Kirchliches Leben im Wandel der Zeiten. Группа авторов
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12 Von Bedeutung waren die beiden Hirtenbriefe des Wiener Fürsterzbischofs Johann Joseph von Trautson vom 1. Januar 1752 und des Salzburger Fürsterzbischofs Hieronymus von Colloredo vom 29. Januar 1782 sowie der zumeist übersehene, aber gleichwohl reformistisch bedeutendste Hirtenbrief des Trierer Kurfürsten und Augsburger Fürstbischofs Clemens Wenzeslaus von Sachsen vom 1. November 1783 an den Augsburger Bistumsklerus. Verfasser dieses Hirtenbriefs war Johann Michael Sailer. H. Jedin (Hg.), Handbuch der Kirchengeschichte V, Freiburg-Basel-Wien 1970, 604 f.; J. Seiler, Sailers Hirtenbrief für den Augsburger Fürstbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen (1783), in: Schwaiger, G. / Mai, P. (Hg.), Johann Michael Sailer und seine Zeit (BGBR 16), Regensburg 1982, 209-227.
13 Siehe hierzu Wessenbergs Korrespondenz mit dem Luzerner Stadtpfarrer und Bischöflichen Kommissar Thaddäus Müller. M. Weitlauff / M. Ries, Briefwechsel.
14 Christkatholisches Gesang- und Andachtsbuch zum Gebrauche bei der öffentlichen Gottesverehrung im Bisthum Konstanz, Konstanz 1812.; F. Kohlschein, „Christkatholisches Gesang- und Andachtsbuch zum Gebrauche bei der öffentlichen Gottesverehrung im Bisthum Konstanz“ (Konstanz 1812), in: ders. / Küppers, K. (Hg.), „Der große Sänger David - euer Muster“. Studien zu den ersten diözesanen Gesang- und Gebetbüchern der katholischen Aufklärung (Liturgiewissenschaftliche Quellen und Forschungen 73), Münster 1993, 137-181.
15 Ritual nach dem Geiste und den Anordnungen der katholischen Kirche, oder praktische Anleitung für den katholischen Seelsorger zur erbaulichen und lehrreichen Verwaltung des liturgischen Amtes. Zugleich ein Erbauungsbuch für die Gläubigen, Stuttgart und Tübingen 1831, 21833; E. Keller, Die Konstanzer Liturgiereform unter Ignaz Heinrich von Wessenberg (FDA 85), Freiburg i. Br. 1965, 191-247, Wessenbergs amtliche Verordnungen zur Konstanzer Liturgiereform hier 266-472; M. Weitlauff, Ignaz Heinrich von Wessenberg [2010], 42-61. – Siehe auch: R. Reinhardt, Diözese Rottenburg 1828-1878. Antworten und Fragen, in: Theologische Quartalschrift 158 (1978) 243-256.
16 F. X. Bischof, Das Ende, 304-314; W. Hug, Auf dem Weg zur Bistumsgründung: Die Zeit der Säkularisation, in: Smolinsky, H. (Hg.), Geschichte der Erzdiözese Freiburg I: Von der Gründung bis 1918, Freiburg-Basel-Wien 2008, 15-76, hier 48-51; M. Weitlauff, Ignaz Heinrich von Wessenberg [2010], 42-61.
17 Die Zitate finden sich in: J. Beck, Wessenberg, 89 f., 130-138; I. H. v. Wessenberg, Unveröffentlichte Manuskripte, I/1 28-33.
18 E. Keller, Das Priesterseminar Meersburg zur Zeit Wessenbergs, in: Freiburger Diözesanarchiv 97 (1977) 108-207, 98 (1978) 353-447, das strenge Seminarstatut hier 154-162.
19 M. Weitlauff, Ignaz Heinrich von Wessenbergs Bemühungen um eine zeitgemäße Priesterbildung. Aufgezeigt an seiner Korrespondenz mit dem Luzerner Stadtpfarrer und Bischöflichen Kommissar Thaddäus Müller, in: ders. / Hausberger, K. (Hg.), Papsttum und Kirchenreform. Historische Beiträge. Festschrift für Georg Schwaiger zum 65. Geburtstag, St. Ottilien 1990, 585-651.
20 Wessenbergs „Anreden an die Kandidaten des geistlichen Berufs vor ihrer Ausweihung“ sind abgedruckt in: Mittheilungen über die Verwaltung der Seelsorge nach dem Geiste Jesu und seiner Kirche. Von J. H. von Wessenberg, ehemaligen Bisthums-Verweser zu Constanz II, Augsburg 1832. - Das Bild des „Geistlich-Geistlichen“ nach Johann Michael Sailer: M. Weitlauff, Priesterbild und Priesterbildung bei Johann Michael Sailer, in: Münchener Theologische Zeitschrift 46 (1995) 69-97, bes. 84 f.
21 Siehe dazu Wessenberg selbst in: Mittheilungen über die Verwaltung der Seelsorge, I.
22 Zit. in: J. Beck, Wessenberg, 104; I. H. v. Wessenberg, Unveröffentlichte Manuskripte, I/1 30.
23 F. X. Bischof, Die Bemühungen des Konstanzer Generalvikars Ignaz Heinrich von Wessenberg um die Priesterfortbildung, in: Münchener Theologische Zeitschrift 46 (1995) 99-118; K. Baumgartner, Bemühungen um Seelsorge und Seelsorger im Kreis um Sailer und Wessenberg. Zum 150. Todestag von Ignaz Heinrich von Wessenberg, in: Klerusblatt. Zeitschrift der katholischen Geistlichen in Bayern und der Pfalz 90 (2010) 159-161; M. Weitlauff, Ignaz Heinrich von Wessenberg [2010], 52-61.
24 Konstitution über die heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium Kap. II Art. 14. - Hinsichtlich der vor etwa fünfzig Jahren im Zusammenhang mit dem Zweiten Vatikanum einsetzenden Beschäftigung mit Wessenberg und den vom ihm initiierten Reformen stellt Klaus Oettinger fest: „So hat man besonders intensiv auf Wessenbergs vielfältige Maßnahmen zu einer soliden Priesterausbildung und Priesterweiterbildung, auf seine Verfügungen zu einem priesterlichen Leben und zum priesterlichen Dienst aufmerksam gemacht. Nahezu alles, was Wessenberg in seinen zahlreichen ‚Hirtenbriefen und Verordnungen für das Bisthum Constanz’ diesbezüglich geschrieben hat, ließe sich als Vorformulierung der Konzilsdekrete ‚Optatam totius’ (‚Über die Ausbildung der Priester’) oder ‚Presbyterorum ordinis’ (‚Über Dienst und Leben der Priester’) lesen.“ Man muß ergänzen: Vor allem seine liturgischen Reformen und Reformanstöße wurden, wie die liturgische Bewegung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, durch die Konstitution über die heilige Liturgie „Sacrosanctum Concilium“ vollauf bestätigt. Gewiss, es waren Versuche, erste Versuche, um einem als dringend erkannten religiösen Bedürfnis abzuhelfen. Aber Wessenberg hat diese Versuche mutig und anspruchsvoll gewagt, im Bestreben, „den gerechten Forderungen nach Kräften zu genügen“; aber er fährt im Vorwort zu seinem „Ritual“ fort: „ihnen ganz zu genügen, wird hoffentlich einst einem Zusammenwirken im weiten Gebiete der Kirche gelingen, deren prüfendem Geist die Vollendung eines solchen Werkes vorbehalten bleibt.“ Dass Wessenberg vom aufgeklärten Denken seiner Zeit (im positiven Sinn!) geprägt war und entsprechend artikulierte, kann man ihm wirklich nicht zum Vorwurf machen. Er war vielmehr ein hochgebildeter, theologisch versierter, sehr ernster und wohlüberlegter kirchlicher und liturgischer Reformer; und gerade Johann Michael Sailer war ihm dabei ein entscheidender Anreger und praktisch-theologischer Wegweiser. Klerikale Selbstinszenierungen und andere „volkssprachliche“ Entgleisungen, wie man sie heute „nachkonziliar“ in einem offenbaren Missverständnis dessen, was das Zweite Vatikanum intendierte, in der liturgischen Praxis landauf landab erleben muss – von der „Entleertheit“ nicht weniger moderner Kirchengesänge ganz zu schweigen -, hätte er zweifellos scharf geahndet. Auch hier wäre erneut Rückbesinnung auf den Ursprung und die „gesunde“ Tradition dringend vonnöten, womit allerdings keineswegs Rückwendung gemeint ist. Wessenberg hatte sich von solcher Rückbesinnung leiten lassen! Das obige Zitat in: K. Oettinger, Freiherr Ignaz Heinrich von Wessenberg. Zu seiner Geltungsgeschichte