Kirche. Группа авторов

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und anzuerkennen; die verschiedenen Dienste in der Kirche geben ihm hierzu die Möglichkeit. Der Heilige Geist, der uns in der Firmung geschenkt ist, befähigt alle, auf den Ruf des Herrn zu antworten, das Vertrauen, das Gott uns schenkt, lädt uns ein, einander zu vertrauen.

      Die örtlichen Gemeinden öffnen einen Weg des Glaubens für die, die sich darauf einlassen. In einer Basisequipe lernt man – wenn auch manchmal mühsam – sich auszutauschen, einander zuzuhören, den Standpunkt der anderen in Betracht zu ziehen. Bei den gemeinsamen Initiativen geht es um konkret gelebte Solidarität. Jede Basisequipe ist so etwas wie ein Laboratorium der Geschwisterlichkeit, um so sichtbares Zeichen für die ganze örtliche Gemeinde zu sein, dass Geschwisterlichkeit möglich ist und alle dazu eingeladen sind.

      Ein alter Mann, ungefähr 80 Jahre alt, war der erste Pastoralbeauftragte seiner Gemeinde für einen Zeitraum von sechs Jahren und er sagt: „ Ich habe mich immer engagiert, im Beruf, in der Zivilgemeinde … das ist auch in der örtlichen Gemeinde so weitergegangen, aber erst jetzt, wo ich alt bin, entdecke ich, dass all mein Engagement seine Wurzel in der Taufe hat.“ Und er fügt hinzu : „Was für ein Glück habe ich doch, dass ich diese Kirche kennenlernen durfte!“ Jetzt ist er nicht mehr nur ein alter Mann, sondern ein glücklicher Christ. Lernen wir durch die örtlichen Gemeinden nicht auch die Kirche zu lieben?

       Die Sendung stärken

      Jährliche Treffen der Priester und der Pastoralbeauftragten jeder örtlichen Gemeinde in der Diözese mit dem Bischof und den Bischofsvikaren sind – geschwisterlich, spirituell und kirchlich – Grundlage für die örtlichen Gemeinden. Durch diese Treffen hat sich ein Bewusstsein gebildet, dass nämlich alle zusammen – Dienstamt und Diener des Evangeliums – an der gleichen Sendung teilhaben.

       Formation – Ausbildung, Weiterbildung, Schulung

      Der Aspekt der proximité, der Nähe, ist ein absolutes Muss für alle Christen in der Diözese, welche Verantwortung sie auch immer haben mögen. Neben dem Centre Théologique haben sich nach und nach auch neue, dezentrale Modelle herausgebildet, die so etwas sind wie ein „spiritueller Zwischenstopp“. Es gibt Angebote in verschiedenen Klöstern und auch Angebote des diözesanen Dienstes für Spiritualität. Es gibt Schulungen für Glaubensverkündigung, für Trauerbegleitung, Lektorenausbildung, liturgische Ausbildung – dieses sind aber eher Angebote des Centre Théologique.

       Zeiten der Relecture und Aufgabe der Unterstützungsequipen

      Mit den ersten Erneuerungen der Basisequipen wurde auch deutlich, wie wichtig es ist, den Weg anzuschauen und zu deuten, den eine Equipe gemeinsam gegangen ist.

      Tatsächlich ist es oft so, dass die erste Reaktion von Personen, deren Mandat zu Ende geht, die ist, dass sie nach Nachfolgern suchen. Das Risiko ist hoch, dass es nur ein Rufen in eine bestimmte Aufgabe ist, die getan werden muss, und man übersieht, dass es in erster Linie um einen spirituellen Schritt im Herzen der örtlichen Gemeinde geht. Deshalb ist es zur Norm geworden, dass es vor jeder Erneuerung einer Basisequipe eine Zeit der Relecture gibt.

      Die Relecture wird geleitet von einer Person „von außen“, die nicht zur Basisequipe gehört. Es werden einige Arbeitsblätter vorbereitet, sie sind in dem Handbuch zu finden, das jeder örtlichen Gemeinde übergeben wird. Bei der Relecture geht es darum, die Früchte des Lebens der Gemeinde zu entdecken und zu ernten. Wir könnten diese Zeit auch als „Überprüfung des Lebens“ im Licht des Wortes Gottes bezeichnen, wo jedes Mitglied der Basisequipe mit den anderen teilt, was sich in ihm/ihr ereignet hat – Entdeckungen, Freude, Schwierigkeiten und den Ruf, den er/sie wahrnimmt. Was für ein Christ bin ich geworden? Das ist immer ein großer Augenblick der Gnade. Für manche Menschen mag es zunächst schwierig sein, den anderen Mitgliedern der Basisequipe vom eigenen Glaubensweg, den Zweifeln und Freuden zu erzählen. Die Aufgabe des Leiters ist es hier, zu ermöglichen, dass jede und jeder sprechen kann.

      Diese Zeit des Austauschs stärkt den Zusammenhalt der Gemeinde und ermöglicht, mit Vertrauen in die Zukunft zu blicken. Es entsteht der ernsthafte Wille, den Menschen, die wenig in der Kirche engagiert zu sein scheinen, aber trotzdem großes Interesse zeigen, auch die Möglichkeit zu geben, diese Glaubenserfahrung zu machen. Deshalb haben wir auch den starken Willen, an der „Kultur des Rufens in den örtlichen Gemeinden“ zu arbeiten.

      Anwesend bei der Relecture ist auch fast immer der Priester der örtlichen Gemeinde und oft ist er es, der am meisten über die Kraft der Glaubenszeugnisse staunt.

      Einige Aspekte der Erneuerung der Equipen sind hier noch zu erwähnen:

      Im Blick auf die immer größer werdende Zahl der örtlichen Gemeinden haben wir den Mitgliedern der ersten Equipen signalisiert, dass sie – jetzt, wo sie ihre Aufgabe erfüllt haben – nun ihrerseits die örtlichen Gemeinden in ihrer Nähe unterstützen könnten. Die Verfügbarkeit und die Großzügigkeit dieser Menschen sind bemerkenswert. In jedem der 14 Territorien der Diözese wenden sich Menschen aus den örtlichen Basisequipen an diese Unterstützungsequipen. Sie sind wie große Brüder und Schwestern – Wegbegleiter aus einer guten Distanz heraus, aber doch auf Augenhöhe mit den Engagierten in den Gemeinden. Alle tun dies ohne Bezahlung, sie übernehmen diese Aufgabe auf der Grundlage ihrer Taufe und nicht auf der Grundlage eines besonderen Dienstes.

      Besonders werden sie gerufen für Zeiten der Relecture. Sie tragen zusammen, sie ermutigen, sie teilen ihre Erfahrungen, sie erinnern an die Grundlagen und berichten, falls einige Fragen, Schwierigkeiten oder Wünsche dies erfordern, den Bischofsvikaren. Sie werden auch gerufen, wenn es in den Gemeinden Schwierigkeiten oder Konflikte zwischen einzelnen Personen zu regeln gibt.

      Die Bischofsvikare, die für ein Territorium verantwortlich sind, schlagen diesen Unterstützungsequipen auch Zeiten des Austauschs und der Fortbildung für sie selber vor.

       Das Handbuch

      Im Nachgang zur Diözesansynode wurde ein Handbuch herausgegeben, sozusagen die Charta für das Leben der Diözesankirche. Dieses Handbuch ist Bezugspunkt, Werkzeug und gibt Erläuterungen unterschiedlicher Art. Es wird an die Ausrichtung der Diözesankirche erinnert, damit das missionarische Ziel der Diözese immer lebendig vor Augen bleibt.

      Das Handbuch ist auch Instrument im Dienst an der Communio der örtlichen Gemeinden. Es wurde den Priestern, den Verantwortlichen in der Pastoral und jeder Basisequipe übergeben.

       … und zum Schluss

      Wir sind auf einem Weg zur Errichtung von „neuen Pfarreien“. Was wir aber heute schon sagen können, ist: Dieser Weg verstärkt und wird das Leben der örtlichen Gemeinden weiter verstärken, so dass sie ihre Sendung nahe bei den Menschen leben können und so die Relevanz des Glaubens in der heutigen Zeit bezeugen, indem sie sich in den Dienst aller stellen, besonders aber in den Dienst derer, die von der Kirche am weitesten entfernt sind.

      1 Adaptiert aus dem Französischen von Gabriele Viecens, Dipl.-Übersetzerin. Vgl. zu den Erfahrungen in Poitiers auch den Beitrag von Eric Boonne in diesem Buch sowie Reinhard Feiter u. Hadwig Müller (Hg.) Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof. Ermutigende Erfahrungen der Gemeindebildungen in Poitiers, Ostfildern 22012 und Hadwig Müller, Gemeinde und Leitung im Bistum Poitiers, in: Michael Böhnke, Thomas Schüller (Hg.), Gemeindeleitung durch Laien? Internationale Erfahrungen und Erkenntnisse, Regensburg 2011.

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