätte er sich sparen können, fand ich. »Falsch beantwortet ist falsch beantwortet«, sagte ich und rief in Richtung Theke: »Noch ein Alt, bitte!«

      Das ließ Manni nicht auf sich sitzen. »Käthe hat nicht gesagt, dass es ein Alt sein muss.«

      »Stimmt«, sagte Käthe.

      Manni rief: »Kein Alt! Ein Köpi!«

      Erst als es vor ihm stand, fiel ihm auf, dass es ein 0,33-Liter-Glas war, während das frisch gezapfte Alt nur 0,2 Liter betrug.

      »Leute, das muss ich aber nur halb trinken«, sagte er.

      »Du wolltest ein Köpi. Also mach es leer«, ordnete ich an.

      Er tat’s tatsächlich, rülpste, stand auf. »Muss mal kurz in die Keramik.«

      »Wieder fit im Schritt?«, erkundigte sich Käthe, als er zurückkam.

      Er hielt den Daumen hoch.

      »Wann wurde die Brauerei Schlüffken in Krefeld gegründet? 2002, 2013 oder 2018?«

      Er strahlte. »Die hab ich neulich erst beliefert. 2018.«

      »Na, höchste Zeit. Mein Alt war schon fast schal.« Käthe hob das Glas, kippte es runter und orderte ein neues.

      »Weiter im Uhrzeigersinn! Peter!«

      »Aye, aye, Sir!«

      »Heißt das in dem Fall nicht Siri?«, warf Ricky ein.

      »Nix da.« Käthe wedelte mit ihrem Zettel. »Ich bin für die Fragen, nicht die Antworten zuständig.«

      »Mach hinne«, forderte ich sie auf. »Ich hab Durst.«

      »2002 wurde die Krefelder Rhenania-Brauerei geschlossen. Mitarbeiter übernahmen, und seitdem heißt die Brauerei: Hülsener, Königshof oder Krefelder Alt?«

      »Die Regel lautet aber nicht, dass ich nicht trinken darf, wenn ich es weiß?«

      »Trinken kannst du immer. Nur nicht auf ex. Also nur, wenn du willst.«

      »Königshof. Prost, Käthe.« Wir leerten beide das Glas.

      »Jan. Welcher niederrheinische Ort ist für seine Zigarrenproduktion bekannt? Rheinberg-Orsoy? Hommersum? Duisburg-Essenberg?«

      »Orsoy. Prost, Käthe.«

      Nachdem sie mit frischem Alt versorgt war, kündigte Käthe an: »Das ist mein vorletztes. Mehr schaff’ ich nicht. Also sei kein Spielverderber, Ricky.«

      »Ich geb mir Mühe«, versprach der.

      »Dafür wird’s jetzt süß. Welcher Süßwarenproduzent hat in Viersen seine deutsche Zentrale: Mars? KitKat? Ferrero?«

      »Puh. KitKat?

      »Prost. Mars.«

      »Endlich!« Während Ricky trank, winkte er schon der Kellnerin, die ihm ein neues Bier brachte.

      »Immer noch süß: Welche Nascherei wird in Kempen produziert? Storck? Eszet? Nappo?

      »Äh. Wer frisst den so ’n Zeuch?

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