Nick Francis 3. Группа авторов

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Buch.

      »Ganz sicher, wenn ich ein vollständiges Bild von dem Buch habe, werde ich es Ihnen erzählen.« Ich zögerte etwas, fragte dann aber doch noch, ob wir uns alle Seiten mal mit dem Gerät ansehen könnten.

      »Wenn es Ihnen hilft.« Herr Schubert sah noch etwas unzufrieden aus, setzte sein Gerät aber wieder auf das Buch.

      Jede Seite wies im Inneren das gleiche Bild auf, auch der Buchdeckel. Nur die Buchrückseite war schaltkreisfrei.

      Nachdem alle Seiten durchleuchtet waren, bedankte ich mich bei Herrn Schubert und versprach, mich bei ihm zu melden, sobald ich mehr in Erfahrung gebracht hatte.

      Nach dem Besuch in der PC-Klinik beschloss ich, eine neue Reise zu unternehmen. Vielleicht würde ich da noch weitere Hinweise bekommen, und mit etwas Glück tauchte die Stimme wieder auf und war dann etwas redseliger, wenn ich ihr erzählte, was ich entdeckt hatte.

      ***

      Am frühen Abend vor meinem Aufbruch in Die Festung besuchte ich noch einmal Willi und Doris. Als ich mein Fahrrad abgestellt hatte, öffnete Willi auch schon die Tür. Sein »Hallo« konnte ich so gerade noch verstehen, aber was er danach sagte, ging im Gezeter hinter seinem Rücken unter.

      »Ich habe dir schon tausendmal gesagt, lass deine Bücher und Zeitschriften nicht überall im Haus rumfliegen! Dafür haben wir doch extra ein Zimmer eingerichtet, in dem du dich nach Herzenslust dichtmüllen kannst, so wie du es in deiner Buchhandlung geschafft hast.«

      »Oh, oh!«, sagte ich.

      »Ja, oh, oh«, murmelte Willi. Doch noch ehe wir ein weiteres Wort wechseln konnten, drängte sich Doris an ihm vorbei und begrüßte mich mit einer herzlichen Umarmung.

      »Na, mein braver Junge, komm doch rein«, sagte sie und strahlte mich an. Danach wandte sie sich zu Willi um und sah ihm scharf ins Gesicht. »Und du sorgst gefälligst dafür, dass hier wieder etwas Ordnung herrscht.«

      »Ach bitte, lass mich das nachher machen, wenn Nick wieder weg ist, er bleibt doch nicht lange.« Mit großen Augen sah er sie an, und Doris lenkte ein.

      »Na schön, aber wehe dir, wenn du nachher eine andere Ausrede findest, um dich davor zu drücken, so wie du es schon seit drei Tagen machst. Nimm dir mal ein Beispiel an unserem ordentlichen Nick! Der Junge bringt jetzt deinen Chaosladen so schön auf Vordermann.«

      Nach dieser Ansprache verließ uns die zierliche Frau, die keine eins sechzig groß war, und wir gingen ins Arbeitszimmer, das Willi extra wegen seines speziellen Ordnungssinnes bekommen hatte.

      Wir schlängelten uns an Bücherstapeln vorbei, erreichten den Schreibtisch mit dem neuen Computer, an dem er das meiste recherchiert hatte, und setzten uns.

      »So Nick, erzähl doch mal, bist du bereit für deine neue Reise? Aufgeregt? Hast du alles gepackt?«, fragte Willi mit leuchtenden Augen. Die ordnungsliebende Ehefrau war vergessen.

      »Ich brauche doch nichts zu packen, Willi, das ist der Vorteil bei so einer Reise, ich muss mir nicht den Kopf zerbrechen über Dinge, die ich vielleicht brauchen könnte, da ich sowieso nichts mitnehmen kann. Ich werde sogar immer komplett neu eingekleidet, es ist also auch egal, was ich vor Antritt einer Reise trage.«

      »Ach ja, stimmt, ich vergaß. Und was glaubst du, was dich in der Festung erwarten wird?«

      »Das kann alles Mögliche sein. Ich kann bei den Rittern landen oder wieder bei irgendwelchen Horrorfiguren, vielleicht bin ich am Bau der Festung beteiligt, vielleicht soll ich sie von einer Belagerung befreien oder ich gehöre zu den Eroberern. Alles ist möglich, das ist ja das Spannende.«

      »Oh, wie gerne wäre ich an deiner Stelle!« sagte Willi. Er war ganz atemlos.

      Ich nickte. Für einen Mann wie Willi, der sein Leben mit Büchern verbracht hatte, gäbe es sicher nichts Schöneres, als mit mehr als nur seiner Fantasie in ein Buch zu reisen. Nach einer knappen Stunde verabschiedeten wir uns voneinander. Willi schloss mich in die Arme, so als würde er mich nicht wiedersehen, als sei es ein Abschied für immer.

      »Ruf an, wenn du angekommen bist«, sagte er an der Tür und zwinkerte mir zu.

      »Meistens kann ich leider nicht nach Hause telefonieren, deshalb sei nicht traurig, wenn ich mich nicht melde«, entgegnete ich und grinste. »Morgen zum Frühstück bin ich wieder hier mit frischen Brötchen – versprochen.« Ich lächelte, drehte mich um und ging zu meinem Fahrrad. Das müsste ich auch mal wieder putzen.

      ***

      Zunächst trat ich gemächlich in die Pedalen, aber je mehr ich über mein bevorstehendes Abenteuer nachdachte, desto schneller pochte mein Herz und desto schneller radelte ich. Nach kurzer Zeit raste ich den Feldweg entlang. Erst im letzten Augenblick bemerkte ich, dass ich die Neunziggradkurve, hinter der sich einige Meter weiter das Ende des Feldweges befand, erreicht hatte. Ich riss den Lenker ruckartig nach links, das Fahrrad blockierte und ich stürzte auf den Kiesweg. Kaum gelandet fuhr ich auch schon hoch, schaute mich um und war erleichtert – ich war alleine, keiner hatte meinen peinlichen Auftritt gesehen. Tief durchatmend schwang ich mich wieder auf den Sattel.

      Als ich endlich zu Hause angekommen war, verstaute ich den Drahtesel in der Garage und ging in meine Wohnung. Im Treppenhaus traf ich Frau Maier aus dem ersten Stock.

      »Hallo Nick! Oh, sind Sie gestürzt?«, fragte sie.

      »Gestürzt? Wie ... woher wissen Sie das?«

      »Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert?«

      »Nein, gar nicht. Danke der Nachfrage«

      »Dann bin ich ja beruhigt. Schönen Abend noch!«

      »Danke, Ihnen auch Frau ... Frau Maier!«

      In meiner Wohnung zog ich die Jacke aus, hängte sie an den Garderobenhaken, ging in die Küche, um mir einen entkoffeinierten Kaffee zuzubereiten. Dabei freute ich mich wieder über den neuen Kaffeeautomaten, mit dem das Kaffeekochen kaum mehr war als ein Druck auf einen Knopf. Schon nach kurzer Zeit setzte ich mich mit der dampfenden Kaffeetasse an den Küchentisch und beim Setzen entdeckte ich das Malheur. Die dünne Stoffhose hatte ein Loch am linken Knie und darunter war die Haut abgeschürft. Ein wenig Blut klebte an einem Stofffetzen. Jetzt spürte ich auch einen pochenden Schmerz. War ich so von der Rolle, dass ich es nicht mal merkte, wenn ich mich verletzte? Na ja, jetzt weiß ich wenigstens, woher Frau Maier wusste, dass ich gestürzt bin. Es gibt doch für alles eine Erklärung! Ich zog mir die Hose aus, um mir mein Knie genauer anzusehen. Sofort stellte ich die großmütterliche Diagnose: Bis zu meiner Hochzeit ist das wieder gut. Beruhigt setzte ich mich wieder hin, trank den Kaffee und gönnte mir noch ein Käsebrot mit Tomaten dazu.

      Schließlich, als Kaffee, Brot und das letzte Tomatenstück in meinem Bauch verschwunden waren, war es an der Zeit, mich dem Buch zuzuwenden. Ich holte es aus dem Wohnzimmer und ging samt Buch ins Schlafzimmer. Dem Buch war es mit Sicherheit ziemlich egal, wo ich mich zum Schlafen hinlegte, aber dennoch machte ich es mir traditionsgemäß im Bett gemütlich und nicht auf dem Wohnzimmersofa. Routiniert legte ich meine rechte Handfläche auf die Buchseite mit dem Titel Die Festung, warf noch einen Blick auf den Wecker, 22.36 Uhr, und wartete. Ich war schon ziemlich müde, denn in der letzten Nacht hatte ich extra nicht viel geschlafen. Wenn dieses Buch elektronisch funktioniert, woher kommt dann die Energie? Gibt es da einen Akku, der so lange hält?, war das Letzte, was ich dachte, und dann ging es los.

      Wie

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