Kirche. Группа авторов

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mit, aber sie erwarten, teilnehmen zu können. In diesem Stadium bereitet die neue Ausdrucksform von Kirche einen Weg zu Jesus, indem sie eine Reihe von Einzelschritten auf dem Weg einrichtet – wobei Taufe/Erneuerung des Taufversprechens/Konfirmation und Heiliges Abendmahl sich ganz natürlich eingliedern lassen.

      Untersuchungen in drei Diözesen (Liverpool, Canterbury und Leicester) im Jahr 2012 zeigen, dass „fresh expressions of church“ zwischen 10 und 11 % der Gottesdienstbesucherzahl insgesamt und sie 18 % der Kirchengemeinden in diesen Diözesen ausmachen. Durchschnittlich gehören ihnen 40 Personen an. Sie sind im gesamten Spektrum sozialer und ökonomischer Kontexte eingerichtet worden, die von wohlhabenden Schichten bis zu prekären Milieus, von ländlichen Räumen bis zu Großstädten reichen.

      Von je fünf Mitgliedern war einer bereits zuvor Kirchgänger – meistens ein Mitglied des Pflanzungsteams, es gibt wenig Transferwachstum. Zwei waren entkirchlicht, sie hatten bereits zuvor mit Kirche zu tun, hatten aber schon länger keinen Kontakt mehr mit dem kirchlichen Leben. Zwei waren gänzlich unkirchlich, sie haben noch nie zu einer Kirche gehört.

      Ein geordnetes sakramentales Leben kann in verschiedenen Entwicklungsstadien von neuen Ausdrucksformen von Kirche entstehen. In diesen Diözesen hatten 47 % der neuen Gemeinden Abendmahlsgottesdienste und 26 % Taufgottesdienste gefeiert.

      Das größte Wachstum im Bereich der „fresh expressions“ in der Kirche von England verzeichnen wir in den letzten drei Jahren. Insofern setzt sich eine dynamische Entwicklung weiterhin fort.

      Vor allem aber spüren wir, dass wir von einer Bewegung des Heiligen Geistes erfasst sind.

      Unser Kollege George Lings schrieb kürzlich: „Die Zunahme von neuen Ausdrucksformen von Kirche in der Kirche von England seit 1980 … ist ein deutliches Wirken des Geistes in unserer Zeit.“

      1 Übersetzung Astrid Quick, Überarbeitung Dirk Stelter und Philipp Elhaus. Vgl. auch die Beiträge von Graham Cray auf der Konferenz Gemeinde 2.0: Dieser Weg wird kein leichter sein – Mut zur Veränderung, in: Heinzpeter Hempelmann, Michael Herbst, Markus Weimer (Hg.), Frische Formen für die Kirche von heute, Neukirchen-Vluyn 2011, 63–76 sowie „Ekklesiologie, Kultur und Mission“ in: Christoph Ernst, Christopher Hill, Leslie Nathaniel, Friederike Nüssel (Hg.), Ekklesiologie in missionarischer Perspektive, Leipzig 2012, 198–221.

      2 Church house publishing (Hg.), Mission-shaped Church. Church Planting and Fresh Expressions of Church in a Changing Context, London 2004. Vgl. die deutsche Übersetzung: Michael Herbst (Hg.), Mission bringt Gemeinde in Form, Neukirchen-Vluyn 2006. Die folgenden Zitate stammen, soweit nicht anders benannt, aus der deutschen Übersetzung.

      3 Rowan Williams, Vorwort zu „Mission-shaped Church“, in: Michael Herbst (Hg.), Mission bringt Gemeinde in Form, Neukirchen-Vluyn 2006, 25.

      4 Jürgen Moltmann, Kirche in der Kraft des Geistes, München 1975, 386.

      5 Michael Herbst (Hg.), Mission bringt Gemeinde in Form, Neukirchen-Vluyn 2006, 181.

      6 Ebd., 78.

      7 Vgl. die umfangreichen Informationen zu Trainingsprogrammen, Publikationen, DVDs und anderes mehr auf www.freshexpressions.org.uk.

       Hans-Hermann Pompe

       Im Westen was Neues? Ein Kommentar

       1. Gott ist auf der Überholspur. Sind wir da, wo Gott ist?

      Ein Schlüsselelement der Erneuerung ist für die Anglikaner: Es ist Gottes Mission. Nicht: „Die Kirche hat eine Mission“, sondern: „Mission formt und schafft die Kirche“. Gott liebt Experimente – denn er will seinen Menschen nahe sein. Die Kirche ist nicht da zu ihrer Selbsterhaltung, sondern zum Besten der Menschen, die nicht vom Evangelium erreicht wurden. Frage an uns: Wollen wir Mitglieder erreichen oder Menschen gewinnen? Das Erste kann nur eine Folge des Zweiten sein, aber nicht umgekehrt.

      2. Schwarz-Weiß ist vorbei. Altes und Neues, Bewährtes und Innovatives werden parallel entwickelt.

      Die deutsche Kultur des „Entweder-oder“ verhindert vieles: Wir stellen zu oft gegeneinander, was neben- oder miteinander gedacht werden muss. Manchmal habe ich den Verdacht, dass die Engländer sowohl durch eine diszipliniertere Debattenkultur als auch durch ein komplementäreres Denken gegangen sind – jedenfalls wird dort bei der Suche nach einer „Mission-shaped church“ zusammengehalten, was zusammengehört: Altes wird wertgeschätzt – und zugleich weiterentwickelt. Neues wird zugelassen, gefördert und ermutigt. Beides wird zu wechselseitiger Ergänzung verlockt.

      Eine offene Frage, zumindest aus evangelischer Sicht: Die Church of England ist eine synodal verfasste Kirche. Wie kommt es zu einmütigen synodalen Bewegungen und Entscheidungen? Ist das nur mit einem Wunder zu erklären? Vermutlich gibt es eine kluge Strategie und viel Geduld derjenigen, die ihrer Kirche zu einer Neubesinnung auf ihre Mission helfen wollen.

      3. Top-down und bottom-up ergänzen sich. Wir brauchen eine kluge Kombination von geistlicher Leitung und Basisverankerung.

      Zumindest bei den Evangelischen gibt es ein weit verbreitetes Misstrauen gegen die nächsthöheren kirchlichen Ebenen: „Das sind die da oben, was kann von denen schon Gutes kommen!“ Parallel gibt es eine Scheu vieler Leitungsverantwortlicher vor Initiativen, Impulsen und Visionen: Sie haben aber ein Mandat, das den synodalen Interessenausgleich weit übersteigt. Als Basis müssen wir lernen, unsere Leitenden zu ermutigen: Fordert uns heraus, damit wir unseren Teil an der Veränderung entdecken und annehmen. Als Leitende werben wir um das Vertrauen der uns Anvertrauten: Wir brauchen nicht nur euer Mandat, sondern auch eure Mitarbeit, denn Leitung der Kirche geht nicht ohne euch.

      4. Alles bleibt anders! Eine gesamte Kirche reagiert konsequent auf die Veränderung der Gesellschaft.

      Wir können bei den Anglikanern gut lernen, wie man

      – wahrnimmt, was sich ändert.

      – durchdenkt und analysiert, was das für Folgen hat.

      – die Veränderungen erneut im Licht der Bibel deutet.

      –

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