Kirche. Группа авторов

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Kirche - Группа авторов страница 4

Kirche - Группа авторов

Скачать книгу

natürlich auch auf dem Kongress. Ein Sechstel der Angebote im Bereich der Workshops und im Networkingbereich konnten wir über ein offenes Mitwirkungsportal auf der Web-site generieren. Wir bieten eine „mixed economy“ an Frömmigkeits- und Milieustilen. Und wir feiern in den liturgischen Teilen, die sich durch die Plenarveranstaltungen ziehen, dass die Geschichte der einen, allgemeinen Kirche mit einem verheißungsvollen Indikativ beginnt – „Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5,13). Damit wurden die liturgischen Teile nicht zum frommen Sahnehäubchen, sondern zum selbstverständlichen Ausdruck des geteilten Lebens während der Kongresstage. Treffend formulierte es ein Teilnehmer: „Der spirituellste Raum war die ‚selbstverständliche‘ Ökumene, die über dem ganzen Kongress schwebte.“

       Inspiration und Interaktion – die Struktur des Kongresses 9

      Die 1350 Teilnehmenden verteilten sich hälftig auf katholische und evangelische Kirchen. Schwerpunktmäßig kamen sie aus Niedersachsen, doch strahlte der Kongress in alle Bundesländer und bis in die Schweiz und nach Österreich aus. Neben den Angehörigen der Landeskirchen waren auch Vertreterinnen und Vertreter aus evangelischen Freikirchen angereist und wirkten bei Veranstaltungen mit.

       Zum Aufbau des Buches

      Die Beiträge im Buch nehmen einzelne Facetten der Dynamik des Kongresses auf, ohne seine Gesamtatmosphäre widerspiegeln zu können. Abgedruckt sind ein Großteil der Plenarbeiträge sowie ausgewählte Beiträge aus den Foren und einzelnen Workshops. Fünf große Themenblöcke zeichnen die innere Logik des Kongresses nach. Inspirationen aus der Weltkirche durchbrechen die Fixierung auf die bundesdeutsche kirchliche Situation, relativieren die eigenen Problemlagen und zeigen Möglichkeiten kirchlicher Formatierungen in anderen Kontexten und Kulturen auf. Hier wird in Ansätzen das Potenzial einer weltweiten Kirche als Lerngemeinschaft sichtbar, die aufmerksam aufeinander hört und voneinander lernt und damit das paulinische Bild der Kirche als Leib Christi anschaulich macht. Ob Berichte über die fresh expressions of church aus England mit einem deutschen Kommentar, Einblicke in den Umbau der Pastoral und der Initiative der örtlichen Gemeinden in der französischen Diözese Poitiers oder Impressionen aus der Kirchenentwicklung im asiatischen Raum – alle Beiträge bieten Momentaufnahmen aus spannenden, lokalen Prozessen. Eine Konvergenz sei vorab bemerkt: Das ereignishafte Moment von Kirche tritt in den Vordergrund. Mit Graham Cray gesprochen: „Kirche ist ein Verb“.

      Die Herausforderung, das Evangelium mit jeder Generation wieder neu zu entdecken, führt zu einer neuen Aufmerksamkeit für das Lokale und Lebensweltliche sowie einer diakonalen Kontextbezogenheit. Der „Aufbruch in die Lebenswelten“ beginnt zunächst als nüchterne Wahrnehmung der Kommunikationshürden der Kirche im Blick auf die unterschiedlichen Milieus und Lebenswelten, die Heinzpeter Hempelmann und Matthias Krieg aus verschiedenen Perspektiven beschreiben. Für eine „milieuübergreifende Kommunikation des Evangeliums“ (Hempelmann) gilt es, das „kulturelle und das religiöse Kapital der Lebenswelten“ (Krieg) wahr- und aufzunehmen. Diese Herausforderung wird nicht vorschnell operationalisiert, sondern durch eine fundamentale Besinnung auf den Glaubensbegriff und eine kreative Neubestimmung des Evangeliums als „Botschaft vom Guten“ geistreich unterbrochen (Matthias Sellmann). Es ist dieses Evangelium selbst, das uns aus der „Verkirchlichungsfalle“ herausführt, mit Menschen unterschiedlicher Lebenswelten verbindet und uns an der Seite Jesu zur Kirche macht. Christina Brudereck bebildert mit ihrer poetisch erzählten Geschichte einer Gemeindeneugründung in Essen diesen Perspektivenwechsel eindrücklich. Harald Schroeter-Wittke buchstabiert am Thema Musik die „ästhetische Millimeterarbeit“ zwischen milieubezogenen und milieuverengten Ansätzen heraus. Gerhard Wegner fragt nach Gottes Gegenwart im sozialen Raum, um diesen nicht nur als Objekt kirchlicher Sendung, sondern als Ort begreifen zu können, in dem Gott bereits wirkt.

      Wo sich die Kirche auf die pluralen Lebenswelten einlässt und sich damit in ihren Formen verflüssigt, stellt sich die Frage, wie sich im Rahmen der überkommenen institutionellen Gestalt der Kirche die neuen Räume für Innovation und Experimente einstellen. Wie lässt sich Wandel gestalten? Aus organisationssoziologischer Sicht beantwortete Valentin Dessoy diese Frage mit einem Plädoyer für den Umbau: „Kirche muss die Tradition wahren und systematisch Innovation vorantreiben, ausgehend vom Bestehenden unbekanntes Terrain erkunden, Trampelpfade verlassen und neue Wege gehen.“ Die von ihm angemahnten Konsequenzen für ein grundlegend gewandeltes Verständnis von Führung und Leitung beleuchten die Beiträge von Damian Feeney und Burghard Krause unter dem Stichwort der missionalen bzw. geistlichen Leitung. Der ökumenische Beitrag von Hans-Hermann Pompe und Hubertus Schönemann befragt den Missionsbegriff nach seinen Ressourcen für den kirchlichen Umbau und bezieht ihn zurück auf die gemeindlichen Wirklichkeiten. Mission setzt in Bewegung und lockt die Kirche auf ungewohnte Pfade. An diese Perspektive knüpft Carsten Hokema an, indem er unter dem Motto „Wir

Скачать книгу