Gestaltpädagogik im transnationalen Studium. Группа авторов

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Gestaltpädagogik im transnationalen Studium - Группа авторов EHP-Edition Humanistische Psychologie

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Fällen sprechen wir über die grenzenlose Freiheit des Individuums beim Treffen seiner Entscheidungen.

      Der Vielzahl der existentialistischen Strömungen mangelt es an einem einheitlichen begrifflichen Apparat. Die Vielfalt von Akzenten, die die Varianten des Existentialismus charakterisieren, kann die Illusion der terminologischen Verwirrung schaffen.

      Aber ohne Zweifel ist der Existentialismus eine philosophische Strömung, die sich mit Phänomenen beschäftigt - zuständig für alles, was lebendig, menschlich, existierend ist. Laut Gerard L. Guteks (2003, S. 111) Definition kann der Existentialismus im Ganzen genommen verstanden werden „als eine Art philosophischer Spekulation, die auf einer Gegenüberstellung beruht von einer einzigartigen und freien Individualität und der Herde, der Menge oder Masse der Gesellschaft“.

      „Der Existentialismus nimmt auch an, dass alle Menschen die volle Verantwortung für den Sinn ihrer Existenz und Selbstbestimmung tragen". Der Existentialismus weist die primäre Rolle der menschlichen Subjektivität nach und beschäftigt sich mit der philosophischen Reflexion über das Leben, deren grundlegendes Merkmal ein individueller, subjektiver Standpunkt jedes Menschen ist. Mit den Worten von M. Stras-Romanowska (1996, S. 19) nennen Philosophen Existenz „Erleben der Welt und sich selbst in der Welt, anders gesagt, ein bewusstes Dasein und die damit

      verbundenen freien Wahlmöglichkeiten“. Daher ist mit dem Existentialismus untrennbar die Annahme verbunden, dass im internen emotionalen Aspekt ein Mensch immer frei ist. Der Mensch ist somit das von der Definition her freie Wesen. Die existentielle Haltung eines Menschen basiert auf seiner persönlichen Selbst-Reflexion über den Sinn seiner Existenz, über Gefühle, Ereignisse, etc. (G. L. Gutek - 2003, S. 117). Da die Existentialisten es ablehnen, die Existenz von externen Kriterien, Wahrheit und Lüge, Gut und Böse überprüfen zu lassen, so ist ein Bezugspunkt für alle gleich - der Mensch selber. Und so machen Existentialisten auch im Denken über Bildung aufmerksam auf die Bildung einer voll authentischen Person, im Bewusstsein ihrer Freiheit und dass jede Wahl ein Akt der Schaffung eines einzigartigen Wertes ist. Die Folge dieses Denkens über die Freiheit des Individuums ist der Charakter der Beziehung des Individuums zu dem sozialen Umfeld und den anderen Menschen. Ein Existentialist soll vor allem Menschen und ihre Erfahrung ernst nehmen. Einer der grundlegenden Aspekte des existentialistischen Denkens ist die Bedeutung des Individuums, weil diese als ein Individuum existierende Person für S. Kierkegaard ein grundlegendes existentiales Problem ist. Und man kann hier wichtige Grundlagen der existentiellen Gedanken angeben: die Erste ist die Bedeutung von Freiheit und Selbstbewusstsein, die Zweite - aufgrund der ersten - ist die Tatsache, dass die Verantwortung ein Ergebnis der Freiheit ist, und jeder Mensch frei und gleichzeitig verantwortlich für seine Wahl, sein Handeln und deren Authentizität ist. Es ist nämlich jeder verantwortlich für seine eigene Existenz.

      Zu den wichtigsten Annahmen des Existentialismus gehört die Formel: dass der Existenz die Essenz vorausgehe. Das ist so zu verstehen, dass wir uns selbst als das Einzelne bilden. Zum Beispiel verkörpert Heideggers Denken die Behauptung, dass „(…) für jeden sein Dasein, sein Wesen (Essenz), die Art und Weise, auf welche er sein Leben prägt, seine Art ist zu existieren“; in der Formulierung von Sartre hingegen heißt es: "wir selbst >> entscheiden <<, was wir sind" (siehe T. Honderich - 1998, S. 174).

      Heideggers Existenzphilosophie wird als metaphysisch bezeichnet, weil darin - im Gegensatz zur traditionellen Erkenntnistheorie - die menschliche Wahrnehmung von Realität und ihrer Existenz rein subjektiv ist.

      M. Heidegger nach sind alle Aspekte des Lebens jedes Menschen das Objekt seiner Wahl. Unser Wissen über die Welt ist nicht wichtig, sondern unser Dasein, unser Leben - anders gesagt - unsere Existenz. Unsere persönliche Existenz ist das, über das wir uns am meisten direkt und klar bewusst sind. Wir nehmen die Welt nicht von außen wahr, sondern wir sind in ihr. Hinzu kommt, dass wir nicht in der Welt als isolierte Individuen leben, sondern mit anderen in Verbindung treten, nach einem individuellen und unwiederholbaren Stil der Existenz suchend und ihn findend (siehe T. Honderich - 1998, S. 322-327, B. Magge - 2000, S. 211-213). M. Heidegger geht davon aus, dass die menschliche Existenz eine Existenz in der Zeit ist – so hat das Dasein eine dreifache Struktur, deren Elemente der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft entsprechen. Allzu oft aber sind die Menschen von ihrer ursprünglichen, ganzheitlichen Natur entfremdet. Die Rückkehr zur ihr stellt - wie M. Heidegger definiert – „die Erlaubnis zur Existenz" dar. Dies bedeutet nichts anderes als die Öffnung zu sich selbst. Diese Existenz muss in der Ganzheitlichkeit verstanden werden, was auch bedeutet unter Berücksichtigung des Endes dieser Zeit oder des Todes. Die Akzeptanz dieser Wahrheit verleiht dem Leben individuellen Sinn und die Zeit der Existenz bekommt dann Inhalte. Davon überzeugt unter anderem die Arbeit von Agnieszka Widera-Wysoczańska (2000), die den theoretischen und empirischen Aspekten des Lebens und des Todes gewidmet ist. Ihre Annahmen beruhen auf den Ansichten der Humanistischen und Existenziellen Psychologen, die eine ganzheitliche Sicht des Menschen unterstreichen und auch die Bedeutung des Endes des Lebens betonen - als eine bedeutende existentielle Tatsache. Ein Mensch ist also eine Person, die ein unteilbares Ganzes bildet und alle Fakten seiner eigenen Existenz durchmacht (überlebt). A. Camus (1993) betont wiederum in seinem existenziellen Denken, von Rebellion und einem Sinn für das Absurde markiert, den Relativismus, der paradoxerweise eine Art von Vertrauen der Existenz des Menschen in der Welt sein soll. Ein Lebensweg ist die Akzeptanz des Individuums, der eigenen Menschlichkeit, so wie sie ist, d. h. fragmentarisch und an seinem Dasein leidend (siehe Glossar der philosophischen Werke - 2001, S. 31). Dies legt Gedanken über die Auswirkungen der Werke von M. Proust und Nietzsches auf die Ansichten von A. Camus nahe.

      Es ist auch Simone de Beauvoir erwähnenswert2 , die seit vielen Jahren in der persönlichen Beziehung mit dem mehr als sie selber bekannten J. P. Sartre einen bedeutenden Einfluss auf seine Ideen und Kreativität ausübte (T. Honderich - 1998, S. 136-137). Obwohl sie selbst unterstreicht, dass sie seine Schülerin sei, kann man eher über ihre kreative Zusammenarbeit mit J.P. Sartre sprechen, der immer ihr als erster seine Werke zur Kritik und Debatte präsentierte.

      Am meisten ist sie als eine Sprecherin für den Feminismus bekannt geworden, präsentierend eine existenzielle Sicht über die Situation von Frauen, wonach die von Männern regierte Welt den Frauen den Status der Anderen zuwies und Frauen in der Tat selbst für diese Situation verantwortlich waren, weil sie „statt Selbstüberschreitung Sicherheit wählten". In ihren späteren, reifen Werken folgerte sie, dass jeder Mensch - unabhängig vom Geschlecht - in seinen Entscheidungen weitgehend von den sozialen Bedingungen abhängig ist.

      Im Ausblick auf das Problem der Freiheit des Individuums, blieb sie in Opposition zu J. P. Sartre, der behauptete, dass „ein Sklave in Ketten so frei wie sein Herr ist", während ihrer Meinung nach, in diesem Sinne - uneingeschränkte Freiheit - weder eine Gefangene, noch eine Konkubine in einem Harem haben. Sie unterschied zwischen zwei Arten von Freiheit: Die erste - die Fähigkeit bestehende Verhältnisse zu ändern - und die andere - die Fähigkeit, sie richtig zu nutzen.

      Die Essenz dieser Übersicht enthalten ihre Worte: „Der Mensch ist der einzige und souveräne Meister seines Schicksals, wenn er nur will, so behauptet es der Existentialismus; darin liegt wohl Optimismus." (S. de Beauvoir - 1998, S. 179). Es wird angenommen, dass J. P. Sartre gerade von S. de Beauvoir inspiriert wurde, ein wichtiges existentielles Argument über die subjektiv wahrgenommene persönliche Freiheit des Einzelnen zu formulieren, die zwangsläufig mit der Freiheit der anderen Menschen verbunden ist.

      Philosophisches Denken des Existentialismus basiert also auf der Phänomenologie und betont ihre Bedeutung als primäre Grundlage für das Verständnis der einzigartigen Erfahrung des einzelnen Menschen. Daher sieht man auf die Ereignisse, die analysiert werden, auf die Realität eher aus der Perspektive der Bedeutung, welche sie für eine bestimmte Person haben, als im Sinne der objektiven Erkenntnis, einer wissenschaftlich fundierte Definition oder der Bestätigung der hypothetischen Urteile. Schlüsselhaft sind für den Existentialismus die individuelle, persönliche Art der Erfahrung der Wirklichkeit und das Sinngeben jedem erlebten Phänomen.3

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