Mörderisches Vogtland. Roland Spranger
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12 Vogtländischer Knollensteig: Der Vogtländische Knollensteig ist ein 8,1 Kilometer langer Kartoffellehrpfad, der vom Verein Vogtländischer Knollenring e. V. betreut wird. Er befindet sich im Vogtlandkreis zwischen den Ortschaften Hundsgrün und Tirschendorf. Auf 16 Tafeln erfährt der Besucher Wissenswertes über die Kartoffel und den Anbau im Vogtland.
13 Gündels Kulturstall: Im Reichenbacher Ortsteil Rotschau hat Familie Gündel einen Familienhof. Für die Inhaber steht alles im Zeichen der Kartoffel. Sie bauen ungezählte Sorten an und sichern damit die Erhaltung. Die traditionelle Kartoffelernte wie in Omas Zeiten sowie die Kartoffel- und Weinverkostungen der besonderen Art haben Kultcharakter. Im Kartoffelshop gibt es verschiedene Sorten zu kaufen. Beiträge des Kartoffel-TV auf der Website informieren über das aktuelle Geschehen. Gündels trifft man bei allen möglichen Aktivitäten rund um die Kartoffel, auch auf der Grünen Woche.
14 Pilgramsreuth: Pilgramsreuth ist ein beschaulicher Ortsteil von Rehau, der als Ursprung der vogtländischen Kartoffel gilt. Ein Denkmal im Kirchhof erinnert an den ersten Kartoffelbauern Hans Rogler, dessen Name in Verbindung mit dem Kartoffelanbau im Jahr 1647 schriftlich belegt ist. Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche vereint gotische Fresken mit barocken Malereien und spätgotischen Holzfiguren.
15 Großer Kornberg: 827 Meter hoher Granitberg im Nordwesten des Fichtelgebirges unweit von Rehau, erkennbar durch den Aufklärungsturm der Bundeswehr aus der Zeit des Kalten Krieges. Wer die 114 Stufen der Schönburgwarte hochsteigt, kann bei entsprechendem Wetter eine wunderbare Aussicht genießen.
16 Wanderwege des Fichtelgebirgsvereins – Der Nordweg: Der Nordweg führt auf 65 Kilometer Länge von Kulmbach in Richtung Selb/Staatsgrenze zu Tschechien. Der hier beschriebene Teil verläuft von Niederlamitz/Dörflas über die Zigeunersteine und den Wackelstein zur Ruine Hirschstein und von dort weiter auf den Gipfel des Großen Kornbergs. Der Abstieg erfolgt über die gegenüberliegende Seite in Richtung Vorsuchhütte–Brunn.
17 Wackelstein: Wackelsteine sind Felsblöcke, die auf steinernem Grund aufliegen und sich mit wenig Muskelkraft bewegen lassen. Sie entstehen durch die Wollsackverwitterung, eine chemische und physikalische Zersetzung. Der Wackelstein am Kornberg ist aus Granit und etwa 250 Tonnen schwer.
18 Schloss Sophienreuth: Das Schloss wurde 1777 erbaut und ab 1871 durch den königlich-sächsischen Kammerherrn Armin auf Planitz bei Zwickau (Sachsen) umgestaltet. Nach einem Brand 1919 erfolgte der Wiederaufbau mit Erweiterung. Das Schloss kann in der Regel nicht besichtigt werden. Zum Komplex gehören zum Teil restaurierte Wirtschafts- und Nebengebäude sowie eine denkmalgeschützte Allee aus der Zeit um 1780. Um das Schloss führt ein Wanderweg von Rehau durch das Perlenbachtal nach Sophienreuth und über das Tännigstal und Fohrenreuth zurück.
19 Grünhaid: Ortsteil von Schönwald, direkt an der B 93 zwischen Rehau und Selb, mit dem Gasthof Turm inklusive Campingplatz samt Ferienschiff und Spielpark (teilweise Indoor). Der Spielplatz ist für Hotel-, Campingplatz- und Restaurantgäste kostenlos.
20 Skizentrum/Trail-Netz Großer Kornberg: 2012 neu gebauter Ski-Lift mit Flutlichtanlage, zwei Abfahrtsstrecken über 700 Meter und 17 Prozent Gefälle, der gleich unterhalb des Aussichtsturms Schönburgwarte beginnt. Dazu Kleinskilift mit Übungshang sowie gespurte Loipen. Anspruchsvolles Mountainbike-Gebiet – manchmal nicht ganz ungefährlich für Wanderer. Über den Kornberg verläuft die Grenze der Landkreise Hof und Wunsiedel/Fichtelgebirge. Der Berg befindet sich also nicht komplett im Vogtland, was Ausflügler jedoch nicht stören dürfte.
21 Modellstadt Rehau: Nach dem großen Stadtbrand 1817 im Folgejahr wiederaufgebaute Stadt. Baukonduktor Baumann entwickelte dafür am Reißbrett einen Plan nach neuesten städtebaulichen Erkenntnissen. Die Rehauer profitieren noch heute von der großzügig angelegten Innenstadt mit breiten Straßen, großen Plätzen, viel Grün.
22 Museen und Ausstellungen in Rehau: Museum am Maxplatz mit umfangreicher stadtgeschichtlicher Sammlung, Ascher und Schlesischer Heimatstube, Rossbacher Weberstube und dem Ascher Archiv. Die Mechanische Werkstätte Gelius erinnert an die Geschichte der Metallbearbeitung ab 1871. Hier lernte Dr. h. c. Hans Vogt (1890 bis 1979), einer der Erfinder des heute noch gebräuchlichen Lichttonverfahrens für Tonfilme.
23 Kunsthaus Rehau: Das Kunsthaus mit dem Institut für Konstruktive Kunst und Konkrete Poesie und dem Archiv Eugen Gomringer gehört der Stadt Rehau. Es ist im früheren Schulhaus untergebracht. Ein gepflegter Skulpturenpark lädt zum Spaziergang ein.
Tod in Klein Sibirien
Maren Schwarz
Hätte sich Norbert Reichenberg an diesem Januartag einen Moment Zeit genommen, um auf die mahnende Stimme in seinem Kopf zu hören, wäre vielleicht alles anders gekommen. Stattdessen beschloss er seine Bedenken auf dieselbe Art zu ignorieren wie seine Skrupel. Dabei konnte Norbert sich eigentlich glücklich schätzen. Er besaß alles, was sich ein Mann wünschte: Einen gut bezahlten Job, eine liebevolle Ehefrau und zwei reizende Kinder. Und doch gab es da etwas, was ihn all das aufs Spiel setzen ließ. Es war der Reiz des Unbekannten. Jener ultimative Nervenkitzel, wie man ihn nur in Extremsituationen erlebte. Das dabei freigesetzte Adrenalin ließ ihn zu Hochtouren auflaufen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ein Gefühl, das Norbert zum ersten Mal beim Bungeesprung von der Europabrücke erfahren hatte. So lebendig hatte er sich nie zuvor gefühlt. In diesem euphorischen Zustand war ihm Stefanie über den Weg gelaufen. Stefanie, die wie er die Gefahr liebte. Für die es keine Tabus gab und die ihm den besten Sex seines Lebens beschert hatte. Statt die Sache als einmaligen Ausrutscher zu betrachten, verliehen die seither an Stefanies Seite bestandenen Abenteuer seinem Leben einen völlig neuen Sinn. Diesmal wollten sie sich in einer abgelegenen Waldhütte treffen. Es war Stefanies Idee gewesen. Und Norbert hatte ihr zugestimmt. Auch wenn die damit verbundene Herausforderung nicht gerade das war, was er sich vorgestellt hatte. Was sollte bei einer Skitour schon Aufregendes passieren? Er hatte sich nur darauf eingelassen, weil ihm nichts Besseres eingefallen war. Zumal sie von Wildwasserpaddeln bis hin zum Wüstentrekking nahezu alles ausprobiert hatten. Das zu toppen, war nicht leicht.
Dabei sollte sich zeigen, dass das Wetter durchaus noch zur Herausforderung werden sollte. Als Norbert Reichenberg mit aufgedrehtem Gebläse von zu Hause losfuhr, lag die Außentemperatur bei minus 27 Grad. Der Wetterbericht warnte vor umfangreichen arktischen Luftmassen. Bei solchem Wetter schickte man normalerweise keinen Hund vor die Tür. Der Meinung war auch der Tankstellenangestellte, der gegen 18 Uhr im tschechischen Kraslice 24 sein Geld entgegennahm. Er sei seit mehreren Stunden der einzige Kunde, der sich bei diesem Wetter heraustraue, hatte er ihm in gebrochenem Deutsch zu verstehen gegeben. Doch Norbert ignorierte den besorgten Tonfall in seiner Stimme mit dem lapidaren Hinweis, dass so ein bisschen Kälte noch niemandem geschadet habe. Inzwischen hatte er den deutsch-tschechischen Grenzübergang passiert. Heute wollte Norbert nicht in die Rundkirche ›Zum Friedefürsten‹ 25 , wie bei seinem letzten Aufenthalt hier, als er mit seiner Frau das Weihnachtsoratorium gehört hatte. Nein, seine Absicht war ganz und gar nicht fromm. Nachdem er den Kreisverkehr auf Klingenthaler Seite hinter sich