Nick Francis 3. Группа авторов

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Nick Francis 3 - Группа авторов

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Wieso gibt es in den Geschichten Dinge, die es zu der Zeit, in der die Handlung spielt, noch gar nicht gegeben hat? Einen Kugelschreiber im Wilden Westen zum Beispiel.

      3.) Wie können Naturgesetze durchbrochen werden wie bei den Tumbleweeds, die schon im Sommer durch die Gegend rollten, obwohl sie eigentlich erst im Herbst ausgeblüht sind?

      4.) Was wusste der Schlafwagenschaffner Sam von mir?

      5.) Wem gehört die Stimme aus dem Nichts, die ich in den Geschichten ab und an höre?

      6.) Wer war der Tote, den ich im Wilden Westen gefunden habe, und der anscheinend aus unserer Welt kam?

      7.) Was hat es mit Spürauge auf sich?

      8.) Gibt es noch weitere Bücher dieser Art?

      9.) Bleibt der Körper, in dem man in der Geschichte lebt, dort zurück? Wo kommt er überhaupt her?

      10.) Standen auf den leeren Seiten auch mal Titel, die jemand schon gelebt hat und die deshalb verschwunden sind?

      Aber die vordringlichsten Fragen lauten:

      Was passiert, wenn ich in einer Geschichte sterbe? Bin ich dann auch hier tot? Wer war der Landstreicher, der das Buch zu Willi gebracht hat? Warum hat er sich so schnell aus dem Staub gemacht, ehe Willi ihm Geld für das Buch geben konnte? Und warum hat er Willi das Buch überhaupt überlassen? Wer war der Verstorbene, bei dem das Buch angeblich gefunden wurde?

      Kommen wir nun zu dem, was Willi inzwischen herausgefunden hat. Das war zum Beispiel, dass die Stadt Dumles aus dem Burgabenteuer dort liegt, wo sich der schottische Ort Dumfries befindet, und es in Dumfries eine Gaststätte namens Globe Inn bereits seit dem siebzehnten Jahrhundert gibt. Nach seinen Recherchen trieb sich zu der Zeit, als ich mich in Dumles beziehungsweise Dumfries befand, der berühmte schottische Schriftsteller und Poet Robert Burns ebenfalls da herum. Seinen Namen kenne ich, aber gelesen habe ich noch nichts von ihm. Ihr erinnert euch an den Schriftsteller Robert Hilton?

      Zu Rocky Town aus dem Wilden Westen hat Willi keinen real existierenden Ort gefunden, aber die Gegend erinnert an die um Denver in Colorado. Rocky Town könnte sogar ein Pseudonym für Denver sein, ebenso wie Dumles für Dumfries. Dann hat Willi noch herausbekommen, dass die Freiheitsstatue, von der in Rocky Town gesprochen wurde, in Wirklichkeit erst zwei Jahre nach meinem dortigen Aufenthalt gebaut wurde.

      Aber nicht nur Willi hat viel recherchiert. Auch ich war nicht untätig und so besuchte ich unter anderem einen Computer-Elektronik-Experten, da ich davon überzeugt war, dass es in dem Buch technische Besonderheiten geben musste. Denn das war mit Sicherheit keine Zauberei. Vielleicht ist das Buch ja eine Art virtueller Cyberspace und irgendjemand hat mal wieder die Gebrauchsanweisung verbummelt. Ach ja, es sollte doch einen Brief gegeben

      haben! Laut Aussage des Landstreichers. Wo der Brief nur geblieben ist? Auf dem Dachboden war er jedenfalls nicht.

      ***

      Kaum hatte ich die Tür zur PC-Klinik Schubert geöffnet, begrüßte mich auch schon ein schlanker Mann hinter dem Verkaufstresen. Sein graues Haar stand wirr nach allen Seiten ab.

      »Guten Tag, mein Name ist Nick Francis. Ich habe einen Termin mit Herrn Schubert.«

      »Da sind Sie genau richtig, ich bin Schubert. Sie sagten am Telefon, Sie hätten etwas, was ich mir einmal ansehen sollte?«

      »Ja, das hier«, antwortete ich und legte das Buch vor dem Mann auf den Tresen.

      »Ein Buch?«, fragte er leicht irritiert.

      »So sieht es aus.«

      Verwundert schaute sich Herr Schubert das Buch an. Nach einer Weile drehte er sich um und rief nach hinten in den Laden: »Matthias, kommst du mal nach vorne!«

      »Ja, Chef!«, hörte ich eine Stimme vom anderen Ende des Ladens und ein etwa zwanzigjähriger Mann mit schulterlangen Haaren, Stirnband und Kinnbart kam zu uns.

      »Kannst du mal eben hier vorne bleiben, ich habe etwas mit dem Herrn hier zu besprechen.«

      »Mach ich, Chef!«

      Die Ladentür ging auf, ein Kunde trat herein und wir gingen nach hinten in einen kleinen Raum, der mit auseinandergenommenen Computern, Fernsehapparaten, Spielekonsolen, DVD-Playern, Radios und anderem Kram vollgestopft war. War dies das Reich eines Elektro-Willis? Ich setzte mich auf den Stuhl, den mir Herr Schubert anbot, und richtete all meine Aufmerksamkeit auf den Ladenbesitzer.

      »Also, Herr Schubert, können Sie mir sagen, ob sich in diesem Buch etwas Elektronisches verbirgt?«

      Herr Schubert betrachtete das Buch noch einmal und klappte die Seiten um.

      »Keine Verschraubungen oder Nieten, keine Anzeichen dafür, dass die Seiten aus zwei Teilen zusammengepresst sind. Jede Seite scheint wie aus einem Guss zu sein, wie eine Metallplatte.«

      Ungeduldig wippte ich hin und her: Ja, das weiß ich auch, erzähl mir lieber etwas, das ich noch nicht weiß.

      »Also, mit Gewalt möchte ich nicht daran gehen.«

      »Gewalt?!«

      »Mit Hammer und Meißel etwa, um die Nuss, also die Seiten, aufzubekommen. Eher schlage ich vor, die Seiten zu durchleuchten.«

       Das hört sich doch wie eine gute Idee an.

      Herr Schubert holte einen schuhkartongroßen Kasten aus einem Schrank, stellte ihn auf die Seite mit dem Titel Die Festung und stöpselte den Stecker des Kastens in eine Steckdose.

      »Mal sehen. Wenn die Außenschicht nicht zu dick ist, können wir mithilfe des Röntgenscanners erkennen, ob sich da was im Inneren verbirgt.«

      Der Monitor des Geräts begann zu flackern, nachdem Herr Schubert einen Kippschalter an der Seite des Scanners betätigt hatte. Sekunden später flimmerte ein Bild auf dem Schirm.

      »Sehen Sie, Herr Francis, da ist etwas. Sie hatten recht.«

      Recht haben ist immer gut. Ich starrte auf den Monitor und rutschte auf dem Stuhl hin und her. Umrisse von Drähten, Schaltkreisen, Minirelais und Ähnlichem waren zu sehen. Steckte da eine Computerplatine in der Seite? Auf jeden Fall handelte es sich augenscheinlich um etwas Technisches und nicht um Zauberei. Doch wie das alles funktionierte, war damit noch nicht geklärt.

      »Was kann denn dieses Buch, das Sie veranlasst hat, mich aufzusuchen? Offensichtlich gibt es keine Schalter oder so, womit man es aktivieren kann. Um einen überdimensionalen E-Book-Reader handelt es sich also nicht.«

      »Nein, ein E-Book-Reader ist es nicht, das Buch ist mindestens dreißig Jahre alt. Was es genau kann, ist eine lange Geschichte und ich möchte Ihre Zeit nicht länger beanspruchen, denn, wie ich sehe, sind Sie ein viel beschäftigter Mann«, erklärte ich und wies mit einer unbestimmten Geste auf die Geräte, die uns umgaben.

      »Ach, wissen Sie, meine Arbeit ist mein Hobby und so etwas wie Ihr Buch interessiert mich ungemein.«

      »Das kann ich mir gut vorstellen, wenn ich mich hier so umsehe, aber seien Sie mir bitte nicht böse, dass ich Ihnen zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erzählen kann.«

      »Schade,

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