Liebesbrief an Unbekannt. Thomas Brezina
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Liebesbrief an Unbekannt - Thomas Brezina страница 8
Die Kraft der Anziehung nutzen, um einen Partner mit Herz und Hirn ins Leben zu ziehen. Wer Energie ausstrahlt, zieht Energie an. Es muss aber die richtige Energie sein, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Stell deine Energie vom »Wunsch nach einem Partner« auf »Ich habe einen Partner und bin glücklich« um, dann wirst du ihn in dein Leben ziehen.
Briefe an einen Partner zu schreiben, der nur in der Zukunft existiert, ist ein Zeichen an den Kosmos, diesen Menschen in deine Richtung zu bewegen, damit ihr einander treffen könnt.
Da diese Technik eher von Frauen angewendet wird als von Männern, richtet sich diese Anweisung auch an Frauen. Alle Herren sind aber herzlich eingeladen, es genauso zu machen.
Grundsätzlich: Du bist eine Frau, die einen großartigen, warmherzigen, ehrlichen, gut aussehenden Mann verdient. Einen Mann, der dich liebt und den du aus ganzem Herzen liebst. Einen Mann, der dich ehrlich will und nicht braucht und umgekehrt genauso. Einen Mann, der dein bester Freund ist, und du bist seine beste Freundin. Gerne fügen wir hinzu, dass er eine Kanone im Bett und treu ist.
Wir legen uns weder auf Haarfarbe noch Beruf oder Herkunft fest, denn diese Wahl überlassen wir dem Universum, dem Kosmos, der großen Macht, die uns umgibt.
Dieser Mann ist bereits geboren. Er hat genau das richtige Alter für dich und er ist gerne bereit, in dein Leben zu kommen, weil er dich genauso gerne treffen möchte wie du ihn. Er sucht eine Frau wie dich, weiß es vielleicht aber noch gar nicht, und dich kennt er schon gar nicht.
Dieser Mann mag irgendwo auf der Welt sein, aber das spielt keine Rolle, wenn du gewillt bist, ihn in dein Leben zu ziehen.
Du wartest nicht auf deinen Märchenprinzen, denn es gibt keine Märchenprinzen. Du bist auch keine Prinzessin, sondern eine Prachtfrau mit jeder Menge Macken, die dazugehören. Bei ihm ist es nicht anders.
Schick Energie an den Unbekannten aus, damit er dich finden kann. Er wird zu dir gezogen, oder aber du entdeckst den Weg zu ihm. Dafür musst du leuchten. Deine Energie muss das Universum durchdringen und in tausenden kleinen Strahlen ausgesandt werden. Einer davon wird den Mann deines Herzens und dich zusammenführen.
Liebesbriefe an Unbekannt zu schreiben ist eine Art, die richtige Frequenz einzustellen, damit du deinen Traummann anfunkst. Du musst die Wellenlänge vorgeben, auf der du funkst. Ist sein Empfänger auf diese Wellenlänge eingestellt, so wird durch Zeit und Raum ein unsichtbarer Kontakt hergestellt. Die kosmischen Kräfte werden alles in Bewegung setzen, damit Funkturm – also du – und Empfangsgerät – also er – zueinander finden.
7
Emma ließ die Worte einsickern. »Wie lange kann das dauern?«
»Von fünf Sekunden bis zu fünf Jahren.«
»Die fünf Sekunden hören sich gut an, die fünf Jahre weniger. Bis dahin bin ich alt und grau.«
»Wie alt bist du jetzt?«
»29.«
»Aha, und mit 34 bist du alt und grau.«
»Du weißt, wie ich das meine.«
»Die fünf Sekunden sind schon allein deshalb zu kurz für dich, weil du einen Mann brauchst. Weil du ihn dir so wünschst.« Patricia schlug auf die Tischplatte. Die vielen kleinen Glücksbringer aus aller Welt hüpften in die Höhe. »Das ist die beste Art, den wirklich richtigen Mann von dir fernzuhalten. Du würdest ihn nämlich erdrücken, wie eine Boa constrictor ihre Beute.«
»Patricia, es ist überhaupt nicht so…«
Emma traf ein langer, ruhiger Blick aus den geschminkten Augen. Patricia legte den Kopf leicht zur Seite und schwieg einfach nur. Nach ein paar Atemzügen stammelte Emma herum, schluckte und wurde verlegen. Weil sie den Blick nicht aushielt, sah sie im Raum herum: Es war ein geräumiges Wohnzimmer, in dem auf allen geraden Flächen hohe Stapel von Büchern lagen.
Ganz oben auf den beiden höchsten Stapeln thronten die Katzen Isis und Osiris. Sie war eine schwarz-weiß-rote Glückskatze, er ein pechschwarzer Kater mit weißen Pfoten und einem weißen Schwanz. Mit seinen smaragdgrünen Augen sah er auf Emma herab. Als sich ihre Blicke trafen, glaubte sie eine Stimme in ihrem Kopf zu hören.
»Kannst du das alles endlich kapieren, du dumme Nuss?«
Natürlich war es nicht der Kater, der das gesagt hatte. Oder doch?
Sanft tippte Patricia mit den Fingerspitzen auf Emmas Handrücken. »Du tust einfach genau, was ich dir sage, und wenn der Zweifel sich meldet, dann sagst du ihm einfach…«, Patricia schrie die nächsten Worte so laut, dass die beide Katzen herabsprangen und sich unter dem Sofa verkrochen: »Halt die Klappe!!!«
Mittlerweile wusste Emma, dass Patricias zweiter Vorname Sturheit war. Es war sinnlos, ihr zu widersprechen. Vielleicht kam das von ihrem Beruf, in dem sie Leuten ihre Zukunft vorhersagte. Sie musste es auf eine Weise tun, die die Leute überzeugte, und deshalb hatte sie sich angewöhnt, so eindringlich zu reden.
»Ich mache es.«
»Gutes Mädchen«, lobte Patricia und lächelte.
»Aber was tue ich mit den Briefen?«
»Was immer du gerne willst. Manche lesen sie laut dem Universum vor. Andere Leute versperren sie in einer Lade. Andere schreiben sie in ihr Tagebuch. Andere tippen sie auf dem iPad. Andere verbrennen sie. Hauptsache, du hast beim Schreiben deine Frequenz gefunkt.«
Emma wusste, dass sie sich albern fühlen würde, wenn sie die Briefe später las. Vor allem, wenn kein Traummann aufgetaucht war und die ganze Aktion umsonst.
»Stopp!«, rief Patricia. Emma fuhr zusammen. »Du zweifelst schon wieder.«
»Wieso weißt du das?«
»Liebste, mein Beruf ist Hellsehen und ein wenig Gedankenlesen. Außerdem steht dir alles mehr oder minder auf die Stirn geschrieben. Mit Leuchtbuchstaben.«
Verlegen grinsend atmete Emma tief durch.
»Hast du diesen Rat schon anderen gegeben? Das mit den Liebesbriefen an Unbekannt?«
»Vielen.«